Von der Skizze zur Selbstständigkeit – Wie ein Innenarchitekt seine Gründung finanzierte – Meine Erfahrung zur besten Finanzierung

Sehr gern – Alex ist wieder da, und diesmal mit einer Geschichte aus einem kreativen, oft unterschätzten Berufsfeld: freiberuflicher Innenarchitekt. Zwischen Vision, CAD-Plänen und nervenraubenden Bauprojekten steckt hinter der Selbstständigkeit in diesem Bereich viel mehr als nur „ein bisschen Deko“. Ich habe mit Jonas gesprochen – einem Innenarchitekten mit dem Traum vom eigenen kleinen Büro, der endlich aus der Nebenrolle treten und sein eigenes Ding durchziehen wollte. Doch wie so oft: Ohne Geld kein Konzept.


Von der Skizze zur Selbstständigkeit – Wie ein Innenarchitekt seine Gründung finanzierte

Ich bin Alex – und heute nehme ich dich mit auf den Weg eines kreativen Selbstständigen, der genau wusste, was er wollte: Räume neu denken, statt nur zu zeichnen, was andere ihm vorgeben. Jonas war jahrelang in einem Architekturbüro angestellt, doch sein Herz schlug für eigenständige Innenraumgestaltung – vom Boutiquehotel bis zum Co-Working-Space.
Sein Ziel: ein eigenes Innenarchitektur-Studio. Kein riesiges Büro, sondern ein gut ausgerüsteter Arbeitsplatz mit starker Onlinepräsenz, Visualisierungstechnik und Projektpipeline. Was ihm fehlte: ein Startbudget von rund 30.000 Euro.


Schritt 1: Die Idee – schön, aber nicht billig

Jonas wollte kein „Soft-Start“, sondern direkt auf einem professionellen Level loslegen. Er plante:

  • Büroausstattung inkl. Arbeitsstation und Softwarelizenzen: 10.000 €
  • Markenentwicklung (Logo, Website, Portfolio-Design): 4.500 €
  • Mietkaution & Ersteinrichtung: 6.000 €
  • VR-Ausrüstung für Kundenpräsentationen: 5.000 €
  • Marketing/Launchkampagne: 2.500 €
  • Rücklagen: 2.000 €

Er hatte 5.000 Euro Eigenmittel. Der Rest musste finanziert werden – solide, nicht spekulativ.


Schritt 2: Der Weg durch die Bankenwelt

Er startete mit einem klaren Finanzplan, einem belastbaren Businessplan (dank Gründerberatung der IHK), und der Hoffnung, mit einem ordentlichen Auftritt einen fairen Kredit zu bekommen. Hier seine Stationen:

Commerzbank – 15.000 € über 5 Jahre

Zinssatz: 5,3 % eff. p.a., nach persönlichem Gespräch und Einreichen aller Unterlagen.
Wichtig: Er konnte zwei Rahmenverträge mit Unternehmen vorlegen, was seine Planung deutlich glaubwürdiger machte.
Er musste allerdings eine Sicherheitsleistung in Form eines privaten Sparvertrags hinterlegen.

DSL Bank via smava – 10.000 € in 72 Monaten

Zinssatz: 6,1 %, unkomplizierte Onlineprüfung, aber gründliche Unterlagenprüfung.
Er musste seine betriebswirtschaftliche Auswertung (BWA) nachreichen – obwohl er noch gar nicht offiziell tätig war. Lösung: Prognose mit Unterstützung seines Steuerberaters.

auxmoney – 5.000 € in 60 Monaten

Zinssatz: 9,8 %, aber ohne Sicherheiten, schnell finanziert durch Investoren. Jonas nutzte diese Finanzierung gezielt für flexible Investitionen wie Werbeanzeigen und Schulungen.


Schritt 3: Wofür er das Geld wirklich nutzte

Jonas hat sich bewusst entschieden, nicht alles auf einmal auszugeben. Er arbeitete mit einer Prioritätenliste:

  1. Erst die Technik: CAD-Software (AutoCAD + Enscape), PC mit Grafikpower, ergonomischer Arbeitsplatz.
  2. Dann die Marke: Er beauftragte eine Grafikdesignerin, die sein CI entwickelte, mit der er sofort professionell auftrat.
  3. Dann Sichtbarkeit: Google Ads, Houzz-Profil, ein kleiner Imagefilm.

Die VR-Ausrüstung hat er im dritten Monat nach dem Launch gekauft – als der erste größere Auftrag reinkam.


Schritt 4: Die Rückzahlung – kein Spaziergang, aber machbar

Jonas hat inzwischen ein solides Monatsaufkommen an Aufträgen. Die drei parallelen Kredite kosten ihn zusammen rund 570 € monatlich – ein Brocken, aber eingeplant.
Er hat sich zusätzlich einen Puffer von 3.000 Euro aufgebaut – „Für den Fall, dass ein Bauherr mal wieder vergisst, wie Kalenderwochen funktionieren.“ 😅


Was du als (angehender) Innenarchitekt aus Jonas‘ Weg lernen kannst:

🔹 Mach dir ein realistisch-ambitioniertes Startbudget. Kein „ich komm schon klar“ – sondern: „Ich will liefern können.“
🔹 Denk in Modulen. Erst Technik & Branding, dann Kundenakquise, dann Extras wie VR oder Werbung.
🔹 Nutze mehrere Quellen. Banken, Plattformen, ggf. auch staatliche Mikrokredite (Klaras Geschichte aus dem letzten Blog!).
🔹 Verkaufe deine Zukunft, nicht deine Vergangenheit. Banken interessiert, was du machen wirst, nicht wo du 2017 Praktikant warst.


Auch kreative Berufe verdienen stabile Finanzierung

Innenarchitekten sind Problemlöser, Ästheten und Unternehmer in einem. Doch sie werden von vielen Banken noch wie „freie Künstler“ behandelt – mit Skepsis und wenig Flexibilität. Wenn du aber strukturiert rangehst, eine echte Vision hast und bereit bist, Zahlen zu liefern, bekommst du, was du brauchst.
Jonas hat’s geschafft – mit einem Mix aus klassischer Bank, digitalem Kreditvergleich und einem Investorenmodell. Nicht über Nacht, nicht perfekt – aber echt. Und erfolgreich.


 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert