Kaffeerösterei finanzieren & wachsen: So haben wir unser Handwerksunternehmen mit Investitionskredit, Leasing & Förderung modernisiert

„Handwerk ist Handarbeit – aber wenn du wachsen willst, brauchst du mehr als nur gute Bohnen.“

Jens, 45, hat vor 12 Jahren eine kleine Rösterei übernommen. Sein Anspruch: hohe Qualität, transparente Lieferketten, persönliche Beratung.
Doch mit dem steigenden Onlinegeschäft und der Nachfrage aus dem Einzelhandel war klar: Mehr Volumen braucht mehr Technik.


Die Herausforderungen: Wachstum bremsen oder investieren?

Die Rösterei lief gut, aber:

  • Die alte Röstmaschine war ineffizient und teuer im Verbrauch
  • Es fehlte Lagerfläche für Rohkaffee
  • Der Online-Shop war veraltet und nicht für mobile Endgeräte optimiert
  • Ohne moderne Verpackungslinie war Großhandel kaum denkbar

Jens wollte: mehr Produktion, besseren Onlinevertrieb – aber nachhaltig, regional und ohne seine Prinzipien zu opfern.


Der Investitionsplan: durchgerechnet & realistisch

  • neue energieeffiziente Röstmaschine (15 kg-Charge): 48.000 €
  • Umbau und Dämmung Lagerhalle: 36.000 €
  • automatische Verpackungseinheit mit Stickstoffmodul: 28.000 €
  • neue Website mit Shop (inkl. Mobile & SEO): 8.500 €
  • Fortbildung „Digitaler Vertrieb im Lebensmittelhandwerk“: 2.000 €
  • Betriebsmittel-Rücklage: 7.500 €

Gesamtbedarf: rund 130.000 €


Die Finanzierung: 3 Quellen, 1 Ziel

1. ERP-Investitionskredit Mittelstand (KfW 380)

  • 80.000 €
  • Laufzeit: 10 Jahre
  • Zinssatz: 2,6 % effektiv
  • 2 Jahre tilgungsfrei
  • über Hausbank (Volksbank) eingereicht

„Ohne KfW hätten wir den Umbau strecken oder ganz lassen müssen.“

2. Leasing der Verpackungstechnik über Herstellerbank

  • 28.000 €
  • 5 Jahre Laufzeit
  • monatlich 490 € netto
  • Vorteil: Technik sofort verfügbar – Bilanzneutralität

3. Förderprogramm „go-digital“ vom BMWK

  • 50 % Zuschuss auf Website-Relaunch + SEO + Schulung
  • 4.250 € Förderung
  • Antrag über zertifiziertes Beratungsunternehmen

Ergebnisse nach 10 Monaten:

  • Produktionskapazität mehr als verdoppelt
  • Online-Shop: +120 % Umsatzsteigerung
  • Neukundenquote im Einzelhandel durch moderne Verpackung gestiegen
  • Energieverbrauch pro kg gerösteter Kaffee: –30 %
  • Rücklagen stabil – keine Verzögerungen bei Rückzahlung

„Am Ende ist Kaffee nur so gut wie das, was drumherum passiert – und das ist jetzt auf einem neuen Level.“


Wer im Lebensmittelhandwerk wachsen will, muss modern denken – auch bei der Finanzierung

  • ✅ Investitionskredit KfW = solide Basis mit langem Atem
  • ✅ Leasing = schnelle Modernisierung bei laufendem Betrieb
  • ✅ Förderung „go-digital“ = Gold für Online-Vertrieb & Sichtbarkeit
  • ✅ Ergebnis: wettbewerbsfähiger Handwerksbetrieb mit Zukunft

Rücklagen vs. Kredit: Was ist die bessere Strategie für Investitionen im Unternehmen?

Heute nehm ich mir mal ein Thema vor, das viele Selbstständige und Unternehmer immer wieder beschäftigt:
Soll ich eine Investition lieber aus Rücklagen finanzieren – oder doch auf einen Kredit setzen?
Die Antwort ist – wie so oft: Kommt drauf an. 😅
Aber ich will dir heute zeigen, wie ich persönlich mit dieser Frage umgehe, welche Faktoren du abwägen solltest – und warum es nicht immer Schwarz oder Weiß sein muss. Sondern oft was dazwischen.


Rücklagen: Die sichere Bank?

Wenn du Geld auf der hohen Kante hast – Glückwunsch! Rücklagen sind der finanzielle Puffer, den sich viele wünschen. Und klar: Wer aus eigenen Mitteln investiert, spart sich Zinsen, Bürokratie, Laufzeiten und Bankgespräche.
Ich hab zum Beispiel meinen neuen Büroausbau komplett aus eigenen Rücklagen bezahlt. Kein Papierkram, kein Warten – einfach machen. Das war super angenehm.

Aber: Damit war meine Liquiditätsreserve auch erstmal ziemlich geschmolzen. Und das kann gefährlich werden – wenn danach plötzlich was Unvorhergesehenes passiert.


