Finanzierung für Eventtechnik-Unternehmen – Meine Erfahrungen & Tipps

Eventtechnik reanimieren: Wie wir unser mittelständisches Unternehmen mit Krediten durch die Krise geführt haben

„Als Bühnen leer blieben, wurde uns klar: Wir brauchen nicht nur neue Technik – wir brauchen ein neues Geschäftsmodell.“

Ich bin Alex, und ich durfte Familie Neuhaus aus Baden-Württemberg auf einem ziemlich harten Weg begleiten.
Der Betrieb, seit 22 Jahren aktiv, liefert Ton-, Licht- und Medientechnik für Konzerte, Messen und Unternehmensveranstaltungen.
Im März 2020: Stillstand. Danach: Unsicherheit, Kurzarbeit, Stornierungen, Zukunftsangst.
Doch sie haben’s geschafft. Und das lag nicht nur an Mut, sondern an gekonnten Finanzierungsstrategien.


Phase 1: Überleben – dank KfW-Corona-Hilfe & Hausbankkredit

Schon im April 2020 beantragten sie mit Unterstützung ihres Steuerberaters:

  • KfW-Schnellkredit 2020 (Programm 078)
  • Volumen: 250.000 €, 10 Jahre Laufzeit, 3 Jahre tilgungsfrei
  • Zinssatz: 3 % effektiv
  • Rückzahlung erst ab 2023, ohne Sicherheiten

Zusätzlich gewährte die Hausbank:

  • 50.000 € Betriebsmittelkredit mit 12 Monaten Laufzeit
  • für Fixkosten, Miete, Fahrzeugflotte & Softwarelizenzen
  • mit Haftungsfreistellung durch das Land BW

„Diese Kombination hat uns das Leben gerettet. Wir hätten sonst dichtgemacht.“


Phase 2: Neudenken – und in Technik investieren

Im Sommer 2021 zeichnete sich ab: Events kommen zurück, aber digitaler, kleiner, hybrider.
Die Entscheidung: Reinvestition statt Resignation.
Dazu wurde ein Investitionskredit über die L-Bank (Landesförderbank BW) aufgenommen:

  • Invest: 120.000 € für LED-Wände, Streaming-Equipment, neue Lichttechnik
  • Laufzeit: 7 Jahre, 2 Jahre tilgungsfrei
  • effektiver Zins: 1,75 %
  • Voraussetzung: digitaler Entwicklungspfad und Nachhaltigkeitskonzept

Die Kreditvergabe erfolgte erneut über die Hausbank, aber mit Unterstützung eines Fördermittelberaters.


Parallel: Leasing für Mobilität & Redundanz

  • 2 neue Transporter über Leasinggesellschaft der Bank
  • LED-Technik teilweise über Sale-and-Lease-Back refinanziert
  • Vorteil: Liquidität geschont, Technik auf neuestem Stand

Ergebnisse nach 18 Monaten (Stand 2023):

  • 43 % des Umsatzes kommt aus hybriden Events
  • neue Großkunden durch „digitale Kompetenz“
  • keine Entlassung notwendig – im Gegenteil: 3 Neueinstellungen
  • 40 % der Tilgung bereits freiwillig vorgezogen
  • L-Bank signalisiert: weitere Förderlinien möglich

„Wir sind nicht dieselben wie vor der Pandemie. Aber besser gerüstet.“


Mehrere Kredite – ein Ziel: Zukunftssicherheit

  • ✅ KfW für schnelles Liquiditäts-Backup
  • ✅ Landesförderbank für strukturierte Investitionen
  • ✅ Leasing zur Technikpflege ohne Kapitalbindung
  • ✅ Ergebnis: Innovation trotz Krise
 

Sondertilgungen als Selbstständiger richtig nutzen: So senkst du Zinskosten, ohne in die Cashflow-Falle zu tappen

Wenn ich mit anderen Selbstständigen über Kredite spreche, höre ich oft:

„Sondertilgung? Ja, wäre gut… aber dafür hab ich nie Geld übrig.“

Ich hab das früher auch so gesehen. Doch inzwischen setze ich gezielt strategische Sondertilgungen ein, um meine Gesamtkosten zu senken – ohne dabei finanziell ins Schlingern zu geraten.
Und genau das zeig ich dir heute: Wann Sondertilgen Sinn macht – und wie du’s richtig anstellst.


Warum Sondertilgung kein „Luxus“ ist, sondern Strategie

Viele denken:
Sondertilgungen sind was für gute Zeiten – wenn am Jahresende zufällig was übrig bleibt.

Ich dreh den Spieß um:
Ich plane sie aktiv mit ein – als festen Bestandteil meiner Finanzstrategie.
Denn: Selbst kleine Beträge – 500 €, 1000 € – können spürbare Zinsersparnis bringen, vor allem bei längeren Laufzeiten.


Wie ich meine erste Sondertilgung geplant hab

Ich hatte einen Kredit über 25.000 €, Laufzeit 5 Jahre, 5,5 % Zins.
Monatliche Rate: rund 480 €.
Nach 14 Monaten hab ich beschlossen: Ich tilge 3.000 € zusätzlich.
Was ist passiert?

  • Laufzeit verkürzt sich um mehrere Monate
  • Gesamtzinsersparnis: über 400 €
  • Monatliche Rate blieb gleich
  • Aber: Ich war früher raus aus der Nummer

Das Ganze lief reibungslos – weil ich vorbereitet war.


Schritt 1: Prüfe, ob und wie Sondertilgungen erlaubt sind

Nicht jeder Kredit lässt beliebige Sondertilgungen zu. Schau nach:

  • Ist eine bestimmte Summe pro Jahr kostenlos tilgbar? (z. B. 5 % oder 10 %)
  • Gibt es Termine, zu denen Sondertilgungen erlaubt sind? (z. B. immer zum Jahresende)
  • Verlangt die Bank eine Gebühr?
    Ich hab mir bei einem Anbieter sogar Sondertilgung als Option verhandelt, gegen minimal höheren Zinssatz. Hat sich am Ende gerechnet.

