Finanzierung clever aufteilen: Warum ich größere Summen nie mehr nur mit einem Kredit stemme

Ich wollte 2022 mein Unternehmen digital skalieren – Investitionsvolumen rund 48.000 €.
Aber: Ein einzelner Kredit über die ganze Summe hätte mich finanziell zu stark gebunden – vor allem bei der Rückzahlung.
Also hab ich die Finanzierung strategisch aufgeteilt – und plötzlich war alles deutlich einfacher.
Weniger Risiko, mehr Spielraum, bessere Konditionen. Ich zeig dir heute genau, wie das funktioniert.


Warum „alles in einem Kredit“ oft keine gute Idee ist

Klar, es klingt erstmal einfach:

„Ich nehm einen Kredit über die gesamte Summe – fertig.“

Aber:

  • hohe Einzelkredite wirken abschreckend bei Banken
  • längere Laufzeiten = mehr Zinsbelastung
  • du bist weniger flexibel bei Rückzahlungen oder Tilgungspausen
  • Förderprogramme bleiben ungenutzt

Deshalb teile ich seitdem größere Finanzierungen auf – in sinnvolle Teilbausteine.


So hab ich mein Vorhaben aufgeteilt – echte Zahlen

Ziel: 48.000 € Gesamtvolumen

🔹 KfW-Förderkredit Digitalisierung
➤ 25.000 € (zinsgünstig, 2 tilgungsfreie Jahre)

🔹 Plattformkredit (z. B. über auxmoney)
➤ 15.000 € (schnell verfügbar, flexibel in Auszahlung)

🔹 Kreditlinie bei iwoca
➤ 8.000 € (für spontane Nebenkosten oder unerwartete Ausgaben)

Vorteil: Ich hatte die große Investition finanziert, aber nur rund 400 € monatliche Fixbelastung – dank tilgungsfreier Zeit und flexibler Rückzahlung.


Schritt 1: Verwendungszwecke trennen – statt alles in einen Topf

Ich hab mein Investitionsvorhaben aufgeschlüsselt:

  • Technik & Software: 12.000 €
  • Dienstleister (Design, SEO, Automatisierung): 18.000 €
  • Marketing & Launchkosten: 10.000 €
  • Reserve für Unerwartetes: 8.000 €

Und dann die Finanzierungsbausteine passend dazu gesucht.
Förderkredit für die Technik. Plattformkredit für die Dienstleister. Kreditlinie für spontane Werbungskosten.


Schritt 2: Bausteine mit verschiedenen Rückzahlungsarten kombinieren

Das war der eigentliche Hebel. Ich hab Kredite gewählt, die:

  • unterschiedlich starten (z. B. sofort vs. tilgungsfrei)
  • unterschiedlich laufen (monatlich fix vs. flexibel)
  • unterschiedlich enden (Sondertilgungen möglich, Verlängerung offen)

So konnte ich meinen Cashflow besser planen – und im Notfall gezielt schieben, ohne alles neu verhandeln zu müssen.


Schritt 3: Verschiedene Anbieter spielen lassen – für bessere Konditionen

Ich hab bewusst nicht alles bei einer Bank gemacht.
Warum?

  • Plattformen (auxmoney, kapilendo) sind schneller & flexibler
  • Förderbanken bieten günstige Zinsen und tilgungsfreie Zeiträume
  • Direktanbieter wie iwoca oder fundingcircle geben dir kurzfristige Handlungsmöglichkeiten

Durch den Mix konnte ich nicht nur besser verhandeln – ich hab auch nicht alle Unterlagen 3-mal erklären müssen.


Schritt 4: Einen Plan erstellen – damit du nicht den Überblick verlierst

Ich hab mir in Notion oder Excel eine simple Tabelle gebaut:

KreditartBetragAnbieterStartRateLaufzeitTilgungsfreiSondertilgung möglich
KfW Digital25.000Hausbank03/20230 € (2 Jahre)6 Jahrejaja
auxmoney15.000auxmoney02/2023310 €5 Jahreneineingeschränkt
iwoca Kreditlinie8.000iwoca02/2023flexibelvariabelneinjederzeit

So wusste ich immer genau: Was läuft wann, wie hoch ist meine Belastung, wo kann ich flexibel reagieren?


Kreditmix statt Klumpenrisiko

Ich hab’s durch diese Strategie geschafft, eine große Wachstumsphase zu finanzieren, ohne mein Unternehmen zu überlasten.
Es war ein bisschen mehr Vorbereitung – aber am Ende:

  • hatte ich niedrigere Raten
  • mehr Verhandlungsspielraum
  • und sogar bessere Bonität bei späteren Anfragen

Denk wie ein Unternehmer – nicht wie ein Bittsteller.
Und ein guter Unternehmer splittet Risiken – auch bei der Finanzierung.


 

Fördermittel beantragen – Wie ich die Bürokratie überlebt hab (und warum es sich trotzdem lohnt)

Ich sag’s dir ganz ehrlich: Ich hatte absolut keinen Bock auf das Thema Fördermittel. Schon das Wort klang für mich nach Papierbergen, Amtsdeutsch und Frustration. Aber dann kam der Punkt, wo ich’s einfach brauchte – ich wollte wachsen, investieren, und das Konto gab’s allein nicht her.
Ich bin Alex – Unternehmer durch und durch. Und ich hab’s trotzdem gewagt. Heute zeig ich dir, wie ich erfolgreich Fördermittel beantragt habe, ohne am Amtsschimmel zu ersticken. Und warum sich der Aufwand am Ende richtig gelohnt hat.


Warum ich anfangs skeptisch war (und was mich überzeugt hat)

Förderprogramme haben den Ruf, schwer durchschaubar, langsam und voller Hürden zu sein. Das stimmt… zum Teil. Aber ich hab gelernt: Wer weiß, wo er suchen und wie er vorgehen muss, kommt tatsächlich ziemlich weit – und zwar mit echtem Geld. Nicht als Kredit, sondern als nicht rückzahlbarer Zuschuss.

