Liquiditätsplanung für kleine Unternehmen – Mein Fahrplan für ruhigen Schlaf (meistens 😅)

Ich geb’s zu: Früher war ich eher der Bauchgefühl-Unternehmer. Wenn Geld auf dem Konto war, war alles gut. Wenn nicht – tja, dann wurde’s halt stressig. Und dann kam der Moment, wo drei Zahlungen gleichzeitig rausgingen, zwei Kunden zu spät zahlten und ich plötzlich am Limit war.
Heute mach ich das anders. Ich plane meine Liquidität. Nicht perfekt. Aber regelmäßig. Und das hat meine Selbstständigkeit komplett verändert.

In diesem Artikel zeig ich dir, wie ich als Unternehmer meine Liquidität im Blick behalte – mit einfachen Mitteln, ohne Controlling-Studium und ganz ohne Excel-Overkill.


Warum Liquidität wichtiger ist als Gewinn

Viele denken: Hauptsache, am Ende des Jahres steht ein Gewinn unterm Strich. Falsch gedacht. Was nützt dir ein Gewinn auf dem Papier, wenn du deine Rechnungen nicht bezahlen kannst?
Liquidität heißt: Du hast jederzeit genug Geld, um deine laufenden Ausgaben zu decken. Löhne, Miete, Wareneinkauf, Steuer, Versicherungen… das hört ja nie auf. Und wenn’s da eng wird, wird’s richtig ungemütlich.

Darum hab ich irgendwann verstanden: Ich brauch kein Wachstum um jeden Preis – ich brauch Planungssicherheit. Und genau da kommt die Liquiditätsplanung ins Spiel.


So gehe ich persönlich vor – mein Monatsfahrplan

Ich mach das Ganze ziemlich einfach, aber wirkungsvoll. Jeden Monat – meist am letzten Freitag – nehm ich mir eine halbe Stunde und geh meinen kleinen Fahrplan durch:

1. Konto-Check:
Ich schau mir an, wie viel Cash ich auf dem Geschäftskonto habe – inklusive der offenen Forderungen (also Rechnungen, die noch kommen sollen).

2. Fällige Zahlungen:
Ich notiere alle Ausgaben, die im kommenden Monat fällig werden – Miete, Buchhaltung, Versicherungen, Tools, Kreditrate, etc.

3. Einnahmenplanung:
Was kommt voraussichtlich rein? Welche Kunden zahlen wann? Welche Angebote stehen kurz vor dem Abschluss?

4. Lücke finden (oder nicht):
Ich rechne einfach: Was hab ich + was kommt rein – minus das, was rausgeht. Klingt simpel? Ist es auch. Aber es zeigt dir, ob du in die roten Zahlen rutschst, bevor es passiert.

5. Notfallpuffer:
Ich halte mir immer einen kleinen Puffer zurück – meist 1.000 bis 2.000 €, je nach Monat. Nicht antasten, außer es brennt. Und das hat mir schon mehr als einmal den Hintern gerettet.


Tools, die ich verwende (und welche nicht)

Ich hab ehrlich gesagt viele Tools ausprobiert – manche waren mir zu überladen, andere zu teuer. Heute nutze ich:

  • mein Online-Banking mit Echtzeit-Umsätzen
  • ein Google Sheet, das ich selbst gebaut habe
  • sevDesk für Rechnungen und Übersicht
  • und manchmal den guten alten Taschenrechner 😅

Wichtig ist nicht das Tool. Wichtig ist, dass du’s machst. Lieber simpel und regelmäßig als kompliziert und nie.


Tipps für besseres Liquiditätsmanagement

Aus meiner Erfahrung sind das hier die größten Gamechanger:

  • Zahlungsziele clever verhandeln:
    Kunden auf 14 Tage, Lieferanten auf 30 – so verschiebst du den Cashflow in die richtige Richtung.
  • Skonto nutzen:
    Wenn du flüssig bist, lohnt sich das fast immer. 2 % auf 10.000 € sind schnell mal 200 € verdient.
  • Nicht alles auf Pump kaufen:
    Ich rechne immer: Brauche ich das jetzt oder nur, weil’s gerade cool aussieht?
  • Vorsicht bei Ratenzahlungen:
    Die summieren sich schnell. Lieber ein größerer Betrag auf einmal als 10 kleine, die dir später die Luft abschnüren.

Mein Fazit: Planung gibt Ruhe (auch wenn’s manchmal nur gefühlt ist)

Ich sag’s ganz ehrlich: Liquiditätsplanung ist nix, worauf ich mich freue. Aber ich mach’s trotzdem. Und jedes Mal danach fühl ich mich besser. Weil ich weiß, wo ich stehe. Und weil ich rechtzeitig reagieren kann, wenn’s eng wird.
Also, wenn du’s noch nicht regelmäßig machst – fang an. Nimm dir eine halbe Stunde pro Monat. Mach’s dir einfach. Und schreib mir gern, wenn du eine Vorlage willst – ich teile mein Sheet gern mit dir.
Bleib flüssig – Alex


 

Kredit aufgenommen – und jetzt? Wie du als Unternehmer deinen Kredit steuerlich richtig behandelst (und Fehler vermeidest)

Ich war euphorisch, als ich meinen ersten Unternehmenskredit bekommen hab. Endlich neue Technik kaufen, endlich durchstarten. Und dann kam ein Anruf von meinem Steuerberater:
„Alex, wie hast du den Kredit gebucht? Und wo sind die Zinsnachweise?“
Ähm … gute Frage. Ich hatte null Plan. Heute weiß ich:
Ein Kredit ist nicht nur finanziell wichtig – sondern auch steuerlich ein eigenes kleines Projekt.
Und wenn du’s richtig machst, kannst du sogar Steuern sparen.