Schritt 2: Sondertilgung vorbereiten – mit Liquiditätsvorschau

Ich mach nie eine Sondertilgung „aus dem Bauch raus“.
Stattdessen plane ich mit Tools wie:

  • Excel mit monatlicher Cashflow-Prognose
  • Agicap oder sevDesk Liquiditätsplaner
  • Einnahme- & Ausgabenübersicht der letzten 6 Monate

Wenn klar ist, dass genug Puffer bleibt (3–4 Monatsfixkosten), geb ich das Geld frei für die Sondertilgung.


Schritt 3: Timing ist alles

Ich nutze meist:

  • Umsatzspitzen-Zeiten (Q4 oder nach Launch)
  • Steuerrückzahlungen
  • Nachzahlung aus größeren Projekten

Ich tätige die Sondertilgung dann oft gegen Ende des Jahres, wenn ich genau weiß, was reinkam und was ich steuerlich noch absetzen will.

Tipp: Wenn du Einnahmen z. B. aus digitalen Produkten oder Abo-Modellen hast, plan daraus einen festen „Sondertilgungstopf“.


Schritt 4: Ziel definieren – Laufzeit oder Rate senken?

Du kannst bei Sondertilgung oft wählen:

  • Laufzeit verkürzen → schneller schuldenfrei
  • Rate senken → mehr monatliche Entlastung

Ich entscheide je nach Phase:

In Wachstumsphasen: Rate gleich lassen, Laufzeit verkürzen
In Engpassphasen: Rate reduzieren, um Luft zu gewinnen

Sprich mit der Bank oder Plattform – oft lassen sie dir die Wahl.


Mein Bonus-Tipp: Micro-Sondertilgungen per Nebenumsatz

Ich hab mir ein System gebaut: Jeder Euro, den ich durch Affiliate-Einnahmen oder den Verkauf digitaler Produkte mache, wird zu 50 % in Sondertilgung gesteckt.
Das läuft quasi im Hintergrund – und summiert sich.

2023 hab ich so 2.800 € zusätzlich getilgt, ohne dass ich es groß gemerkt hab.
Effekt? Laufzeit um 5 Monate gekürzt. Und das mit „Spielgeld“.


Sondertilgung ist kein Einmal-Event – sondern ein cleverer Hebel

Es geht nicht darum, riesige Summen zu tilgen.
Es geht darum, kontinuierlich, gezielt und geplant kleine Extrasummen zu nutzen – und damit langfristig viel zu sparen.
Und du bleibst dabei flexibel.
Denn du entscheidest wann, wie viel und mit welchem Ziel.

 

Bonität als Selbstständiger verbessern – Meine Schritt-für-Schritt-Strategie ohne Hokuspokus

Wenn ich als Selbstständiger ein Stichwort höre, bei dem mir die Nackenhaare aufstehen, dann ist es: „Bonitätsprüfung.“
Du willst einen Kredit, ein Leasing, ein neues Geschäftskonto? Zack – Bonität. Und wenn da nur ein kleiner Fleck im System ist, geht der Rollladen runter.
Ich bin Alex. Und ich hab’s selbst erlebt: Mein Umsatz stimmte, meine Kunden waren zufrieden – und trotzdem bekam ich bei zwei Kreditplattformen eine Absage. Warum? Mein Schufa-Score war nicht miserabel, aber eben auch nicht „top“.
Seitdem hab ich daran gearbeitet – und heute zeige ich dir, wie du als Selbstständiger deine Bonität Schritt für Schritt verbessern kannst, ohne Zaubertricks oder falsche Versprechen.


Warum deine Bonität als Selbstständiger so sensibel ist

Als Unternehmer wird deine Bonität nicht nur über deine privaten Finanzen beurteilt, sondern oft auch über dein Geschäftskonto, Zahlungshistorien, Branchen-Risiko und sogar dein Firmenalter.

Was Kreditgeber wirklich interessiert:

  • Zahlst du regelmäßig deine Rechnungen?
  • Gibt es offene Forderungen oder Mahnverfahren?
  • Ist dein Konto gut geführt?
  • Wie stabil sieht dein Cashflow aus?
  • Wie sieht deine Brancheneinstufung aus?

Die große Krux: Du kannst super erfolgreich sein – aber eine vergessene Handyrechnung kann deinen Score runterziehen. Und das weiß leider fast niemand vorher.


Schritt 1: Schufa-Check – Ja, wirklich!

Ich hab’s zu lange ignoriert, aber: Hol dir deine kostenlose Selbstauskunft direkt bei der Schufa. (Einmal pro Jahr kostenfrei unter „Datenkopie gemäß Art. 15 DSGVO“)
Ich war schockiert, was da alles noch drinstand:
Ein alter Online-Möbelkauf auf Raten – längst bezahlt, aber nie sauber abgemeldet.
Ein Konto bei einer Bank, das ich längst vergessen hatte.
Zwei Kreditanfragen, die als „Anfrage Kreditkonditionen“ falsch deklariert waren.

✅ Ich hab das alles bereinigen lassen – und siehe da: Der Score hat sich sichtbar verbessert.


Schritt 2: Geschäftskonto sauber halten

Klingt banal, ist aber super wichtig:
Ein gut geführtes Geschäftskonto ist deine Visitenkarte gegenüber Kreditgebern und FinTechs.

Ich achte seitdem auf:

  • kein unnötiges Minus
  • regelmäßige Einnahmen (auch kleine, aber stetige)
  • ordentliche Kontobezeichnungen
  • keine Rücklastschriften

Gerade Anbieter wie iwoca, Qonto oder Kontist blicken direkt auf dein Konto – nicht auf deine Schufa. Deshalb zählt hier umso mehr, dass alles ordentlich läuft.