Bei mir ging’s damals um:

  • den Ausbau meines Online-Geschäfts
  • neue Software & Hardware
  • Beratungskosten für die Skalierung

Ohne Förderung hätte ich’s gestreckt. Mit Förderung ging’s sofort los.


Welche Fördermittel es für Unternehmer wirklich gibt

Ich dachte früher, Förderung gibt’s nur für Hightech-Startups oder Leute, die 20 Mitarbeiter einstellen. Falsch.

Hier sind Programme, die auch für kleine Einzelunternehmer & Selbstständige interessant sind – ich hab einige selbst genutzt:

BAFA-Förderung für Unternehmensberatung

  • 50–90 % Zuschuss für externe Beratung
  • auch für Soloselbstständige
  • einfaches Online-Portal
  • Auszahlung nach Einreichung des Berichts

💡 Ich hab damit einen Gründercoach bezahlt – 1.500 €, davon 1.200 € gefördert!

Digital Jetzt (BMWK)

  • Für Investitionen in Digitalisierung
  • z. B. Software, Online-Shops, Prozessoptimierung
  • Bis zu 50 % Zuschuss
  • Antrag etwas aufwendiger, aber machbar

Förderprogramme der Bundesländer

  • Sachsen, NRW, Bayern & Co. haben eigene Programme
  • oft leichter zugänglich als Bundesmittel
  • z. B. SAB Innovationsgutschein (Sachsen), Gründerförderung (NRW)

Gründungszuschuss von der Agentur für Arbeit

  • Wenn du aus ALG I gründest
  • 300 €/Monat extra für 6 Monate
    • Verlängerung um 9 Monate möglich

Wie ich den Antrag überlebt hab – Schritt für Schritt

Hier mein ganz persönlicher Ablauf, wie ich die Bürokratie bewältigt hab – ohne daran zu verzweifeln:

1. Recherche & Auswahl

Ich hab 3 Abende in Google investiert – gezielt gesucht nach „Förderung Selbstständigkeit [mein Bundesland]“. Wichtig: Ich hab mir direkt Telefonnummern notiert, um später jemanden direkt anzurufen.

2. Beratung in Anspruch genommen

Ich hab bei der IHK angerufen. Ja, wirklich. Die sind oft hilfreicher als ihr Ruf. Auch Gründerzentren und Wirtschaftsförderer kennen passende Programme.

3. Frühzeitig registrieren

Viele Programme haben feste Fristen oder brauchen Online-Portale mit Logins (z. B. für „Digital Jetzt“). Also frühzeitig anmelden – auch wenn du noch keinen Antrag ausfüllst.

4. Antrag schreiben – ohne Roman

Ich hab ehrlich gesagt keine 10 Seiten geschrieben. Sondern eine klare Darstellung: Was ich mache, was ich anschaffen will, was es bringt. Fertig.

5. Dokumentation nicht vergessen

Rechnungen, Zahlungsnachweise, Projektberichte – ich hab mir von Anfang an alles in einem Ordner abgelegt. Das hat mir später beim Nachweis den Hintern gerettet.


Fördermittel sind kein Geschenk – aber sie sind machbar

Du musst ein bisschen Zeit investieren. Du musst ein paar Formulare ausfüllen. Aber dafür bekommst du im besten Fall echtes Geld geschenkt, das du nicht zurückzahlen musst. Und das ist in der Welt der Selbstständigkeit ziemlich selten.

Ich würde’s jederzeit wieder tun – und ich helfe gern, wenn du Fragen hast. Schreib mir einfach, ich geb dir konkrete Tipps oder teile meine Vorlage für den Antrag.


 

Wenn der Cashflow klemmt: So überbrückst du finanzielle Engpässe als Unternehmer

Heute geht’s um ein Thema, das uns alle mal erwischt: plötzliche Liquiditätsengpässe.
Egal wie gut du planst – manchmal klemmt der Cashflow einfach. Eine Rechnung bleibt offen, der Umsatz bricht ein, oder eine ungeplante Investition frisst das Konto leer.
Ich hab das selbst schon erlebt. Und ich weiß: Es fühlt sich richtig unangenehm an, wenn du merkst, dass’s vorne und hinten nicht reicht. Aber genau dann brauchst du einen kühlen Kopf – und einen Plan. 🧊🧠
In diesem Beitrag zeig ich dir, wie du als Unternehmer so einen Engpass überstehst – ohne Panik, ohne Schnellschüsse und ohne dein ganzes Unternehmen zu riskieren.


Erstmal: Ruhe bewahren

Klingt banal, ist aber der wichtigste Schritt.
Wenn das Konto leer ist und die Mahnungen kommen, ist der Impuls groß, schnell irgendwo Geld aufzutreiben – zu schlechten Bedingungen, mit unklarer Rückzahlung oder total unpassenden Produkten.

Mein Tipp: Setz dich erstmal hin, nimm dir eine Stunde – und mach dir ein klares Bild.
Wie groß ist die Lücke? Wie lange wird sie voraussichtlich bestehen? Ist es ein einmaliges Problem oder steckt mehr dahinter?

Wenn du das weißt, kannst du gezielt entscheiden – und nicht nur reagieren.


Kurzfristige Überbrückung: Diese Möglichkeiten gibt es

Wenn’s nur um ein paar Wochen oder Monate geht, kannst du mit schnellen, aber gezielten Maßnahmen viel bewirken:

  • Kontokorrentrahmen erweitern: Wenn du bereits eine Linie hast, frag bei der Bank nach einer temporären Erhöhung.
  • Skonto ausreizen oder strecken: Vielleicht kannst du Zahlungsziele deiner Lieferanten kurzzeitig verlängern – oder Skonto bei deinen Kunden abschaffen.
  • Factoring nutzen: Du kannst offene Rechnungen sofort verkaufen – das bringt Liquidität, kostet aber natürlich auch Gebühren.
  • Mini-Kredit oder Betriebsmittelkredit: Einige Banken oder Online-Anbieter vergeben auch kurzfristige Liquiditätskredite – hier aber auf Zinsen und Rückzahlung achten.

