Ich wollte 2022 mein Unternehmen digital skalieren – Investitionsvolumen rund 48.000 €.
Aber: Ein einzelner Kredit über die ganze Summe hätte mich finanziell zu stark gebunden – vor allem bei der Rückzahlung.
Also hab ich die Finanzierung strategisch aufgeteilt – und plötzlich war alles deutlich einfacher.
Weniger Risiko, mehr Spielraum, bessere Konditionen. Ich zeig dir heute genau, wie das funktioniert.
Warum „alles in einem Kredit“ oft keine gute Idee ist
Klar, es klingt erstmal einfach:
„Ich nehm einen Kredit über die gesamte Summe – fertig.“
Aber:
- hohe Einzelkredite wirken abschreckend bei Banken
- längere Laufzeiten = mehr Zinsbelastung
- du bist weniger flexibel bei Rückzahlungen oder Tilgungspausen
- Förderprogramme bleiben ungenutzt
Deshalb teile ich seitdem größere Finanzierungen auf – in sinnvolle Teilbausteine.
So hab ich mein Vorhaben aufgeteilt – echte Zahlen
Ziel: 48.000 € Gesamtvolumen
🔹 KfW-Förderkredit Digitalisierung
➤ 25.000 € (zinsgünstig, 2 tilgungsfreie Jahre)
🔹 Plattformkredit (z. B. über auxmoney)
➤ 15.000 € (schnell verfügbar, flexibel in Auszahlung)
🔹 Kreditlinie bei iwoca
➤ 8.000 € (für spontane Nebenkosten oder unerwartete Ausgaben)
Vorteil: Ich hatte die große Investition finanziert, aber nur rund 400 € monatliche Fixbelastung – dank tilgungsfreier Zeit und flexibler Rückzahlung.
Schritt 1: Verwendungszwecke trennen – statt alles in einen Topf
Ich hab mein Investitionsvorhaben aufgeschlüsselt:
- Technik & Software: 12.000 €
- Dienstleister (Design, SEO, Automatisierung): 18.000 €
- Marketing & Launchkosten: 10.000 €
- Reserve für Unerwartetes: 8.000 €
Und dann die Finanzierungsbausteine passend dazu gesucht.
Förderkredit für die Technik. Plattformkredit für die Dienstleister. Kreditlinie für spontane Werbungskosten.
Schritt 2: Bausteine mit verschiedenen Rückzahlungsarten kombinieren
Das war der eigentliche Hebel. Ich hab Kredite gewählt, die:
- unterschiedlich starten (z. B. sofort vs. tilgungsfrei)
- unterschiedlich laufen (monatlich fix vs. flexibel)
- unterschiedlich enden (Sondertilgungen möglich, Verlängerung offen)
So konnte ich meinen Cashflow besser planen – und im Notfall gezielt schieben, ohne alles neu verhandeln zu müssen.
Schritt 3: Verschiedene Anbieter spielen lassen – für bessere Konditionen
Ich hab bewusst nicht alles bei einer Bank gemacht.
Warum?
- Plattformen (auxmoney, kapilendo) sind schneller & flexibler
- Förderbanken bieten günstige Zinsen und tilgungsfreie Zeiträume
- Direktanbieter wie iwoca oder fundingcircle geben dir kurzfristige Handlungsmöglichkeiten
Durch den Mix konnte ich nicht nur besser verhandeln – ich hab auch nicht alle Unterlagen 3-mal erklären müssen.
Schritt 4: Einen Plan erstellen – damit du nicht den Überblick verlierst
Ich hab mir in Notion oder Excel eine simple Tabelle gebaut:
Kreditart | Betrag | Anbieter | Start | Rate | Laufzeit | Tilgungsfrei | Sondertilgung möglich |
---|---|---|---|---|---|---|---|
KfW Digital | 25.000 | Hausbank | 03/2023 | 0 € (2 Jahre) | 6 Jahre | ja | ja |
auxmoney | 15.000 | auxmoney | 02/2023 | 310 € | 5 Jahre | nein | eingeschränkt |
iwoca Kreditlinie | 8.000 | iwoca | 02/2023 | flexibel | variabel | nein | jederzeit |
So wusste ich immer genau: Was läuft wann, wie hoch ist meine Belastung, wo kann ich flexibel reagieren?
Kreditmix statt Klumpenrisiko
Ich hab’s durch diese Strategie geschafft, eine große Wachstumsphase zu finanzieren, ohne mein Unternehmen zu überlasten.
Es war ein bisschen mehr Vorbereitung – aber am Ende:
- hatte ich niedrigere Raten
- mehr Verhandlungsspielraum
- und sogar bessere Bonität bei späteren Anfragen
Denk wie ein Unternehmer – nicht wie ein Bittsteller.
Und ein guter Unternehmer splittet Risiken – auch bei der Finanzierung.