Früher dachte ich: „Ich frag bei der Bank an – und das passt dann schon irgendwie.“
Falsch gedacht. Der erste Kredit, den du bekommst, ist selten der beste.
Heute geh ich ganz anders ran: Ich hol mir mindestens drei Angebote parallel, vergleiche sie gezielt – und bringe sie in Verhandlung.
Das klingt vielleicht erstmal aufwendig – ist es aber nicht, wenn du’s strukturiert machst. Und glaub mir: Es lohnt sich finanziell richtig.
Warum du vergleichen musst – selbst wenn du zufrieden wärst
Beim Autokauf würdest du auch nicht einfach beim ersten Händler unterschreiben, oder?
Bei Krediten geht’s aber oft um zigtausend Euro – da sollte man nicht blind vertrauen.
Ich hab das gelernt, als ich bei einer Bank ein Angebot über 60.000 € mit 6,9 % Zinsen bekommen hab – und drei Tage später bei einer Plattform 5,2 % für denselben Betrag.
Bei 60k auf 5 Jahre macht das über 2.500 € Unterschied. Nur weil ich verglichen hab.
Schritt 1: Alle Unterlagen einmal perfekt vorbereiten
Ich hab mir eine vollständige Kreditmappe zusammengestellt, die ich bei allen Anfragen verwende:
- BWA und EÜR (letzte 12 Monate)
- Aktueller Steuerbescheid
- Kontoauszüge (letzte 3 Monate)
- Investitionsplan oder Verwendungszweck
- Sicherheitenliste
- Kurzprofil über mich und mein Unternehmen
Diese Mappe ist mein Gold. Ich muss sie nicht jedes Mal neu zusammenstellen – und ich wirke damit überall gleich professionell.
Tipp: Speichere alles als PDF in einer Cloud oder auf einem Stick – schnell versendbar, immer griffbereit.
Schritt 2: Die richtigen Anbieter auswählen – klassisch + modern
Ich gehe immer einen hybriden Weg:
- Hausbank oder Regionalbank
- Digitale Kreditplattformen wie auxmoney, Funding Circle oder iwoca
- Förderkredite (z. B. KfW über eine durchleitende Bank)
- Vergleichsportale (z. B. Compeon oder FinCompare)
So hab ich am Ende einen Mix aus klassischen und modernen Angeboten – ideal, um sich Spielräume zu verschaffen.
Schritt 3: Vergleichen – aber richtig!
Ich mach mir eine kleine Tabelle, in die ich alle Angebote eintrage:
Anbieter | Betrag | Zinssatz | Laufzeit | Ratenhöhe | Sicherheiten | Bearbeitungszeit | Besonderheiten |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Hausbank | 60.000 € | 6,9 % | 5 Jahre | 1.183 € | Lebensversicherung | 3 Wochen | persönliche Beratung |
Funding Circle | 60.000 € | 5,2 % | 5 Jahre | 1.135 € | keine | 1 Woche | rein digital |
KfW über Volksbank | 50.000 € | 1,8 % | 10 Jahre | 491 € | Haftungsfreistellung | 4 Wochen | 2 Jahre tilgungsfrei |
Ich schau dabei nicht nur auf den Zinssatz – sondern auch auf:
- Laufzeitflexibilität
- Bearbeitungsdauer (wenn ich schnell Liquidität brauche)
- Tilgungsfreie Zeiträume
- Sicherheitenanforderungen
- Sondertilgungsmöglichkeiten
Schritt 4: Verhandeln – und das Beste rausholen
Ich nutze die Angebote aktiv zur Verhandlung. Beispiel:
„Ich hab ein Angebot über 5,2 % bei gleichem Betrag. Können Sie da mithalten?“
Das hat mir bei meiner Hausbank schon mehrfach 0,5 % oder mehr eingespart – einfach, weil ich zeigen konnte: Ich hab Alternativen.
Wichtig: Bleib dabei freundlich und professionell – nicht drohen, sondern argumentieren.
Mein Fazit: Vergleichen ist keine Arbeit – es ist eine Investition
Ich geb vielleicht 2–3 Stunden in die Vorbereitung – aber spare damit oft tausende Euro über die Laufzeit.
Und: Ich fühl mich sicher. Weil ich weiß, dass ich das beste Angebot genommen hab – nicht das erstbeste.