Kredit: Mehr Spielraum, aber mit Preis

Ein Kredit kann dir helfen, deine Rücklagen zu schonen und trotzdem zu investieren. Gerade bei größeren Vorhaben – neue Maschinen, Lagerfläche, Digitalisierung – kann es sinnvoll sein, die Kosten zu verteilen.
Du behältst deine Liquidität, sicherst deine Handlungsfähigkeit und kannst eventuell sogar Steuervorteile nutzen (Stichwort: Zinsen als Betriebsausgabe).

Natürlich kostet das auch was – nämlich Zinsen. Und je nach Bank auch Bearbeitungsgebühren oder zusätzliche Sicherheiten. Aber: Wenn die Investition dir langfristig mehr bringt als sie kostet, kann ein Kredit sogar wirtschaftlich klüger sein als die Barzahlung.


Die Mischung macht’s

Ich bin inzwischen ein Fan von hybriden Lösungen.
Heißt: Ein Teil aus Rücklagen, ein Teil über Kredit. So bist du flexibel, senkst die Kreditlast – und nutzt gleichzeitig deinen Eigenkapitalvorteil in der Verhandlung mit der Bank.
Denn glaub mir: Wenn du sagen kannst „Ich bringe 30 % Eigenmittel mit“, wirst du bei jeder Finanzierung anders behandelt als mit 0 € auf der Uhr.
Außerdem wirkt sich Eigenkapital positiv auf deine Bonität aus – und kann dir sogar bessere Kreditkonditionen verschaffen.


Was du bei der Entscheidung beachten solltest

Frag dich immer:

  • Wie dringend ist die Investition wirklich?
  • Bringt sie sofort Umsatz – oder erst langfristig?
  • Wie sieht mein Cashflow in den nächsten 12 Monaten aus?
  • Welche Alternativen habe ich – z. B. Leasing, Mietkauf, Förderkredit?
  • Wie viel Polster will ich mir trotz Investition bewahren?

Das sind keine rein finanziellen Fragen – sondern strategische. Und manchmal entscheidet dein Bauchgefühl am Ende mit.


Rücklagen sind top – aber nicht heilig.
Ein Kredit ist kein Teufelszeug – sondern ein Werkzeug. Die Frage ist nicht „entweder oder“, sondern: Was passt zu deinem Plan, deiner Liquidität und deinem Risikoprofil?

Wenn du es schaffst, klug zu kombinieren, bist du flexibler, besser vorbereitet – und kannst investieren, ohne dich finanziell auszubluten.


Wie machst du das in deinem Unternehmen? Alles aus der Kasse – oder arbeitest du auch mit Krediten?
Ich bin gespannt, wie du’s handhabst – schreib mir gerne! 😊


Businessplan für Selbstständige: Wie ich mit 4 Seiten mehr erreicht hab als mit 30

Ich hab’s selbst erlebt: Der erste Businessplan, den ich geschrieben hab, war ein Roman. 27 Seiten, viel Theorie, SWOT-Analysen, Marktpotenziale und all das Zeug, das Google ausspuckt, wenn man „Businessplan Vorlage“ eintippt.
Das Feedback von der Bank?

„Wir haben’s überflogen. Aber ehrlich gesagt, zu lang. Können Sie das in 5 Minuten erklären?“

Heute geb ich keinen Wälzer mehr ab – sondern ein kompaktes 4-Seiten-Dokument, das trotzdem alles Wichtige enthält.
Und weißt du was? Seitdem laufen meine Kreditverhandlungen deutlich besser.


Warum weniger mehr ist – und was wirklich zählt

Banken, Plattformen und andere Entscheider haben wenig Zeit.
Was sie wollen, ist ein schneller Überblick:

✅ Wer bist du?
✅ Was machst du?
✅ Wie verdienst du Geld?
✅ Wie sicher ist das Ganze?
✅ Und wie willst du den Kredit zurückzahlen?

Wenn du das glasklar und strukturiert aufbereitest, reicht ein kurzer, starker Businessplan völlig aus.


Meine 4 Seiten im Überblick

Seite 1: Kurzvorstellung und Geschäftsidee

  • Wer bin ich? (Name, Branche, Erfahrung in 3 Sätzen)
  • Was genau mach ich? (Dienstleistung/Produkt verständlich erklärt)
  • Für wen ist das? (Zielgruppe, Markt – aber ohne Marktanalysen mit Balkendiagrammen)

📝 Beispiel:

Ich bin Alex, selbstständiger Marketingberater für kleine Onlinehändler. Ich helfe ihnen, ihre Produkte über Facebook-Ads und Landingpages zu verkaufen. Mein Angebot richtet sich vor allem an Inhaber geführte Shops mit Jahresumsätzen zwischen 80.000 und 300.000 €, die ihre Sichtbarkeit steigern wollen.


Seite 2: Geschäftsmodell & Einnahmequellen

Hier zeig ich, wie ich Geld verdiene – ganz konkret.

  • Einzelberatung (Stundensatz, typische Dauer)
  • Paketangebote (z. B. 3-Monatsbetreuung: 1.200 €)
  • Digitale Produkte (Kurse, E-Books)
  • Affiliate (Tools, die ich empfehle)

Und: Wie regelmäßig kommen diese Einnahmen rein? Wiederkehrend? Projektbezogen?

💡 Wichtig: Eine kleine Tabelle oder Übersicht reicht – keine „Textwüsten“.


