Heute müssen wir mal Tacheles reden. Über ein Thema, über das beim Business-Lunch keiner spricht, das aber nachts so manchem Unternehmer den Schlaf raubt. Es geht um diese verdammte Bonität.
Vielleicht kennst du das Szenario: Dein Business läuft eigentlich. Die Umsätze kommen rein, du hast tolle Ideen für die Expansion oder brauchst einfach neue Ware. Du gehst zur Bank, voller Selbstvertrauen. Und dann kommt er. Der Brief. Oder der Anruf. „Es tut uns leid, aber aufgrund Ihrer internen Rating-Note können wir…“
Bla bla bla.
Im Klartext heißt das oft: Deine Schufa ist im Keller oder zumindest nicht da, wo die Bank sie gerne hätte. Und zack, stehst du da wie ein begossener Pudel. Dabei hast du vielleicht nur einmal vor zwei Jahren eine Handyrechnung vergessen oder dich mit einem Telekommunikationsanbieter gestritten. Das System ist gnadenlos.
Ich weiß, wie sich das anfühlt, wenn man abgestempelt wird. Aber ich sage dir heute: Ein schlechter Schufa-Score ist nicht das Ende deiner Finanzierungsmöglichkeiten. Es ist nur ein Stoppschild auf der Hauptstraße. Wir müssen jetzt eben die Schleichwege kennen.
Der Mythos vom „Schweizer Kredit“
Gleich vorweg, damit wir uns hier keine Märchen erzählen: Wenn du im Netz nach „Kredit ohne Schufa“ suchst, findest du tausende Angebote. „Sofortzusage!“, „Keine Prüfung!“.
Sei bitte vorsichtig.
Viele dieser Angebote zielen auf Angestellte ab, nicht auf uns Selbstständige. Der klassische „Schweizer Kredit“ funktioniert über Gehaltsabtretungen. Da wir aber kein festes Gehalt haben, sondern Gewinn (oder eben auch mal Verlust), fallen wir da oft durchs Raster.
Lass dich nicht von Vorkosten-Abzockern über den Tisch ziehen. Wer Geld von dir will, bevor er dir Geld leiht, ist unseriös. Punkt.
Wo du als Unternehmer wirklich Chancen hast
Es gibt zum Glück mittlerweile Anbieter am Markt, die verstanden haben, dass eine Zahl von einer Auskunftei nicht die ganze Wahrheit über dein unternehmerisches Talent aussagt.
Die unterscheiden nämlich zwischen „Kredit ohne Schufa“ (sehr schwer für uns) und „Kredit trotz schlechter Schufa“. Und genau hier liegt deine Chance.
Hier sind die Wege, die ich in meiner Laufbahn als realistisch kennengelernt habe:
1. Fintechs und Spezialbanken
Einige moderne Online-Banken schauen sich primär deinen Cashflow an. Wenn du nachweisen kannst, dass auf deinem Geschäftskonto regelmäßig Geld eingeht und du am Ende des Monats im Plus bist, ist denen der Schufa-Eintrag von vor drei Jahren manchmal egal. Die prüfen die aktuelle Kapitaldienstfähigkeit. Das ist fair. Sie lassen sich das Risiko natürlich über etwas höhere Zinsen bezahlen, aber hey – besser 8% Zinsen zahlen und investieren können, als bei 0% Umsatz stehenzubleiben.
2. P2P-Kredite (Von Mensch zu Mensch)
Plattformen wie Auxmoney oder ähnliche sind oft Gold wert. Hier verleihst nicht die Bank das Geld, sondern private Anleger. Du präsentierst dort dein Projekt.
Warum das funktioniert?
Weil Anleger Menschen sind. Wenn du schlüssig erklären kannst: „Hört zu, ich habe einen negativen Eintrag wegen einer Scheidung vor 3 Jahren, aber mein Business wächst seit 12 Monaten um 20%“, dann finden sich oft Leute, die an dich glauben. Hier zählt deine Story fast so viel wie deine Zahlen.
3. Bürgschaften aus dem privaten Umfeld
Unangenehm, ich weiß. Keiner will die Familie anpumpen. Aber manchmal reicht es, wenn jemand mit „sauberer Weste“ als Mitantragsteller auftritt. Das senkt das Risiko für die Bank enorm.
Hausaufgaben machen: Die Bonität langfristig heilen
Auch wenn du jetzt akut Geld brauchst und vielleicht einen der oben genannten Wege gehst, darfst du das Grundproblem nicht ignorieren. Eine schlechte Schufa ist wie Kaugummi am Schuh, man wird es schwer los, aber es geht.
Was du sofort tun solltest (und das kostet dich nichts außer Zeit):
- Selbstauskunft anfordern: Einmal im Jahr ist das kostenlos nach DSGVO. Hol dir den Wisch bei der Schufa und bei Creditreform.
- Prüfen, prüfen, prüfen: Du glaubst gar nicht, wie oft da Fehler drin sind. Veraltete Adressen, längst bezahlte Kredite, die als „offen“ stehen. Ich hatte mal einen Eintrag über eine Forderung, die ich nachweislich bestritten und gewonnen hatte. Die stand da trotzdem noch drin. Ein Brief von mir, und der Score ging 50 Punkte hoch.
- Löschfristen beachten: Manche Einträge müssen nach 3 Jahren gelöscht werden. Die Auskunfteien „vergessen“ das aber gerne mal. Erinner sie daran!
Kopf hoch, Brust raus
Lass dich von einer Ablehnung deiner Hausbank nicht definieren. Banken arbeiten mit Schablonen. Wenn du nicht in die Schablone passt, bist du raus. Das heißt nicht, dass dein Business schlecht ist. Es heißt nur, dass du den falschen Partner gefragt hast.
Es gibt Mittel und Wege. Sie sind vielleicht etwas teurer und mühsamer zu finden, aber sie sind da. Nutze die P2P-Plattformen, schau dir spezialisierte Unternehmer-Kredite im Netz an und vor allem: Bring deine Daten in Ordnung.
Bleib dran, Unternehmer sein heißt Probleme lösen – auch die finanziellen.
Wir müssen reden. Über den Moment, in dem du die Sektkorken knallen lässt, weil du diesen einen riesigen Kunden an Land gezogen hast. Bei mir war es vor drei Monaten soweit. Ich betreibe eine kleine Marketing-Agentur und wir haben den Pitch bei einem großen deutschen Maschinenbauer gewonnen. Auftragsvolumen: 40.000 Euro für eine Kampagne.
Geil, oder?
Die Arbeit war hart, wir haben Nächte durchgemacht, Freelancer bezahlt und alles pünktlich abgeliefert. Dann habe ich stolz die Rechnung geschrieben.
Zwei Tage später kam die Bestätigung vom Einkauf des Kunden:
„Rechnung erhalten. Zahlungsziel gemäß Konzernrichtlinie: 60 Tage netto.“
Bamm. Ein Schlag in die Magengrube.
60 Tage! Das sind zwei Monate. Meine Freelancer wollen ihr Geld jetzt. Mein Bürovermieter auch. Das Finanzamt sowieso.
Ich hatte also 40.000 Euro Umsatz gemacht, war aber faktisch pleite, weil das Geld irgendwo in der Buchhaltung eines Konzerns feststeckte.
Die Lösung? Ich habe meine Rechnung verkauft. An Billie.
Das nennt sich Factoring. Klingt staubig, ist aber der absolute Lebensretter für jeden, der im B2B-Bereich arbeitet.
Was zur Hölle ist Factoring?