Schritt 3: Regelmäßige Einnahmen zeigen – auch wenn sie schwanken

Ich hab früher von Auftrag zu Auftrag gedacht. Heute versuche ich, mehr wiederkehrende Umsätze zu generieren. Zum Beispiel durch:

  • Servicepauschalen
  • Wartungsverträge
  • kleine Retainer-Modelle bei Stammkunden

Warum? Weil Planbarkeit Vertrauen schafft. Wenn ein Kreditgeber sieht: „Da kommen jeden Monat mindestens 2.000 € rein“, ist das wertvoller als ein einziger fetter Auftrag im Quartal.


Schritt 4: Schulden abbauen – aber mit Plan

Ich hatte damals noch einen alten Ratenkredit für mein Auto. Den hab ich dann nicht sofort komplett zurückgezahlt, sondern lieber einen sauberen Rückzahlungsverlauf beibehalten.
Warum? Weil eine regelmäßige, pünktliche Bedienung oft positiver wirkt als plötzliche Vollrückzahlung. Das zeigt: Du bist zuverlässig.
Aber: Zu viele offene Kredite gleichzeitig wirken negativ – also Prioritäten setzen und Stück für Stück aufräumen.


Schritt 5: Kreditanfragen clever stellen

Wichtig: Wenn du dich nur mal „informierst“ und online vergleichst – lass niemals eine klassische Kreditanfrage starten. Denn:

  • „Anfrage Kredit“ senkt deinen Score
  • „Anfrage Kreditkonditionen“ dagegen ist neutral

Ich frag bei Plattformen oder Banken immer aktiv nach, welche Variante sie verwenden. Wenn sie’s nicht wissen – lieber lassen.


Bonität ist kein Hexenwerk – aber auch kein Selbstläufer

Wenn du dich um deine Bonität kümmerst, öffnest du dir viele Türen: bessere Kreditkonditionen, mehr Verhandlungsspielraum, mehr Sicherheit.
Ich hab’s Schritt für Schritt geschafft – und du kannst das auch. Du musst nur dranbleiben, regelmäßig überprüfen und ein paar Stellschrauben drehen.

Wenn du willst, zeig ich dir gern meine Checkliste oder geh mit dir mal deine Schufa-Auskunft durch. Ich bin kein Berater – aber ein Unternehmer, der’s selbst erlebt hat.

Bis zum nächsten Artikel – Alex


 

Meine Erfahrungen & Tipps zum KfW-Unternehmerkredit

Selbstständig durchstarten mit dem KfW-Unternehmerkredit: Mein Weg vom Homeoffice ins Kreativstudio

„Ich hatte Aufträge. Ich hatte Kunden. Aber was mir fehlte, war Platz, Technik – und Puffer.“

Tobias arbeitete seit über einem Jahr als Freelancer. Erst im Wohnzimmer, dann in einer Ecke eines Co-Working-Spaces.
Aber mit dem wachsenden Kundenstamm (Agenturen, Mittelständler, Startups) wurde klar: Er braucht Raum, Verlässlichkeit – und ein Branding, das sich zeigen lässt.


Der Plan: Studio statt Spaghetti-Kabel und Klapptisch

  • kleines Büro (32 m²) in Gründerzeitgebäude
  • neue Hardware (Mac Studio, Grafiktablet, kalibrierter Monitor)
  • Kamera- und Lichttechnik für Social-Media-Content
  • eigenes Branding & Website-Relaunch
  • Rücklage für 4 Monate Grundkosten
  • zusätzlich: Invest in Weiterbildungsplattform & Softwarelizenzen

Gesamtkosten: ca. 27.000 €


Die Finanzierung: Warum KfW – und warum über die Hausbank?

„Ich wollte einen Kredit, bei dem ich in Ruhe reinkomme – ohne sofort Vollgas geben zu müssen.“

Tobias recherchierte und stieß auf das KfW-Unternehmerkreditprogramm 037.
Merkmale, die ihn überzeugten:

  • bis zu 100.000 € Kreditrahmen, auch für Freiberufler
  • Laufzeit bis zu 10 Jahre, auf Wunsch mit 2 Jahren tilgungsfrei
  • niedriger Zinssatz (ca. 2–3 % eff.), abhängig vom Rating
  • Zusage über die Hausbank, aber mit KfW-Sicherheiten im Hintergrund

Der Ablauf:

  1. Termin bei der Sparkasse
  2. kurzer Businessplan + Einnahmevorschau
  3. Antrag durch die Bank → KfW prüft formal
  4. nach 3,5 Wochen: Zusage & Auszahlung

„Das war nicht so fix wie ein Onlinekredit – aber solide, ehrlich, nachvollziehbar.“


Die Kreditkonditionen:

  • 27.000 € KfW-Kredit (037)
  • Laufzeit: 10 Jahre
  • Zinssatz: 2,1 % eff.
  • 2 Jahre tilgungsfrei, dann monatliche Rate ca. 285 €
  • Sondertilgung jederzeit möglich
  • keine dinglichen Sicherheiten nötig, da KfW 80 % Risiko übernimmt

Was er umsetzen konnte:

  • eigene Studiofläche: Kundenempfang + Videocalls ohne Peinlichkeit
  • hochwertige Technik: schneller Workflow, bessere Farben, mehr Freude
  • Markenauftritt überarbeitet – inklusive neuem Logo, Templates & Styleguide
  • 2-tägiger Branding-Workshop mit Ex-Kollegen → neue Paketpreise entwickelt
  • Rücklage entlastet ihn psychisch in der Selbstvermarktung

Die Wirkung nach 4 Monaten:

  • höhere Tagessätze durch professionelles Auftreten
  • erste Kunden kommen wegen der neuen Website & Video-Intro
  • monatliche Fixkosten kein Stress → Tilgung beginnt erst in 18 Monaten
  • zwei neue Aufträge für „Markenauftritt mit Canva-Integration“ – vorher nicht machbar
  • Empfehlung an andere Freelancer: „Wenn ihr eine Bank habt, die euch ernst nimmt – macht’s.“

✅ KfW-Unternehmerkredit – perfekt für Selbstständige, die mehr wollen als nur Liquidität

  • ✅ faire Zinsen, planbare Rückzahlung
  • ✅ tilgungsfrei starten – ideal für Aufbauphasen
  • ✅ seriöse Förderung statt teurer Schnellkredite
  • ✅ Ergebnis: nachhaltiges Wachstum statt Überforderung

🔍 Wichtige Keywords bei mir im Artikel:

  • KfW Unternehmerkredit Selbstständige
  • KfW Kredit Programm 037 Erfahrung
  • Selbstständig Kredit über Hausbank
  • Gründungsfinanzierung KfW Sparkasse
  • Kredit für Büro und Technik Selbstständige
  • Förderkredit Freiberufler Deutschland

 

Liquiditätsreserve aufbauen: Warum jedes Unternehmen ein finanzielles Polster braucht

Heute reden wir mal über etwas, das auf dem Papier total langweilig klingt – aber in der Realität echte Unternehmen rettet:
Die Liquiditätsreserve.
Ja, das Wort klingt nach Sparkonto, nach „Sicherheitspuffer“, nach irgendwas, das man halt machen sollte.
Aber ich sag dir ehrlich: Eine solide Reserve ist nicht einfach nur eine Absicherung – sie ist dein persönlicher Handlungsspielraum, dein Sicherheitsnetz und oft der Unterschied zwischen „kurz mal knapp“ und „existenzbedrohend“.
Lass uns gemeinsam draufschauen, wie du als Unternehmer clever eine Reserve aufbaust – und warum das nichts mit Stillstand zu tun hat. 💼🛟


Was ist eine Liquiditätsreserve eigentlich?

Ganz simpel: Es ist Geld, das dir jederzeit zur Verfügung steht, um unerwartete Ausgaben, Umsatzrückgänge oder Investitionschancen abzufedern – ohne sofort zur Bank rennen oder Schulden machen zu müssen.
Ob das nun 5.000 €, 25.000 € oder 100.000 € sind, hängt von deinem Geschäft ab. Wichtig ist nur: Dieses Geld ist nicht verplant. Nicht für nächste Woche, nicht für die nächste Steuerzahlung – sondern wirklich frei.


Warum du sie brauchst – auch wenn alles gerade gut läuft

Viele Unternehmer denken: „Läuft doch, wozu zurücklegen?“
Genau das ist der Denkfehler. Denn Risiken kündigen sich nicht an.
Ein großer Kunde zahlt verspätet. Eine wichtige Maschine fällt aus. Der Steuerbescheid ist höher als gedacht. Oder es ergibt sich plötzlich eine einmalige Chance, die du nur nutzen kannst, wenn du schnell handlungsfähig bist.

Wenn du dann keine Reserve hast, musst du improvisieren.
Und das bedeutet meistens: ungünstige Kredite, hektische Kürzungen oder schlechte Kompromisse.
Mit Puffer? Kein Problem. Du greifst in die Reserve – und entscheidest aus einer Position der Stärke.


Wie viel Reserve ist sinnvoll?

Die Faustregel: Zwei bis drei Monate deiner Fixkosten solltest du als Minimum auf der hohen Kante haben.
Je nach Branche und Geschäftsmodell kann’s auch mehr sein – besonders, wenn du stark saisonal arbeitest oder lange Zahlungsziele hast.
Ich persönlich fahre am besten mit drei bis vier Monatsbudgets – das gibt mir genug Luft, um auch mal eine größere Rechnung „aus dem Stand“ zu stemmen oder flexibel zu bleiben, wenn mal ein Auftrag ausfällt.


So baust du dir Schritt für Schritt deine Reserve auf

Der Trick ist, die Reserve nicht als Ziel, sondern als Prozess zu sehen.
Fang klein an. 5 % deines Monatsüberschusses? Reichen. Dann 10 %. Dann 15 %.
Lege dir ein separates Unterkonto an – nicht auf dem Hauptkonto, damit du nicht aus Versehen drankommst. Manche Banken bieten dafür sogar extra „Reservekonten“ mit minimaler Verzinsung an. Hauptsache: Das Geld liegt getrennt und bleibt unangetastet, bis du es wirklich brauchst.
Wenn’s mal gut läuft (z. B. nach einem umsatzstarken Monat), kannst du zusätzlich was drauflegen. Aber wichtig: Keine Entnahmen für „kleine Wünsche“ – die Reserve ist kein Sparbuch für das neue MacBook.


Eine Liquiditätsreserve ist kein Luxus – sie ist unternehmerische Verantwortung.
Nicht nur für dich, sondern auch für deine Mitarbeiter, Lieferanten und Kunden. Sie zeigt: Du hast dein Unternehmen im Griff.
Und das Beste: Eine gute Reserve bringt dir nicht nur Sicherheit – sondern auch Verhandlungsmacht, Ruhe im Kopf und echte Entscheidungsfreiheit. Und was willst du als Unternehmer mehr?