Seite 3: Planung & Zahlen

Kein Blabla – ich pack hier rein:

  • Umsätze der letzten 12 Monate (sofern vorhanden)
  • Umsatzziel nächstes Jahr (realistisch!)
  • Ausgabenstruktur (Fixkosten, variable Kosten)
  • Gewinnprognose (auf Monatsbasis)

👉 Ich nutze dazu eine einfache Tabelle, z. B.:

MonatUmsatzFixkostenVariable KostenGewinn
Jan5.200 €1.100 €900 €3.200 €
Feb6.100 €1.100 €1.200 €3.800 €

Diese Seite zeigt: Ich hab’s durchdacht. Ich kenn meine Zahlen.


Seite 4: Finanzierungsbedarf & Rückzahlung

Hier beantworte ich die entscheidende Frage:

„Warum will ich den Kredit – und wie kommt das Geld zurück?“

Ich schreibe:

  • Wofür genau ich das Geld nutze (Investition, Liquidität, Personal, etc.)
  • Wann ich die ersten Rückflüsse erwarte
  • Wie hoch meine monatliche Rate realistisch sein darf
  • Ob Sondertilgungen geplant sind

📝 Beispieltext:

Ich beantrage 20.000 € zur Finanzierung eines Relaunchs meines Onlineportals und für gezielte Ads-Kampagnen. Ab Monat 3 rechne ich mit einem Umsatzanstieg von 30 %, sodass eine monatliche Rate von 400 € problemlos tragbar ist. Sondertilgungen aus Kursverkäufen sind geplant.


Was ich NICHT mehr mache:

❌ Keine SWOT-Analysen
❌ Keine Markttrends aus PDF-Studien
❌ Keine Grafiken aus Canva, die keinen echten Wert liefern
❌ Kein Fachjargon (den versteht eh keiner)

Stattdessen: Klarheit. Struktur. Authentizität.


4 Seiten mit Wirkung – besser als jeder Business-Roman

Seit ich diesen kurzen, fokussierten Plan nutze, hab ich:

  • Kredite schneller durchbekommen
  • weniger Rückfragen
  • mehr Vertrauen erzeugt

Warum? Weil ich zeige, dass ich mein Business im Griff habe – und nicht nur Theorie wiedergebe.

Liquidität in der Nebensaison: So überstehe ich flaue Monate ohne Panik (und ohne Kreditdrama)

Wenn du wie ich ein Geschäft hast, das stark saisonal schwankt, dann kennst du das Gefühl:
Volles Konto im Frühling – und im Herbst plötzlich Ebbe.
Bei mir ist das jedes Jahr wieder eine kleine Achterbahnfahrt. Ich verdiene im Sommerhalbjahr 70 % meines Jahresumsatzes. Im Winter? Naja… Da ist eher Durchhalten angesagt.
Aber: Ich hab gelernt, mich auf diese Durststrecken gezielt vorzubereiten – und damit souverän durchzukommen, ohne jeden Dezember mit Herzrasen zur Bank zu rennen.


Wie ich früher in die Nebensaison gerutscht bin (Spoiler: Planlos)

Ich erinnere mich noch gut an mein zweites Jahr als Selbstständiger. Die Hochsaison war vorbei, ich hatte ein gutes Gefühl – schließlich war ordentlich Umsatz reingekommen.
Aber ich hatte nicht mit:

  • Nachzahlungen an die Krankenkasse
  • mehreren säumigen Kunden
  • sinkendem Auftragsvolumen
  • einer unerwarteten Autoreparatur

gerechnet.

Ergebnis: Ich stand im November bei Null. Und musste mir kurzfristig einen kleinen Betriebsmittelkredit organisieren – mit saftigem Zinssatz und Bauchschmerzen.


Heute mache ich es anders – mit einem 3-Stufen-Plan

1. Liquiditätsprognose ab dem Frühjahr

Sobald ich merke, dass die gute Phase losgeht, mache ich mir einen ehrlichen Plan:

  • Was kommt voraussichtlich rein?
  • Was sind fixe Kosten pro Monat?
  • Was brauche ich persönlich (Stichwort Unternehmerlohn)?
  • Was muss ich fürs Finanzamt zurücklegen?

Ich nutze dafür kein kompliziertes Tool – eine einfache Excel-Tabelle reicht.

So sehe ich: Wie viele Monate komme ich ohne neue Einnahmen über die Runden?


2. Reservekonto aufbauen – mein „Nebensaison-Puffer“

Ich zahle mir von jedem Monatsüberschuss im Sommer einen festen Prozentsatz auf ein separates Konto.
Ich nenne das mein „Novembergeld“. 😄
Für mich sind das mindestens 20–25 % des Sommergewinns.
Wenn’s besser läuft, auch mal 30 %.
Und nein – das wird nicht angetastet. Nie. Punkt.


3. Notfalllinien und alternative Einnahmen

Ich habe für mich zwei Sicherheiten eingebaut:

  • Einen genehmigten Kontokorrentrahmen, den ich aber nur im echten Notfall nutze
  • Zwei kleinere Nebenprojekte, die mir auch im Winter planbare Einnahmen bringen (z. B. digitale Produkte, Beratung)

Das war anfangs zäh – aber es gibt mir heute das gute Gefühl, dass selbst ein „toter Februar“ mich nicht aus der Bahn wirft.