Mittel- bis langfristig: Das Problem an der Wurzel packen

Wenn du regelmäßig in Engpässe gerätst, brauchst du mehr als einen Kredit. Dann stimmt was im System nicht – vielleicht die Preisgestaltung, vielleicht die Zahlungsmoral deiner Kunden, vielleicht das Geschäftsmodell.
Ich hab mal ein Coaching gemacht, als ich zum zweiten Mal in sechs Monaten knapp bei Kasse war – und ich sag dir: Es war nicht die Bank das Problem, sondern mein schlechtes Forderungsmanagement.
Seitdem ist das besser – nicht perfekt, aber planbarer.

Überleg dir also: Wo entstehen die Engpässe? Und was kannst du strukturell verbessern?


Kommunikation ist alles

Wichtig: Red frühzeitig mit deinen Partnern – egal ob Bank, Lieferanten oder Vermieter.
Nichts ist schlimmer, als erst dann um Hilfe zu bitten, wenn es schon brennt.
Zeig, dass du das Problem erkannt hast – und daran arbeitest. Viele sind überraschend offen für Zwischenlösungen, Ratenpläne oder Fristverlängerungen, wenn du rechtzeitig und transparent bist.


Ein Liquiditätsengpass ist kein Weltuntergang.
Aber er ist ein Weckruf. Du kannst ihn nutzen, um dein Unternehmen robuster zu machen – oder du tappst immer wieder in dieselbe Falle.
Und ganz wichtig: Mach’s dir nicht zum Vorwurf. Jeder Unternehmer erlebt das. Entscheidend ist nur, wie du damit umgehst – und ob du daraus lernst.


Hast du schon mal einen finanziellen Engpass gemeistert? Oder steckst du vielleicht gerade drin?
Schreib mir gern – ich bin gespannt auf deine Erfahrungen.

 

Finanzierung für Eventtechnik-Unternehmen – Meine Erfahrungen & Tipps

Eventtechnik reanimieren: Wie wir unser mittelständisches Unternehmen mit Krediten durch die Krise geführt haben

„Als Bühnen leer blieben, wurde uns klar: Wir brauchen nicht nur neue Technik – wir brauchen ein neues Geschäftsmodell.“

Ich bin Alex, und ich durfte Familie Neuhaus aus Baden-Württemberg auf einem ziemlich harten Weg begleiten.
Der Betrieb, seit 22 Jahren aktiv, liefert Ton-, Licht- und Medientechnik für Konzerte, Messen und Unternehmensveranstaltungen.
Im März 2020: Stillstand. Danach: Unsicherheit, Kurzarbeit, Stornierungen, Zukunftsangst.
Doch sie haben’s geschafft. Und das lag nicht nur an Mut, sondern an gekonnten Finanzierungsstrategien.


Phase 1: Überleben – dank KfW-Corona-Hilfe & Hausbankkredit

Schon im April 2020 beantragten sie mit Unterstützung ihres Steuerberaters:

  • KfW-Schnellkredit 2020 (Programm 078)
  • Volumen: 250.000 €, 10 Jahre Laufzeit, 3 Jahre tilgungsfrei
  • Zinssatz: 3 % effektiv
  • Rückzahlung erst ab 2023, ohne Sicherheiten

Zusätzlich gewährte die Hausbank:

  • 50.000 € Betriebsmittelkredit mit 12 Monaten Laufzeit
  • für Fixkosten, Miete, Fahrzeugflotte & Softwarelizenzen
  • mit Haftungsfreistellung durch das Land BW

„Diese Kombination hat uns das Leben gerettet. Wir hätten sonst dichtgemacht.“


Phase 2: Neudenken – und in Technik investieren

Im Sommer 2021 zeichnete sich ab: Events kommen zurück, aber digitaler, kleiner, hybrider.
Die Entscheidung: Reinvestition statt Resignation.
Dazu wurde ein Investitionskredit über die L-Bank (Landesförderbank BW) aufgenommen:

  • Invest: 120.000 € für LED-Wände, Streaming-Equipment, neue Lichttechnik
  • Laufzeit: 7 Jahre, 2 Jahre tilgungsfrei
  • effektiver Zins: 1,75 %
  • Voraussetzung: digitaler Entwicklungspfad und Nachhaltigkeitskonzept

Die Kreditvergabe erfolgte erneut über die Hausbank, aber mit Unterstützung eines Fördermittelberaters.


Parallel: Leasing für Mobilität & Redundanz

  • 2 neue Transporter über Leasinggesellschaft der Bank
  • LED-Technik teilweise über Sale-and-Lease-Back refinanziert
  • Vorteil: Liquidität geschont, Technik auf neuestem Stand

Ergebnisse nach 18 Monaten (Stand 2023):

  • 43 % des Umsatzes kommt aus hybriden Events
  • neue Großkunden durch „digitale Kompetenz“
  • keine Entlassung notwendig – im Gegenteil: 3 Neueinstellungen
  • 40 % der Tilgung bereits freiwillig vorgezogen
  • L-Bank signalisiert: weitere Förderlinien möglich

„Wir sind nicht dieselben wie vor der Pandemie. Aber besser gerüstet.“


Mehrere Kredite – ein Ziel: Zukunftssicherheit

  • ✅ KfW für schnelles Liquiditäts-Backup
  • ✅ Landesförderbank für strukturierte Investitionen
  • ✅ Leasing zur Technikpflege ohne Kapitalbindung
  • ✅ Ergebnis: Innovation trotz Krise
 

Sondertilgungen als Selbstständiger richtig nutzen: So senkst du Zinskosten, ohne in die Cashflow-Falle zu tappen

Wenn ich mit anderen Selbstständigen über Kredite spreche, höre ich oft:

„Sondertilgung? Ja, wäre gut… aber dafür hab ich nie Geld übrig.“

Ich hab das früher auch so gesehen. Doch inzwischen setze ich gezielt strategische Sondertilgungen ein, um meine Gesamtkosten zu senken – ohne dabei finanziell ins Schlingern zu geraten.
Und genau das zeig ich dir heute: Wann Sondertilgen Sinn macht – und wie du’s richtig anstellst.


