Wenn man als Unternehmer einen Kredit braucht, denkt man meistens zuerst: „Ich geh zur Bank.“ Vielleicht kennst du das. Was aber viele unterschätzen: Du musst dich nicht auf eine Quelle verlassen. Im Gegenteil. Ich hab in den letzten Jahren gelernt, dass die Kombination aus mehreren Finanzierungswegen oft effektiver – und günstiger – ist als ein einzelner großer Kredit.
In diesem Beitrag erzähl ich dir, wie ich mein Finanzierungskonzept aus vier Bausteinen aufgebaut habe – und worauf du dabei unbedingt achten solltest.
Das Problem: Ein Kredit allein reichte nicht
Ich wollte mein Business digitalisieren, neue Arbeitsplätze schaffen und parallel einen großen Kundenauftrag vorfinanzieren. Dafür hätte ich rund 100.000 € gebraucht – sofort. Die Bank sagte: „Wir können Ihnen 40.000 € geben.“ Das war nett, aber eben nicht genug.
Statt den Kopf in den Sand zu stecken, hab ich mich hingesetzt und überlegt: Welche Töpfe kann ich noch anzapfen? Das Ergebnis war ein Finanzierungsmix, der sich echt sehen lassen kann – und funktioniert hat.
1. Hausbank: 40.000 € als Basis (mit Sicherheiten)
Die Bank gab mir einen klassischen Betriebsmittelkredit über 40.000 € – 5 Jahre Laufzeit, 6,2 % Zinsen, abgesichert durch meine Lebensversicherung und eine Maschinenübereignung. Nicht super günstig, aber solide.
Ich wusste: Für die KfW reicht das als Co-Finanzierung schon fast.
2. KfW-Kredit: 30.000 € für Digitalisierung
Parallel stellte ich über meine Bank einen Antrag für das KfW-Programm ERP-Digitalisierung. Hier gab es:
- 2 Jahre tilgungsfrei
- 1,5 % Zins
- 10 Jahre Laufzeit
Das war mein „entspannter“ Teil der Finanzierung – mit Luft zum Atmen. Vor allem gut für Dinge wie Softwarelizenzen, IT-Consulting und Serveranschaffungen.
Tipp: Förderkredite decken oft genau das ab, was Banken nicht gerne finanzieren – z. B. Soft-Investitionen ohne direkte Verwertbarkeit.
3. Plattformkredit: 20.000 € über auxmoney – schnell und flexibel
Für den kurzfristigen Liquiditätsbedarf beim großen Kundenauftrag hab ich über auxmoney innerhalb von 5 Tagen 20.000 € organisiert. Zins lag bei 8,5 %, aber das war mir bewusst – es ging hier um Geschwindigkeit.
Ich hab das Geld nach 4 Monaten wieder zurückgezahlt, weil der Kunde früher als gedacht bezahlt hat. Effektiv war das also eine Art Zwischenfinanzierung.
4. Leasing: Neue Fahrzeuge über Leasing finanziert
Die neuen Fahrzeuge für mein Außendienst-Team hätte ich auch über einen Kredit kaufen können – aber warum Kapital binden?
Ich hab mich für Leasing entschieden. Vorteil: steuerlich absetzbar, keine hohe Einmalbelastung, feste Monatsraten. Der Leasinggeber wollte eine positive BWA und 2 Jahre Geschäftstätigkeit – das hat gereicht.
Mein Fazit: Finanzierung ist heute modular – nutz das aus
Wenn du dein Unternehmen finanzieren willst, denk nicht in Schubladen. Du brauchst keinen 100k-Kredit auf einen Schlag. Du kannst:
- einen Teil klassisch über die Bank finanzieren
- gezielt Förderprogramme der KfW nutzen
- kurzfristig mit Plattformkrediten flexibel reagieren
- Sachwerte wie Autos oder Maschinen leasen
Diese Strategie hat mir Freiheit gegeben. Und das Beste: Ich musste mich nicht bei einer Stelle verschulden – sondern hab meine Risiken gestreut.