Flaute muss keine Krise sein – wenn du vorausdenkst

Ich hab durch meine Fehler gelernt, besser zu planen. Heute bin ich in der Nebensaison nicht mehr nervös – sondern vorbereitet.
Ich hab Reserven, einen klaren Plan und Alternativen, wenn’s mal knirscht.
Und das gibt mir Sicherheit – gegenüber Kunden, Lieferanten und vor allem: mir selbst.
Wenn du gerade mit so einer Flaute kämpfst – lass uns sprechen. Ich hab’s durchgemacht, und ich weiß: Man kann auch ohne Kreditdruck durch schwere Monate kommen.


Unternehmerlohn richtig kalkulieren – So zahle ich mir selbst Gehalt aus (ohne mir selbst das Wasser abzugraben)

Ich weiß noch, wie’s bei mir am Anfang war. Jeder Euro auf dem Geschäftskonto fühlte sich an wie mein Geld. Und ich hab einfach Entnahmen gemacht, wie’s gerade nötig war. Miete, Urlaub, neue Waschmaschine – zack, direkt vom Firmenkonto.
Bis ich gemerkt hab: So funktioniert das nicht.
Nicht nur das Finanzamt war irritiert – auch meine Liquidität war komplett unberechenbar. Und Investitionen? Fehlanzeige.
Inzwischen zahle ich mir selbst einen klar definierten Unternehmerlohn aus. Und glaub mir: Das war eine der besten Entscheidungen, die ich getroffen hab.


Warum ein fester Unternehmerlohn so wichtig ist

Wenn du dir ständig nur mal eben was „rausziehst“, fehlt dir jeder Überblick:

  • über deine echten Kosten
  • über das, was du dir leisten kannst
  • über das, was du fürs Business brauchst

Ein klar kalkulierter Unternehmerlohn sorgt dafür, dass du:

✅ planbarer wirtschaftest
✅ Rücklagen aufbauen kannst
✅ bei Kreditgesprächen seriös wirkst
✅ dich selbst nicht vergisst (auch du musst schließlich leben!)


Wie ich meinen Unternehmerlohn berechne

Ganz einfach ist’s nicht – aber es lässt sich gut strukturieren. Ich mache das so:

1. Lebenskosten ermitteln

Was brauche ich wirklich pro Monat?

  • Miete
  • Essen
  • Versicherungen
  • Freizeit
  • Rücklagen privat

Ich kam auf etwa 2.500 € netto monatlich. Brutto macht das, je nach Steuersatz, ca. 3.500 €.

2. Steuern und Sozialabgaben einplanen

Als Selbstständiger zahlst du ja nicht automatisch in die Sozialversicherung. Aber ich plane trotzdem:

  • Krankenversicherung
  • freiwillige Rentenversicherung
  • private Rücklagen
  • Einkommenssteuer-Vorauszahlung

Da gehen schnell nochmal 1.000–1.500 € pro Monat drauf.

3. Fixen Unternehmerlohn definieren

Am Ende hab ich mir eine klare Grenze gesetzt:
Ich zahle mir jeden Monat 3.500 € brutto aus. Punkt.
Wenn’s mal besser läuft, leg ich was auf ein separates Rücklagenkonto. Wenn’s eng wird – zieh ich lieber die Notbremse beim Marketing, bevor ich an meinem Lohn rumschraube.


Was ist mit Überschuss und Gewinn?

Das ist der Punkt: Dein Unternehmerlohn ist nicht dein Gewinn.
Der Gewinn bleibt im Unternehmen. Den kannst du nutzen für:

  • Rücklagen
  • Investitionen
  • Tilgung von Krediten
  • Reinvestition in Wachstum

Wenn du beides durcheinander wirfst, wird’s chaotisch. Und das sehen Banken übrigens auch nicht gern.


Unternehmerlohn bei Kreditanträgen

Kreditgeber wollen wissen:

  • Was nimmst du dir selbst raus?
  • Ist das realistisch?
  • Bleibt genug für Rückzahlung übrig?

Ich hab bei meiner letzten Kreditanfrage einfach meinen Unternehmerlohn offen angegeben – und dazu meinen Liquiditätsplan.
Das kam gut an: Planbarkeit und klare Strukturen zählen.


Unternehmerlohn ist Selbstfürsorge – und betriebswirtschaftlich clever

Seit ich meinen Lohn klar geregelt habe, läuft vieles entspannter. Ich weiß, was ich mir leisten kann – beruflich und privat.
Und das Beste: Ich plane langfristiger.
Ich hab Rücklagen, ich bin kreditwürdig – und ich weiß, dass ich selbst nicht auf der Strecke bleibe.

Wenn du magst, schick ich dir gern meine Excel-Vorlage zur Lohnkalkulation – oder wir schauen gemeinsam auf deine Struktur


Moderne Schreinerei finanzieren: Wie unser Handwerksbetrieb mit Kredit, Leasing & Förderung durchgestartet ist

„Handwerk ist nicht altmodisch. Aber die Maschinen von gestern bringen uns nicht weiter.“

Diesmal erzähle ich von der Familie Kramer, die in Rheinland-Pfalz eine Schreinerei mit 14 Mitarbeitenden führt.
Nach über 40 Jahren wurde klar: Wenn wir weiter wachsen, neue Zielgruppen erreichen und ökologisch arbeiten wollen, muss sich was tun – vor allem bei der Technik, der IT und beim gesamten Workflow.