Vereinfacht gesagt: Du wartest nicht, bis dein Kunde zahlt. Du gibst die Rechnung an einen Anbieter (wie Billie) weiter. Der überweist dir sofort (meist innerhalb von 24h) den Betrag – abzüglich einer kleinen Gebühr.
Billie holt sich das Geld dann später von deinem Kunden zurück.
Der Kunde merkt davon kaum was, außer dass er auf ein anderes Konto überweisen muss.
Mein Test mit Billie: Bye Bye Papierkram
Früher war Factoring nur was für riesige Firmen. Man musste Mindestumsätze von 500.000 Euro haben und Verträge so dick wie Telefonbücher unterschreiben.
Billie macht das anders. Das ist Factoring für das digitale Zeitalter.
Der Prozess
- Anmeldung: Ging komplett online. Da ich meine Buchhaltung eh digital mache (ich nutze Lexoffice, Billie funktioniert aber auch mit anderen oder einfach per PDF-Upload), war das Konto schnell verknüpft.
- Rechnung hochladen: Ich habe die 40.000 Euro Rechnung als PDF hochgeladen.
- Der Check: Billie prüft im Hintergrund sofort die Bonität meines Kunden. Da das ein großer Maschinenbauer ist, war das Ampelsignal sofort auf Grün.
- Auszahlung: Ich habe den Antrag morgens gestellt. Am nächsten Morgen waren ca. 39.000 Euro auf meinem Konto.
Hätte ich gewartet, wäre das Geld erst in zwei Monaten da gewesen. So konnte ich meine Leute bezahlen und ruhig schlafen.
Was kostet der Spaß?
Natürlich macht Billie das nicht aus Nächstenliebe. Sie behalten einen Teil der Rechnung ein. Das ist die sogenannte Factoringgebühr.
Die Höhe hängt von der Bonität deines Kunden und der Laufzeit ab.
Bei mir waren es knapp 2,5 % der Rechnungssumme.
Das sind bei 40.000 Euro immerhin 1.000 Euro, die mir am Gewinn fehlen.
Aber man muss das mal unternehmerisch sehen:
Ist es mir 1.000 Euro wert, das Geld jetzt zu haben und keine Liquiditätsengpässe zu riskieren?
Ja, absolut. Außerdem kann man diese Gebühr oft schon bei der Kalkulation des Angebots mit einpreisen („Skonto-Trick“).
Der geheime Vorteil: Delkredere-Schutz
Jetzt kommt das Feature, das viele übersehen: Billie bietet oft einen Ausfallschutz (echtes Factoring).
Das heißt: Wenn mein großer Kunde morgen pleite geht und die Rechnung nie bezahlen kann, darf ich das Geld von Billie trotzdem behalten. Das Risiko liegt bei Billie.
Gerade in unsicheren Zeiten ist das quasi eine Versicherung, die in der Gebühr schon drin ist.
Mein Fazit für Agenturen und Dienstleister
Factoring mit Billie ist nichts für die kleine 500-Euro-Rechnung an Tante Erna. Das lohnt den Aufwand nicht und Billie ist rein B2B (Business to Business).
Aber wenn ihr:
- Kunden mit langen Zahlungszielen habt (30 Tage+).
- Hohe Vorleistungen (Personal, Material) habt.
- Liquidität braucht, um zu wachsen.
Dann ist das ein mächtiges Werkzeug. Ich nutze es jetzt nicht für jede Rechnung, aber für die großen Brocken immer. Es beruhigt die Nerven ungemein, wenn der Kontostand das widerspiegelt, was man auch wirklich geleistet hat.
Wie geht ihr mit schlechten Zahlern um? Mahnung schreiben oder Inkasso? Oder habt ihr Factoring auch schon auf dem Schirm?
Hand aufs Herz: Wer von uns hat nicht schonmal diesen einen Brief von der Bank bekommen, der höflich aber bestimmt sagt: „Passt gerade nicht ins Portfolio“? Ich kenne das. Gerade als ich vor zwei Jahren meine IT-Infrastruktur im Büro komplett neu aufziehen musste, stand ich da. Die Umsätze waren okay, aber meine Bonität war durch eine alte Geschichte (vergessene Handy-Rechnung, privat, total dumm gelaufen) leicht angekratzt.
Die Hausbank winkte ab. „Kommen Sie wieder, wenn der Schufa-Score über 95% ist.“ Ja, danke für nichts.
Da bin ich auf das Thema P2P-Kredite (Peer-to-Peer) gestoßen. Ganz konkret auf auxmoney. Die Werbung verspricht ja das Blaue vom Himmel: Kredite auch in schwierigen Fällen, Geld von privaten Anlegern, alles easy. Aber ist das wirklich so seriös? Oder zahlt man sich dumm und dämlich?
Ich habe es damals ausprobiert und erzähle euch heute ganz genau, wie der Antrag lief, was es gekostet hat und für wen sich dieser Weg wirklich lohnt.
Was ist auxmoney eigentlich genau?
Bevor wir zum Tutorial kommen, kurz zur Erklärung, damit wir vom selben reden. auxmoney ist keine klassische Bank. Es ist ein Marktplatz. Früher war das wirklich so: Du stellst dein Projekt vor („Ich brauche neuen Server“) und Privatleute wie Tante Erna oder Investoren legen zusammen, bis die Summe voll ist.
Heute läuft das meiste automatisiert und institutionelle Anleger stecken da auch mit drin. Aber der Clou bleibt: Die Vergaberichtlinien sind anders als bei der Sparkasse. Die schauen nicht nur stur auf den Schufa-Score, sondern auf das Gesamtbild. Und genau das war meine Chance.
Schritt-für-Schritt: So lief mein Antrag ab (Tutorial)
Ich brauchte damals 8.000 Euro. Nicht die Welt, aber zu viel, um es mal eben aus der Portokasse zu zahlen.
1. Die Anfrage (Schufa-Neutral!)
Das ist wichtig und ein dickes Plus: Die Anfrage dort ist erstmal „konditionsanfrage“ und nicht „kreditanfrage“. Das heißt, wenn die euch ablehnen oder ihr das Angebot nicht wollt, versaut das nicht euren Score noch weiter.
Ich habe auf der Startseite meinen Wunschbetrag eingegeben und den Verwendungszweck „Gewerbe / Selbstständigkeit“ gewählt.
2. Das Profil ausfüllen
Hier musste ich ein bisschen was tippen. Einnahmen, Ausgaben. Und – das fand ich eigentlich ganz cool – man kann sein „Kreditprojekt“ beschreiben. Ich habe da also reingeschrieben, warum die neuen Server meinen Umsatz steigern werden.
Tipp von mir: Gebt euch hier Mühe! Auch wenn vieles automatisiert ist, wirkt ein hingerotzter Text unseriös. Schreibt genau, wie ihr das Geld zurückzahlen wollt.
3. Der KFZ-Brief Trick
Jetzt kommt der Hack, den viele nicht kennen. Während des Prozesses wurde ich gefragt, ob ich Sicherheiten habe. Ich habe meinen Firmenwagen (der schon abbezahlt war) als Sicherheit angegeben.
Das hat meinen Zinssatz direkt um fast 2% gedrückt! Man muss den Brief zwar einschicken (der wird treuhänderisch verwahrt), aber man fährt das Auto weiter ganz normal. Wenn ihr also ne Karre habt, nutzt das.