Warum Sondertilgung kein „Luxus“ ist, sondern Strategie

Viele denken:
Sondertilgungen sind was für gute Zeiten – wenn am Jahresende zufällig was übrig bleibt.

Ich dreh den Spieß um:
Ich plane sie aktiv mit ein – als festen Bestandteil meiner Finanzstrategie.
Denn: Selbst kleine Beträge – 500 €, 1000 € – können spürbare Zinsersparnis bringen, vor allem bei längeren Laufzeiten.


Wie ich meine erste Sondertilgung geplant hab

Ich hatte einen Kredit über 25.000 €, Laufzeit 5 Jahre, 5,5 % Zins.
Monatliche Rate: rund 480 €.
Nach 14 Monaten hab ich beschlossen: Ich tilge 3.000 € zusätzlich.
Was ist passiert?

  • Laufzeit verkürzt sich um mehrere Monate
  • Gesamtzinsersparnis: über 400 €
  • Monatliche Rate blieb gleich
  • Aber: Ich war früher raus aus der Nummer

Das Ganze lief reibungslos – weil ich vorbereitet war.


Schritt 1: Prüfe, ob und wie Sondertilgungen erlaubt sind

Nicht jeder Kredit lässt beliebige Sondertilgungen zu. Schau nach:

  • Ist eine bestimmte Summe pro Jahr kostenlos tilgbar? (z. B. 5 % oder 10 %)
  • Gibt es Termine, zu denen Sondertilgungen erlaubt sind? (z. B. immer zum Jahresende)
  • Verlangt die Bank eine Gebühr?
    Ich hab mir bei einem Anbieter sogar Sondertilgung als Option verhandelt, gegen minimal höheren Zinssatz. Hat sich am Ende gerechnet.

Schritt 2: Sondertilgung vorbereiten – mit Liquiditätsvorschau

Ich mach nie eine Sondertilgung „aus dem Bauch raus“.
Stattdessen plane ich mit Tools wie:

  • Excel mit monatlicher Cashflow-Prognose
  • Agicap oder sevDesk Liquiditätsplaner
  • Einnahme- & Ausgabenübersicht der letzten 6 Monate

Wenn klar ist, dass genug Puffer bleibt (3–4 Monatsfixkosten), geb ich das Geld frei für die Sondertilgung.


Schritt 3: Timing ist alles

Ich nutze meist:

  • Umsatzspitzen-Zeiten (Q4 oder nach Launch)
  • Steuerrückzahlungen
  • Nachzahlung aus größeren Projekten

Ich tätige die Sondertilgung dann oft gegen Ende des Jahres, wenn ich genau weiß, was reinkam und was ich steuerlich noch absetzen will.

Tipp: Wenn du Einnahmen z. B. aus digitalen Produkten oder Abo-Modellen hast, plan daraus einen festen „Sondertilgungstopf“.


Schritt 4: Ziel definieren – Laufzeit oder Rate senken?

Du kannst bei Sondertilgung oft wählen:

  • Laufzeit verkürzen → schneller schuldenfrei
  • Rate senken → mehr monatliche Entlastung

Ich entscheide je nach Phase:

In Wachstumsphasen: Rate gleich lassen, Laufzeit verkürzen
In Engpassphasen: Rate reduzieren, um Luft zu gewinnen

Sprich mit der Bank oder Plattform – oft lassen sie dir die Wahl.


Mein Bonus-Tipp: Micro-Sondertilgungen per Nebenumsatz

Ich hab mir ein System gebaut: Jeder Euro, den ich durch Affiliate-Einnahmen oder den Verkauf digitaler Produkte mache, wird zu 50 % in Sondertilgung gesteckt.
Das läuft quasi im Hintergrund – und summiert sich.

2023 hab ich so 2.800 € zusätzlich getilgt, ohne dass ich es groß gemerkt hab.
Effekt? Laufzeit um 5 Monate gekürzt. Und das mit „Spielgeld“.


Sondertilgung ist kein Einmal-Event – sondern ein cleverer Hebel

Es geht nicht darum, riesige Summen zu tilgen.
Es geht darum, kontinuierlich, gezielt und geplant kleine Extrasummen zu nutzen – und damit langfristig viel zu sparen.
Und du bleibst dabei flexibel.
Denn du entscheidest wann, wie viel und mit welchem Ziel.

 

Bonität als Selbstständiger verbessern – Meine Schritt-für-Schritt-Strategie ohne Hokuspokus

Wenn ich als Selbstständiger ein Stichwort höre, bei dem mir die Nackenhaare aufstehen, dann ist es: „Bonitätsprüfung.“
Du willst einen Kredit, ein Leasing, ein neues Geschäftskonto? Zack – Bonität. Und wenn da nur ein kleiner Fleck im System ist, geht der Rollladen runter.
Ich bin Alex. Und ich hab’s selbst erlebt: Mein Umsatz stimmte, meine Kunden waren zufrieden – und trotzdem bekam ich bei zwei Kreditplattformen eine Absage. Warum? Mein Schufa-Score war nicht miserabel, aber eben auch nicht „top“.
Seitdem hab ich daran gearbeitet – und heute zeige ich dir, wie du als Selbstständiger deine Bonität Schritt für Schritt verbessern kannst, ohne Zaubertricks oder falsche Versprechen.