Wie gehst du mit dem Thema um? Hast du schon eine Liquiditätsreserve – oder willst du jetzt endlich eine aufbauen?
Ich bin gespannt auf deinen Weg – und freu mich wie immer über deine Gedanken 😊


 

Mein Finanzierungskonzept als Selbstständiger: Wie ich mir eine Kreditmappe erstellt hab, die bei jeder Anfrage punkte

Ich hab’s lange gehasst: Jedes Mal, wenn ich einen Kredit beantragt hab, musste ich dieselben Unterlagen zusammensuchen. Immer wieder dieselben Fragen beantworten, immer wieder improvisieren.
Bis ich mir dachte: Warum nicht einmal richtig vorbereiten – und dann bei jedem Antrag sofort professionell auftreten?
Heute hab ich eine Kreditmappe als PDF, die ich in 2 Minuten verschicken kann – mit allem drin, was Banken, Förderstellen oder Plattformen sehen wollen. Und ich zeig dir jetzt, wie du dir genau so eine Mappe baust.


Warum eine Kreditmappe Gold wert ist

Ganz einfach:
Wenn du professionell auftrittst, signalisierst du:

  • ✅ Du hast dein Geschäft im Griff
  • ✅ Du bist kreditwürdig – und weißt das auch
  • ✅ Du denkst unternehmerisch, nicht kurzfristig

Und du hebst dich sofort von 90 % aller anderen Selbstständigen ab, die „irgendwas“ hochladen und dann hoffen, dass es reicht.


Das gehört in meine persönliche Finanzierungskonzept-Mappe (PDF)

Ich hab mein PDF auf 6–8 Seiten begrenzt – kompakt, klar, mit Wirkung. Hier ist der Aufbau:

1. Deckblatt mit Kurzprofil

  • Name, Firma, Branche
  • Art der Finanzierung (z. B. „Beantragung eines Investitionskredits in Höhe von 40.000 €“)
  • Kontaktdaten
  • Datum

👉 Wirkt wie ein Executive Summary – und sorgt dafür, dass niemand „die Katze im Sack“ liest.


2. Finanzierungsziel & Verwendungszweck

Kurz, sachlich, auf den Punkt:

„Ich plane die Finanzierung eines digitalen Vertriebssystems inkl. CRM, Automatisierung und SEO-Maßnahmen. Die Gesamtkosten betragen ca. 38.000 €, davon sollen 35.000 € finanziert werden. Ziel: Effizienzsteigerung + Umsatzwachstum im Onlinedienstleistungsbereich.“

Dazu: 3 Bulletpoints, wofür das Geld konkret genutzt wird. (z. B. Software, Dienstleister, Ads)


3. Unternehmenskennzahlen (kompakt)

Ich geb hier keine ganze BWA rein – sondern eine kleine Tabelle:

JahrUmsatzGewinn (vor Steuern)RücklagenMRR (falls vorhanden)
202392.500 €24.000 €6.000 €1.250 €
Prognose ‘24115.000 €31.000 €10.000 €1.800 €

👉 Dazu ein kleiner Absatz mit Kommentar: „Aufgrund neuer digitaler Produkte und stabiler Abo-Einnahmen wird mit Wachstum bei moderatem Kostenanstieg gerechnet.“


4. Liquiditätsvorschau (3–6 Monate)

Ein Screenshot oder Chart aus Agicap, Excel oder dem Buchhaltungstool – sauber, farblich, selbsterklärend.

Ich zeige:

„Selbst mit Kreditrate bleibt positiver Cashflow erhalten. Rücklagen und Zahlungsfähigkeit bestehen dauerhaft.“


5. Sicherheiten (wenn vorhanden)

Kleine Tabelle:

SicherheitWertArtKommentar
Lebensversicherung12.000 €Abtretungkann bei Bedarf herangezogen werden
Laptop & Technik4.500 €Sicherungsübereignungbei Bedarf möglich

Wenn keine Sicherheiten da sind – auch gut. Ich schreibe:

„Absicherung erfolgt primär durch stabilen MRR, bewährtes Geschäftsmodell und positive Liquiditätsprognose.“


6. Anhang (optional)

  • Letzte BWA (1 Seite)
  • EÜR (falls Einzelunternehmen)
  • Kontoauszüge letzte 30–60 Tage
  • Nachweise zu wiederkehrenden Einnahmen (Stripe, Digistore etc.)

👉 Alles sauber als PDF. Optional in einem ZIP-Ordner.


Wie ich’s gestalte – damit’s nicht nach Word-Dokument aussieht

Ich nutze Canva, Google Slides oder Pitch.com, um die Mappe optisch modern zu machen.
Nicht überladen – aber mit:

  • Logo
  • Icons (z. B. bei „Finanzierungszweck“)
  • Farben in meinem Corporate Design
  • Lesbarkeit auf Tablet oder Druck

Ich speichere das Ganze als PDF – fertig ist mein digitales Pitchdeck für Finanzierung.


Wer vorbereitet ist, bekommt mehr Vertrauen – und bessere Angebote

Meine erste Kreditmappe hat mir damals nicht nur eine Zusage gebracht – sondern auch den Kommentar vom Berater:

„Das ist das professionellste, was ich dieses Jahr gesehen hab.“

Und genau darum geht’s: Nicht betteln. Sondern auftreten wie jemand, der was vorhat.

 

Investieren als Selbstständiger – Wie ich fürs Alter vorsorge (auch ohne klassische Rente)

Wenn du selbstständig bist, hast du sicher auch schon mal diesen Satz gehört:
„Und was ist mit deiner Altersvorsorge?“
Ich bin Alex – Unternehmer, wie du. Und ich geb’s ehrlich zu: Lange hab ich dieses Thema weggeschoben. Weil ich keine Zeit hatte, keine Lust – und auch ein bisschen Angst vor dem, was ich da alles regeln müsste. Aber irgendwann hab ich’s angepackt. Und ich sag’s dir gleich: Es geht einfacher, als man denkt. Und es lohnt sich.