4. Identifizierung & Auszahlung
Ging alles per Video-Ident. Keine Postfiliale nötig. Nachdem das Projekt „voll finanziert“ war (dauerte bei mir ca. 4 Stunden, ging rasend schnell), war das Geld nach 2 Tagen auf dem Konto.
Die nackten Zahlen: Zinsen und Gebühren
Jetzt mal Butter bei die Fische. Ist auxmoney billig? Nein.
Vergesst die „ab 2,x %“ aus der Werbung. Das kriegen vielleicht Beamte mit Top-Bonität.
Als Selbstständiger mit mittlerer Bonität lag mein Angebot bei ca. 8,5 % effektivem Jahreszins. Dazu kommt eine Vermittlungsgebühr, die direkt von der Kreditsumme abgezogen wird (bei mir waren das nochmal rund 200 Euro).
Klingt viel? Ist es auch, wenn man es mit einem Baufinanzierungskredit vergleicht. Aber man darf nicht Äpfel mit Birnen vergleichen.
- Meine Alternative war: Kein Kredit.
- Oder: Dispo überziehen (und da lag ich bei 13 %).
Im Vergleich zum Dispo war auxmoney also tatsächlich günstiger. Und es hat mir ermöglicht, den Auftrag anzunehmen, der die Kosten locker wieder eingespielt hat.
Für wen ist das was? (Und für wen nicht)
Nach meinem Test kann ich das ziemlich klar einteilen.
Probiert es bei auxmoney, wenn:
- Ihr Selbstständig oder Freiberufler seid und noch keine 3 Jahre Bilanzen vorweisen könnt (viele Banken finanzieren erst ab 3 Jahren).
- Eure Schufa kleine Kratzer hat, aber eure aktuellen Einnahmen stimmen.
- Ihr eine Kreditsumme zwischen 1.000 und 50.000 Euro braucht.
- Ihr schnell Geld braucht und nicht 4 Wochen auf einen Banktermin warten wollt.
Lasst die Finger davon, wenn:
- Ihr eigentlich pleite seid. Die Zinsen fressen euch auf, wenn ihr keinen Umsatz macht.
- Ihr eine top Bonität habt. Geht dann lieber zur ING oder Commerzbank, da ist es billiger.
- Ihr Millionenbeträge braucht. Das ist hier eher für den Mittelstand und Kleingewerbe.
Mein Fazit zum „Kredit von Privat“
Man muss ehrlich sein: Anbieter wie auxmoney (oder auch Konkurrenten wie smava, die ähnlich arbeiten) sind keine Wohlfahrtsvereine. Die lassen sich das Risiko bezahlen, das sie mit uns Selbstständigen eingehen.
Aber: Sie gehen das Risiko wenigstens ein.
Für mich war es damals die Rettung. Ich habe den Kredit über 36 Monate laufen lassen, habe ihn aber nach einem guten Geschäftsjahr vorzeitig abgelöst (kostet evtl. Vorfälligkeitsentschädigung, vorher checken!). Die Abwicklung war digital, modern und ohne das von oben herab, was man oft in der Filiale erlebt.
Falls ihr also gerade vor verschlossenen Türen steht, weil der Algorithmus der Großbank „Nein“ sagt: Probiert es aus. Die Anfrage kostet nix.
Kennt ihr das? Ihr sitzt morgens im Büro, der Kaffee dampft, eigentlich läuft das Geschäft super. Die Auftragsbücher sind voll, die Kunden sind zufrieden. Aber dann schaust du aufs Geschäftskonto und dir wird ganz anders. Das Finanzamt will nächste Woche die Umsatzsteuervorauszahlung, zwei große Lieferantenrechnungen sind fällig, aber dein größter Kunde? Der lässt sich mit der Zahlung mal wieder Zeit. „Zahlungsziel 30 Tage“ interpretiert der eher als „vielleicht in zwei Monaten“.
Genau in diesem Moment entsteht dieser eklige Druck in der Magengegend. Ein klassischer Liquiditätsengpass.
Früher bin ich in solchen Situationen nervös zu meiner Hausbank gerannt. Krawatte richten, Businessplan ausdrucken, und dann als Bittsteller auftreten. Das Ergebnis war meistens ernüchternd: „Herr Alex, wir müssen das erst prüfen, reichen Sie noch die BWA vom letzten Monat nach, und der Risikoausschuss tagt erst in zwei Wochen.“
Zwei Wochen?! In zwei Wochen bin ich vielleicht schon zahlungsunfähig, wenn es dumm läuft!
Zum Glück hat sich die Welt gedreht. Heute möchte ich euch zeigen, wie man als Unternehmer heutzutage an frisches Kapital kommt, ohne diesen ganzen Papierkrieg und vor allem: schnell.
Warum die Hausbank oft der falsche Ansprechpartner ist
Versteht mich nicht falsch, für langfristige Investitionen wie eine neue Halle oder Maschinenpark ist die Hausbank immer noch Gold wert. Aber wenn es um kurzfristige Betriebsmittel geht, sind die einfach zu träge. Die Prozesse dort stammen noch aus einer Zeit, wo Faxgeräte High-Tech waren.
Für uns Selbstständige und Unternehmer zählt aber Geschwindigkeit.
Wenn ich heute weiß, dass ich morgen Ware einkaufen muss, um einen riesigen Auftrag abzuwickeln, dann bringt mir ein Kreditangebot in drei Wochen gar nichts. Da ist der Zug abgefahren. Und genau hier kommen die neuen Player am Markt ins Spiel. Fintechs und spezialisierte Online-Kreditgeber haben verstanden, wie wir ticken. Die schauen nicht nur stur auf die Sicherheiten von vor drei Jahren, sondern auf den Cashflow von heute.
Die Digitalisierung machts möglich, das man Kontoblick-Verfahren nutzt und Algorithmen entscheiden lässt, statt müde Bankbeamte.
Der Gamechanger: Digitale Unternehmerkredite
Ich habe mich in den letzten Monaten intensiv damit beschäftigt, wo man wirklich schnelle Kredite für Selbstständige herbekommt. Und mit schnell meine ich: Antrag stellen, Zusage in wenigen Minuten, Geld am nächsten Tag.
Das klingt für viele fast zu schön um wahr zu sein aber es funktioniert tatsächlich. Der Schlüssel liegt in der Vorbereitung und der Wahl des richtigen Anbieters.
Worauf achten diese Anbieter?
- Umsatz: Dein Konto muss Bewegung zeigen. Cashflow ist King.
- Dauer der Selbstständigkeit: Die meisten wollen sehen, das du das nicht erst seit gestern machst. Ein Jahr am Markt ist oft Minimum, manchmal reichen auch 6 Monate.
- Sitz in Deutschland: Standard.
Der riesige Vorteil ist, dass du oft gar keine dinglichen Sicherheiten (wie das Haus der Oma) stellen musst. Die Bürgschaft des Geschäftsführers oder Inhabers reicht meistens aus.
So bereitest du dich vor (meine Checkliste)
Damit es mit dem Blitzkredit auch wirklich klappt und du nicht im System hängen bleibst, hier mein persönlicher Workflow. Ich nenne es die „5-Minuten-Vorbereitung“:
- Aktuelle BWA griffbereit haben: Auch wenn viele Anbieter mittlerweile nur einen digitalen Kontoblick machen, schadet es nie, die letzte Betriebswirtschaftliche Auswertung (BWA) als PDF auf dem Desktop zu haben.
- Konto bereinigen: Achte darauf, dass in den letzten 30 Tagen keine Rücklastschriften mangels Deckung auf dem Geschäftskonto waren. Das ist ein absoluter Killer für das Rating.