Was steuerlich absetzbar ist – und was nicht

Lass uns mit dem Wichtigsten anfangen: Zinsen sind Betriebsausgaben – Tilgungen nicht.

Das bedeutet:

  • Zinsen (z. B. 5 % auf 20.000 € Kredit) → voll absetzbar
  • Tilgung (also der eigentliche Rückzahlungsbetrag) → nicht absetzbar, weil’s kein Aufwand ist, sondern nur Geld zurück

Beispiel:
Du zahlst monatlich 450 € Kreditrate, davon 80 € Zinsen.
Dann kannst du jeden Monat 80 € als Betriebsausgabe verbuchen – die Tilgung nicht.

Das war für mich am Anfang verwirrend – aber es ist logisch, wenn man’s einmal kapiert hat.


So hab ich’s sauber gebucht – ohne durcheinanderzukommen

Ich hab mir angewöhnt, bei jedem Kredit folgendes zu dokumentieren:

  1. Kreditvertrag als PDF sichern
  2. Tilgungsplan vom Anbieter (oder selbst erstellt)
  3. Zinsanteil pro Monat rausrechnen und extra erfassen
  4. Ein eigenes Buchhaltungskonto anlegen: z. B. „Zinsaufwand Unternehmenskredit“

Ich nutze sevDesk – da kann ich das monatlich sauber aufsplitten:
eine Buchung für die Zinsen → Betriebsausgabe,
eine Buchung für die Tilgung → keine Auswirkung auf den Gewinn.


Achtung bei Investitionen: Abschreibungen nicht vergessen!

Wenn du mit dem Kredit z. B. ein neues Notebook, eine Maschine oder ein Auto kaufst, musst du zusätzlich die Abschreibung korrekt buchen.

Beispiel: Du kaufst eine Maschine für 12.000 € → Abschreibung über 5 Jahre = 2.400 €/Jahr = 200 €/Monat
Das ist zusätzlich zum Zins steuerlich wirksam.

Und ja, manchmal kommt da was Schönes zusammen:
Zinsen absetzen + Abschreibung = doppelter Effekt auf deine Steuerlast.


Was ist mit Gebühren und Provisionen?

Bearbeitungsgebühren für den Kredit, Provisionen von Vermittlern, ggf. Notarkosten (bei Immobilien): Alles absetzbar – sofern betrieblich veranlasst.
Ich hab mir das angewöhnt: Jede Kredit- oder Plattformgebühr bekommt bei mir ihr eigenes Buchungskonto. Spart dir später Diskussionen mit dem Finanzamt oder deinem Steuerberater.


Kreditlinien & Plattformkredite: Sonderfälle mit Tücken

Wenn du eine Kreditlinie wie bei iwoca nutzt, wird’s manchmal tricky – weil du ständig Geld ziehst und zurückzahlst.

Mein Tipp:

  • Jede Zahlung mit Verwendungszweck „Zinsen“ oder „Gebühr“ → als Ausgabe buchen
  • Rückzahlungen → nicht als Ausgabe behandeln
  • Auszahlung → nicht als Einnahme buchen (es ist kein Gewinn!)

Gerade bei Plattformen wie Funding Circle oder auxmoney bekommst du manchmal unübersichtliche Monatsabrechnungen. Ich speichere mir alles direkt in einem Ordner „Kreditsteuer“ – dann hast du’s später einfacher.


Mein Fazit: Wer beim Kredit steuerlich mitdenkt, spart doppelt

Ich hab’s zu spät gelernt, aber jetzt gehört’s für mich zu jedem Kredit dazu:
Wie wirkt sich das auf meine Steuer aus?
Und wenn du einmal ein sauberes System hast, läuft das mit jedem neuen Kredit wie von selbst.
Du musst kein Steuerexperte sein – aber du solltest wissen, was du absetzen kannst, und was nicht.


 

Kreditabsage erhalten? So gehst du jetzt richtig vor

Heute geht’s um ein Thema, das wehtun kann – und das trotzdem zum Unternehmerleben dazugehört: Eine Kreditabsage.
Du hast Pläne, du hast gerechnet, vielleicht sogar schon Angebote eingeholt – und dann sagt die Bank: „Leider können wir Ihren Antrag nicht positiv bescheiden.“ Bämm. Erst mal durchatmen. Und dann? Nicht aufgeben.

Denn eine Absage ist nicht das Ende. Sie ist ein Hinweis. Ein Signal. Und vor allem: eine Chance, es beim nächsten Mal besser zu machen.


Warum Banken wirklich ablehnen

Ich weiß, wie sich so eine Absage anfühlt – ich hatte sie selbst schon.
Aber: Banken lehnen nicht aus Willkür ab. Sie treffen eine Entscheidung basierend auf Zahlen, Risiken und Richtlinien.
Die häufigsten Gründe sind:

  • unzureichende Bonität
  • fehlende Sicherheiten
  • nicht überzeugendes Geschäftsmodell
  • lückenhafte Unterlagen
  • zu viele bestehende Verbindlichkeiten
  • zu unsicherer Rückzahlungsplan

Manchmal ist es auch eine Kombination aus allem – und manchmal schlicht: schlechte Kommunikation.


Jetzt nicht schmollen – sondern analysieren 🔍

Bevor du einfach bei der nächsten Bank weiterklopfst, solltest du erst mal herausfinden, warum es nicht geklappt hat.
Fordere ein offenes Gespräch an. Frag konkret: „Was waren die Gründe für die Ablehnung? Was müsste sich ändern?“
Wenn du verstehst, was schiefgelaufen ist, kannst du gezielt ansetzen. Vielleicht fehlen dir nur ein paar aktuelle Unterlagen. Oder dein Businessplan war zu vage. Oder du hast bei der Bank einfach nicht den richtigen Ansprechpartner erwischt.