Warum deine Bonität als Selbstständiger so sensibel ist

Als Unternehmer wird deine Bonität nicht nur über deine privaten Finanzen beurteilt, sondern oft auch über dein Geschäftskonto, Zahlungshistorien, Branchen-Risiko und sogar dein Firmenalter.

Was Kreditgeber wirklich interessiert:

  • Zahlst du regelmäßig deine Rechnungen?
  • Gibt es offene Forderungen oder Mahnverfahren?
  • Ist dein Konto gut geführt?
  • Wie stabil sieht dein Cashflow aus?
  • Wie sieht deine Brancheneinstufung aus?

Die große Krux: Du kannst super erfolgreich sein – aber eine vergessene Handyrechnung kann deinen Score runterziehen. Und das weiß leider fast niemand vorher.


Schritt 1: Schufa-Check – Ja, wirklich!

Ich hab’s zu lange ignoriert, aber: Hol dir deine kostenlose Selbstauskunft direkt bei der Schufa. (Einmal pro Jahr kostenfrei unter „Datenkopie gemäß Art. 15 DSGVO“)
Ich war schockiert, was da alles noch drinstand:
Ein alter Online-Möbelkauf auf Raten – längst bezahlt, aber nie sauber abgemeldet.
Ein Konto bei einer Bank, das ich längst vergessen hatte.
Zwei Kreditanfragen, die als „Anfrage Kreditkonditionen“ falsch deklariert waren.

✅ Ich hab das alles bereinigen lassen – und siehe da: Der Score hat sich sichtbar verbessert.


Schritt 2: Geschäftskonto sauber halten

Klingt banal, ist aber super wichtig:
Ein gut geführtes Geschäftskonto ist deine Visitenkarte gegenüber Kreditgebern und FinTechs.

Ich achte seitdem auf:

  • kein unnötiges Minus
  • regelmäßige Einnahmen (auch kleine, aber stetige)
  • ordentliche Kontobezeichnungen
  • keine Rücklastschriften

Gerade Anbieter wie iwoca, Qonto oder Kontist blicken direkt auf dein Konto – nicht auf deine Schufa. Deshalb zählt hier umso mehr, dass alles ordentlich läuft.


Schritt 3: Regelmäßige Einnahmen zeigen – auch wenn sie schwanken

Ich hab früher von Auftrag zu Auftrag gedacht. Heute versuche ich, mehr wiederkehrende Umsätze zu generieren. Zum Beispiel durch:

  • Servicepauschalen
  • Wartungsverträge
  • kleine Retainer-Modelle bei Stammkunden

Warum? Weil Planbarkeit Vertrauen schafft. Wenn ein Kreditgeber sieht: „Da kommen jeden Monat mindestens 2.000 € rein“, ist das wertvoller als ein einziger fetter Auftrag im Quartal.


Schritt 4: Schulden abbauen – aber mit Plan

Ich hatte damals noch einen alten Ratenkredit für mein Auto. Den hab ich dann nicht sofort komplett zurückgezahlt, sondern lieber einen sauberen Rückzahlungsverlauf beibehalten.
Warum? Weil eine regelmäßige, pünktliche Bedienung oft positiver wirkt als plötzliche Vollrückzahlung. Das zeigt: Du bist zuverlässig.
Aber: Zu viele offene Kredite gleichzeitig wirken negativ – also Prioritäten setzen und Stück für Stück aufräumen.


Schritt 5: Kreditanfragen clever stellen

Wichtig: Wenn du dich nur mal „informierst“ und online vergleichst – lass niemals eine klassische Kreditanfrage starten. Denn:

  • „Anfrage Kredit“ senkt deinen Score
  • „Anfrage Kreditkonditionen“ dagegen ist neutral

Ich frag bei Plattformen oder Banken immer aktiv nach, welche Variante sie verwenden. Wenn sie’s nicht wissen – lieber lassen.


Bonität ist kein Hexenwerk – aber auch kein Selbstläufer

Wenn du dich um deine Bonität kümmerst, öffnest du dir viele Türen: bessere Kreditkonditionen, mehr Verhandlungsspielraum, mehr Sicherheit.
Ich hab’s Schritt für Schritt geschafft – und du kannst das auch. Du musst nur dranbleiben, regelmäßig überprüfen und ein paar Stellschrauben drehen.

Wenn du willst, zeig ich dir gern meine Checkliste oder geh mit dir mal deine Schufa-Auskunft durch. Ich bin kein Berater – aber ein Unternehmer, der’s selbst erlebt hat.

Bis zum nächsten Artikel – Alex


 

Meine Erfahrungen & Tipps zum KfW-Unternehmerkredit

Selbstständig durchstarten mit dem KfW-Unternehmerkredit: Mein Weg vom Homeoffice ins Kreativstudio

„Ich hatte Aufträge. Ich hatte Kunden. Aber was mir fehlte, war Platz, Technik – und Puffer.“

Tobias arbeitete seit über einem Jahr als Freelancer. Erst im Wohnzimmer, dann in einer Ecke eines Co-Working-Spaces.
Aber mit dem wachsenden Kundenstamm (Agenturen, Mittelständler, Startups) wurde klar: Er braucht Raum, Verlässlichkeit – und ein Branding, das sich zeigen lässt.


Der Plan: Studio statt Spaghetti-Kabel und Klapptisch

  • kleines Büro (32 m²) in Gründerzeitgebäude
  • neue Hardware (Mac Studio, Grafiktablet, kalibrierter Monitor)
  • Kamera- und Lichttechnik für Social-Media-Content
  • eigenes Branding & Website-Relaunch
  • Rücklage für 4 Monate Grundkosten
  • zusätzlich: Invest in Weiterbildungsplattform & Softwarelizenzen

Gesamtkosten: ca. 27.000 €


Die Finanzierung: Warum KfW – und warum über die Hausbank?