Aber so ein Modernisierungsschritt kostet. Und nicht wenig.


Der Plan: Digitalisierung, Nachhaltigkeit, Wachstum

Die Kramers hatten ein Ziel: Ihre Werkstatt soll…

  • energieeffizienter werden
  • eine neue CNC-Fräse integrieren
  • eine digitale Planungslösung nutzen
  • bessere Absaugtechnik für Feinstaub installieren
  • neue Arbeitsplätze für Azubis schaffen

Gesamtkosten der Investition: rund 210.000 €


Die Finanzierung: Drei Säulen, ein Ziel

1. Leasingvertrag für CNC-Fräse & Absauganlage

  • Vertragswert: 85.000 €
  • Laufzeit: 72 Monate
  • Leasing über Maschinenbau-Finanzdienstleister
  • Vorteil: keine sofortige Kapitalbindung, steuerlich absetzbar

„Leasing war für uns logisch – wir wollten neueste Technik, aber Liquidität behalten.“

2. Förderung „Digital Jetzt“ vom BMWK

  • Zuschuss: 48.000 €
  • für Software, Hardware, IT-Schulungen
  • Antragstellung über Onlineportal + Beratung
  • Auszahlung nach Nachweis der Ausgaben
  • ohne Rückzahlung – reiner Zuschuss

„Die Förderung hat uns den entscheidenden Schub gegeben. Ohne die, hätten wir’s kleiner aufgezogen.“

3. Hausbankkredit für bauliche Anpassungen & Arbeitsplätze

  • Kreditbetrag: 77.000 €
  • Investitionskredit über VR Bank
  • Zinssatz: 3,1 %
  • Laufzeit: 8 Jahre
  • Sondertilgungen möglich
  • Besicherung über Maschinen und Betriebsmittel

Erste Ergebnisse nach 9 Monaten:

  • Produktionszeit um 32 % verkürzt
  • neue Auftraggeber im Bereich Innenausbau von Kindergärten und Passivhäusern
  • 2 neue Auszubildende eingestellt
  • Energieverbrauch der Absaugung um 43 % gesenkt
  • Umsatzplus: +17 % gegenüber Vorjahr

Handwerk hat goldenen Boden – aber nur mit moderner Finanzierung

  • ✅ Maschinenleasing = flexibel & steuerlich attraktiv
  • ✅ „Digital Jetzt“-Förderung = Zuschuss statt Kredit
  • ✅ Hausbankkredit = Basis für Wachstum & Ausbildung
  • ✅ Ergebnis: fitter Betrieb mit Zukunftsperspektive

Ohne Eigenkapital zum Unternehmenskredit: So hab ich trotzdem eine Finanzierung bekommen

Als ich 2021 meinen neuen Geschäftsbereich aufbauen wollte, hatte ich genau 1.280 € auf dem Geschäftskonto.
Nicht gerade das, was Banken oder Plattformen jubeln lässt.
Aber ich hab’s trotzdem geschafft, einen 20.000 € Kredit zu bekommen – ohne Sicherheiten, ohne Eigenkapital.
Und das lag nicht an Glück. Sondern an einem Plan.


Mythos: „Ohne Eigenkapital keine Chance“

Das ist der größte Denkfehler, den ich bei anderen Selbstständigen sehe.
Klar – Eigenkapital hilft. Aber es ist nicht zwingend nötig, wenn du andere Faktoren überzeugend präsentierst.

Was stattdessen zählt:

  • Cashflow (regelmäßige Einnahmen!)
  • Geschäftsmodell (nachvollziehbar, realistisch)
  • Liquiditätsplanung (zeigt: du bleibst zahlungsfähig)
  • Unternehmerpersönlichkeit (du! mit Klarheit & Plan)

Mein Weg: So hab ich das Vertrauen der Bank & Plattform gewonnen

Ich hab ganz offen gesagt:

„Ich habe aktuell kein nennenswertes Eigenkapital – aber ich habe ein erprobtes Modell, klare Einnahmen, und einen Plan, wie ich jeden Euro zurückzahle.“

Und dann hab ich geliefert.


Schritt 1: Einnahmen transparent machen (auch kleine!)

Ich hatte damals ein Abo-Modell mit 89 €/Monat – rund 30 zahlende Kunden.
Das macht 2.670 € monatlich – kein Riesenumsatz, aber regelmäßig, stabil, nachweisbar.
Ich hab Kontoauszüge, Stripe-Berichte, Digistore-Exporte mitgeliefert – mit Kommentaren.

💡 Tipp: Wiederkehrende Einnahmen sind bei Finanzierungen oft wichtiger als Ersparnisse. Banken mögen Planungssicherheit.


