Ich erinnere mich noch ziemlich gut an meinen ersten ernsthaften Versuch, einen Firmenkredit aufzunehmen. Nicht so’n kleiner Dispo, nicht ein 1.000-€-Schnellkredit aus dem Netz, sondern ein richtiger Investitionskredit fürs Business.
Ich wollte wachsen: neue Geräte anschaffen, Lager aufstocken, etwas Luft für größere Projekte schaffen.
Was ich damals nicht wusste: Worauf Banken und Plattformen wirklich achten.
Heute, einige Erfahrungen später, erzähle ich dir, wie ich’s geschafft habe, einen echten Firmenkredit zu bekommen – und was du als Selbstständiger dabei unbedingt beachten solltest.
Mein Ausgangspunkt damals
- ca. 3 Jahre selbstständig
- ordentliche Umsätze, aber stark schwankend
- kein festes Gehalt, sondern Entnahmen
- Schufa soweit okay, keine Negativmerkmale
- kein echtes Eigenkapital
Ich wollte 25.000 € aufnehmen – nicht Riesenbetrag, aber für mich damals viel.
Und ich dachte: „Hey, läuft doch, müsste doch kein Problem sein.“
Tja. So einfach war’s nicht. Aber ich hab’s hingekriegt.
Erster Fehler: Zu unvorbereitet angefragt
Meine erste Anfrage bei der Hausbank war ehrlich gesagt naiv. Ich hatte keine saubere Übersicht, kein aufbereitetes Zahlenwerk – nur meine Umsatz-Reports aus der Buchhaltung.
Ergebnis: Absage. Kein Businessplan, keine Liquiditätsplanung – kein Kredit.
Lehre: Vorbereitung ist alles.
Bei der zweiten Runde (diesmal bei einer Online-Plattform) hab ich folgende Unterlagen zusammengestellt:
✅ aktueller Businessplan (3 Seiten, nix Großes)
✅ letzte BWA (Betriebswirtschaftliche Auswertung)
✅ Umsatzübersicht der letzten 12 Monate
✅ Liste der laufenden Verträge und Ausgaben
✅ Nutzungskonzept: Wofür will ich das Geld einsetzen?
Und siehe da: Schon ganz anderes Feedback.
Worauf es bei der Kreditvergabe wirklich ankam
Was ich damals gelernt habe – und was mir ein Plattform-Berater offen gesagt hat:
👉 Konstanz schlägt Peak-Umsätze.
Lieber 5.000 € im Monat stabil als einmal 20.000 € und danach 2 Monate nix.
👉 Liquiditätsplanung zählt.
Wenn du zeigen kannst: Mit diesem Kredit kann ich XY tun, und dann kommt das Geld wieder rein – bist du vorne.
👉 Persönliche Zuverlässigkeit zählt mehr als viele denken.
Pünktlich eingereichte Unterlagen, klare Aussagen, keine „ich muss das erst suchen“-Ausreden → das wirkt.
Der Anbieter, mit dem’s geklappt hat
Ich hab’s damals bei Funding Circle geschafft (mittlerweile auch unter Invesdor).
Die waren deutlich offener für Selbstständige – ohne Sicherheiten, nur auf Basis der Geschäftsentwicklung.
✅ 25.000 € Kredit
✅ Laufzeit 36 Monate
✅ Zins 5,9 %
✅ Auszahlung 8 Tage nach Zusage
Und: Ich konnte flexibel Sondertilgungen leisten – was mir damals sehr wichtig war.
Gute Vorbereitung macht 80 % des Erfolgs aus
Heute weiß ich: Kreditgeber sind nicht deine Feinde. Aber du musst ihnen die Infos geben, die sie brauchen, um JA zu sagen.
Und du brauchst einen realistischen Plan:
Wofür brauchst du das Geld? Wie kommt es zurück? Wo steht dein Business aktuell?
Wenn du das auf die Reihe bekommst, hast du als Selbstständiger sehr gute Chancen, auch ohne Riesen-Eigenkapital und trotz Schwankungen im Umsatz.
Wenn du willst, geb ich dir gern meine Checkliste für die Vorbereitung oder sag dir, welche Plattformen für dein Thema aktuell spannend sind.