„Ich wollte einen Kredit, bei dem ich in Ruhe reinkomme – ohne sofort Vollgas geben zu müssen.“

Tobias recherchierte und stieß auf das KfW-Unternehmerkreditprogramm 037.
Merkmale, die ihn überzeugten:

  • bis zu 100.000 € Kreditrahmen, auch für Freiberufler
  • Laufzeit bis zu 10 Jahre, auf Wunsch mit 2 Jahren tilgungsfrei
  • niedriger Zinssatz (ca. 2–3 % eff.), abhängig vom Rating
  • Zusage über die Hausbank, aber mit KfW-Sicherheiten im Hintergrund

Der Ablauf:

  1. Termin bei der Sparkasse
  2. kurzer Businessplan + Einnahmevorschau
  3. Antrag durch die Bank → KfW prüft formal
  4. nach 3,5 Wochen: Zusage & Auszahlung

„Das war nicht so fix wie ein Onlinekredit – aber solide, ehrlich, nachvollziehbar.“


Die Kreditkonditionen:

  • 27.000 € KfW-Kredit (037)
  • Laufzeit: 10 Jahre
  • Zinssatz: 2,1 % eff.
  • 2 Jahre tilgungsfrei, dann monatliche Rate ca. 285 €
  • Sondertilgung jederzeit möglich
  • keine dinglichen Sicherheiten nötig, da KfW 80 % Risiko übernimmt

Was er umsetzen konnte:

  • eigene Studiofläche: Kundenempfang + Videocalls ohne Peinlichkeit
  • hochwertige Technik: schneller Workflow, bessere Farben, mehr Freude
  • Markenauftritt überarbeitet – inklusive neuem Logo, Templates & Styleguide
  • 2-tägiger Branding-Workshop mit Ex-Kollegen → neue Paketpreise entwickelt
  • Rücklage entlastet ihn psychisch in der Selbstvermarktung

Die Wirkung nach 4 Monaten:

  • höhere Tagessätze durch professionelles Auftreten
  • erste Kunden kommen wegen der neuen Website & Video-Intro
  • monatliche Fixkosten kein Stress → Tilgung beginnt erst in 18 Monaten
  • zwei neue Aufträge für „Markenauftritt mit Canva-Integration“ – vorher nicht machbar
  • Empfehlung an andere Freelancer: „Wenn ihr eine Bank habt, die euch ernst nimmt – macht’s.“

✅ KfW-Unternehmerkredit – perfekt für Selbstständige, die mehr wollen als nur Liquidität

  • ✅ faire Zinsen, planbare Rückzahlung
  • ✅ tilgungsfrei starten – ideal für Aufbauphasen
  • ✅ seriöse Förderung statt teurer Schnellkredite
  • ✅ Ergebnis: nachhaltiges Wachstum statt Überforderung

🔍 Wichtige Keywords bei mir im Artikel:

  • KfW Unternehmerkredit Selbstständige
  • KfW Kredit Programm 037 Erfahrung
  • Selbstständig Kredit über Hausbank
  • Gründungsfinanzierung KfW Sparkasse
  • Kredit für Büro und Technik Selbstständige
  • Förderkredit Freiberufler Deutschland

 

Liquiditätsreserve aufbauen: Warum jedes Unternehmen ein finanzielles Polster braucht

Heute reden wir mal über etwas, das auf dem Papier total langweilig klingt – aber in der Realität echte Unternehmen rettet:
Die Liquiditätsreserve.
Ja, das Wort klingt nach Sparkonto, nach „Sicherheitspuffer“, nach irgendwas, das man halt machen sollte.
Aber ich sag dir ehrlich: Eine solide Reserve ist nicht einfach nur eine Absicherung – sie ist dein persönlicher Handlungsspielraum, dein Sicherheitsnetz und oft der Unterschied zwischen „kurz mal knapp“ und „existenzbedrohend“.
Lass uns gemeinsam draufschauen, wie du als Unternehmer clever eine Reserve aufbaust – und warum das nichts mit Stillstand zu tun hat. 💼🛟


Was ist eine Liquiditätsreserve eigentlich?

Ganz simpel: Es ist Geld, das dir jederzeit zur Verfügung steht, um unerwartete Ausgaben, Umsatzrückgänge oder Investitionschancen abzufedern – ohne sofort zur Bank rennen oder Schulden machen zu müssen.
Ob das nun 5.000 €, 25.000 € oder 100.000 € sind, hängt von deinem Geschäft ab. Wichtig ist nur: Dieses Geld ist nicht verplant. Nicht für nächste Woche, nicht für die nächste Steuerzahlung – sondern wirklich frei.


Warum du sie brauchst – auch wenn alles gerade gut läuft

Viele Unternehmer denken: „Läuft doch, wozu zurücklegen?“
Genau das ist der Denkfehler. Denn Risiken kündigen sich nicht an.
Ein großer Kunde zahlt verspätet. Eine wichtige Maschine fällt aus. Der Steuerbescheid ist höher als gedacht. Oder es ergibt sich plötzlich eine einmalige Chance, die du nur nutzen kannst, wenn du schnell handlungsfähig bist.

Wenn du dann keine Reserve hast, musst du improvisieren.
Und das bedeutet meistens: ungünstige Kredite, hektische Kürzungen oder schlechte Kompromisse.
Mit Puffer? Kein Problem. Du greifst in die Reserve – und entscheidest aus einer Position der Stärke.


Wie viel Reserve ist sinnvoll?

Die Faustregel: Zwei bis drei Monate deiner Fixkosten solltest du als Minimum auf der hohen Kante haben.
Je nach Branche und Geschäftsmodell kann’s auch mehr sein – besonders, wenn du stark saisonal arbeitest oder lange Zahlungsziele hast.
Ich persönlich fahre am besten mit drei bis vier Monatsbudgets – das gibt mir genug Luft, um auch mal eine größere Rechnung „aus dem Stand“ zu stemmen oder flexibel zu bleiben, wenn mal ein Auftrag ausfällt.