Wichtig ist: Nicht persönlich nehmen. Aber ernst.


Optionen neu prüfen – und vielleicht sogar bessere finden

Nach der ersten Analyse ist oft klar: Es gibt Alternativen.
Wenn eine klassische Hausbank ablehnt, kannst du über digitale Anbieter, Finanzierungsvermittler oder sogar öffentliche Förderprogramme nachdenken. Die Anforderungen dort sind oft anders – und manchmal auch verständnisvoller.
Ich hatte z. B. einen Fall, wo ein geplanter Webshop nicht finanziert wurde – bis ich über eine Fintech-Plattform gegangen bin. Die haben den Umsatzverlauf meiner bisherigen Dienstleistungen analysiert, die Idee verstanden – und dann ging’s doch.

Manchmal hilft auch eine Bürgschaftsbank oder ein zweiter Gesellschafter, um das Risiko zu streuen. Denk also breiter als nur „Bank oder nix“.


Bonität und Unterlagen verbessern – bevor du es nochmal versuchst

Wenn klar ist, dass deine Unterlagen oder deine Zahlen das Problem waren, dann ist jetzt der Moment, sie aufzuräumen.
Das heißt: Saubere BWA, aktueller Steuerbescheid, nachvollziehbarer Cashflow, realistische Umsatzprognosen.
Auch deine persönliche Schufa solltest du prüfen – gerade bei Einzelunternehmen fließt die stark mit ein. Ein veralteter oder fehlerhafter Eintrag kann mehr kaputt machen, als du denkst.

Wenn du diese Hausaufgaben machst, steigt deine Chance beim nächsten Anlauf enorm.


Mein Fazit

Eine Kreditabsage ist kein K.-o.-Kriterium. Sie ist eine Einladung, dein Unternehmen genauer anzuschauen – und eine bessere Lösung zu finden.
Wichtig ist, dass du nicht blind weitersuchst, sondern gezielt besser wirst.

Wenn du dein Geschäftsmodell verstehst, sauber kommunizierst und offen mit Kritik umgehst, wirst du früher oder später den richtigen Finanzierungspartner finden. Vielleicht sogar schneller, als du denkst.


Hast du auch schon mal eine Absage bekommen – und dann doch noch eine Finanzierung erreicht?
Dann schreib mir! Ich freu mich wie immer auf deine Geschichte 😊


 

Kreditlinie für Selbstständige: So hab ich mir finanzielle Flexibilität aufgebaut (und bleib zahlungsfähig, auch wenn’s eng wird)

Ich geb’s ehrlich zu: Früher hab ich Kredite nur dann beantragt, wenn’s schon gebrannt hat. Kunden zahlen zu spät, Steuern stehen an, Projekte kosten mehr als geplant – und ich renn zur Bank, völlig gestresst.
Heute hab ich’s anders gelöst: Ich hab mir eine Kreditlinie aufgebaut. Kein fester Kredit mit Raten – sondern eine flexible Geldreserve, auf die ich jederzeit zugreifen kann.
Und glaub mir: Das gibt dir als Unternehmer ein ganz anderes Gefühl von Kontrolle.


Was ist eine Kreditlinie – und warum ist sie so verdammt praktisch?

Eine Kreditlinie ist wie ein Dispo fürs Geschäftskonto – aber professioneller und mit höheren Beträgen.
Du bekommst einen festen Rahmen (z. B. 20.000 €) und kannst daraus nach Bedarf Geld abrufen. Du zahlst nur Zinsen auf den Betrag, den du tatsächlich nutzt. Und wenn du zurückzahlst, steht dir das Geld wieder zur Verfügung.

Beispiel:
Ich hab eine Linie über 25.000 €. Wenn ich mal 10.000 € ziehe, zahle ich nur darauf Zinsen. Und wenn der Kunde zwei Wochen später zahlt, ist die Linie wieder frei. Easy.


Wie ich meine erste Kreditlinie bekommen habe

Ich hab’s zuerst bei meiner Hausbank probiert – und bin, wie so oft, gescheitert. Die wollten Sicherheiten, BWA mit Traumzahlen, einen Businessplan für einen Kreditrahmen von 10k. 😅
Dann hab ich’s digital probiert – mit iwoca. Dort konnte ich online meine Umsatzdaten verknüpfen (via Kontozugriff), Unterlagen hochladen und hatte innerhalb von 48 Stunden meine erste Linie: 15.000 €.

Später hab ich das Ganze über FinCompare nochmal gemacht – da wurde mir sogar ein Angebot von 30.000 € gemacht, zu besseren Konditionen. Ich hab dann aufgestockt.


Voraussetzungen – das brauchst du, um eine Kreditlinie zu bekommen

Du musst nicht perfekt sein, aber du solltest:

  • seit mindestens 6 Monaten aktiv sein
  • regelmäßig Umsätze generieren
  • deine Konten sauber führen (keine Rücklastschriften, kein Dauer-Dispo)
  • deine Unterlagen parat haben (BWA, EÜR, Kontoauszüge, ggf. Steuerbescheid)

Tipp: Selbst Plattformen wie iwoca oder Fundflow schauen eher auf Zahlungsströme als auf Gewinn. Das heißt: Auch wenn du (noch) wenig Gewinn machst, kannst du eine Kreditlinie bekommen.


So nutze ich meine Kreditlinie heute – mit Strategie

Ich nutze sie nicht als Dauerfinanzierung, sondern:

  • zum Überbrücken von Zahlungszielen (wenn Kunden später zahlen)
  • für kurzfristige Sonderangebote oder Skonto bei Lieferanten
  • bei USt-Vorauszahlungen oder Steuervorauszahlungen
  • wenn ich spontan Freelancer oder Dienstleister bezahlen muss

Das gibt mir Spielraum – und verhindert, dass ich in stressigen Phasen noch einen Kredit beantragen muss.


