Heute nehm ich mir mal ein Thema vor, das viele Selbstständige und Unternehmer immer wieder beschäftigt:
Soll ich eine Investition lieber aus Rücklagen finanzieren – oder doch auf einen Kredit setzen?
Die Antwort ist – wie so oft: Kommt drauf an. 😅
Aber ich will dir heute zeigen, wie ich persönlich mit dieser Frage umgehe, welche Faktoren du abwägen solltest – und warum es nicht immer Schwarz oder Weiß sein muss. Sondern oft was dazwischen.
Rücklagen: Die sichere Bank?
Wenn du Geld auf der hohen Kante hast – Glückwunsch! Rücklagen sind der finanzielle Puffer, den sich viele wünschen. Und klar: Wer aus eigenen Mitteln investiert, spart sich Zinsen, Bürokratie, Laufzeiten und Bankgespräche.
Ich hab zum Beispiel meinen neuen Büroausbau komplett aus eigenen Rücklagen bezahlt. Kein Papierkram, kein Warten – einfach machen. Das war super angenehm.
Aber: Damit war meine Liquiditätsreserve auch erstmal ziemlich geschmolzen. Und das kann gefährlich werden – wenn danach plötzlich was Unvorhergesehenes passiert.
Kredit: Mehr Spielraum, aber mit Preis
Ein Kredit kann dir helfen, deine Rücklagen zu schonen und trotzdem zu investieren. Gerade bei größeren Vorhaben – neue Maschinen, Lagerfläche, Digitalisierung – kann es sinnvoll sein, die Kosten zu verteilen.
Du behältst deine Liquidität, sicherst deine Handlungsfähigkeit und kannst eventuell sogar Steuervorteile nutzen (Stichwort: Zinsen als Betriebsausgabe).
Natürlich kostet das auch was – nämlich Zinsen. Und je nach Bank auch Bearbeitungsgebühren oder zusätzliche Sicherheiten. Aber: Wenn die Investition dir langfristig mehr bringt als sie kostet, kann ein Kredit sogar wirtschaftlich klüger sein als die Barzahlung.
Die Mischung macht’s
Ich bin inzwischen ein Fan von hybriden Lösungen.
Heißt: Ein Teil aus Rücklagen, ein Teil über Kredit. So bist du flexibel, senkst die Kreditlast – und nutzt gleichzeitig deinen Eigenkapitalvorteil in der Verhandlung mit der Bank.
Denn glaub mir: Wenn du sagen kannst „Ich bringe 30 % Eigenmittel mit“, wirst du bei jeder Finanzierung anders behandelt als mit 0 € auf der Uhr.
Außerdem wirkt sich Eigenkapital positiv auf deine Bonität aus – und kann dir sogar bessere Kreditkonditionen verschaffen.
Was du bei der Entscheidung beachten solltest
Frag dich immer:
- Wie dringend ist die Investition wirklich?
- Bringt sie sofort Umsatz – oder erst langfristig?
- Wie sieht mein Cashflow in den nächsten 12 Monaten aus?
- Welche Alternativen habe ich – z. B. Leasing, Mietkauf, Förderkredit?
- Wie viel Polster will ich mir trotz Investition bewahren?
Das sind keine rein finanziellen Fragen – sondern strategische. Und manchmal entscheidet dein Bauchgefühl am Ende mit.
Rücklagen sind top – aber nicht heilig.
Ein Kredit ist kein Teufelszeug – sondern ein Werkzeug. Die Frage ist nicht „entweder oder“, sondern: Was passt zu deinem Plan, deiner Liquidität und deinem Risikoprofil?
Wenn du es schaffst, klug zu kombinieren, bist du flexibler, besser vorbereitet – und kannst investieren, ohne dich finanziell auszubluten.
Wie machst du das in deinem Unternehmen? Alles aus der Kasse – oder arbeitest du auch mit Krediten?
Ich bin gespannt, wie du’s handhabst – schreib mir gerne! 😊