Sind wir mal ehrlich: Als Immobilienmakler oder Außendienstler verkauft man sich immer ein Stück weit selbst. Wenn ich beim Kunden vorfahre, um eine Villa zu bewerten, und steige aus einem 15 Jahre alten Twingo mit Beule in der Tür, ist mein Experten-Status direkt im Keller. Das ist oberflächlich, aber so läuft das Business nun mal.
Ich stand letzten Monat genau vor diesem Problem. Mein alter Kombi gab den Geist auf. Ich brauchte was Neues. Was Repräsentatives. Ein Audi, BMW oder zumindest ein schicker Cupra.
Kostenpunkt neu: Schnell mal 50.000 Euro und aufwärts.
Jetzt hatte ich zwei Optionen:
- Kaufen/Finanzieren: Ich nehme 50k von meinem Geschäftskonto (Liquidität futsch!) oder nehme einen Autokredit auf (belastet meine Bonität/Schufa massiv).
- Leasing: Ich „miete“ das Auto auf Zeit.
Ich habe mich für Leasing entschieden. Aber nicht beim Händler um die Ecke (der wollte Apotheken-Preise), sondern ich bin auf die Jagd gegangen. Auf LeasingMarkt.de. Warum das für uns Selbstständige das Paradies ist und worauf ihr bei den „Lockangeboten“ höllisch aufpassen müsst, erzähl ich euch jetzt.
Warum Gewerbeleasing der heilige Gral ist
Zuerst mal: Warum überhaupt Leasing?
Ganz einfach: Steuern.
Wenn ich das Auto lease, kann ich die monatlichen Raten sofort als Betriebsausgabe absetzen (wenn ich es geschäftlich nutze). Das mindert meinen Gewinn und damit meine Steuerlast.
Außerdem bleibt meine Liquidität erhalten. Ich muss keine 50.000 Euro auf den Tisch legen, sondern zahle vielleicht 250 Euro im Monat. Das Geld auf dem Konto kann ich lieber in Marketing stecken.
LeasingMarkt.de: Das „Check24“ für Autos
Früher bin ich von Autohaus zu Autohaus gerannt. Heute geht das online. LeasingMarkt.de ist eigentlich kein Anbieter, sondern eine Plattform, auf der hunderte Autohäuser ihre Angebote einstellen.
Das Geniale: Es gibt spezielle Filter für Gewerbekunden.
Und glaubt mir, die Angebote für Gewerbe sind oft 30-50 % billiger als für Privatleute. Warum? Weil die Hersteller die Autos in den Markt drücken wollen, damit man sie auf der Straße sieht.
Mein Such-Auftrag: Der „Leasingfaktor“
Jetzt wird es kurz mathematisch (aber nur kurz, versprochen!). Um zu wissen, ob ein Angebot gut ist, müsst ihr den Leasingfaktor kennen.
Die Formel ist simpel:
(Monatliche Rate / Bruttolistenpreis) x 100
- Faktor 1,0 = Normales Angebot.
- Faktor 0,7 = Sehr gut.
- Faktor unter 0,5 = Hot Deal / Schnäppchen.
Ich habe auf LeasingMarkt.de gezielt nach „Sofort verfügbar“ und einem Faktor unter 0,6 gesucht.
Gefunden habe ich einen Cupra Formentor. Hybrid (wichtig für die 0,5% Versteuerung!).
Listenpreis: knapp 48.000 €.
Leasingrate für Gewerbe: 189 € netto im Monat.
Anzahlung: 0 Euro.
Laufzeit: 24 Monate.
Leute, für 189 Euro krieg ich bei der Bahn nicht mal ne Bahncard 100.
Der Ablauf: Nicht alles ist Gold was glänzt
Ich habe also auf „Anfrage senden“ geklickt.
Wichtig zu wissen: Ihr schließt den Vertrag nicht mit LeasingMarkt ab, sondern mit dem Autohaus, das dahintersteckt. In meinem Fall war das ein großer Händler aus Nordrhein-Westfalen.
Die Hürde: Die Bonitätsprüfung.
Das Autohaus wollte natürlich wissen, ob ich zahlen kann.
- Gewerbeanmeldung (muss oft älter als 6 Monate sein).
- BWA vom letzten Jahr.
- Ausweiskopie.
Da ich alles parat hatte, ging das fix. Der Vertrag kam per Mail, ich hab digital unterschrieben. Drei Wochen später konnte ich den Wagen abholen (manchmal liefern die auch, kostet aber extra).
Die Falle: Kilometer und Rückgabe
Das Auto ist geil. Hybrid fahren macht Spaß, Kunden sind beeindruckt.
Aber hier ist die Warnung für alle Vielfahrer unter euch Maklern:
Die günstigen Raten gelten meist nur für 10.000 km im Jahr.
Ich fahre aber eher 20.000 km.
Ich habe das im Konfigurator angepasst. Die Rate stieg von 189 € auf 249 €. Immer noch okay, aber man darf sich nicht von den Schaufenster-Preisen blenden lassen.
Und: Behandelt das Auto wie ein rohes Ei. Bei der Rückgabe schauen die Gutachter genau hin. Jeder Kratzer, der über „normale Gebrauchsspuren“ hinausgeht, wird teuer berechnet. Ich lege jeden Monat fiktiv 50 Euro beiseite für eventuelle Nachzahlungen bei der Rückgabe.
Mein Fazit für Selbstständige
Kaufen ist für mich tot. Warum Kapital binden in etwas, das jeden Tag an Wert verliert?
LeasingMarkt.de ist perfekt, um einen Marktüberblick zu kriegen und echte Schnäppchen (die sogenannten „Leasing-Kracher“) zu finden.
Vorteile:
- Extrem günstige Gewerbe-Konditionen.
- Transparenter Vergleich durch Leasingfaktor.
- Steuervorteile & Liquiditätsschonung.
Nachteile:
- Kilometerbegrenzung (teuer bei Mehrkilometern).
- Nichts für ganz frische Gründer (Bonität muss stimmen).
- Man besitzt das Auto am Ende nicht.
Wer von euch least auch? Und wer schwört noch auf „Barzahlung“? Schreibt mir in die Kommentare, ob ihr schon mal Stress bei der Leasing-Rückgabe hattet