So baust du dir Schritt für Schritt deine Reserve auf

Der Trick ist, die Reserve nicht als Ziel, sondern als Prozess zu sehen.
Fang klein an. 5 % deines Monatsüberschusses? Reichen. Dann 10 %. Dann 15 %.
Lege dir ein separates Unterkonto an – nicht auf dem Hauptkonto, damit du nicht aus Versehen drankommst. Manche Banken bieten dafür sogar extra „Reservekonten“ mit minimaler Verzinsung an. Hauptsache: Das Geld liegt getrennt und bleibt unangetastet, bis du es wirklich brauchst.
Wenn’s mal gut läuft (z. B. nach einem umsatzstarken Monat), kannst du zusätzlich was drauflegen. Aber wichtig: Keine Entnahmen für „kleine Wünsche“ – die Reserve ist kein Sparbuch für das neue MacBook.


Eine Liquiditätsreserve ist kein Luxus – sie ist unternehmerische Verantwortung.
Nicht nur für dich, sondern auch für deine Mitarbeiter, Lieferanten und Kunden. Sie zeigt: Du hast dein Unternehmen im Griff.
Und das Beste: Eine gute Reserve bringt dir nicht nur Sicherheit – sondern auch Verhandlungsmacht, Ruhe im Kopf und echte Entscheidungsfreiheit. Und was willst du als Unternehmer mehr?


Wie gehst du mit dem Thema um? Hast du schon eine Liquiditätsreserve – oder willst du jetzt endlich eine aufbauen?
Ich bin gespannt auf deinen Weg – und freu mich wie immer über deine Gedanken 😊


 

Mein Finanzierungskonzept als Selbstständiger: Wie ich mir eine Kreditmappe erstellt hab, die bei jeder Anfrage punkte

Ich hab’s lange gehasst: Jedes Mal, wenn ich einen Kredit beantragt hab, musste ich dieselben Unterlagen zusammensuchen. Immer wieder dieselben Fragen beantworten, immer wieder improvisieren.
Bis ich mir dachte: Warum nicht einmal richtig vorbereiten – und dann bei jedem Antrag sofort professionell auftreten?
Heute hab ich eine Kreditmappe als PDF, die ich in 2 Minuten verschicken kann – mit allem drin, was Banken, Förderstellen oder Plattformen sehen wollen. Und ich zeig dir jetzt, wie du dir genau so eine Mappe baust.


Warum eine Kreditmappe Gold wert ist

Ganz einfach:
Wenn du professionell auftrittst, signalisierst du:

  • ✅ Du hast dein Geschäft im Griff
  • ✅ Du bist kreditwürdig – und weißt das auch
  • ✅ Du denkst unternehmerisch, nicht kurzfristig

Und du hebst dich sofort von 90 % aller anderen Selbstständigen ab, die „irgendwas“ hochladen und dann hoffen, dass es reicht.


Das gehört in meine persönliche Finanzierungskonzept-Mappe (PDF)

Ich hab mein PDF auf 6–8 Seiten begrenzt – kompakt, klar, mit Wirkung. Hier ist der Aufbau:

1. Deckblatt mit Kurzprofil

  • Name, Firma, Branche
  • Art der Finanzierung (z. B. „Beantragung eines Investitionskredits in Höhe von 40.000 €“)
  • Kontaktdaten
  • Datum

👉 Wirkt wie ein Executive Summary – und sorgt dafür, dass niemand „die Katze im Sack“ liest.


2. Finanzierungsziel & Verwendungszweck

Kurz, sachlich, auf den Punkt:

„Ich plane die Finanzierung eines digitalen Vertriebssystems inkl. CRM, Automatisierung und SEO-Maßnahmen. Die Gesamtkosten betragen ca. 38.000 €, davon sollen 35.000 € finanziert werden. Ziel: Effizienzsteigerung + Umsatzwachstum im Onlinedienstleistungsbereich.“

Dazu: 3 Bulletpoints, wofür das Geld konkret genutzt wird. (z. B. Software, Dienstleister, Ads)


3. Unternehmenskennzahlen (kompakt)

Ich geb hier keine ganze BWA rein – sondern eine kleine Tabelle:

JahrUmsatzGewinn (vor Steuern)RücklagenMRR (falls vorhanden)
202392.500 €24.000 €6.000 €1.250 €
Prognose ‘24115.000 €31.000 €10.000 €1.800 €

👉 Dazu ein kleiner Absatz mit Kommentar: „Aufgrund neuer digitaler Produkte und stabiler Abo-Einnahmen wird mit Wachstum bei moderatem Kostenanstieg gerechnet.“


4. Liquiditätsvorschau (3–6 Monate)

Ein Screenshot oder Chart aus Agicap, Excel oder dem Buchhaltungstool – sauber, farblich, selbsterklärend.

Ich zeige:

„Selbst mit Kreditrate bleibt positiver Cashflow erhalten. Rücklagen und Zahlungsfähigkeit bestehen dauerhaft.“


5. Sicherheiten (wenn vorhanden)

Kleine Tabelle:

SicherheitWertArtKommentar
Lebensversicherung12.000 €Abtretungkann bei Bedarf herangezogen werden
Laptop & Technik4.500 €Sicherungsübereignungbei Bedarf möglich

Wenn keine Sicherheiten da sind – auch gut. Ich schreibe:

„Absicherung erfolgt primär durch stabilen MRR, bewährtes Geschäftsmodell und positive Liquiditätsprognose.“


6. Anhang (optional)

  • Letzte BWA (1 Seite)
  • EÜR (falls Einzelunternehmen)
  • Kontoauszüge letzte 30–60 Tage
  • Nachweise zu wiederkehrenden Einnahmen (Stripe, Digistore etc.)

