Wenn die Hausbank „Vielleicht“ sagt: Wie ich meine 150.000€-Maschine über Compeon finanziert habe (Der KMU-Hack)

Kennt ihr dieses Gefühl der Ohnmacht?
Ich betreibe einen kleinen Metallbau-Betrieb. Wir laufen gut, die Auftragsbücher sind voll. Um die Nachfrage zu bedienen, mussten wir dringend aufrüsten. Eine neue 5-Achs-CNC-Fräse musste her. Kostenpunkt inklusive Installation: 150.000 Euro.

Ich bin also zu meiner Hausbank gegangen. Dort habe ich seit 10 Jahren mein Geschäftskonto.
Das Gespräch lief so:
„Herr A., schöne Maschine. Aber Ihre Branche… Energiepreise… Konjunktur… Wir müssen das intern prüfen. Das geht in den Kreditausschuss. Dauert ca. 4 Wochen. Und wir bräuchten vielleicht noch eine Grundschuld auf Ihr Privathaus.“
Bamm.

Ich wollte eine Maschine finanzieren, die Geld erwirtschaftet, und keine Hypothek auf mein Wohnzimmer aufnehmen. Und 4 Wochen Zeit hatte ich auch nicht, der Maschinenhersteller hatte nur noch eine auf Lager.
Ein befreundeter Unternehmer (Logistikbranche) gab mir den Tipp: „Vergiss die Hausbank. Geh auf eine Plattform. Geh zu Compeon.“

Was ist Compeon eigentlich?

Compeon ist kein Kreditgeber wie Auxmoney (die eher für kleine Summen da sind). Compeon ist ein Marktplatz für den Mittelstand.
Stell es dir vor wie Check24, aber für Firmenkunden und mit Summen bis zu mehreren Millionen.
Sie arbeiten mit über 250 Banken, Sparkassen und Spezialfinanzierern zusammen.
Das Versprechen: Du stellst dein Projekt einmal vor, und Compeon holt Angebote aus ganz Deutschland ein. Auch von Banken, die du gar nicht kennst.

Der Antrag: Ausschreibung statt Bittsteller

Der Prozess fühlte sich anders an. Ich war kein Bittsteller mehr, ich war „Ausschreibender“.
Ich habe mich registriert und die Eckdaten eingegeben:

  • Investitionsgut: CNC-Maschine.
  • Summe: 150.000 €.
  • Laufzeit: 60 Monate.
  • Meine BWA und Jahresabschlüsse habe ich digital hochgeladen.

Dann passierte erst mal… ein Anruf.
Ein Berater von Compeon (ein echter Experte, kein Callcenter-Agent) ging mit mir die Zahlen durch. Er fragte: „Wollen Sie einen klassischen Kredit oder lieber Mietkauf? Mietkauf schont oft die Bilanz.“

Guter Punkt. Wir haben die Anfrage auf „Mietkauf & Kredit“ erweitert, um beides zu vergleichen.

Das Ergebnis: Der Wettbewerb lebt!

Nach 3 Tagen hatte ich die ersten Angebote im Portal.
Und jetzt haltet euch fest:
Eines der Angebote kam von einer Volksbank aus Bayern (ich sitze in Norddeutschland!). Die hatten gerade überschüssige Liquidität und wollten ins Leasing-Geschäft einsteigen.
Ihr Angebot war 0,8 % günstiger als das meiner Hausbank (die sich inzwischen auch gemeldet hatte, mit schlechten Konditionen).
Bei 150.000 Euro machen 0,8 % Zinsunterschied über 5 Jahre eine Menge Holz aus. Wir reden hier von mehreren tausend Euro Ersparnis.
Zusätzlich lag ein Angebot für Förderkredite (KfW) vor, das eine andere Bank über Compeon strukturiert hatte.

Ich hatte plötzlich die Wahl zwischen 4 Optionen.

Warum ich mich für den Mietkauf entschieden habe

Am Ende habe ich nicht den klassischen Kredit genommen, sondern den Mietkauf, den mir eine Spezialbank über Compeon angeboten hat.
Der Vorteil: Die Maschine gehört wirtschaftlich sofort mir (gut für Abschreibungen), aber die Raten waren flexibler gestaltet, passend zu meinem saisonalen Geschäft.
Ohne die Plattform wäre ich nie auf diese Bank gekommen.

Mein Fazit für den Mittelstand

Wenn ihr als KMU oder etablierter Selbstständiger Investitionen plant (Fahrzeuge, Maschinen, Lagerhallen):
Bleibt eurer Hausbank treu für den Zahlungsverkehr, aber seid untreu bei der Finanzierung.

Vorteile von Compeon:

  • Marktüberblick: Ihr seht, was wirklich möglich ist.
  • Verhandlungsmacht: Ihr könnt der Hausbank sagen: „Ich habe hier ein Angebot vorliegen, könnt ihr mitgehen?“. (Oft können sie dann plötzlich doch!).
  • Zugang zu Spezialisten: Leasing und Mietkauf bieten normale Filialbanken oft nur stiefmütterlich an.

Der Antrag kostet nichts. Wenn euch die Angebote nicht gefallen, müsst ihr keines annehmen.
Für mich war es der Beweis: Wettbewerb belebt das Geschäft – auch bei Banken.
Wie finanziert ihr eure großen Anschaffungen? Habt ihr Angst, die Hausbank zu verärgern, oder vergleicht ihr knallhart?