Risiken? Ja – aber nur, wenn du’s falsch nutzt

Eine Kreditlinie ist kein Selbstbedienungsladen. Wer ständig alles zieht und nur die Zinsen zahlt, landet im Hamsterrad.
Ich hab mir selbst eine Regel gesetzt: Innerhalb von 30–60 Tagen muss das Geld wieder drin sein.
Dann ist es wirklich eine Hilfe – und kein Klotz am Bein.


Mein Fazit: Kreditlinie = unternehmerische Freiheit

Seitdem ich meine Linie habe, bin ich entspannter. Ich kann Projekte vorfinanzieren, ohne die Bilanz zu ruinieren. Ich muss nicht mehr bangen, ob der eine große Kunde rechtzeitig zahlt.
Und ich weiß: Wenn’s mal eng wird – ich hab was in der Hinterhand.

Wenn du also noch keine Kreditlinie hast – hol dir eine. Du musst nicht warten, bis es brennt. Gerade dann, wenn’s gut läuft, bekommst du die besten Konditionen


 

Leasing oder Kredit – Was lohnt sich mehr für Unternehmer?

Du willst dir ein neues Fahrzeug anschaffen, Maschinen modernisieren oder ein teures Gerät fürs Büro holen? Dann stehst du ziemlich schnell vor der einen, großen Frage: Leasen oder kaufen? Kredit oder Leasing?
Ich bin Alex, seit über zehn Jahren selbstständig. Und ich kann dir sagen: Ich hab beides gemacht. Mal mit Kredit, mal mit Leasing. Mal lief’s richtig gut, mal war’s ein Griff ins Klo. Deshalb will ich in diesem Artikel ganz ehrlich zeigen, wann sich welches Modell lohnt – und worauf du als Selbstständiger unbedingt achten solltest.


Der Unterschied: Leasing vs. Kredit – einmal sauber erklärt

Kurz und knapp:

  • Leasing = Du „mietest“ das Objekt über einen bestimmten Zeitraum. Eigentum bleibt beim Leasinggeber. Nach Vertragsende gibst du’s zurück oder übernimmst es gegen Restzahlung.
  • Kredit = Du kaufst die Sache, wirst Eigentümer – und finanzierst den Kaufpreis in Raten.

Klingt einfach – aber der Teufel steckt wie immer im Detail. Denn je nachdem, wie deine Liquidität aussieht, wie lange du das Objekt nutzen willst und wie dein Steuerberater drauf ist, kann die Entscheidung ganz unterschiedlich ausfallen.


Vorteile von Leasing – meine Erfahrungen

Ich hab zum ersten Mal geleast, als ich mir vor Jahren ein neues Firmenfahrzeug holen wollte – und mein Steuerberater meinte: „Leasing ist für dich aktuell cleverer.“ Er hatte recht.

Leasing hat folgende Vorteile (aus meiner Praxis):

  • Keine hohe Einmalbelastung: Kein dickes Loch im Konto
  • Planbare Raten – wichtig für Cashflow und Liquidität
  • Steuerlich voll absetzbar (als Betriebsausgabe)
  • Oft neuere Technik / Fahrzeuge möglich
  • Kein Risiko bei Wertverlust

Für mich war Leasing perfekt, als ich flexibel bleiben wollte – z. B. bei IT-Ausstattung oder eben beim Auto. Gerade bei Technik, die schnell veraltet, lohnt sich Leasing oft mehr als Kauf.


Wann ein Kredit besser ist

Andererseits: Manchmal willst du besitzen. Ich hatte mal eine gebrauchte CNC-Fräse im Auge – tolles Angebot, solide Technik. Aber Leasing war nicht drin, weil’s gebraucht war. Also hab ich einen Kredit genommen – und das war goldrichtig.

Vorteile vom Kredit:

  • Du bist Eigentümer
  • kein Rückgabestress am Ende
  • oft günstiger auf Dauer (je nach Zinsen)
  • passt gut bei langlebigen Investitionen (Maschinen, Möbel, Bau)

Wenn du also weißt, dass du etwas lange und intensiv nutzt, kann ein Kredit unter’m Strich günstiger sein – vor allem, wenn du gerade einen guten Zinssatz bekommst oder Fördermittel nutzt.


Steuerliche Unterschiede (ohne Steuerberater-Geschwurbel)

Ich bin kein Steuerberater, aber so hab ich’s verstanden – und erlebt:

  • Leasing: Die monatlichen Raten kannst du direkt als Betriebsausgabe absetzen. Kein Abschreiben nötig.
  • Kreditkauf: Du musst den gekauften Gegenstand abschreiben – je nach Nutzungsdauer über mehrere Jahre. Nur Zinsen gelten als Betriebsausgabe.

Klingt trocken, ist aber wichtig – weil das deinen steuerlichen Spielraum stark beeinflussen kann. Mein Tipp: Hol dir bei größeren Investitionen vorher ein kurzes Go vom Steuerberater. Spart am Ende Geld und Nerven.


Mein persönliches Fazit

Für mich gilt heute: Ich entscheide nicht pauschal, sondern situationsabhängig.

💡 Wenn ich flexibel bleiben will, z. B. bei Autos, Technik oder IT – dann lease ich.
💡 Wenn ich dauerhaft nutzen will, z. B. Möbel, Maschinen, Immobilien – dann kaufe ich auf Kredit.
Und genau das empfehle ich auch dir. Schau dir deine Liquidität, deine Ziele, deine Steuerlast und dein Bauchgefühl an – und entscheide dann. Es gibt kein richtig oder falsch – nur passend oder unpassend.