Warum Altersvorsorge für Selbstständige so verdammt wichtig ist

Als Angestellter zahlst du automatisch in die gesetzliche Rentenkasse ein. Als Selbstständiger? Musst du dich selbst drum kümmern. Kein Arbeitgeber, kein Zuschuss, keine Pflicht (außer in wenigen Branchen wie Handwerk oder Pflege).
Und das Problem: Viele denken, ihr Unternehmen sei ihre Altersvorsorge. Aber was, wenn…

  • du krank wirst?
  • dein Business nicht verkaufsfähig ist?
  • die Einnahmen irgendwann wegbrechen?

Genau deshalb brauchst du einen Plan B. Ich hab mir meinen in den letzten Jahren aufgebaut – Schritt für Schritt, ohne Rieseneinkommen, aber mit Konsequenz.


Meine 3-Säulen-Strategie für Altersvorsorge als Selbstständiger

Ich hab mir irgendwann gesagt: Wenn ich schon keinen Rentenbescheid bekomme, dann will ich wenigstens einen eigenen Mix aus drei Quellen. Und so sieht der aus:

1. Private Altersvorsorge mit ETF-Sparplänen

✅ einfach
✅ flexibel
✅ geringe Kosten

Ich hab zwei Sparpläne: einen konservativen, einen chancenorientierten. Jeweils 100 € im Monat. Klingt wenig? Sind über 1.000 € im Jahr. Auf 20 Jahre gerechnet – bei ordentlicher Rendite – eine richtig ordentliche Basis.

Ich nutze Scalable Capital, aber es geht auch über Trade Republic, ING, etc.

2. Kapital in mein Business investieren

Ja – ich zähle auch mein Unternehmen zur Vorsorge. Aber mit Einschränkung: Nur, wenn ich aktiv Werte aufbaue, die ich später verkaufen oder vermieten kann.

Beispiele:

  • Digitale Produkte mit laufendem Einkommen
  • Markenaufbau (inkl. Domain & Kundenstamm)
  • Wiederkehrende Umsätze durch Abo-Modelle

Ich frag mich bei neuen Projekten immer: Bringt mir das auch noch was in 10 Jahren? Wenn ja – rein damit.

3. Immobilien oder Beteiligungen – langfristig gedacht

Ich hab kein Mehrfamilienhaus. Noch nicht 😅
Aber ich hab mich an einer kleinen Ferienwohnung beteiligt – gemeinsam mit zwei Freunden. Und ich hab mir Anteile an einem befreundeten Online-Shop gesichert.
Beide werfen kleine, aber stabile Erträge ab. Und sie wachsen mit. Das war mir wichtig: Diversifikation. Nicht alles auf ein Pferd setzen.


Wie viel Vorsorge ist genug?

Die Wahrheit? Es gibt keine feste Zahl. Aber eine Faustregel hilft:

20 % deines Nettogehalts in die Vorsorge investieren – jeden Monat.

Wenn das zu viel ist: Fang mit 5 % an. Oder mit 50 €. Hauptsache, du fängst an. Ich hab selbst klein angefangen. Heute ist’s Routine. Und ich schlafe besser.


Was ich NICHT mache

❌ teure Versicherungsprodukte mit undurchsichtigen Gebühren
❌ Lebensversicherungen, die erst in 40 Jahren Sinn ergeben
❌ Blindes Vertrauen in „irgendwann wird das schon passen“

Ich will verstehen, wo mein Geld ist. Ich will flexibel bleiben. Und ich will auch mal früher raus können, wenn’s nötig ist


Mein Fazit: Altersvorsorge muss nicht kompliziert sein – nur ehrlich

Du brauchst keine Versicherungsmakler, keine Finanzmathematik, keine Angst. Du brauchst nur die Entscheidung, anzufangen. Heute. Nicht perfekt, nicht vollständig – aber Schritt für Schritt.
Ich hab’s gemacht. Mit ETF-Sparplan, Business-Ausbau, ein bisschen Beteiligung – und mit dem festen Plan, jeden Monat dran zu bleiben.
Wenn du magst, zeig ich dir gern mein Setup oder empfehle dir Tools, mit denen du starten kannst. Ohne Schnickschnack. Ohne Beraterprovision.


 

Brauerei finanzieren ohne Riesenbudget: Wie ein Familienbetrieb mit Leasing & Förderung seine Abfüllung modernisierte – Kredit für Brauerei

„Wir wollten keine Großbrauerei werden – nur aufhören, Flaschen per Hand zu spülen.“

So beschreibt Anna, Mitinhaberin des Brauhauses, den Wunsch, endlich effizienter zu werden.
Denn: Die Nachfrage war da. Die Gastronomie klopfte an. Doch die Technik?
Ein Sammelsurium aus gebrauchten Komponenten, Handarbeit – und endlosen Spätschichten vor Events.

Die aktuell besten Kredite in der Übersicht:

KreditanbieterKreditsummeLaufzeitenKreditanfrage
Teylor
15.000, – 5.000.000,- EUR
6 – 60+ Monate
Kostenlos anfragen
Kredit-Unternehmer
1.000, – 120.000,- EUR
12 – 120 Monate
Kostenlos anfragen
Auxmoney-Kredit-für-Unternehmer
1.000 – 50.000,- EUR
12 – 60 Monate
Kostenlos anfragen

Der Plan: Automatisieren – aber auf unsere Art

  • halbautomatische Abfüllanlage für 800 Flaschen/h
  • neue Reinigungsstation mit Dampfeinheit
  • Integration in bestehende Kaltlagerung
  • kleinere Anpassungen in der Halle (Strom, Ablauf)
  • neue Gastrokooperation mit lokalem Gasthof
  • Etikettierer & Kronenkorkmodul aus Vorbesitz integriert

Gesamtkosten: rund 74.000 €
Ziel: finanzieren, ohne uns die Liquidität zu ruinieren