- Identifikation: Personalausweis bereitgelegen. Das Video-Ident Verfahren geht super schnell, aber nur, wenn man den Ausweis nicht erst eine halbe Stunde suchen muss.
Es ist verrückt, wie einfach das heute geht. Ich habe neulich für eine kurzfristige Warenfinanzierung (es ging um Saisonware, die schnell weg musste) an einem Dienstagvormittag den Antrag online ausgefüllt. Keine 10 Minuten Arbeit. Mittwochmittag war das Geld auf dem Konto.
Versucht das mal bei der Sparkasse um die Ecke.
Liquidität ist Freiheit!
Lasst euch nicht von kurzfristigen Engpässen unterkriegen. Sie gehören zum Unternehmertum dazu wie das Risiko und der Erfolg. Wichtig ist nur, dass ihr wisst, welche Werkzeuge ihr im Koffer habt. Ein kurzfristiger Unternehmerkredit ist oft günstiger als man denkt – und vor allem viel billiger, als Skonto beim Lieferanten liegen zu lassen oder Mahngebühren zu zahlen.
Selbstständig als Heizungsbauer zu sein, ist kein Spaziergang.
Die Leute denken, wir kommen nur kurz vorbei, tauschen ein Ventil und kassieren 300 Euro.
Aber niemand sieht, was wirklich dahintersteckt:
- Materialkosten, die jeden Monat steigen
- Lieferprobleme bei Wärmepumpen
- unzuverlässige Zulieferer
- Kunden, die ewig auf Förderbescheide warten
- Baustellen, die sich ziehen wie Kaugummi
- Vorfinanzierung von mehreren Tausend Euro pro Baustelle
- Mitarbeiter, die bezahlt werden müssen, egal ob die Baustelle läuft oder nicht
Ich war irgendwann an dem Punkt, an dem ich dachte:
„Das kann so nicht weitergehen.“
Und dann bin ich zum ersten Mal richtig ernsthaft über einen KfW-Kredit gestolpert — und der hat mein komplettes Geschäft stabilisiert.
Warum SHK-Handwerker so dringend Kredite brauchen – und warum Banken das selten verstehen
Ich arbeite seit Jahren im SHK-Bereich.
Erst als Monteur, dann selbstständig mit zwei Gesellen und einem Aushilfsfahrer.
Und ich kann dir sagen:
Wenn du eine Heizung einbaust, musst du alles vorfinanzieren:
- Kessel oder Wärmepumpe
- Heizkörper
- Rohre
- Mischer
- Steuerungen
- Ventile
- Werkzeuge
- Verbrauchsmaterial
Bei einer Wärmepumpe kann das Material 15.000 – 30.000 € kosten — bevor du überhaupt eine Schraube angezogen hast.
Normale Banken sehen nur:
- schwankende Umsätze
- unregelmäßige Projektzeiten
- hohe Materialvorfinanzierung
- stark schwankende Margen
- Branchenrisiko
Der KfW hingegen versteht genau das.
Wie ich auf den KfW-Investitionskredit gekommen bin
Ich wusste ehrlich gesagt früher kaum etwas über KfW.
Ich dachte:
„Ist doch nur was für Energieberatung und große Firmen.“
Falsch.
Mein Steuerberater sagte irgendwann:
„Alex, du bist genau die Zielgruppe. SHK-Handwerker sind systemrelevant — beantrag den IKM.“
Also probierte ich es.
Das Bankgespräch – endlich mal jemand, der uns Handwerker ernst nimmt
Du kannst einen Banker meistens schnell einschätzen.
Die meisten sehen: Handwerk = Risiko.
Aber mein KfW-Bankberater kannte die SHK-Branche richtig gut.
Er fragte:
- „Wie viele Wärmepumpen bauen Sie im Jahr ein?“
- „Wie hoch ist Ihre Vorfinanzierung pro Baustelle?“
- „Wie ist Ihre Auslastung bei Heizungsmodernisierung?“
- „Welche Lieferanten nutzen Sie?“
- „Wie viele Mitarbeiter haben Sie und wie kalkulieren Sie die Stunden?“
Ich war baff.
Endlich jemand, der verstanden hat, dass wir keine „einfachen Handwerker“ sind — sondern Unternehmer, die hochkomplexe Systeme bauen.
Die Kreditprüfung – genau, fair und überraschend schnell
Es dauerte keine zwei Wochen, bis die Zusage kam.
50.000 € KfW-Investitionskredit.
Mit:
- niedrigen Zinsen
- sehr langer Laufzeit
- tilgungsfreier Anlaufphase
- echten Investitionsmöglichkeiten
Diese tilgungsfreie Anlaufzeit hat mich damals wirklich gerettet.
Ich konnte Aufträge vorfinanzieren, ohne sofort die Rate drücken zu müssen.
Was ich mit dem KfW-Kredit finanziert habe
Ich nutzte das Geld für:
- einen neuen Transporter
- ein Profi-Rohrpress-System
- Wärmepumpen-Vorfinanzierung
- Werkzeug für hydraulischen Abgleich
- Ersatzheizmatten und Messtechnik
- eine Aufstockung meines Lagers
Jeder SHK-Handwerker weiß:
Werkzeug = Geld.
Transporter = Umsatz.
Material = Lebenszeit.
Ohne das läuft nichts.
Was SHK-Kollegen über KfW-Kredite sagen – echte Stimmen
Ich bin in vielen Gruppen unterwegs — Heizungsbauer-Whatsapp, Handwerker-Discord, Innungsrunden — und alle sagen ähnlich:
Ein Heizungsbauer aus NRW:
„Ohne KfW hätte ich die WP-Saison 2023 nicht überlebt.“
Ein Kollege aus Thüringen:
„Ich habe 70.000 € bekommen, um zwei Mann einzustellen. Beste Entscheidung.“
Ein anderer:
„Normale Banken begreifen nicht, dass Material heute 8.000 € kosten kann und morgen 17.000.“
Und ein Gas-Wasser-Sanitär-Meister:
„Die KfW hat mir den Arsch gerettet.“
Glaub mir — das klingt hart, aber es ist die Realität.
Konditionen, die realistisch sind
- Kreditsumme: 20.000 – 125.000 €
- typische SHK-Summe: 40–80k
- Zinsen: 2,5 – 7 % (je nach Programm)
- Laufzeit: 5–10 Jahre
- tilgungsfrei: 1–2 Jahre möglich
- Bearbeitungszeit: 7–20 Tage
Für SHK ein absoluter Jackpot.
Warum KfW perfekt zur SHK-Branche passt
Weil SHK-Handwerk:
- planbar ist
- stabil ist
- eine hohe Nachfrage hat
- ein sicherer Wirtschaftsbereich ist
- große Investitionen braucht
- die Energiewende stützt
- hohe fachliche Kompetenz erfordert
Und Banken das zunehmend erkennen — KfW aber schon immer verstanden hat.
Mein Fazit – als SHK-Handwerker
Dieser Kredit hat mein Geschäft nicht nur gerettet —
er hat es skaliert.
Ich konnte größere Aufträge annehmen.
Ich musste keine Angst mehr vor Materialkosten haben.
Ich konnte Wachstum planen.
Ich wurde vom „Handwerker, der kämpft“ zum Unternehmer, der steuert.
Und das fühlt sich verdammt gut an.
Schlusswort – meine klare Empfehlung
Wenn du SHK-Handwerker bist:
- Heizungsbauer
- Sanitär-Installateur
- Wärmepumpen-Spezialist
- Klima-Techniker
und du brauchst Liquidität, Investitionen oder Vorfinanzierung:
Nimm den KfW-Investitionskredit.
