Wenn du als Unternehmer einen Kredit beantragst, dreht sich alles um eine einzige Frage: „Wie kreditwürdig bist du?“
Dabei geht es nicht nur um deine aktuellen Umsätze – sondern um das Gesamtbild. Und das kannst du beeinflussen. Ich zeig dir in diesem Beitrag, wie ich es geschafft hab, mein Rating zu verbessern – und mir dadurch bessere Konditionen und höhere Kreditlinien zu sichern.
Spoiler: Es geht nicht nur um Zahlen. Es geht auch um Auftreten, Transparenz und Vorbereitung.
Was bedeutet eigentlich Kreditwürdigkeit – und wer bewertet mich da?
Kreditwürdigkeit (oder auch: Bonität) ist das Maß dafür, wie zuverlässig du deine finanziellen Verpflichtungen erfüllst. Banken, Plattformen und auch die SCHUFA bewerten dich anhand von:
- deinen wirtschaftlichen Verhältnissen (BWA, EÜR, Bilanz)
- deinem Zahlungsverhalten (Mahnungen, Rücklastschriften etc.)
- deinen Sicherheiten
- und ja, auch deinem „Eindruck“ – z. B. wie professionell deine Unterlagen sind
Ich hab mal mit einem Banker gesprochen, der ganz offen meinte: „Wenn jemand mit zerknitterten Unterlagen kommt, ist das für uns oft schon ein erstes Alarmsignal.“
Klingt banal – ist aber Realität.
Schritt 1: Ordnung reinbringen – deine Unterlagen sind dein Aushängeschild
Ich hab früher einfach die BWA ausgedruckt, ohne sie zu prüfen. Heute gehe ich die Zahlen einmal pro Monat durch und arbeite sie visuell auf – mit einem kleinen Deckblatt, kurzem Kommentar zur Entwicklung und ggf. einem Ausblick.
Glaub mir: Das macht Eindruck.
Außerdem wichtig:
- keine Lücken in der Buchhaltung
- saubere Trennung von Privat und Geschäft
- ein Kontoauszug ohne Chaos (Dispo-Nutzung? Dauerhaft überzogen? Katastrophe!)
Schritt 2: SCHUFA & Co – check dich selbst, bevor es andere tun
Ich hab einmal eine Kreditablehnung bekommen – und erst danach erfahren, dass mein SCHUFA-Score im Keller war. Warum? Wegen eines längst erledigten Mobilfunkvertrags, der dort falsch hinterlegt war.
Heute hole ich mir einmal im Jahr meine kostenlose Selbstauskunft (nach DSGVO möglich) und prüfe alle Einträge. Wenn was nicht stimmt: Widerspruch einlegen!
Tipp: Auch Anbieter wie Creditreform oder CRIF führen Unternehmensdatenbanken. Wer auf Nummer sicher gehen will, schaut auch dort mal rein.
Schritt 3: Liquidität zeigen – auch wenn’s manchmal wehtut
Ich weiß, Rücklagen bilden ist nicht sexy. Aber Rücklagen wirken vertrauensbildend. Ich hab mir angewöhnt, mindestens 3 Monatsausgaben auf einem separaten Konto liegen zu haben. Das hilft nicht nur bei Krisen – es macht auch Eindruck beim Kreditgeber.
Außerdem: Forderungsmanagement ernst nehmen! Wer seine Rechnungen konsequent eintreibt, zeigt Professionalität.
Schritt 4: Kommunikation ist (fast) alles
Beim Bankgespräch, aber auch bei Online-Plattformen, zählt der Gesamteindruck. Ich schreib mittlerweile zu jeder Kreditanfrage einen kurzen Business-Kommentar:
- Warum brauch ich das Geld?
- Wie sieht der Rückzahlungsplan aus?
- Welche positiven Entwicklungen sind in Sicht?
Diese Transparenz hat mir mehrfach bessere Angebote eingebracht – weil ich eben nicht wie „der nächste anonyme Antragsteller“ wirke, sondern wie ein Unternehmer mit Plan.
Kreditwürdigkeit ist kein Schicksal – du kannst sie aktiv gestalten
Ich hab’s am eigenen Leib erlebt: Mit den richtigen Maßnahmen kannst du dich von einem „Wackelkandidaten“ zu einem guten Kreditnehmer entwickeln – selbst wenn du keinen Ferrari vor der Tür stehen hast. Und das Schöne ist: Du musst kein Finanzprofi sein, nur konsequent und strukturiert.