Bürgschaft als Kreditsicherheit: So kommst du trotz fehlender Sicherheiten an Finanzierungen

Hallo, ich bin’s wieder – Alex.
Heute geht’s um ein Thema, das bei der Kreditvergabe für Unternehmer oft der „Gamechanger“ ist: die Bürgschaft.

Denn wenn du als Selbstständiger oder Unternehmer keine Immobilie, kein großes Eigenkapital oder sonstige Sicherheiten hast, kann eine Bürgschaft der Schlüssel zum Kredit sein.
Aber: Nicht jede Bürgschaft ist gleich, und du solltest wissen, worauf du dich einlässt – oder welche Alternativen es gibt.

In diesem Artikel zeig ich dir:
✅ Was eine Bürgschaft genau ist und wie sie funktioniert
✅ Welche Arten es gibt – privat, bankseitig, staatlich
✅ Wie du eine Bürgschaft beantragst
✅ Und was du unbedingt beachten solltest, um nicht in die Haftungsfalle zu geraten


1. Was ist eine Bürgschaft überhaupt?

📌 Eine Bürgschaft ist ein Vertrag, in dem eine dritte Person oder Institution für deine Schulden haftet, falls du deinen Kredit nicht zurückzahlen kannst.

Das bedeutet:
✔ Du bekommst den Kredit
✔ Die Bank fühlt sich sicher – weil jemand anderes notfalls einspringt
✔ Du musst dafür meist keine klassischen Sicherheiten hinterlegen

💡 Bürgschaften sind besonders interessant für Gründer, Freiberufler und KMU, die zwar eine gute Geschäftsidee haben, aber keine materiellen Sicherheiten mitbringen.


2. Diese Arten von Bürgschaften gibt es

1. Private Bürgschaft (z. B. durch Partner oder Familie)

Jemand aus deinem Umfeld verpflichtet sich, für deinen Kredit zu haften.

✔ Schnell, unkompliziert
✔ Häufig bei Gründungen oder kleinen Krediten

❌ Aber: Persönliches Risiko für den Bürgen! Freundschaft + Geld = gefährlich.


2. Bankbürgschaft

Eine andere Bank oder ein Kreditinstitut sichert deinen Kredit ab.

✔ Eher selten im klassischen KMU-Bereich
✔ Spielt z. B. bei größeren Bauvorhaben oder internationalen Geschäften eine Rolle


3. Bürgschaftsbank (staatlich gefördert!)

💥 Das ist für viele Unternehmer die interessanteste Variante.

➡ Bürgschaftsbanken gibt es in jedem Bundesland. Sie übernehmen bis zu 80 % des Kreditrisikos gegenüber deiner Hausbank.
➡ Das heißt: Du bekommst einen Kredit, obwohl du keine klassischen Sicherheiten mitbringst.

Beispiele:

  • Bürgschaftsbank NRW
  • Bürgschaftsbank Bayern
  • Bürgschaftsbank Baden-Württemberg usw.

3. Wann ist eine Bürgschaft sinnvoll?

✅ Du willst gründen, hast aber kein Eigenkapital
✅ Du brauchst einen Investitionskredit, hast aber keine Immobilie als Sicherheit
✅ Du möchtest einen KfW-Kredit beantragen, aber die Hausbank verlangt Sicherheiten
✅ Du willst kurzfristig Liquidität und deine Bonität ist solide, aber „blank“


4. Wie funktioniert eine Bürgschaft über die Bürgschaftsbank?

🔹 Variante A: „Hausbankverfahren“

Du stellst einen Kreditantrag bei deiner Bank → Die Bank beantragt parallel eine Bürgschaft bei der Bürgschaftsbank.

➡ Vorteil: Du musst dich um nichts extra kümmern.
➡ Nachteil: Nicht jede Bank macht’s automatisch – du musst’s ansprechen!

🔹 Variante B: „Direktbürgschaft“

Du gehst direkt zur Bürgschaftsbank, holst dir eine Bürgschaftszusage – und gehst damit zur Bank.

➡ Vorteil: Du trittst vorbereitet auf, Bank sieht geringeres Risiko.
➡ Nachteil: Etwas mehr Papierkram für dich.

Tipp: Die Bürgschaftsbanken bieten oft telefonische Beratung oder Online-Anträge – einfach mal auf deren Webseite schauen.


5. Was kostet eine Bürgschaft?

📌 Die Bürgschaft ist nicht kostenlos – aber meist günstiger als höhere Kreditzinsen.

💶 Typische Kosten:

  • Bereitstellungsprovision: ca. 1–1,5 % pro Jahr der verbürgten Summe
  • Einmalige Bearbeitungsgebühr: ca. 1–2 %

💡 Dafür bekommst du in der Regel bessere Kreditkonditionen, weil das Risiko für die Bank sinkt.


6. Worauf du achten solltest

Haftungsumfang prüfen – Bürgt jemand zu 100 % oder nur teilweise?
Rückzahlungsmodalitäten klären – Was passiert, wenn’s eng wird?
Verhältnis zum Bürgen im Klaren sein – Bei privaten Bürgen kann’s zu Konflikten kommen
Nicht überbürgschaften – Eine Bürgschaft ist keine Einladung zur Überschuldung


✅ Fazit: Die Bürgschaft ist ein wertvolles Instrument – wenn du sie richtig einsetzt

📌 Meine Empfehlung:
✔ Wenn dir Sicherheiten fehlen, frag gezielt bei deiner Bank nach einer Bürgschaftsbanklösung
✔ Alternativ: Bereite dich auf das Direktbürgschaftsverfahren vor
✔ Nutze Bürgschaften als Türöffner – aber plane realistisch, damit der Bürge nicht einspringen muss
✔ Lass dich vorab beraten – z. B. durch IHK, HWK oder die Bürgschaftsbank direkt


Wie ist’s bei dir? Hast du schon mal mit einer Bürgschaft gearbeitet – oder überlegst du, das zu tun?
Schreib’s mir gern in die Kommentare – ich freu mich auf den Austausch! 😊


 

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