Die Finanzierung: Mischung aus Pragmatismus & Förderung

1. Leasing für die Abfüllanlage

  • Leasingrate: 678 €/Monat, Laufzeit 60 Monate
  • Anbieter: Spezialanbieter für Getränketechnik
  • Wartungspaket inklusive
  • Restwertvereinbarung flexibel verhandelbar

„Uns war wichtig: kein Kapital binden, aber trotzdem endlich effizient abfüllen können.“


2. Regionalförderung über das sächsische Mittelstandsprogramm

  • Investitionszuschuss: 13.800 €
  • verwendet für Planung, Hallenanpassung & Energieberatung
  • Antrag über SAB, mit Unterstützung der Wirtschaftsförderung
  • Auszahlung nach Fertigstellung & Nachweis

💡 Förderung war an Nachhaltigkeitskriterien gebunden → Wärmerückgewinnung & regionaler Vertrieb halfen bei Bewertung


3. Eigenleistung & gebrauchte Technik

  • Reinigungsstation teils gebraucht, über Brauereibörse bezogen
  • Etikettierer wurde aufbereitet
  • Umbauarbeiten mit befreundetem Handwerker-Team gestemmt
  • Finanzierungskosten so um weitere 7.000 € reduziert

Das Ergebnis: Mehr Bier, weniger Burnout

  • Abfüllung: früher 10 Stunden für 1.000 Flaschen → heute unter 2
  • konstantere Qualität, weniger Verlust
  • neue Partner-Gastro bietet „Kühnholz-Zapfanlage“ mit Umsatzbeteiligung
  • Direktvertrieb auf Märkten +20 % durch Verpackung & Frische
  • Zeitersparnis: 2 halbe Tage pro Woche – für Produktentwicklung & Vertrieb

„Früher waren wir Brauer mit Erschöpfung. Jetzt sind wir wieder Brauer mit Ideen.“


Rückzahlung & laufender Betrieb

  • Leasingrate aus laufendem Umsatz gedeckt
  • Regionalförderung sorgte für Anfangsschub
  • Wartungskosten planbar, Ausfälle bisher null
  • Erste Sondertilgung nach Weihnachtsgeschäft angestrebt

✅ Fazit: Kleine Brauereien brauchen kein Investorengeld – sondern einen Plan

  • ✅ Leasing = Technik sofort, ohne Liquiditätsverlust
  • ✅ Förderung = realistisch, wenn man lokal denkt
  • ✅ Eigenleistung = spart nicht nur Geld, sondern stärkt Teamgefühl
  • ✅ Ergebnis: mehr Ausstoß, mehr Ruhe, mehr Möglichkeiten

 

Kredit für Zimmerei – Innovationskredit Mittelstand

Wie eine Zimmerei mit CNC-Technik und Leasing den Generationswechsel absicherte

„Wir wollten nicht digitaler werden, um hip zu sein. Sondern damit mein Rücken nicht der letzte in der Firma ist.“
So beschreibt Jonas Riedel den Moment, als klar wurde: Es muss sich was ändern.


Die Geschichte: Generationenwechsel mit Spannung

Zimmerei Riedel war gut ausgelastet, aber an der Grenze.
Die alten Sägen? Zu laut, zu gefährlich, zu ungenau.
Die Aufmaßzettel? Papier. Das Kundenangebot? PDF, per Word gebastelt.
Jonas, der Sohn, hatte an der Uni Holztechnik studiert. Der Vater – ein Genie an der Bandsäge, aber skeptisch bei allem, was piept.

„Ich wollte die Firma übernehmen – aber nicht auf dem Stand von 1998.“


Der Plan: Eine CNC-Säge. Und das, was dazugehört.

  • CNC-Kappsäge mit digitalem Aufmaßsystem
  • mobiles Aufmaßgerät mit CAD-Schnittstelle
  • Software für Arbeitsvorbereitung und Kalkulation
  • Schulung der Mitarbeitenden – Schritt für Schritt
  • Umbau in der Halle für Strom, Platz und Abluft

Gesamtkosten: knapp 98.000 € – zu viel für Barkauf, zu viel für nur ein Darlehen.
Aber genau die Größenordnung für ein solides Finanzierungskonzept.


Die Finanzierung: 3 Teile, 1 Strategie

1. Innovationskredit der KfW (Programm 380)

  • 40.000 €
  • Zinssatz: 1,6 % eff., 10 Jahre Laufzeit, 2 Jahre tilgungsfrei
  • verwendet für Software, Schulung, Hallenumbau
  • Antrag über Volksbank, mit Unterstützung durch Handwerkskammer

„Die Bank wollte keine Werbung sehen. Die wollte ein Konzept sehen – also haben wir eins gemacht.“

2. Leasingvertrag für CNC-Säge über Herstellerpartner

  • Rate: 835 €/Monat, Laufzeit 60 Monate
  • Service, Wartung & Versicherung inklusive
  • Restwertregelung flexibel verhandelbar
  • steuerlich sofort absetzbar

3. Eigenmittel & Investitionsrücklage

  • 13.000 € aus Vorjahr beiseitegelegt
  • diente als Eigenanteil und Puffer für Ungeplantes

Der Umbau: Von schmaler Halle zur modernen Werkstatt

Der Umbau dauerte zwei Wochen – der Betrieb lief weiter.
Die Maschine kam in KW 42, die Schulung startete sofort.
Der Vater? Stand am ersten Tag mit verschränkten Armen daneben.
Am dritten Tag?

„Ich hab gesehen, dass das Ding genauer sägt als ich in 30 Jahren.“


Die Bilanz nach 6 Monaten

  • Angebotserstellung: 50 % schneller, weniger Fehler
  • Verschnitt: –17 %, sichtbar im Materialeinkauf
  • Aufträge mit „digitalem Grundriss“ = lukrativer & effizienter
  • Mitarbeiter:innen schätzen die neue Technik → kein Wechsel in Sicht
  • Und: Zwei neue Azubi-Bewerbungen, weil die Berufsschule „von der neuen Maschine gehört“ hatte

Rückzahlung: Kein Problem. Sondertilgung geplant.

