Heute geht’s um ein Thema, das uns alle mal erwischt: plötzliche Liquiditätsengpässe.
Egal wie gut du planst – manchmal klemmt der Cashflow einfach. Eine Rechnung bleibt offen, der Umsatz bricht ein, oder eine ungeplante Investition frisst das Konto leer.
Ich hab das selbst schon erlebt. Und ich weiß: Es fühlt sich richtig unangenehm an, wenn du merkst, dass’s vorne und hinten nicht reicht. Aber genau dann brauchst du einen kühlen Kopf – und einen Plan. 🧊🧠
In diesem Beitrag zeig ich dir, wie du als Unternehmer so einen Engpass überstehst – ohne Panik, ohne Schnellschüsse und ohne dein ganzes Unternehmen zu riskieren.
Erstmal: Ruhe bewahren
Klingt banal, ist aber der wichtigste Schritt.
Wenn das Konto leer ist und die Mahnungen kommen, ist der Impuls groß, schnell irgendwo Geld aufzutreiben – zu schlechten Bedingungen, mit unklarer Rückzahlung oder total unpassenden Produkten.
Mein Tipp: Setz dich erstmal hin, nimm dir eine Stunde – und mach dir ein klares Bild.
Wie groß ist die Lücke? Wie lange wird sie voraussichtlich bestehen? Ist es ein einmaliges Problem oder steckt mehr dahinter?
Wenn du das weißt, kannst du gezielt entscheiden – und nicht nur reagieren.
Kurzfristige Überbrückung: Diese Möglichkeiten gibt es
Wenn’s nur um ein paar Wochen oder Monate geht, kannst du mit schnellen, aber gezielten Maßnahmen viel bewirken:
- Kontokorrentrahmen erweitern: Wenn du bereits eine Linie hast, frag bei der Bank nach einer temporären Erhöhung.
- Skonto ausreizen oder strecken: Vielleicht kannst du Zahlungsziele deiner Lieferanten kurzzeitig verlängern – oder Skonto bei deinen Kunden abschaffen.
- Factoring nutzen: Du kannst offene Rechnungen sofort verkaufen – das bringt Liquidität, kostet aber natürlich auch Gebühren.
- Mini-Kredit oder Betriebsmittelkredit: Einige Banken oder Online-Anbieter vergeben auch kurzfristige Liquiditätskredite – hier aber auf Zinsen und Rückzahlung achten.
Mittel- bis langfristig: Das Problem an der Wurzel packen
Wenn du regelmäßig in Engpässe gerätst, brauchst du mehr als einen Kredit. Dann stimmt was im System nicht – vielleicht die Preisgestaltung, vielleicht die Zahlungsmoral deiner Kunden, vielleicht das Geschäftsmodell.
Ich hab mal ein Coaching gemacht, als ich zum zweiten Mal in sechs Monaten knapp bei Kasse war – und ich sag dir: Es war nicht die Bank das Problem, sondern mein schlechtes Forderungsmanagement.
Seitdem ist das besser – nicht perfekt, aber planbarer.
Überleg dir also: Wo entstehen die Engpässe? Und was kannst du strukturell verbessern?
Kommunikation ist alles
Wichtig: Red frühzeitig mit deinen Partnern – egal ob Bank, Lieferanten oder Vermieter.
Nichts ist schlimmer, als erst dann um Hilfe zu bitten, wenn es schon brennt.
Zeig, dass du das Problem erkannt hast – und daran arbeitest. Viele sind überraschend offen für Zwischenlösungen, Ratenpläne oder Fristverlängerungen, wenn du rechtzeitig und transparent bist.
Ein Liquiditätsengpass ist kein Weltuntergang.
Aber er ist ein Weckruf. Du kannst ihn nutzen, um dein Unternehmen robuster zu machen – oder du tappst immer wieder in dieselbe Falle.
Und ganz wichtig: Mach’s dir nicht zum Vorwurf. Jeder Unternehmer erlebt das. Entscheidend ist nur, wie du damit umgehst – und ob du daraus lernst.
Hast du schon mal einen finanziellen Engpass gemeistert? Oder steckst du vielleicht gerade drin?
Schreib mir gern – ich bin gespannt auf deine Erfahrungen.