Als ich das erste Mal von der KfW gehört hab, dachte ich: „Das ist doch nur was für Startups oder Großunternehmen mit Millionenumsätzen.“ Falsch gedacht. Ich war überrascht, wie viele Programme es auch für kleine Unternehmen, Solo-Selbstständige oder klassische Dienstleister gibt.
In diesem Beitrag nehm ich dich mit in meinen persönlichen KfW-Prozess – vom ersten Gedanken über die Bank-Hürde bis hin zur Auszahlung. Ich zeig dir, worauf du achten musst, welche Stolperfallen es gibt – und wie ich’s letztlich doch hinbekommen hab.
Erst mal: Was ist überhaupt die KfW?
Ganz kurz: Die Kreditanstalt für Wiederaufbau ist eine staatliche Förderbank. Sie gibt keine Kredite direkt an Unternehmer raus – sondern immer über Banken und Sparkassen. Das heißt, du musst trotzdem zur Bank, aber die KfW stellt die Mittel zur Verfügung. Vorteil: bessere Konditionen, längere Laufzeiten, oft tilgungsfreie Anlaufjahre.
Mein Ziel war damals: 50.000 € für Digitalisierung (neue Hardware, Software, Prozesse, etc.). Und genau dafür gibt’s ein KfW-Programm – das ERP-Digitalisierungs- und Innovationskreditprogramm.
Die erste Hürde: Meine Hausbank (mal wieder)
Ich bin also mit meinem Vorhaben zur Hausbank. Ich war gut vorbereitet:
- Businessplan mit Digitalstrategie
- Auflistung der geplanten Investitionen
- Grobe Zeitplanung für Umsetzung
Und trotzdem: „Wir prüfen das erstmal mit der KfW. Kann aber dauern.“ 🙄
Die Wahrheit ist: Viele Banken sind selbst nicht fit mit den KfW-Programmen. Ich musste teilweise den Bankberater auf das richtige Programm hinweisen und erklären, warum es passt.
Mein Tipp: Informier dich selbst auf kfw.de und druck dir die Eckdaten des Programms aus. Zeig deinem Berater, was du willst – und warum.
Der Antrag: Formulare, Geduld und ein bisschen Nerven behalten
Der eigentliche Antrag läuft dann über die Bank. Die reichen die Unterlagen an die KfW weiter. Ich musste zusätzlich ausfüllen:
- Investitionsplan mit genauen Kosten
- Selbstauskunft
- Angaben zur wirtschaftlichen Lage
Klingt trocken? War’s auch. Aber wenn du ordentlich vorbereitet bist, geht’s.
Was mir geholfen hat: Ich hab alles als PDF parat gehabt – das hat dem Berater Arbeit abgenommen. So war ich für ihn kein „Mehraufwand“, sondern ein angenehmer Kunde.
Nach ca. 3 Wochen kam die Zusage – 50.000 €, 1,8 % Zins, 2 Jahre tilgungsfrei, Laufzeit 10 Jahre. Ich war ehrlich gesagt ziemlich baff.
Auszahlung und Verwendung: Streng, aber machbar
Wichtig zu wissen: Die KfW schaut bei manchen Programmen ganz genau, was du mit dem Geld machst. Ich musste z. B. Rechnungen für die Digitalisierungstools und Hardware nachreichen – als Nachweis.
Das war aber fair – und auch logisch. Schließlich ist es öffentlich gefördertes Geld.
Ich hab damit mein CRM-System neu aufgesetzt, moderne Hardware gekauft, digitale Buchhaltung eingeführt und ein bisschen was ins Marketing gesteckt. Heute läuft mein Betrieb viel effizienter – und ich zahl nur rund 430 € monatlich zurück.
Mein Fazit: KfW lohnt sich – wenn du bereit bist, ein bisschen Arbeit reinzustecken
Ich würde jedem Unternehmer empfehlen, zumindest einmal einen KfW-Kredit anzuschauen. Es gibt Programme für fast alles:
- Investitionen
- Betriebsmittel
- Gründung
- Digitalisierung
- Energieeffizienz
Aber: Du musst dich selbst reinarbeiten. Und du brauchst eine Bank, die mitspielt. Wenn du da auf einen Berater triffst, der null Plan hat – such dir notfalls eine andere Bank. Ja, das geht.