Wenn du willst, kann ich dir auch mal einen Kredit-Leasing-Vergleichsrechner empfehlen oder dir sagen, welche Anbieter ich persönlich schon genutzt hab.

Bis zum nächsten Artikel


 

Mehrere Kreditangebote einholen und vergleichen: So hab ich das Maximum für mein Unternehmen rausgeholt

Früher dachte ich: „Ich frag bei der Bank an – und das passt dann schon irgendwie.“
Falsch gedacht. Der erste Kredit, den du bekommst, ist selten der beste.
Heute geh ich ganz anders ran: Ich hol mir mindestens drei Angebote parallel, vergleiche sie gezielt – und bringe sie in Verhandlung.

Das klingt vielleicht erstmal aufwendig – ist es aber nicht, wenn du’s strukturiert machst. Und glaub mir: Es lohnt sich finanziell richtig.


Warum du vergleichen musst – selbst wenn du zufrieden wärst

Beim Autokauf würdest du auch nicht einfach beim ersten Händler unterschreiben, oder?
Bei Krediten geht’s aber oft um zigtausend Euro – da sollte man nicht blind vertrauen.

Ich hab das gelernt, als ich bei einer Bank ein Angebot über 60.000 € mit 6,9 % Zinsen bekommen hab – und drei Tage später bei einer Plattform 5,2 % für denselben Betrag.
Bei 60k auf 5 Jahre macht das über 2.500 € Unterschied. Nur weil ich verglichen hab.


Schritt 1: Alle Unterlagen einmal perfekt vorbereiten

Ich hab mir eine vollständige Kreditmappe zusammengestellt, die ich bei allen Anfragen verwende:

  • BWA und EÜR (letzte 12 Monate)
  • Aktueller Steuerbescheid
  • Kontoauszüge (letzte 3 Monate)
  • Investitionsplan oder Verwendungszweck
  • Sicherheitenliste
  • Kurzprofil über mich und mein Unternehmen

Diese Mappe ist mein Gold. Ich muss sie nicht jedes Mal neu zusammenstellen – und ich wirke damit überall gleich professionell.

Tipp: Speichere alles als PDF in einer Cloud oder auf einem Stick – schnell versendbar, immer griffbereit.


Schritt 2: Die richtigen Anbieter auswählen – klassisch + modern

Ich gehe immer einen hybriden Weg:

  1. Hausbank oder Regionalbank
  2. Digitale Kreditplattformen wie auxmoney, Funding Circle oder iwoca
  3. Förderkredite (z. B. KfW über eine durchleitende Bank)
  4. Vergleichsportale (z. B. Compeon oder FinCompare)

So hab ich am Ende einen Mix aus klassischen und modernen Angeboten – ideal, um sich Spielräume zu verschaffen.


Schritt 3: Vergleichen – aber richtig!

Ich mach mir eine kleine Tabelle, in die ich alle Angebote eintrage:

AnbieterBetragZinssatzLaufzeitRatenhöheSicherheitenBearbeitungszeitBesonderheiten
Hausbank60.000 €6,9 %5 Jahre1.183 €Lebensversicherung3 Wochenpersönliche Beratung
Funding Circle60.000 €5,2 %5 Jahre1.135 €keine1 Wocherein digital
KfW über Volksbank50.000 €1,8 %10 Jahre491 €Haftungsfreistellung4 Wochen2 Jahre tilgungsfrei

Ich schau dabei nicht nur auf den Zinssatz – sondern auch auf:

  • Laufzeitflexibilität
  • Bearbeitungsdauer (wenn ich schnell Liquidität brauche)
  • Tilgungsfreie Zeiträume
  • Sicherheitenanforderungen
  • Sondertilgungsmöglichkeiten

Schritt 4: Verhandeln – und das Beste rausholen

Ich nutze die Angebote aktiv zur Verhandlung. Beispiel:

„Ich hab ein Angebot über 5,2 % bei gleichem Betrag. Können Sie da mithalten?“

Das hat mir bei meiner Hausbank schon mehrfach 0,5 % oder mehr eingespart – einfach, weil ich zeigen konnte: Ich hab Alternativen.

Wichtig: Bleib dabei freundlich und professionell – nicht drohen, sondern argumentieren.


Mein Fazit: Vergleichen ist keine Arbeit – es ist eine Investition

Ich geb vielleicht 2–3 Stunden in die Vorbereitung – aber spare damit oft tausende Euro über die Laufzeit.
Und: Ich fühl mich sicher. Weil ich weiß, dass ich das beste Angebot genommen hab – nicht das erstbeste.


 

Factoring für Selbstständige – Wie ich meine offenen Rechnungen endlich zu Geld gemacht habe

Du kennst das bestimmt: Du hast eine ordentliche Rechnung geschrieben, sauber abgeliefert, der Kunde war zufrieden. Und dann? Warten. Tagelang. Wochenlang. Vielleicht sogar länger. Und das, obwohl du das Geld eigentlich jetzt brauchst – nicht erst irgendwann.
Ich bin Alex, Selbstständiger seit vielen Jahren, und glaub mir: Ich habe zu lange auf zu viele Zahlungen gewartet. Irgendwann war’s einfach zu viel. Ich brauchte eine Lösung, ohne mich dauernd zu verschulden.

So bin ich auf Factoring gestoßen. Und ja – ich war erst skeptisch. Aber dann hab ich’s ausprobiert. Und heute will ich dir zeigen, wie du mit Factoring deine Rechnungen sofort zu Geld machen kannst – ohne Kredit, ohne Mahnstress, ohne ewiges Hinterherrennen.


Was ist Factoring eigentlich?

Factoring heißt: Du verkaufst deine Rechnung an einen Factoring-Anbieter. Der zahlt dir sofort bis zu 90–100 % des Rechnungsbetrags aus – meistens innerhalb von 24 bis 48 Stunden. Der Kunde zahlt später direkt an den Anbieter.

