Als ich vor ein paar Jahren nach alternativen Finanzierungsmöglichkeiten gesucht habe, bin ich immer wieder auf den Namen Kapilendo gestoßen. Anders als klassische Banken oder FinTechs wie iwoca läuft es hier ein bisschen anders: Unternehmer stellen ihr Projekt vor, und Investoren finanzieren es direkt. Das klang für mich spannend – und ich habe es ausprobiert.
Wie Kapilendo funktioniert
Im Grunde ist Kapilendo eine Crowdinvesting-Plattform:
- Unternehmer können Projekte zwischen ca. 10.000 € und 5 Mio. € einstellen.
- Investoren – von privaten Anlegern bis hin zu Fonds – investieren in diese Projekte.
- Am Ende bekommt man sein Kapital als Unternehmer direkt über diese Finanzierungsrunde.
Für mich hatte das gleich zwei Vorteile:
- Finanzierung abseits der Banken
- Gleichzeitig Marketing-Effekt, weil man sein Unternehmen einer breiten Investorenschaft vorstellt.
Der Antrag – professionell, aber aufwendig 📑
Ich sage es gleich: Der Antrag bei Kapilendo ist kein 5-Minuten-Job.
Sie wollen:
- detaillierte Unternehmenskennzahlen (Umsatz, Gewinn, Cashflow)
- Bilanzen der letzten Jahre
- eine klare Projektbeschreibung (wofür das Kapital genutzt wird)
Das Ganze hat mich ein paar Tage Vorbereitung gekostet, weil ich alles sauber aufbereiten wollte. Aber: Die Plattform legt Wert auf Professionalität, weil die Projekte auch öffentlich dargestellt werden.
Die Konditionen – abhängig von der Bewertung
Kapilendo macht eine Bonitätsprüfung und stuft dein Unternehmen ein.
Davon hängt der Zinssatz ab – bei mir lag er damals im Bereich von 6–8 % p.a.
Das ist teurer als ein KfW-Kredit, aber günstiger als manch andere FinTech-Angebote.
Dafür hatte ich die Möglichkeit, eine größere Summe zu finanzieren, was mit auxmoney oder iwoca so nicht drin gewesen wäre.
Der Ablauf – Finanzierung durch Investoren 💶
Das Spannende: Dein Projekt wird auf der Plattform vorgestellt, und die Investoren können in Echtzeit einsteigen.
Bei mir hat es knapp zwei Wochen gedauert, bis die Summe voll finanziert war. Danach ging die Auszahlung ziemlich schnell.
Ein netter Nebeneffekt: Einige Investoren haben sich danach auch als Geschäftskontakte gemeldet – Networking inklusive.
Für wen lohnt sich Kapilendo?
Aus meiner Sicht ist Kapilendo ideal für:
- Unternehmen mit soliden Kennzahlen, die Banken aber zu langsam finden.
- Unternehmer, die neben Kapital auch Sichtbarkeit und neue Kontakte suchen.
- Projekte, die eine mittlere bis größere Finanzierungssumme benötigen.
Nicht geeignet ist es, wenn du super schnell Geld brauchst – dann bist du mit FinTechs wie iwoca oder auxmoney besser dran.
Mehr als nur Finanzierung
Kapilendo war für mich nicht nur ein Kredit, sondern auch eine Marketingchance.
Klar, die Zinsen waren höher als bei der Bank. Aber die Kombination aus Finanzierung, Sichtbarkeit und neuen Kontakten war für mich Gold wert.
Ich würde es wieder machen – vor allem, wenn ich ein Projekt habe, das auch nach außen Wirkung zeigen soll.