Welche Unterlagen brauche ich für einen Unternehmerkredit? – Mein kompletter Check

Ich sag’s mal so: Der schwierigste Teil beim Unternehmerkredit ist nicht immer die Bank oder der Zinssatz – es ist oft der Papierkram.
Ich erinnere mich noch an mein erstes Gespräch: Ich saß da mit einem dünnen Ordner, und der Bankberater sagte nur trocken: „Das reicht noch lange nicht.“
Seitdem habe ich meine persönliche Checkliste entwickelt, und genau die will ich heute mit dir teilen.


Warum die Unterlagen so wichtig sind

Banken entscheiden nicht aus dem Bauch heraus, sondern auf Basis von Zahlen und Fakten.
Und genau deshalb wollen sie einen möglichst klaren Blick in dein Unternehmen werfen. Je besser du vorbereitet bist, desto seriöser wirkst du – und desto höher sind deine Chancen auf eine Zusage.


Die Basics – ohne geht gar nichts

Das sind die Unterlagen, die wirklich jeder Kreditgeber sehen will:

  • Jahresabschlüsse der letzten zwei bis drei Jahre (Bilanz, GuV)
  • Aktuelle betriebswirtschaftliche Auswertung (BWA)
  • Kontoauszüge der Geschäftskonten (meist der letzten 3–6 Monate)
  • Steuerbescheide

Ich hab’s einmal versucht ohne aktuelle BWA – das Gespräch war nach 10 Minuten vorbei. Also: Immer aktuell mitnehmen!


Businessplan & Planung 📊

Gerade bei größeren Krediten oder wenn du Gründer bist, reicht der Blick in die Vergangenheit nicht. Die Bank will sehen, wie es in Zukunft läuft.

Wichtige Punkte:

  • Businessplan mit klarer Beschreibung des Geschäftsmodells
  • Liquiditätsplanung für die nächsten 12–24 Monate
  • Investitionsplan, wenn du z. B. Maschinen, Fahrzeuge oder Immobilien finanzieren willst

Ich habe gute Erfahrungen gemacht, wenn ich das Ganze grafisch etwas aufbereite – nicht nur Tabellen, sondern auch eine kleine Präsentation. Das kommt echt besser an.


Persönliche Unterlagen

Ja, auch wir Unternehmer müssen privat die Hosen runterlassen. Banken wollen fast immer auch:

  • Privater Schufa-Auszug
  • Einkommensnachweise (falls vorhanden)
  • Sicherheiten (Immobilien, Bürgschaften, Lebensversicherungen etc.)

Am Anfang fand ich das unangenehm – aber es gehört nun mal dazu.


Je nach Kreditart zusätzlich gefragt

  • Förderkredite (z. B. KfW) → hier wollen sie oft noch detailliertere Projektpläne.
  • Betriebsmittelkredite → eher Fokus auf kurzfristige Liquidität und Cashflow.
  • Investitionskredite → detaillierte Kostenvoranschläge und Nachweise für die geplanten Anschaffungen.

Mein Praxis-Tipp: Die Unterlagen-Mappe 📂

Ich habe mir irgendwann eine „Kreditmappe“ angelegt – physisch und digital.
Alles sauber sortiert: Jahresabschlüsse, BWAs, Steuerbescheide, Businessplan.
So bin ich in jedes Gespräch gegangen, und ich schwöre dir: Allein der Eindruck, dass du alles sofort griffbereit hast, macht dich zum Wunschkunden.


Die Unterlagen sind kein notwendiges Übel, sondern dein Verkaufsargument.
Wenn du zeigst, dass du strukturiert, vorbereitet und realistisch planend bist, hast du einen riesigen Vorsprung vor allen, die nur mit halbfertigen Zahlen ins Bankgespräch gehen.
Für mich war genau diese Vorbereitung oft der entscheidende Unterschied zwischen einem Schulterzucken des Bankberaters – und einem klaren „Ja, wir machen das.“


Schreibe einen Kommentar