👉 Alles sauber als PDF. Optional in einem ZIP-Ordner.


Wie ich’s gestalte – damit’s nicht nach Word-Dokument aussieht

Ich nutze Canva, Google Slides oder Pitch.com, um die Mappe optisch modern zu machen.
Nicht überladen – aber mit:

  • Logo
  • Icons (z. B. bei „Finanzierungszweck“)
  • Farben in meinem Corporate Design
  • Lesbarkeit auf Tablet oder Druck

Ich speichere das Ganze als PDF – fertig ist mein digitales Pitchdeck für Finanzierung.


Wer vorbereitet ist, bekommt mehr Vertrauen – und bessere Angebote

Meine erste Kreditmappe hat mir damals nicht nur eine Zusage gebracht – sondern auch den Kommentar vom Berater:

„Das ist das professionellste, was ich dieses Jahr gesehen hab.“

Und genau darum geht’s: Nicht betteln. Sondern auftreten wie jemand, der was vorhat.

 

Investieren als Selbstständiger – Wie ich fürs Alter vorsorge (auch ohne klassische Rente)

Wenn du selbstständig bist, hast du sicher auch schon mal diesen Satz gehört:
„Und was ist mit deiner Altersvorsorge?“
Ich bin Alex – Unternehmer, wie du. Und ich geb’s ehrlich zu: Lange hab ich dieses Thema weggeschoben. Weil ich keine Zeit hatte, keine Lust – und auch ein bisschen Angst vor dem, was ich da alles regeln müsste. Aber irgendwann hab ich’s angepackt. Und ich sag’s dir gleich: Es geht einfacher, als man denkt. Und es lohnt sich.


Warum Altersvorsorge für Selbstständige so verdammt wichtig ist

Als Angestellter zahlst du automatisch in die gesetzliche Rentenkasse ein. Als Selbstständiger? Musst du dich selbst drum kümmern. Kein Arbeitgeber, kein Zuschuss, keine Pflicht (außer in wenigen Branchen wie Handwerk oder Pflege).
Und das Problem: Viele denken, ihr Unternehmen sei ihre Altersvorsorge. Aber was, wenn…

  • du krank wirst?
  • dein Business nicht verkaufsfähig ist?
  • die Einnahmen irgendwann wegbrechen?

Genau deshalb brauchst du einen Plan B. Ich hab mir meinen in den letzten Jahren aufgebaut – Schritt für Schritt, ohne Rieseneinkommen, aber mit Konsequenz.


Meine 3-Säulen-Strategie für Altersvorsorge als Selbstständiger

Ich hab mir irgendwann gesagt: Wenn ich schon keinen Rentenbescheid bekomme, dann will ich wenigstens einen eigenen Mix aus drei Quellen. Und so sieht der aus:

1. Private Altersvorsorge mit ETF-Sparplänen

✅ einfach
✅ flexibel
✅ geringe Kosten

Ich hab zwei Sparpläne: einen konservativen, einen chancenorientierten. Jeweils 100 € im Monat. Klingt wenig? Sind über 1.000 € im Jahr. Auf 20 Jahre gerechnet – bei ordentlicher Rendite – eine richtig ordentliche Basis.

Ich nutze Scalable Capital, aber es geht auch über Trade Republic, ING, etc.

2. Kapital in mein Business investieren

Ja – ich zähle auch mein Unternehmen zur Vorsorge. Aber mit Einschränkung: Nur, wenn ich aktiv Werte aufbaue, die ich später verkaufen oder vermieten kann.

Beispiele:

  • Digitale Produkte mit laufendem Einkommen
  • Markenaufbau (inkl. Domain & Kundenstamm)
  • Wiederkehrende Umsätze durch Abo-Modelle

Ich frag mich bei neuen Projekten immer: Bringt mir das auch noch was in 10 Jahren? Wenn ja – rein damit.

3. Immobilien oder Beteiligungen – langfristig gedacht

Ich hab kein Mehrfamilienhaus. Noch nicht 😅
Aber ich hab mich an einer kleinen Ferienwohnung beteiligt – gemeinsam mit zwei Freunden. Und ich hab mir Anteile an einem befreundeten Online-Shop gesichert.
Beide werfen kleine, aber stabile Erträge ab. Und sie wachsen mit. Das war mir wichtig: Diversifikation. Nicht alles auf ein Pferd setzen.


Wie viel Vorsorge ist genug?

Die Wahrheit? Es gibt keine feste Zahl. Aber eine Faustregel hilft:

20 % deines Nettogehalts in die Vorsorge investieren – jeden Monat.

Wenn das zu viel ist: Fang mit 5 % an. Oder mit 50 €. Hauptsache, du fängst an. Ich hab selbst klein angefangen. Heute ist’s Routine. Und ich schlafe besser.


Was ich NICHT mache

❌ teure Versicherungsprodukte mit undurchsichtigen Gebühren
❌ Lebensversicherungen, die erst in 40 Jahren Sinn ergeben
❌ Blindes Vertrauen in „irgendwann wird das schon passen“

Ich will verstehen, wo mein Geld ist. Ich will flexibel bleiben. Und ich will auch mal früher raus können, wenn’s nötig ist


Mein Fazit: Altersvorsorge muss nicht kompliziert sein – nur ehrlich

Du brauchst keine Versicherungsmakler, keine Finanzmathematik, keine Angst. Du brauchst nur die Entscheidung, anzufangen. Heute. Nicht perfekt, nicht vollständig – aber Schritt für Schritt.
Ich hab’s gemacht. Mit ETF-Sparplan, Business-Ausbau, ein bisschen Beteiligung – und mit dem festen Plan, jeden Monat dran zu bleiben.
Wenn du magst, zeig ich dir gern mein Setup oder empfehle dir Tools, mit denen du starten kannst. Ohne Schnickschnack. Ohne Beraterprovision.