Kennt ihr dieses kalte Gefühl im Nacken, wenn das Finanzamt abbuchen will, aber der Großkunde sich mit der Zahlung mal wieder „ein paar Tage“ Zeit lässt? Genau in dieser Situation steckte ich letzten Monat. Wieder mal. Liquiditätsengpässe sind ja quasi der Endgegner für uns Selbstständige, egal wie gut die Auftragsbücher eigentlich gefüllt sind.
Normalerweise bin ich ja der klassische „Ich geh zu meiner Sparkasse“-Typ. Ich mag meinen Berater, wir kennen uns seit Jahren. Aber diesmal war alles anders. Und genau deshalb schreibe ich diesen Artikel für euch – denn ich habe mich in den Dschungel der digitalen Firmenkredite gewagt. Spoiler: Es ist eine ganz andere Welt als der Kaffee-Termin in der Filiale.
In diesem Beitrag zeige ich euch meine ungeschönten Erfahrungen, vergleiche die klassische Hausbank mit Fintech-Anbietern und gebe euch eine kleine Anleitung, wie ihr (hoffentlich) schneller an Geld kommt als ich beim ersten Versuch.
Das Problem: Warum die Hausbank 2025 oft keine Option mehr ist
Früher war das einfach. Anruf beim Berater: „Du, ich brauch mal kurz 20.000 Euro für Materialeinkauf.“ Antwort: „Klar Alex, mach ich fertig.“
Heute? Pustekuchen.
Als ich letzte Woche meinen Berater anrief, fing der plötzlich an, was von „Basel IV“, „neuen Risikoparametern“ und „Nachhaltigkeits-Scoring“ zu faseln. Versteht mich nicht falsch, Banken müssen sich absichern. Aber für mich als Unternehmer hieß das:
- Aktuelle BWA einreichen (hatte ich).
- Jahresabschluss vom letzten Jahr (hatte ich).
- Liquiditätsplan für die nächsten 12 Monate (uff…).
- Bearbeitungszeit: „Rechnen Sie mal mit 2 bis 3 Wochen, der Markt ist gerade schwierig.“
Zwei Wochen? In zwei Wochen steht mein Betrieb still, wenn ich das Material nicht vorfinanzieren kann. Ich brauchte eine schnelle Liquidität, keine BWL-Vorlesung.
Warum fallen wir durchs Raster?
Ich habe mich danach mal schlau gemacht (Suchvolumen für „Kredit abgelehnt Selbstständige“ ist übrigens riesig, ich bin also nicht allein). Die Banken sieben gerade gnadenlos aus. Wer nicht zu 110% ins Schema passt oder eine Branche hat, die gerade „zyklisch schwächelt“, fliegt raus oder wartet ewig.
Der Ausweg: Online-Firmenkredite und Fintechs
Ich habe also gegoogelt. Keywords wie „Firmenkredit ohne Schufa“ (ja, man ist verzweifelt) oder „Sofortkredit für Gewerbe“. Man landet dann schnell auf Vergleichsportalen oder bei Direktbanken.
Ich war skeptisch. Extrem skeptisch. Sind das Kredithaie? Zahle ich da 20% Zinsen?
Aber die Not frisst den Teufel, oder wie das heißt. Also habe ich es probiert. Ich habe mich für einen Test bei einem der bekannten Fintech-Anbieter entschieden (ich nenne hier mal keine Namen, um keine Werbung zu machen, aber sagen wir, es war einer der großen „Blauen“ am Markt, die mit i anfangen oder C).
Tutorial: So lief der Antragsprozess ab
Für alle, die das noch nie gemacht haben, hier mal der Ablauf, wie er sich von der Hausbank unterscheidet. Das ist wirklich krass.
1. Die Registrierung (Dauer: 5 Minuten)
Kein Termin. Einfach auf die Seite, „Kredit beantragen“ klicken. Die wollten wissen: Wie lange gibt es uns schon? Jahresumsatz? Wofür wird das Geld gebraucht? (Betriebsmittel).
2. Der Dokumenten-Upload (Dauer: 10 Minuten)
Hier wurde es interessant. Anstatt Ordner zu schleppen, konnte ich meine Kontoumsätze digital verknüpfen. Das nennt sich „Kontoblick“. Ein Algorithmus scannt das Geschäftskonto und checkt den Cashflow.
- Vorteil: Man muss keine BWAs von vor 6 Monaten raussuchen.
- Nachteil: Man lässt die Hosen komplett runter. Der Algorithmus sieht jede Abbuchung.
3. Die Identifikation
Ganz klassisch per Video-Ident. Hat etwas genervt, weil die Verbindung zweimal abbrach, aber immer noch besser als zur Filiale zu fahren und dort keinen Parkplatz zu finden.
4. Das Angebot (Dauer: 24 Stunden)
Und das ist der Punkt, der mich umgehauen hat. Am nächsten Morgen hatte ich eine Mail. Kreditgenehmigung über 25.000 Euro.
Der Realitätscheck: Zinsen und Konditionen
Jetzt müssen wir aber mal Tacheles reden. Natürlich ist das nicht alles Gold was glänzt.
Das Angebot der Online-Bank war da, ja. Aber der Zinssatz? Der lag bei knapp 9 %.
Meine Hausbank hätte mir (wenn sie denn gewollt hätte) vielleicht 5,5 % oder 6 % gegeben.
Das ist ein Aufschlag, den man spürt. Aber hier ist meine Rechnung als Unternehmer:
- Wenn ich den Auftrag nicht annehmen kann, verliere ich 10.000 Euro Gewinn.
- Wenn ich die höheren Zinsen zahle, kostet mich das über die Laufzeit vielleicht 800 Euro mehr.
Fazit: Die Opportunitätskosten waren höher als die Zinskosten. Ich habe das Angebot angenommen. Zwei Tage später war das Geld auf dem Konto.
Für wen lohnt sich das?
Nach meiner Erfahrung ist der digitale Firmenkredit perfekt für:
- Kurzfristige Liquiditätsengpässe.
- Unternehmer, die keine Lust auf Papierkram haben.
- Situationen, wo Geschwindigkeit wichtiger ist als der letzte Prozentpunkt beim Zins.
Er ist nichts für:
- Langfristige Investitionen (z.B. Immobilienkauf), da sind die Zinsen online oft zu hoch.
- Unternehmen, die wirklich kurz vor der Pleite stehen (die Algorithmen sind strenger als jeder Bankberater, was den Cashflow angeht!).
Meine 3 Tipps für euren Kreditantrag
Damit ihr nicht die Fehler macht, die ich fast gemacht hätte, hier meine Learnings:
- Räumt das Konto auf: Bevor ihr den digitalen Kontoblick zulasst, sorgt dafür, dass keine Rücklastschriften der letzten Tage drauf sind. Das ist ein K.O.-Kriterium für den Algorithmus.
- Vergleichen lohnt sich: Ich habe beim ersten Angebot zugeschlagen, aber im Nachhinein gesehen, dass Portale wie Compeon oder FinCompare einem die Arbeit abnehmen und bei mehreren Banken gleichzeitig anfragen. Nutzt das!
- Laufzeit kurz halten: Da die Zinsen höher sind, wählt eine möglichst kurze Laufzeit. Ich habe den Kredit nach 6 Monaten sondertilgen können (achtet darauf, dass kostenlose Sondertilgung im Vertrag steht!).
