Kredit abgelehnt – und jetzt? Was ich als Unternehmer nach der Bankabsage gemacht habe (und was du besser gleich wissen solltest)

Ich erinnere mich noch genau: Ich saß beim Bankgespräch, hatte alle Unterlagen dabei, einen soliden Businessplan und war überzeugt, dass der Kredit durchgeht. Aber dann kam die Absage. Kein „Vielleicht“, kein „Wir prüfen nochmal“, sondern einfach nur: „Tut uns leid, das passt aktuell nicht zu unseren Kreditvergaberichtlinien.“
Ich war enttäuscht, wütend, verwirrt. Aber im Rückblick war das vielleicht das Beste, was mir passieren konnte. Warum? Weil ich dadurch gezwungen wurde, meine Finanzierung breiter und klüger aufzustellen.

Warum die Bank abgelehnt hat – und was wirklich dahintersteckt

Die offizielle Begründung: „Unzureichende Sicherheiten und schwankender Cashflow.“ Ja, das stimmte teilweise. Ich war gerade in einer Phase der Expansion, da sind Rücklagen oft knapp. Aber ehrlich? Ich hatte mehr erwartet. Immerhin lief mein Geschäft, die Auftragslage war gut, und ich hatte schon mehrere Jahre am Markt überstanden.

Was ich gelernt hab: Banken ticken nicht unternehmerisch. Sie lieben Zahlen, Sicherheiten, Stabilität. Wachstum ist für sie oft eher Risiko als Chance.

Schritt 1: Nicht verzweifeln – analysieren!

Nach der Absage hab ich mich nicht direkt in die nächste Anfrage gestürzt. Ich hab erstmal geschaut:

  • Was genau hat gefehlt?
  • Welche Unterlagen hätte ich besser aufbereiten können?
  • Welche Programme (z. B. KfW) wären eventuell sinnvoller?

Ich hab mir Feedback vom Berater geholt (auch wenn’s unangenehm war) und dann meine Unterlagen nochmal komplett überarbeitet – transparenter, mit Szenarien und besserer Argumentation.

Schritt 2: Alternative Anbieter prüfen – es gibt mehr als Banken

Statt zur nächsten Sparkasse zu rennen, hab ich mir andere Wege angeschaut. Hier meine Top 3 Optionen, die wirklich funktionieren:

1. Plattformkredit über auxmoney:
Dort hab ich 25.000 € beantragt – und nach ein paar Tagen Zusage bekommen. Zins war höher (ca. 9 %), aber ich hatte das Geld. Ohne Sicherheiten. Das war Gold wert.

2. KfW-Förderkredit über andere Bank:
Meine Hausbank hatte den KfW-Antrag nicht unterstützt. Aber eine kleinere Regionalbank war da viel aufgeschlossener – die haben das Ding durchgezogen. Ich bekam 30.000 € zu 1,6 % Zins. Ja, wirklich.

3. Business-Kredit über iwoca:
Für die kurzfristige Liquidität hab ich eine Kreditlinie über iwoca genutzt. 15.000 € flexibel abrufbar, jederzeit rückzahlbar. Das war ideal für variable Monatsumsätze.

Schritt 3: Bonität langfristig stärken

Die Absage war auch ein Weckruf. Ich hab danach bewusst:

  • meine BWA monatlich aktualisiert
  • Rücklagen aufgebaut (auch kleine!)
  • Forderungsmanagement verbessert (Rechnungen schneller bezahlt bekommen)
  • Kreditwürdigkeit regelmäßig gecheckt (Stichwort: SCHUFA für Unternehmen)

Heute bin ich finanziell stabiler aufgestellt – und ich weiß, wie ich bei der nächsten Finanzierungsrunde souveräner auftreten kann.


Mein Fazit: Ablehnung ist kein Ende – sondern der Anfang einer besseren Strategie

Wenn dir eine Bank den Kredit verweigert, nimm das nicht persönlich. Nimm’s als Anstoß, deine Strategie zu überdenken. Es gibt zig Wege zur Finanzierung – und manche sind sogar besser als der „klassische“ Bankkredit.

Du musst nicht perfekt sein – du musst vorbereitet sein. Und du musst offen sein für Alternativen


 

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