Du bekommst dein Geld sofort, der Anbieter übernimmt die Wartezeit. Und (je nach Modell) auch das Ausfallrisiko.

Das Ganze ist kein Kredit, du musst keine Sicherheiten hinterlegen. Es basiert allein auf deiner Leistung und der Bonität deiner Kunden.


Für wen ist Factoring geeignet?

Ich dachte lange, Factoring sei nur was für große Firmen. Falsch. Es gibt inzwischen viele Anbieter, die sich gezielt auf kleine Unternehmen und Selbstständige spezialisiert haben – teilweise sogar schon ab einer einzigen Rechnung.

Ideal ist Factoring, wenn du:

  • regelmäßig B2B-Kunden hast
  • lange Zahlungsziele überbrücken musst (30–90 Tage)
  • dein Geschäft wächst und du Liquidität brauchst
  • keine Lust mehr hast auf Mahnwesen oder Zahlungserinnerungen

Ich hab’s ausprobiert, als ein Großkunde von mir einfach nicht in die Pötte kam – und ich meine Lieferanten trotzdem bezahlen musste. Factoring hat mir da echt den Rücken freigehalten.


Welche Anbieter sind besonders gut für Selbstständige?

Hier ein paar Plattformen, die sich auch an Einzelunternehmer und kleine Betriebe richten:

  • Fundflow – spezialisiert auf Einzelfactoring ab 1.000 €
  • Debitos – Rechnungsmarktplatz, du bekommst Gebote von Investoren
  • Pagido – besonders für kleine Rechnungsvolumen
  • A.B.S. Global Factoring – mit Fokus auf Start-ups & KMU
  • Advanon (CH/DE) – digitaler Anbieter für Freelancer und kleine Firmen

Viele bieten Online-Anträge, schnelle Prüfung und Auszahlung – teilweise ohne Jahresverträge. Du entscheidest also selbst, welche Rechnung du faktorisieren willst und wann.


Was kostet Factoring?

Natürlich kostet das was – aber nicht die Welt. In der Regel:

  • 1–5 % Gebühr pro Rechnung
  • oft abhängig von Betrag, Laufzeit und Kundenbonität
  • bei Full-Service-Factoring inkl. Ausfallabsicherung meist etwas teurer

Aber: Wenn du 3 Monate auf 10.000 € wartest, während du selbst Rechnungen zahlen musst – dann sind 2 % Gebühr oft ein guter Deal. Ich hab’s mehrfach durchgerechnet – und es hat sich jedes Mal gelohnt.


Mein Fazit: Nie wieder 60 Tage auf Geld warten

Factoring war für mich ein echter Aha-Moment. Ich hätte nie gedacht, dass es so einfach ist, an liquide Mittel zu kommen, ohne sich zu verschulden.
Seitdem überlege ich bei jeder größeren Rechnung: Will ich das Geld jetzt – oder kann ich warten? Und genau diese Freiheit macht für mich den Unterschied.

Wenn du das Gefühl hast, deine Kunden machen mit dir den zinslosen Kredit – dann probier Factoring aus. Es könnte dich entspannen. Es könnte dein Business retten.

Wenn du willst, geb ich dir gern einen Überblick über die Anbieter, mit denen ich gute Erfahrungen gemacht hab.

Bleib liquide – Alex


 

Kreditabsage erhalten? So gehst du jetzt richtig vor

Heute geht’s um ein Thema, das wehtun kann – und das trotzdem zum Unternehmerleben dazugehört: Eine Kreditabsage.
Du hast Pläne, du hast gerechnet, vielleicht sogar schon Angebote eingeholt – und dann sagt die Bank: „Leider können wir Ihren Antrag nicht positiv bescheiden.“ Bämm. Erst mal durchatmen. Und dann? Nicht aufgeben.
Denn eine Absage ist nicht das Ende. Sie ist ein Hinweis. Ein Signal. Und vor allem: eine Chance, es beim nächsten Mal besser zu machen.


Warum Banken wirklich ablehnen

Ich weiß, wie sich so eine Absage anfühlt – ich hatte sie selbst schon.
Aber: Banken lehnen nicht aus Willkür ab. Sie treffen eine Entscheidung basierend auf Zahlen, Risiken und Richtlinien.
Die häufigsten Gründe sind:

  • unzureichende Bonität
  • fehlende Sicherheiten
  • nicht überzeugendes Geschäftsmodell
  • lückenhafte Unterlagen
  • zu viele bestehende Verbindlichkeiten
  • zu unsicherer Rückzahlungsplan

Manchmal ist es auch eine Kombination aus allem – und manchmal schlicht: schlechte Kommunikation.


Jetzt nicht schmollen – sondern analysieren 🔍

Bevor du einfach bei der nächsten Bank weiterklopfst, solltest du erst mal herausfinden, warum es nicht geklappt hat.
Fordere ein offenes Gespräch an. Frag konkret: „Was waren die Gründe für die Ablehnung? Was müsste sich ändern?“

Wenn du verstehst, was schiefgelaufen ist, kannst du gezielt ansetzen. Vielleicht fehlen dir nur ein paar aktuelle Unterlagen. Oder dein Businessplan war zu vage. Oder du hast bei der Bank einfach nicht den richtigen Ansprechpartner erwischt.

Wichtig ist: Nicht persönlich nehmen. Aber ernst.


Optionen neu prüfen – und vielleicht sogar bessere finden

Nach der ersten Analyse ist oft klar: Es gibt Alternativen.
Wenn eine klassische Hausbank ablehnt, kannst du über digitale Anbieter, Finanzierungsvermittler oder sogar öffentliche Förderprogramme nachdenken. Die Anforderungen dort sind oft anders – und manchmal auch verständnisvoller.