Hausbank oder Fintech? Hm…
Ich werde meine Hausbank nicht kündigen. Für die große Maschinenfinanzierung in zwei Jahren brauche ich sie. Aber für das schnelle Geld zwischendurch? Nie wieder diesen Papierkrieg.
Es fühlt sich einfach moderner an. Man wird als Kunde behandelt, nicht als Bittsteller. Klar, man zahlt dafür einen „Convenience-Aufschlag“ über die Zinsen, aber in einer Welt, die sich immer schneller dreht, ist Zeit nun mal Geld.
Habt ihr schon Erfahrungen mit Anbietern wie Iwoca, Teylor oder auxmoney gemacht? Schreibt mir mal in die Kommentare, ob bei euch alles glatt lief oder ob der Algorithmus euch abgelehnt hat. Würde mich echt interessieren, ob ich einfach nur Glück hatte.
Sind wir mal ehrlich: Als Immobilienmakler oder Außendienstler verkauft man sich immer ein Stück weit selbst. Wenn ich beim Kunden vorfahre, um eine Villa zu bewerten, und steige aus einem 15 Jahre alten Twingo mit Beule in der Tür, ist mein Experten-Status direkt im Keller. Das ist oberflächlich, aber so läuft das Business nun mal.
Ich stand letzten Monat genau vor diesem Problem. Mein alter Kombi gab den Geist auf. Ich brauchte was Neues. Was Repräsentatives. Ein Audi, BMW oder zumindest ein schicker Cupra.
Kostenpunkt neu: Schnell mal 50.000 Euro und aufwärts.
Jetzt hatte ich zwei Optionen:
- Kaufen/Finanzieren: Ich nehme 50k von meinem Geschäftskonto (Liquidität futsch!) oder nehme einen Autokredit auf (belastet meine Bonität/Schufa massiv).
- Leasing: Ich „miete“ das Auto auf Zeit.
Ich habe mich für Leasing entschieden. Aber nicht beim Händler um die Ecke (der wollte Apotheken-Preise), sondern ich bin auf die Jagd gegangen. Auf LeasingMarkt.de. Warum das für uns Selbstständige das Paradies ist und worauf ihr bei den „Lockangeboten“ höllisch aufpassen müsst, erzähl ich euch jetzt.
Warum Gewerbeleasing der heilige Gral ist
Zuerst mal: Warum überhaupt Leasing?
Ganz einfach: Steuern.
Wenn ich das Auto lease, kann ich die monatlichen Raten sofort als Betriebsausgabe absetzen (wenn ich es geschäftlich nutze). Das mindert meinen Gewinn und damit meine Steuerlast.
Außerdem bleibt meine Liquidität erhalten. Ich muss keine 50.000 Euro auf den Tisch legen, sondern zahle vielleicht 250 Euro im Monat. Das Geld auf dem Konto kann ich lieber in Marketing stecken.
LeasingMarkt.de: Das „Check24“ für Autos
Früher bin ich von Autohaus zu Autohaus gerannt. Heute geht das online. LeasingMarkt.de ist eigentlich kein Anbieter, sondern eine Plattform, auf der hunderte Autohäuser ihre Angebote einstellen.
Das Geniale: Es gibt spezielle Filter für Gewerbekunden.
Und glaubt mir, die Angebote für Gewerbe sind oft 30-50 % billiger als für Privatleute. Warum? Weil die Hersteller die Autos in den Markt drücken wollen, damit man sie auf der Straße sieht.
Mein Such-Auftrag: Der „Leasingfaktor“
Jetzt wird es kurz mathematisch (aber nur kurz, versprochen!). Um zu wissen, ob ein Angebot gut ist, müsst ihr den Leasingfaktor kennen.
Die Formel ist simpel:
(Monatliche Rate / Bruttolistenpreis) x 100
- Faktor 1,0 = Normales Angebot.
- Faktor 0,7 = Sehr gut.
- Faktor unter 0,5 = Hot Deal / Schnäppchen.
Ich habe auf LeasingMarkt.de gezielt nach „Sofort verfügbar“ und einem Faktor unter 0,6 gesucht.
Gefunden habe ich einen Cupra Formentor. Hybrid (wichtig für die 0,5% Versteuerung!).
Listenpreis: knapp 48.000 €.
Leasingrate für Gewerbe: 189 € netto im Monat.
Anzahlung: 0 Euro.
Laufzeit: 24 Monate.
Leute, für 189 Euro krieg ich bei der Bahn nicht mal ne Bahncard 100.
Der Ablauf: Nicht alles ist Gold was glänzt
Ich habe also auf „Anfrage senden“ geklickt.
Wichtig zu wissen: Ihr schließt den Vertrag nicht mit LeasingMarkt ab, sondern mit dem Autohaus, das dahintersteckt. In meinem Fall war das ein großer Händler aus Nordrhein-Westfalen.
Die Hürde: Die Bonitätsprüfung.
Das Autohaus wollte natürlich wissen, ob ich zahlen kann.
- Gewerbeanmeldung (muss oft älter als 6 Monate sein).
- BWA vom letzten Jahr.
- Ausweiskopie.
Da ich alles parat hatte, ging das fix. Der Vertrag kam per Mail, ich hab digital unterschrieben. Drei Wochen später konnte ich den Wagen abholen (manchmal liefern die auch, kostet aber extra).
Die Falle: Kilometer und Rückgabe
Das Auto ist geil. Hybrid fahren macht Spaß, Kunden sind beeindruckt.
Aber hier ist die Warnung für alle Vielfahrer unter euch Maklern:
Die günstigen Raten gelten meist nur für 10.000 km im Jahr.
Ich fahre aber eher 20.000 km.
Ich habe das im Konfigurator angepasst. Die Rate stieg von 189 € auf 249 €. Immer noch okay, aber man darf sich nicht von den Schaufenster-Preisen blenden lassen.
Und: Behandelt das Auto wie ein rohes Ei. Bei der Rückgabe schauen die Gutachter genau hin. Jeder Kratzer, der über „normale Gebrauchsspuren“ hinausgeht, wird teuer berechnet. Ich lege jeden Monat fiktiv 50 Euro beiseite für eventuelle Nachzahlungen bei der Rückgabe.
Mein Fazit für Selbstständige
Kaufen ist für mich tot. Warum Kapital binden in etwas, das jeden Tag an Wert verliert?
LeasingMarkt.de ist perfekt, um einen Marktüberblick zu kriegen und echte Schnäppchen (die sogenannten „Leasing-Kracher“) zu finden.
Vorteile:
- Extrem günstige Gewerbe-Konditionen.
- Transparenter Vergleich durch Leasingfaktor.
- Steuervorteile & Liquiditätsschonung.
Nachteile:
- Kilometerbegrenzung (teuer bei Mehrkilometern).
- Nichts für ganz frische Gründer (Bonität muss stimmen).
- Man besitzt das Auto am Ende nicht.
Wer von euch least auch? Und wer schwört noch auf „Barzahlung“? Schreibt mir in die Kommentare, ob ihr schon mal Stress bei der Leasing-Rückgabe hattet
Jeder, der in der Gastronomie arbeitet, kennt diesen einen Albtraum: Es ist Freitagmittag, das Café ist brechend voll, und plötzlich macht die Siebträgermaschine ein Geräusch, das klingt wie ein sterbender Traktor. Stille. Dampf aus. Feierabend.