  • KfW-Kreditrate startet erst im nächsten Jahr
  • Leasingraten eingeplant, Puffer vorhanden
  • Nachfrage nach präzisem Holzbau gestiegen – mehr Kunden, weniger Diskussionen
  • Auch die Steuerberaterin: zufrieden.

Digitalisierung im Handwerk ist kein Imageprojekt – sondern Überlebensstrategie

  • ✅ CNC + Software = weniger Rückenschmerzen, mehr Marge
  • ✅ Innovationskredit = günstiges Geld mit echter Wirkung
  • ✅ Leasing = flexibel, fair, kalkulierbar
  • ✅ Generationenwechsel: gelungen – technisch wie menschlich

🔍 Wichtige Schlägwörter im Artikel:

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  • Finanzierung Holztechnik Mittelstand
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Finanzierung auf Vorrat: Macht es Sinn, einen Kredit aufzunehmen, obwohl du ihn (noch) nicht brauchst?

Heute geht’s um eine dieser Fragen, die auf den ersten Blick fast provokant klingt:
Sollte ich mir einen Kredit sichern, obwohl ich aktuell gar keinen akuten Kapitalbedarf habe?
„Warum Schulden machen, wenn ich’s gerade nicht brauche?“ – denkst du vielleicht.
Aber ich sag dir ganz offen: Es kann in manchen Situationen richtig klug sein, sich frühzeitig finanzielle Mittel zu sichern – bevor es eng wird. Vorausgesetzt, du gehst strategisch vor.
Lass uns das Thema mal gemeinsam anschauen. 🧠💬


Der klassische Fehler: Warten, bis es brennt

Viele Unternehmer handeln erst dann, wenn der Kontostand kippt oder plötzlich ein Auftrag vorfinanziert werden muss.
Dann heißt es: Schnell zur Bank, Kredit beantragen, Unterlagen zusammenstellen – und hoffen, dass alles gut geht.
Aber genau dann ist deine Verhandlungsposition am schlechtesten. Warum?
Weil du aus einer Schwäche heraus agierst. Dein Cashflow ist vielleicht unter Druck, dein Umsatz gerade nicht optimal – und die Bank sieht das auch.

Vorausschauende Finanzierung hingegen passiert in dem Moment, wo dein Geschäft gesund läuft, deine Zahlen stimmen – und du die Konditionen aktiv gestalten kannst.


Was bringt dir eine Finanzierung „auf Vorrat“?

Ganz klar: Handlungsfähigkeit.
Wenn sich plötzlich eine Gelegenheit ergibt – z. B. ein Maschinenkauf, ein neuer Kunde mit großem Auftrag, eine Lagermöglichkeit oder ein Mitbewerber, der aufhört – dann kannst du sofort reagieren, wenn du Kapital zur Verfügung hast.
Ich habe das selbst erlebt: Als ich mal ein stark vergünstigtes Softwarepaket für meine Firma angeboten bekam, hätte ich es nicht finanzieren können, wenn ich nicht vorher einen Liquiditätsrahmen vereinbart hätte.

Auch in Krisenzeiten – Stichwort Pandemie, Lieferketten, Energiepreise – waren die Unternehmer im Vorteil, die rechtzeitig vorgesorgt hatten.


Welche Optionen hast du für strategische Reserven?

Es muss nicht gleich ein voll ausgezahlter Kredit sein. Du kannst z. B. mit deiner Bank einen Rahmenkredit oder eine Kontokorrentlinie vereinbaren – also einen Spielraum, den du bei Bedarf abrufen kannst.
Noch eleganter: Ein Betriebsmittelkredit mit Abrufoption. Du zahlst nur Zinsen, wenn du das Geld wirklich nutzt – bleibst aber jederzeit zahlungsfähig.

Für größere Investitionen kannst du dir auch eine bereits zugesagte Finanzierung mit Auszahlung auf Abruf sichern, z. B. im Rahmen eines Förderprogramms.
So weißt du: Wenn du’s brauchst, ist es da – aber du zahlst nicht unnötig Zinsen, solange das Geld liegt.


Aber Vorsicht: Schulden aus Langeweile? Lieber nicht

So verlockend es ist, Geld zur Verfügung zu haben – nimm keinen Kredit auf, nur um ihn zu haben.
Wenn du keinen Plan hast, wie du das Kapital einsetzen willst – oder wenn du es realistisch in den nächsten Monaten nicht brauchst – dann warte lieber.

Denn: Auch ungenutztes Kapital kostet Geld.
Wenn du z. B. einen Kredit aufnimmst und das Geld auf dem Konto liegen lässt, zahlst du Zinsen – ohne Nutzen.
Das ist nicht strategisch, das ist teuer.


Eine kluge Finanzierung passiert, bevor der Druck kommt.
Wenn du deine Liquidität heute schon im Griff hast, kannst du dir für morgen Spielraum verschaffen – zu besseren Konditionen, mit mehr Ruhe, und ohne Stress bei der Bank.
Du musst kein „Hamster“ werden, der alles auf Vorrat bunkert – aber ein bisschen Voraussicht kann dir helfen, Gelegenheiten zu nutzen, statt ihnen hinterherzuschauen.


Wie gehst du mit diesem Thema um? Hast du dir schon mal „auf Vorrat“ Kapital gesichert – oder bist du eher der Typ: nur im Notfall?
Ich bin wie immer gespannt auf deinen Weg – und freu mich, wenn du deine Erfahrungen mit mir teilst. 😊

Bis bald, Alex 🎯