Es gibt diese Phasen im Unternehmerleben, da läuft alles – Aufträge kommen rein, Rechnungen werden gestellt – aber das Geld? Das kommt oft erst Wochen später.
Und genau da wird es manchmal brenzlig. Löhne zahlen, Material einkaufen, laufende Kosten decken – und auf einmal reicht die Liquidität nicht.
Ich bin Alex, Unternehmer durch und durch – und ich hab irgendwann gemerkt: Wer nur von Überweisung zu Überweisung lebt, rennt ständig dem eigenen Geld hinterher. Darum hab ich für mein Unternehmen eine Kreditlinie auf dem Geschäftskonto eingerichtet. Und glaub mir: Das hat eine Menge Druck rausgenommen.
Heute erzähle ich dir, warum das eine der besten finanziellen Entscheidungen überhaupt war – und wie du selbst eine Kreditlinie bekommst.
Was ist eigentlich eine Kreditlinie fürs Geschäftskonto?
Eine Kreditlinie – oft auch Kontokorrentkredit oder Betriebsmittelkredit genannt – funktioniert wie ein finanzielles Sicherheitsnetz.
Dein Geschäftskonto bekommt einen Überziehungsrahmen. Und immer wenn du mal kurzfristig mehr Geld brauchst, kannst du diesen Rahmen flexibel nutzen – ohne erst einen aufwändigen Kreditantrag zu stellen.
Beispiel:
Dein Konto steht auf 0 €. Du musst dringend eine Lieferung bezahlen. Kein Problem – du kannst ins Minus gehen, bis zur Höhe deiner Kreditlinie, und zahlst Zinsen nur auf den tatsächlich genutzten Betrag.
Genau diese Flexibilität macht die Kreditlinie so attraktiv für Unternehmer.
Vorteile einer Kreditlinie – aus meiner eigenen Erfahrung
Als ich die Kreditlinie eingerichtet habe, war ich am Anfang skeptisch. Noch ein Kredit? Noch mehr Zinsen? Muss das sein?
Aber rückblickend war es eine der besten Entscheidungen überhaupt, weil:
- ich nie mehr in Panik geraten bin, wenn Kunden mal später gezahlt haben
- ich Anschaffungen oder Rechnungen sofort begleichen konnte
- ich Verhandlungsspielraum hatte (Skonto nutzen!)
- ich meine Liquidität viel besser steuern konnte
Und das Beste: Wenn ich die Linie nicht genutzt habe, musste ich auch nix zahlen. Zinsen fallen nur an, wenn du wirklich ins Minus gehst. Keine Nutzung = keine Kosten.
Das fühlt sich echt an wie ein finanzieller Joker 🃏
Wie hoch sollte die Kreditlinie sein?
Hier gibt’s keine feste Regel. Aber aus meiner Erfahrung:
- Kleine Unternehmen: mindestens 1–2 Monatsumsätze
- Größere Firmen: individuell je nach Cashflow-Schwankungen
Ich hab für mich damals ca. einen 2,5-fachen Monatsumsatz als Kreditlinie eingerichtet. Damit hatte ich immer genug Spielraum, aber die Zinsen waren trotzdem überschaubar.
Wo bekommst du eine Kreditlinie fürs Geschäftskonto?
Es gibt mehrere Wege:
- Hausbanken (klassischer Weg, oft günstig, aber zäher Prozess)
- Online-Banken für Geschäftskonten (z. B. Qonto, Holvi, Kontist Business Kredit)
- FinTechs (iwoca, Funding Circle bieten flexible Kreditlinien an)
- spezialisierte Anbieter für KMU
Die Konditionen variieren je nach Anbieter stark: Zinssätze zwischen 5 % und 14 % sind üblich.
Mein Tipp: Vergleichen lohnt sich extrem. Und schau genau auf Nebenkosten wie Bereitstellungsgebühren oder Pflichtabnahmen.
Voraussetzungen für eine Kreditlinie
Wenn du eine Kreditlinie beantragst, schauen Banken und Anbieter in der Regel auf:
- deinen Umsatz und Cashflow
- deine BWA und Steuerbescheide
- deine Schufa- und Kreditwürdigkeit
- deine Unternehmenshistorie (je länger am Markt, desto besser)
Neu gegründete Firmen tun sich manchmal schwerer – da gibt’s aber auch spezielle Gründerkredite mit flexiblen Linien.
Mein Fazit: Kreditlinie = Freiheit
Eine Kreditlinie ist kein „Luxus“. Sie ist eine strategische Absicherung.
Wenn du deinen Cashflow steuern kannst, ohne ständig neue Kredite aufnehmen zu müssen, gibt dir das als Unternehmer ein ganz anderes Gefühl: Sicherheit. Ruhe. Und Freiheit, Chancen zu nutzen, wenn sie sich bieten.
Also: Wenn du noch keine Kreditlinie hast – denk mal drüber nach. Es könnte dein Gamechanger sein.
Wenn du Fragen hast oder wissen willst, bei welchem Anbieter ich selbst am liebsten abgeschlossen hab – meld dich gern. Ich teile meine Erfahrungen offen.
Bis bald und immer genug Liquidität auf dem Konto!