Genau das ist mir (bzw. einem befreundeten Café-Besitzer, dem ich beim Papierkram helfe) passiert. Die Reparatur sollte dauern, eine neue Profi-Maschine kostet locker 6.000 Euro. Dazu kam, dass wir gerade das Lager für die Sommersaison aufgefüllt hatten und das Konto – typisch Gastro im Februar – ziemlich leer war.
Wir brauchten Geld. Nicht nächste Woche, sondern gestern. Die Hausbank? „Machen Sie bitte einen Termin in 14 Tagen.“ Haha.
Deswegen haben wir iwoca getestet. Die werben damit, dass sie speziell für Selbstständige und kleine Unternehmen da sind und „blitzschnell“ entscheiden. Ob das stimmt und wo der Haken ist, lest ihr hier.
Warum Gastronomie für Banken ein rotes Tuch ist
Gastro ist für Banken Risiko pur. Ein schlechter Sommer, eine Pandemie, Personalmangel – zack, Insolvenz. Deswegen finanzieren die Sparkassen und Volksbanken oft nur ungern Betriebsmittel (also Waren oder kleine Maschinen) ohne dicke Sicherheiten.
iwoca tickt da anders. Die schauen weniger auf deine Sicherheiten (wie Immobilien), sondern auf deinen Umsatz. Wenn der Laden läuft, gibt’s Geld. Punkt.
Der Antrag: Keine BWA? Kein Problem (fast)
Der Prozess war tatsächlich der schnellste, den ich je gesehen habe.
- Registrierung: Dauert 5 Minuten.
- Dokumente: Sie wollten keine uralten Steuerbescheide. Für Summen bis 15.000 Euro (wir brauchten 8.000 €) reicht oft ein Kontoblick.
- Der Kontoblick: Man verknüpft sein Geschäftskonto digital mit iwoca. Ein Algorithmus scannt die Umsätze der letzten 90 Tage. Er sieht: „Ah, tägliche Einnahmen durch Kartenzahlung. Der Laden lebt.“
Kein Businessplan schreiben. Kein Termin mit Anzugträgern.
Die Zusage: Rekordzeit
Ich habe den Antrag um 10:00 Uhr morgens abgeschickt.
Um 13:30 Uhr klingelte das Telefon. Ein echter Mitarbeiter (kein Bot!) stellte zwei Fragen zum Geschäft („Wie lange gibt es euch schon?“ – Antwort: 3 Jahre).
Um 14:00 Uhr war der Kreditrahmen genehmigt.
Um 16:00 Uhr war das Geld auf dem Konto.
Kein Witz: 6 Stunden von Antrag bis Geldeingang. Die neue Kaffeemaschine konnte noch am selben Tag bestellt werden.
Der Haken: Die Kosten (Bitte genau lesen!)
Jetzt kommt das „Aber“. Diese Geschwindigkeit lässt sich iwoca fürstlich bezahlen.
Das Modell ist anders als bei der Bank. Man zahlt oft keinen klassischen Jahreszins, sondern einen monatlichen Zins auf den offenen Betrag.
- Unser Angebot: 1,9 % Zinsen pro Monat.
- Klingt wenig? Rechnet mal hoch: Das sind fast 23 % im Jahr!
Aber – und das ist das große Aber: Der Kredit ist extrem flexibel. Es gibt keine Vorfälligkeitsentschädigung. Das heißt:
Wir haben die 8.000 Euro genommen, die Maschine gekauft und den Kredit dann nach 3 Monaten komplett zurückgezahlt, als die Umsätze im Frühling wieder anzogen.
Die Rechnung:
- Kredit: 8.000 €
- Kosten für 3 Monate Zinsen: ca. 300–400 € (grob gerechnet, da die Restschuld ja sinkt).
Für 400 Euro „Gebühr“ haben wir den Umsatz von Wochen gerettet. Hätten wir auf die Hausbank gewartet, wäre der Laden 2 Wochen zu gewesen. Das wäre viel teurer gewesen.
Mein Fazit für uns Gastronomen
iwoca ist keine Lösung für langfristige Investitionen (wie den Kauf der Immobilie), dafür sind die Zinsen viel zu hoch.
Aber es ist der perfekte „Feuerlöscher“ für Liquiditätsengpässe.
Ideal für:
- Warenvorfinanzierung (z.B. Weihnachtsgeschäft)
- Dringende Reparaturen
- Überbrückung bis zur Saison
Voraussetzungen:
- Dein Business muss seit mind. 2-4 Monaten operativ sein.
- Du brauchst mind. 22.000 € Jahresumsatz (also nichts für reine Hobby-Gründer).
- Deutsches Bankkonto.
Mein Tipp: Nutzt iwoca wie einen Dispo. Nehmt das Geld, wenn es brennt, und zahlt es so schnell wie möglich zurück. Dann tut der Zins nicht weh.
Kennt ihr diese Panik-Momente im Laden? Wie habt ihr das bisher gelöst? Schreibt mir mal, ob ihr auch so Erfahrungen mit Fintechs gemacht habt!
Moin zusammen! Gerade Dienstleister, wie PR-Agenturen, Marketing-Firmen oder Beratungsgesellschaften, haben dieses Problem: Ihr Wert liegt in den Köpfen ihrer Mitarbeiter und in den Kundenbeziehungen (Goodwill). Für die Bank sind das aber keine harten Sicherheiten.
Ich habe mit Katrin gesprochen. Sie leitet eine erfolgreiche, mittelgroße PR-Agentur in Berlin. Sie hatte die Chance, eine kleinere, spezialisierte Konkurrenzagentur zu übernehmen, um neue Kunden und Experten ins Team zu holen. Kaufpreis: 400.000 Euro. Ihre Hausbank winkte bei einem reinen Kredit ab, weil sie keine weiteren Sicherheiten hatte.
Die Lösung, die Katrin gewählt hat, war der Mezzanine-Finanzierungs-Mix.
Was ist Mezzanine-Kapital? Die schlaue Brücke zwischen Eigen- und Fremdkapital
Der Begriff „Mezzanine“ kommt aus der Architektur und bezeichnet ein Zwischengeschoss. Genauso ist es in der Finanzierung: Mezzanine-Kapital ist eine Mischform zwischen Eigenkapital (Equity) und Fremdkapital (Kredit).
Für die Agentur von Katrin war das perfekt, weil es ihr half, die Eigenkapitalquote zu erhöhen, ohne dass sie wirklich Anteile (Stimmrechte) an Investoren abgeben musste.
Der Hauptgrund, warum Banken das lieben: Wenn ein Unternehmen Mezzanine-Kapital im Rücken hat, stufen die Banken dieses als wirtschaftliches Eigenkapital ein. Das macht die Firma viel stabiler und erhöht die Chance, dass die Bank den restlichen Kreditbedarf bewilligt.
Katrin hat zwei klassische Formen genutzt:
- Stille Beteiligung: Jemand (oft ein externer Investor oder eine Fördergesellschaft) gibt Geld in die Agentur, tritt aber nicht nach außen in Erscheinung und hat in der Regel keine Stimmrechte. Dafür erhält der Investor eine feste Verzinsung plus eine erfolgsabhängige Komponente. Es ist wie ein Kredit, der aber in der Bilanz wie Eigenkapital aussieht.
- Nachrangdarlehen: Das ist die häufigste Form des Mezzanine-Kapitals. Es ist ein Kredit, der im Falle einer Insolvenz nachrangig bedient wird, also erst, nachdem alle anderen Gläubiger (wie die Hausbank) ihr Geld bekommen haben. Wegen dieses höheren Risikos für den Geber ist das Darlehen teurer (höhere Zinsen), aber für die Hausbank ist es eine tolle Sicherheit, da sie im Ernstfall zuerst bedient wird.