Schritt 2: Liquiditätsplan erstellen – mit und ohne Kredit

Ich hab zwei Szenarien erstellt:

  1. Status quo ohne Kredit: Cashflow reicht kaum, kein Wachstum möglich
  2. Mit Kredit: Investitionen führen zu Skalierung, Umsatzsteigerung, Rückzahlung problemlos

Ich hab die Pläne grafisch dargestellt – in Excel mit Cashflow-Chart.
Sieht einfach besser aus, als 08/15-Zahlenkolonnen.


Schritt 3: Projekt & Rückzahlungsstrategie überzeugend präsentieren

Ich hab ein kleines 2-seitiges Pitchdeck gemacht:

  • Was wird finanziert? (z. B. Onlinekurs-Plattform, Ads, Dienstleister)
  • Was bringt’s? (z. B. +40 Neukunden pro Monat erwartet, basierend auf Testkampagne)
  • Wie wird zurückgezahlt? (aus Umsatz, nicht aus Rücklagen)

Ich habe betont:

„Die Rückzahlung erfolgt durch erweiterte Einnahmen – nicht durch meine Ersparnisse. Genau das macht das Modell nachhaltig.“


Schritt 4: Alternative Sicherheiten & Argumente anbieten

Ich konnte keine klassische Sicherheit bieten – aber:

  • Abtretung laufender Einnahmen (z. B. aus Stripe)
  • Persönliches Engagement („Ich arbeite 60 h/Woche – kein Nebenjob, keine Ablenkung“)
  • Umsatzentwicklung der letzten 12 Monate (immer leicht wachsend)

Bei Plattformen wie iwoca, auxmoney oder fundingcircle zählt genau das.
Hier geht’s nicht nur um Sicherheiten – sondern um deine Story.


Was nicht funktioniert hat (ehrlich gesagt)

Ich hatte’s auch bei meiner Sparkasse versucht – da hieß es:

„Ohne Eigenkapital oder Sicherheiten wird’s bei uns leider nichts.“

Deshalb: Setz auf Plattformen, Fintechs und freie Kreditvermittler.
Die schauen unternehmerischer drauf – und das ist unser Vorteil als Selbstständige.


Du brauchst nicht viel Geld – aber einen verdammt guten Plan

Ich hatte keine Rücklagen. Aber ich hatte:

  • einen wiederkehrenden Cashflow
  • einen plausiblen Businessplan
  • transparente Zahlen
  • und den Willen,’s durchzuziehen

Und genau das war am Ende mehr wert als ein volles Sparkonto.

Was tun bei Absage eines Kreditantrags? Mein Plan B (aus Erfahrung)

Es war einer dieser typischen Montagmorgen. Ich hatte meinen Kaffee, den Laptop aufgeklappt – und die E-Mail gesehen:
„Leider müssen wir Ihren Kreditantrag ablehnen…“
Zack. Da war sie – die bittere Realität. Kein Kredit. Keine Erweiterung. Kein Wachstum.

Ich bin Alex. Und ja, mir wurde schon ein Kreditantrag abgelehnt. Es war ein Rückschlag – aber kein K.o.
Heute zeige ich dir, wie ich mit der Ablehnung umgegangen bin, was ich daraus gelernt habe – und welchen Plan B ich mir inzwischen aufgebaut habe, wenn es mal nicht so läuft, wie ich will.


Warum wurde mein Antrag abgelehnt?

Ich hatte einen Investitionskredit über 30.000 € angefragt – für neue Maschinen und einen Standortwechsel.
Die Zahlen sahen okay aus, dachte ich. Der Umsatz war stabil, aber:

  • Ein schwächeres Vorjahr durch Corona
  • Keine Sicherheiten
  • Ziemlich hohe Entnahmen im letzten Halbjahr

Ergebnis: Die Bank sagte freundlich Nein.
Das tat weh. Aber ich habe dann systematisch analysiert, woran es gelegen hat – und was ich tun kann, damit es beim nächsten Mal klappt.


Schritt 1: Ruhe bewahren (und nicht sofort überall neu anfragen)

Mein erster Impuls war: „Okay, dann halt bei der nächsten Bank probieren.“
Aber genau das ist gefährlich. Jede Kreditanfrage wird bei der Schufa vermerkt – und viele Anfragen in kurzer Zeit wirken wie ein rotes Tuch.

Stattdessen hab ich:

✅ die Unterlagen noch mal durchgegangen
✅ die Absage analysiert (manche Anbieter geben Feedback!)
✅ überlegt, ob ich den Betrag vielleicht aufteilen kann


Schritt 2: Alternative Kreditgeber prüfen

Ich hatte ursprünglich bei meiner Hausbank angefragt – aber Banken ticken konservativ.
Dann bin ich zu Online-Plattformen wie:

  • iwoca
  • Kapilendo
  • auxmoney

Dort zählen andere Kriterien: Zahlungsverhalten, Geschäftsmodell, Umsatzverlauf – nicht nur Sicherheiten.
Und siehe da: Bei iwoca bekam ich für den Anfang 10.000 € – mit Option auf Aufstockung bei pünktlicher Rückzahlung.

War zwar weniger, als ich wollte – aber es hat gereicht, um das Projekt in Etappen zu starten.