Ich hatte z. B. einen Fall, wo ein geplanter Webshop nicht finanziert wurde – bis ich über eine Fintech-Plattform gegangen bin. Die haben den Umsatzverlauf meiner bisherigen Dienstleistungen analysiert, die Idee verstanden – und dann ging’s doch.

Manchmal hilft auch eine Bürgschaftsbank oder ein zweiter Gesellschafter, um das Risiko zu streuen. Denk also breiter als nur „Bank oder nix“.


Bonität und Unterlagen verbessern – bevor du es nochmal versuchst

Wenn klar ist, dass deine Unterlagen oder deine Zahlen das Problem waren, dann ist jetzt der Moment, sie aufzuräumen.
Das heißt: Saubere BWA, aktueller Steuerbescheid, nachvollziehbarer Cashflow, realistische Umsatzprognosen.

Auch deine persönliche Schufa solltest du prüfen – gerade bei Einzelunternehmen fließt die stark mit ein. Ein veralteter oder fehlerhafter Eintrag kann mehr kaputt machen, als du denkst.

Wenn du diese Hausaufgaben machst, steigt deine Chance beim nächsten Anlauf enorm.


Eine Kreditabsage ist kein K.-o.-Kriterium. Sie ist eine Einladung, dein Unternehmen genauer anzuschauen – und eine bessere Lösung zu finden.
Wichtig ist, dass du nicht blind weitersuchst, sondern gezielt besser wirst.
Wenn du dein Geschäftsmodell verstehst, sauber kommunizierst und offen mit Kritik umgehst, wirst du früher oder später den richtigen Finanzierungspartner finden. Vielleicht sogar schneller, als du denkst.


Hast du auch schon mal eine Absage bekommen – und dann doch noch eine Finanzierung erreicht?
Dann schreib mir! Ich freu mich wie immer auf deine Geschichte 😊


 

Liquiditätsplanung für Unternehmer: Wie ich endlich die Kontrolle über meine Finanzen bekommen hab (und nie wieder ins Schwitzen kam)

Ich war früher wie viele: Umsatz top, Auftragsbücher voll, Konto aber trotzdem oft leer. Klingt paradox? Ist es aber nicht. Denn Umsatz heißt nicht gleich Liquidität – und genau das war mein Denkfehler.
Erst als ich mal richtig in den Dispo gerutscht bin (trotz guter Zahlen!), hab ich verstanden:
Wer seine Liquidität nicht plant, verliert irgendwann die Kontrolle.

In diesem Beitrag zeig ich dir, wie ich heute Monat für Monat meine Zahlungsfähigkeit sichere – ohne Stress, ohne Panik, und mit System.

Was ist überhaupt Liquidität – und warum ist sie so wichtig?

Liquidität bedeutet: Zahlungsfähigkeit. Nicht, wie viel du verdienst – sondern, ob du heute deine Miete, Gehälter, Steuer, Leasingrate etc. wirklich bezahlen kannst.
Viele Unternehmen gehen nicht wegen schlechter Umsätze pleite – sondern weil das Geld zum falschen Zeitpunkt fehlt.

Kurz gesagt: Ohne Liquiditätsplanung kannst du sogar mit gut laufendem Geschäft in die Insolvenz schlittern.

Mein erster Fehler: „Das wird schon irgendwie reichen…“

Früher hab ich einfach gehofft, dass es passt. Zahlungseingänge und -ausgänge irgendwie geschätzt, ab und zu mal ins Onlinebanking geguckt.
Und dann kam der Super-GAU: Zwei Kunden zahlten später als geplant, eine große Umsatzsteuer-Vorauszahlung stand an – und bäm: Dispo überzogen, Mahnungen flatterten rein.

Seitdem plane ich wie ein Profi – und das musst du auch. Hier zeig ich dir, wie’s geht.


Schritt 1: Einnahmen und Ausgaben realistisch erfassen

Ich hab mir eine einfache Übersicht gebaut – am Anfang sogar in Google Sheets:

  • Monatliche fixe Kosten (Miete, Versicherungen, Gehälter, Leasing etc.)
  • Variable Kosten (Werbung, Material, Reisekosten etc.)
  • Geplante Zahlungseingänge (inkl. realistischer Zahlungseingangs-Termine, nicht nur Rechnungsdatum!)
  • Steuern und Rücklagen

Tipp: Trag alles ein – auch kleine Beträge. Unterschätz nie die Summe der scheinbar „unwichtigen“ Ausgaben.


Schritt 2: Liquiditätsplan auf Monatsbasis – mindestens 3 Monate im Voraus

Ich plane meine Liquidität rollierend über drei Monate. Das heißt:

  • Was kommt diesen Monat rein?
  • Was geht raus?
  • Wie sieht mein Kontostand am Monatsende voraussichtlich aus?
  • Engpass? → Gegenmaßnahmen einplanen.

Wenn’s eng wird, kann ich vorher reagieren: Kreditlinie ziehen, Zahlungen verschieben, Ausgaben aufschieben, Förderprogramme prüfen.


Schritt 3: Tools nutzen – aber nur, wenn sie dir wirklich helfen

Ich hab’s eine Weile manuell gemacht, dann aber auf ein Tool umgestellt. Ich nutze heute Agicap, viele Kollegen schwören auch auf sevDesk, Lexoffice oder Kontool.

Wichtig ist nicht das Tool, sondern dass du überhaupt planst. Es bringt nichts, wenn du ein Tool hast, das du nicht pflegst.


