Kredite für Psychotherapeuten – meine Erfahrungen zwischen Praxisgründung und Finanzierung

Viele denken, Psychotherapeuten hätten mit ihrer eigenen Praxis ein sicheres Einkommen. Doch die Wahrheit ist: gerade in der Startphase sind die finanziellen Hürden gewaltig. Praxisräume, Einrichtung, Genehmigungen und manchmal jahrelange Ausbildungs- und Weiterbildungskosten führen dazu, dass viele ohne Kredit gar nicht starten können.

Die besten Kredite in der Übersicht

KreditanbieterKreditsummeLaufzeitenKreditanfrage
Teylor
15.000, – 5.000.000,- EUR
6 – 60+ Monate
Kostenlos anfragen
Targobank
1.500, – 50.000,- EUR12 – 84 MonateKostenlos anfragen
Kredit-Unternehmer
1.000, – 120.000,- EUR
12 – 120 Monate
Kostenlos anfragen

Warum Psychotherapeuten Kreditbedarf haben

Ein befreundeter Therapeut hat es mir mal auf den Punkt gebracht: „Alex, meine Ausbildung hat mich schon einen sechsstelligen Betrag gekostet – und als ich meine Praxis eröffnen wollte, musste ich nochmal investieren.“

Typische Kostenpunkte sind:

  • Praxisräume in guter Lage
  • Umbau und Einrichtung (Therapie- und Warteräume)
  • Fachliteratur, Lizenzen, Dokumentationssoftware
  • Personal (Sekretariat, Abrechnungskräfte)
  • Fortbildungen & Supervision

Gerade in den ersten Jahren sind die Einnahmen oft noch unsicher, während die Kosten sofort anfallen.


Welche Kreditarten für Psychotherapeuten passen

Praxisgründungskredit

Viele Banken haben spezielle Programme für Heilberufe. Psychotherapeuten können hier ähnlich wie Ärzte von guten Konditionen profitieren.

Betriebsmittelkredit

Hilfreich, um laufende Kosten wie Miete und Gehälter zu stemmen, wenn Patientenabrechnungen noch nicht eingegangen sind.

KfW-Kredite

Über die KfW gibt es Gründer- und Investitionsprogramme, die gerade für Psychotherapeuten interessant sind. Vorteil: lange Laufzeiten und günstige Zinsen.

Leasing

Für Möbel, Technik oder sogar Fahrzeuge wird auch im Heilberufebereich Leasing genutzt – weniger Kapitalbindung, planbare Kosten.


Erfahrungen aus der Praxis

Eine Bekannte von mir hat ihre Praxis über einen KfW-Gründerkredit finanziert, vermittelt durch ihre Volksbank. Sie schwärmte von den tilgungsfreien Anfangsjahren, die ihr den Start enorm erleichterten.
Ein anderer Fall: Ein junger Therapeut wollte bei der Sparkasse einen Betriebsmittelkredit beantragen, bekam aber zunächst eine Absage – Begründung: „Einnahmen nicht planbar.“ Erst mit einem detaillierten Businessplan und Patientenprognosen klappte es.

Das zeigt: Banken sind bei Psychotherapeuten zwar grundsätzlich offen, aber ohne klare Unterlagen läuft nichts.


Vorteile für Psychotherapeuten bei Banken

Der Vorteil: Psychotherapeuten gelten ähnlich wie Ärzte langfristig als relativ sichere Kreditnehmer, weil die Nachfrage nach psychologischer Betreuung groß ist und weiter steigt.

Der Nachteil: In der Gründungsphase wird man wie jeder andere Selbstständige kritisch geprüft.


Psychotherapeuten brauchen Kredite fast immer, wenn sie den Schritt in die Selbstständigkeit gehen. Der Markt ist stabil, aber die Startkosten sind hoch. Mit einem guten Businessplan, Unterstützung durch KfW-Programme und einer Bank, die Heilberufe versteht (apoBank, Volksbank, Sparkasse), stehen die Chancen gut.
Wenn ich selbst Psychotherapeut wäre, würde ich frühzeitig die Finanzierung planen und mir gezielt eine Bank suchen, die Erfahrung mit Heilberufen hat.



 

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