Schritt 3: Kleinere Zwischenfinanzierung bauen

Ich hab mir dann einen eigenen „Finanzmix“ zusammengebaut:

  • iwoca-Kredit über 10.000 €
  • 5.000 € von einem befreundeten Unternehmer als Privatdarlehen
  • 60 Tage Zahlungsziel beim Lieferanten verhandelt (war Gold wert!)
  • Kleinere Investitionen auf Leasing ausgelagert

Fazit: Nicht perfekt – aber es hat funktioniert. Und ich konnte trotzdem wachsen.


Schritt 4: Für den nächsten Antrag vorbereiten

Nach der Erfahrung hab ich mir geschworen: Beim nächsten Antrag mach ich’s besser.

Ich hab dann:

  • mein Eigenkapital erhöht (weniger Entnahmen)
  • Rücklagen aufgebaut
  • alle Geschäftszahlen sauber aufbereitet (BWA, Liquiditätsplan, Einnahmenübersicht)

Und siehe da – ein halbes Jahr später gab’s den Kredit. In voller Höhe.
Warum? Weil ich als Unternehmer inzwischen einfach besser dastand.


Eine Absage ist kein Ende – sondern ein Signal

Ich weiß, wie scheiße sich das anfühlt. Man will loslegen, ist motiviert – und dann diese Ablehnung.
Aber heute bin ich froh, dass ich diese Erfahrung gemacht habe.
Denn: Ich habe gelernt, meine Finanzen strategischer zu steuern. Ich bin heute breiter aufgestellt. Und ich weiß: Es gibt immer einen Plan B.

Wenn du selbst gerade eine Absage bekommen hast – schreib mir gern. Vielleicht kann ich dir helfen, deinen Plan B zu finden. Aus meiner Praxis, ohne Blabla.


Welche Kreditarten sich für Selbstständige wirklich lohnen (und welche nicht)

Als ich in die Selbstständigkeit gestartet bin, dachte ich, Kredit ist Kredit. Entweder man bekommt einen – oder eben nicht.
Aber inzwischen weiß ich: Es gibt riesige Unterschiede bei den Kreditarten. Und nicht jeder Kredit passt zu jedem Vorhaben.
Heute zeige ich dir, welche Finanzierungsarten für Selbstständige sinnvoll sind – und bei welchen ich persönlich lieber die Finger lasse.

Vielleicht stehst du ja gerade vor der Frage: „Wie finanziere ich mein nächstes Vorhaben?“ Dann ist dieser Artikel genau für dich!


1. Der klassische Investitionskredit

Das ist mein Favorit, wenn es um größere Anschaffungen oder Erweiterungen im Business geht.
Ich habe selbst schon mehrere Investitionskredite genutzt – zum Beispiel für:

  • Büroeinrichtung
  • Maschinen und Technik
  • Ausbau meines Lagers

Vorteil: Feste Laufzeit, feste Raten, gute Planbarkeit.
Zinsen sind meist okay, besonders wenn du Angebote über Plattformen wie Funding Circle oder iwoca vergleichst.

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2. Kontokorrentkredit – der teure Notnagel

Der Kontokorrentkredit ist wie ein Dispo fürs Geschäftskonto. Klingt praktisch – ist aber auf Dauer verdammt teuer.
Ich hatte mal einen mit fast 12 % Zinsen. Kein Witz.

Deshalb mein Tipp:
✅ Ja, als Überbrückung bei Liquiditätsengpässen
❌ Nein, für langfristige Ausgaben oder Investitionen

Ich nutze ihn heute nur noch als Backup, aber plane keine Ausgaben damit.


3. Leasing – clever für Technik & Fahrzeuge

Leasing hat sich bei mir bewährt für alles, was:

  • ich regelmäßig austausche
  • schnell an Wert verliert
  • steuerlich absetzbar sein soll

Beispiel: Mein Transporter ist geleast, mein Arbeitslaptop auch.

Das Gute: Du bindest kein Kapital, sondern zahlst nur für die Nutzung. Aber: Leasing ist keine Eigentumsfinanzierung. Am Ende gehört dir nix – das muss man mögen.


4. Lieferantenkredite – oft übersehen, aber hilfreich

Klingt unspektakulär, aber wenn du mit festen Lieferanten arbeitest, frag mal nach Zahlungszielen.
Ich habe mir bei meinem Verpackungslieferanten ein 30-Tage-Ziel rausgehandelt – das ist im Grunde ein zinsloser Mini-Kredit.

So was entlastet die Liquidität, ohne dass du zur Bank rennst.


5. Privatkredit als Selbstständiger? Lieber nicht

Ich hab’s ein Mal gemacht – nie wieder.

Privatkredite über Vergleichsportale sind oft:

  • nicht auf Business zugeschnitten
  • intransparent bei der Risikobewertung (Bonitätsprüfung ist oft mies als Selbstständiger)
  • ohne steuerliche Vorteile

Für private Dinge okay – aber fürs Unternehmen? Nein danke.


6. Förderkredite – lukrativ, aber aufwendig

Die KfW und manche Landesbanken bieten spezielle Förderkredite.
Ich hatte mal einen für eine Digitalisierungsoffensive beantragt – und nach 6 Wochen kam die Zusage.

Super Zinsen – aber:

  • viel Papierkram
  • teils Bankenbindung
  • langwierig

Wenn du Zeit hast und planst, lohnt sich das. Für schnelle Projekte eher ungeeignet.