Die Erfahrung bei der PR-Agentur: Der Mezzanine-Hebel
Katrin konnte über einen spezialisierten Fördermittelberater einen Teil der 400.000 Euro über ein Nachrangdarlehen einer Landesförderbank (der IBB in Berlin) generieren.
Das war strategisch klug:
- Der Deal: Sie erhielt 150.000 Euro als Nachrangdarlehen. Diese 150.000 Euro wurden von ihrer Hausbank als quasi Eigenkapital gewertet.
- Der Hebel: Plötzlich hatte Katrins Agentur genug wirtschaftliches Eigenkapital, um die verbleibenden 250.000 Euro problemlos als normalen Unternehmerkredit bei ihrer Hausbank zu bekommen.
Ohne diesen Mezzanine-Baustein hätte die Hausbank nur 100.000 Euro gegeben. Das ist der echte Mezzanine-Hebel bei der Finanzierung! Sie konnte die Übernahme der anderen Agentur durchziehen, ohne Stimmrechte an einen aggressiven VC abgeben zu müssen.
Achtung, der Nachteil:
Ich habe es schon gesagt: Mezzanine-Kapital ist teuer. Die Zinsen für das Nachrangdarlehen waren deutlich höher als für den normalen Bankkredit, da das Risiko für den Geber höher ist. Aber das nimmt man in Kauf, da es die einzige Möglichkeit war, die notwendige Gesamtfinanzierung zu stemmen. Du zahlst einen Premium-Preis für keine Anteilsabgabe und höhere Flexibilität.
Wachstum ohne Kontrollverlust
Für Dienstleister und Agenturen mit starkem Goodwill aber wenigen materiellen Sicherheiten ist Mezzanine-Kapital ein fantastisches Instrument für Wachstum, Übernahmen und Digitalisierungsinvestitionen. Es ist die ideale Wahl, wenn Du die Kontrolle über Deine Firma behalten willst, aber die Eigenkapitalbasis für die Bank stärken musst.
Werden die Zinsen für den Nachrangkredit durch das zusätzliche Wachstum der Firma gerechtfertigt, ist das ein perfekter Deal.
Moin zusammen! Alex hier. Wir haben uns schon um die Liquidität des Händlers und das Wachstumskapital des SaaS-Gründers gekümmert. Heute sprechen wir über einen spannenden Mittelweg zur Selbstständigkeit: das Franchising.
Franchising ist super attraktiv für alle, die das Risiko der Existenzgründung minimieren wollen. Du kaufst Dich in ein erprobtes Geschäftskonzept ein – sei es ein Café, ein Fitnessstudio oder ein Dienstleistungsunternehmen. Das senkt das Risiko, aber es erfordert auch eine stattliche Anfangsfinanzierung für die Franchise-Gebühr, die Einrichtung und das Startkapital.
Ich habe mit Anna gesprochen. Anna hat sich vor zwei Jahren mit einem bekannten Fitness-Franchise selbstständig gemacht und brauchte für den Start ihres Studios in Leipzig insgesamt 350.000 Euro. Das ist eine ordentliche Summe, die ein normaler Existenzgründer ohne Sicherheiten nur schwer bekommt.
Die Vorteile der Systemgastronomie (oder Fitness): Vertrauen durch Konzept
Der große Vorteil eines Franchise-Nehmers bei der Kreditvergabe ist das erprobte Geschäftskonzept. Anna musste nicht erst beweisen, dass ihre Idee funktioniert. Der Franchisegeber hat Studien, Marktanalysen und Businesspläne für den Standort, die der Bank vorgelegt werden konnten. Die Bank sieht: Das System läuft seit Jahren erfolgreich, die Erfolgsquote ist hoch. Das senkt das Risiko für den Kreditgeber enorm.
Deshalb ist der Weg zur Gründungsfinanzierung für Anna einfacher als für einen unabhängigen Studio-Gründer.
Die Finanzierung bei Anna basierte auf drei Säulen, das ist typisch für die Branche:
- Eigenkapital: Sie brachte 80.000 Euro selbst auf (gespartes Geld, Verkauf einer privaten Immobilie). Die Banken fordern beim Franchise-Start oft mindestens 20 % Eigenkapital.
- KfW-Gründerkredit (ERP-Gründerkredit – StartGeld): Das ist der Klassiker für Existenzgründer. Anna hat diesen Kredit über ihre Hausbank beantragt. Die KfW bietet hierbei nicht nur günstige Zinsen, sondern auch eine Haftungsfreistellung für die Hausbank, was die Risikobereitschaft der Banken stark erhöht. Die Bank hat das Darlehen schnell durchgewunken, weil das Franchise-Konzept als sicher galt.
- Leasing/Mietkauf für Geräte: Die teuren Fitnessgeräte (Laufbänder, Gewichte, etc.) hat sie nicht gekauft, sondern über Mietkauf finanziert. Das ist eine super schlaue Strategie, weil es die Kreditsumme reduziert und steuerlich vorteilhaft ist (ähnlich wie Leasing, aber am Ende gehört es ihr).
Der Knackpunkt: Die Rolle des Franchisegebers bei der Finanzierung
Anna hat mir verraten, dass der Franchisegeber selbst der größte Hebel für ihre Finanzierung war. Sie hatten einen eigenen Finanzierungsservice, der:
- Vorbereitete Unterlagen: Der Franchisegeber lieferte eine fertige Liquiditätsplanung und eine detaillierte Rentabilitätsrechnung, die die Banken fast nur noch abstempeln mussten.
- Bankkontakte: Das Franchise-Unternehmen hatte bereits Rahmenverträge und Partnerschaften mit bestimmten Banken. Diese Banken kennen das Konzept in- und auswendig und brauchen keine lange Einarbeitung. Das beschleunigt den Prozess enorm.
Annas wichtigster Rat, der Alex, an alle, die in ein Franchise einsteigen wollen: Prüft vorab, welche Finanzierungs-Unterstützung und welche Referenzbanken der Franchisegeber hat! Das spart Dir Monate an Zeit und Nerven.
Die Stolperfalle: Die Doppelbelastung der Schulden
Ein Fehler, den viele Franchise-Gründer machen: Sie unterschätzen die Anlaufphase und die doppelte Belastung.
- Du zahlst die Raten für den Gründerkredit (KfW).
- Du zahlst die Mietkauf-Raten für die Geräte.
- Und Du zahlst die laufenden Franchise-Gebühren (oft eine fixe Gebühr plus eine Umsatzbeteiligung).
Das bedeutet, die monatliche Fixkostenbelastung ist am Anfang sehr hoch, noch bevor der Umsatz richtig läuft. Anna musste deshalb bei ihrem KfW-Kredit darauf achten, die tilgungsfreie Anlaufzeit maximal auszuschöpfen (z.B. zwei Jahre). So musste sie am Anfang nur Zinsen zahlen, was ihre Anfangsliquidität geschont hat.
Fazit für zukünftige Franchisenehmer:
Die Franchise-Finanzierung ist durch das erprobte Konzept des Franchisegebers deutlich sicherer als eine ungebundene Existenzgründung. Aber Du musst trotzdem Eigenkapital mitbringen und die doppelte Belastung der Anfangsphase sehr genau planen. Die Kombination aus KfW-Förderung und Mietkauf ist hier oft der Königsweg. Das ist der beste Weg, um mit System und relativ geringem Risiko zum eigenen Chef zu werden.