Schritt 4: Notfallplan – Liquidität absichern

Ich hab mir mittlerweile einen kleinen „Liquiditätspuffer“ aufgebaut – 2 bis 3 Monatsausgaben, sicher auf einem Tagesgeldkonto.
Zusätzlich hab ich eine Kreditlinie bei iwoca für den Notfall. Kostet nix, solange ich sie nicht nutze – aber sie ist da, wenn’s brennt.
Und: Ich kontrolliere mein Forderungsmanagement regelmäßig. Kein Geld vergessen, keine offenen Rechnungen ignorieren!


Fazit: Liquiditätsplanung ist keine Kür – sie ist überlebenswichtig

Seitdem ich meine Liquidität aktiv plane, kann ich besser schlafen. Ich weiß immer, was finanziell auf mich zukommt, kann mit Banken professionell verhandeln – und laufe nicht mehr wie ein kopfloses Huhn durch den Monat.

Das Beste: Es ist kein Hexenwerk. Es braucht nur Disziplin – und einen echten Willen, sein Unternehmen im Griff zu haben.


 

Wareneinkaufsfinanzierung: Wie du deinen Lagerbestand füllst, ohne dich zu übernehmen

Es gibt kaum etwas Frustrierenderes, als potenzielle Kunden zu verlieren, weil du die Ware nicht vorrätig hast. Ich spreche aus eigener Erfahrung: Da ist Nachfrage da, du könntest locker doppelt so viel verkaufen – aber dir fehlt schlicht das Geld, um genug Ware einzukaufen.
Ich bin Alex, selbst Unternehmer, und ich hab irgendwann verstanden: Umsatz bringt dir gar nix, wenn du ihn nicht bedienen kannst. Genau deshalb hab ich mich mit dem Thema Wareneinkaufsfinanzierung beschäftigt – und das hat meine komplette Liquiditätssituation verändert.
Wenn du ein Handelsunternehmen führst – ob stationär oder online – solltest du dir das hier genau durchlesen. Es könnte dein Gamechanger sein.


Was ist Wareneinkaufsfinanzierung überhaupt?

Kurz gesagt: Du bekommst Geld von einem Finanzierer, um konkret Ware einzukaufen – nicht für Maschinen, nicht für Marketing, sondern nur für deinen Einkauf.

Der Anbieter zahlt entweder direkt deine Lieferantenrechnung oder stellt dir einen Verfügungsrahmen, den du flexibel nutzen kannst.

Das bedeutet für dich:

  • Du kannst größere Bestellungen tätigen
  • Du bekommst oft bessere Einkaufskonditionen (Mengenrabatt, Skonto)
  • Dein Lager ist voll, wenn die Nachfrage kommt
  • Und du musst deine eigene Liquidität nicht belasten

Klingt gut? Ist es auch. Aber es gibt ein paar Dinge zu beachten.


Für wen lohnt sich das?

Wareneinkaufsfinanzierung ist nicht für jeden. Sie ist ideal für:

  • Händler mit regelmäßigem Warenumschlag
  • Online-Shops mit planbaren Verkaufszyklen
  • stationäre Geschäfte mit Saisongeschäft (z. B. Weihnachten, Sommer)
  • Produzierende Betriebe mit hohem Materialbedarf

Ich selbst nutze sie z. B. gern vor dem Weihnachtsgeschäft. Ich bestelle mehr, lager ein – und verkaufe dann stressfrei über Wochen. Das Ganze rechnet sich am Ende durch mehr Umsatz und geringeren Einkaufsstress.


Diese Anbieter sind spezialisiert auf Wareneinkauf

Es gibt einige Finanzdienstleister, die sich gezielt auf Händler und Online-Shops konzentrieren:

  • tradico – spezialisiert auf Handelsunternehmen, schnelle Entscheidungen
  • fulfin – FinTech für eCommerce-Finanzierungen
  • Banxware – bietet oft Rahmenkredite in Kooperation mit Marktplätzen (z. B. Shopify)
  • Klarna für Händler – ja, auch Klarna bietet Zwischenfinanzierung für den Einkauf
  • iwoca Einkaufsfinanzierung – flexibel und schnell, auch für kleine Shops

Bei vielen Anbietern kannst du online prüfen, ob du infrage kommst, oft in weniger als 10 Minuten. Die meisten fordern keine klassischen Sicherheiten, sondern schauen auf Umsatz, Plattformdaten (Shopify, Amazon, etc.) und Kontobewegungen.


Wie läuft so eine Finanzierung ab?

In der Praxis sieht das so aus:

  1. Du beantragst den Rahmen (z. B. 10.000 €)
  2. Der Anbieter prüft deine Unterlagen oder Geschäftsdaten
  3. Nach Zusage kannst du direkt Ware bestellen – oft bezahlt der Anbieter direkt deinen Lieferanten
  4. Du begleichst die Finanzierung in flexiblen Raten oder mit Zahlungsziel (30–120 Tage)

Das Ganze ist viel schneller und unkomplizierter als ein Bankkredit – und passt sich deinem Warenfluss an.


Mein Fazit: Gut gefülltes Lager = gute Nerven

Wareneinkaufsfinanzierung ist keine Notlösung – sondern eine strategische Option, wenn du wachsen willst, ohne ständig deine Liquidität zu quetschen.

Ich selbst nutze dieses Modell gezielt vor saisonalen Peaks – und es hat mich mehrfach vor unnötigem Stress (und entgangenen Gewinnen) bewahrt.
Wenn du also regelmäßig Ware brauchst, aber immer wieder zwischen „Einkaufen oder Puffer lassen?“ hin- und hergerissen bist – schau dir das Thema an. Es könnte genau der Hebel sein, den dein Geschäft gerade braucht.

Wenn du Fragen hast oder wissen willst, welche Anbieter ich persönlich empfehlen kann – schreib mir. Ich hab viel getestet, nicht alles war gut. Aber ein paar sind wirklich empfehlenswert.