Nicht jeder Kredit ist gleich – der Zweck entscheidet

Ich unterscheide heute ganz klar:

  • Langfristige Investitionen → Investitionskredit
  • Kurzfristige Schwankungen → Kontokorrent (aber mit Vorsicht)
  • Technik/Fahrzeuge → Leasing
  • Kleinere Liquiditätsspielräume → Zahlungsziele, Förderungen

Und: Ich vergleiche IMMER Angebote – nicht nur Banken, sondern auch Plattformen.
Gerade für Selbstständige gibt’s da inzwischen richtig gute Optionen, auch ohne Sicherheiten oder perfekte Bonität.



Mein Jahres-Finanz-Check als Selbstständiger – So halte ich meine Zahlen im Griff (und vermeide böse Überraschungen)

Ich weiß nicht, wie’s dir geht – aber bei mir war früher der Dezember immer Stress pur: Geschenke, Kunden, Steuer, Jahresabschluss… und irgendwo dazwischen die Frage:
„Wo steht mein Business eigentlich gerade finanziell?“
Inzwischen hab ich mir eine richtig gute Routine gebaut: Einmal im Jahr – meistens zwischen den Jahren – zieh ich mich für ein paar Stunden zurück und mache einen kompletten Finanzcheck.
Heute zeig ich dir, wie ich das mache – und was ich aus den letzten Jahren gelernt habe.


Warum der Jahres-Finanz-Check für mich unverzichtbar wurde

Ganz ehrlich: Ich hab am Anfang meiner Selbstständigkeit viele Dinge einfach „laufen lassen“.
Das Konto war halbwegs voll? Passt schon.

Aber dann kamen:

  • zu hohe Steuerzahlungen
  • vergessene Abos
  • ausbleibende Kundenrechnungen
  • eine saftige Nachzahlung an die KSK

Das hat mir gezeigt: Ohne regelmäßige Kontrolle fährt man sein Business wie mit verbundenen Augen.
Heute ist mein Jahrescheck fester Bestandteil – wie die Steuererklärung oder der Frühjahrsputz (naja, den mach ich seltener 😅).


So läuft mein Jahrescheck ab – Schritt für Schritt

1. Umsatz- und Einnahmenanalyse

Ich schaue mir an:

  • Was kam wirklich rein – netto und brutto?
  • Welche Kunden haben den größten Anteil am Umsatz?
  • Welche Produkte oder Dienstleistungen liefen besonders gut?

💡 Das hilft mir, fürs nächste Jahr Schwerpunkte zu setzen – und auch mal zu hinterfragen, ob sich gewisse Kundenbeziehungen noch lohnen.


2. Kosten und Fixausgaben überprüfen

Ich gehe mein Geschäftskonto Monat für Monat durch und notiere:

  • wiederkehrende Kosten (Miete, Software, Hosting, Versicherungen)
  • Einmalkosten (z. B. neue Hardware)
  • unnötige Ausgaben

🎯 Ziel: Überflüssige Dinge streichen und günstigere Alternativen finden.


3. Offene Rechnungen und Forderungen checken

Ein Klassiker: Ich hab 2022 noch im Januar gesehen, dass mir ein Kunde aus Oktober (!) nicht gezahlt hatte. Peinlich. Und teuer.
Seitdem kontrolliere ich jährlich:

  • Was wurde gestellt?
  • Was wurde bezahlt?
  • Was ist offen?
    → Und schicke ggf. eine letzte freundliche Erinnerung.

4. Steuerrücklagen überprüfen

Ich schaue:

  • Was habe ich fürs Finanzamt zurückgelegt?
  • Welche Vorauszahlungen stehen im neuen Jahr an?
  • Reicht die Rücklage – oder droht ein Engpass?

Wenn nötig, schiebe ich nochmal was aufs Steuerkonto. Lieber spät als gar nicht.


5. Liquiditätsstatus und Rücklagen

Ich prüfe, wie viel Puffer ich noch habe. Mein Ziel:

Mindestens 3 Monate Fixkosten als Reserve.

Wenn’s weniger ist, plane ich fürs neue Jahr direkt eine Aufstockung.


6. Ziele fürs neue Jahr festlegen

Ich bin kein Fan von „Umsatz verdoppeln“-Bullshit.
Aber ich setze mir realistische Ziele:

  • Wie viel Umsatz will ich mindestens machen?
  • Welche größeren Investitionen plane ich?
  • Brauche ich dafür Kredit, Leasing oder Rücklagen?

So hab ich eine klare finanzielle Marschrichtung fürs neue Jahr.


Der Jahrescheck macht mich ruhiger – und stärker

Früher war ich oft überrascht. Heute weiß ich am Jahresende genau, wo ich stehe – was gut lief, was besser laufen kann und worauf ich im neuen Jahr achten muss.
Das gibt mir nicht nur Sicherheit, sondern auch Klarheit – und ein gutes Gefühl, wenn ich mir zwischen den Jahren mal ein Bier gönne. 😉

Wenn du willst, teile ich meine kleine Excel-Vorlage für den Jahrescheck. Oder ich helf dir dabei, deinen eigenen Ablauf zu entwickeln – ganz ohne Zahlenchaos.