Als ich meinen ersten Unternehmenskredit beantragt habe, kam ziemlich schnell die Frage:
„Und wie möchten Sie den Kredit absichern?“
Ich hatte keine Ahnung, was ich darauf sagen sollte. Und ehrlich? Das hat mir damals das Genick gebrochen.
Heute weiß ich: Sicherheiten sind oft der Schlüssel, um überhaupt eine Kreditbewilligung zu bekommen. Und es gibt viel mehr Möglichkeiten, als nur Haus und Hof zu verpfänden.
Hier erzähl ich dir, wie ich das Thema Sicherheiten für mich gelöst habe – und was du daraus mitnehmen kannst.
Was bedeutet „Sicherheit“ eigentlich?
Eine Sicherheit ist etwas, das die Bank oder der Kreditgeber bekommt, falls du den Kredit nicht zurückzahlen kannst. Das gibt ihnen Schutz – und dir bessere Konditionen.
Es gibt zwei Arten:
- Personalsicherheiten (z. B. Bürgschaften, Schuldanerkenntnisse)
- Realsicherheiten (z. B. Immobilien, Maschinen, Fahrzeuge, Forderungen)
Je besser und stabiler deine Sicherheiten sind, desto eher sagt die Bank ja – und desto günstiger wird meist dein Zins.
Wie ich früher naiv in die Verhandlungen gegangen bin
Anfangs dachte ich: „Meine guten Geschäftszahlen reichen doch als Sicherheit!“
Falsch gedacht. Banken lieben harte, verwertbare Werte. Zahlen sind wichtig – aber Sicherheiten sind ihr Rettungsanker.
Mein damaliger Fehler: Ich hatte keine Vermögensaufstellung vorbereitet, keine Liste an möglichen Sicherheiten – und konnte im Gespräch auch nichts anbieten.
Ergebnis: Zögerliche Bank, schlechte Konditionen.
Wie ich es heute besser mache: Meine Sicherheiten-Strategie
Ich gehe heute jede Kreditanfrage strategisch an und kläre vorher:
1. Welche Sicherheiten kann ich bieten?
- Geschäftliches Vermögen (z. B. Fahrzeuge, Maschinen, IT)
- Private Rücklagen (z. B. Sparguthaben, Wertpapiere – aber Vorsicht, immer abwägen!)
- Lebensversicherungen (können abgetreten werden)
- Forderungen (Offene Rechnungen an gute Kunden sind auch Sicherheiten!)
Ich stelle daraus eine Liste zusammen – mit aktuellen Werten und Nachweisen.
2. Bürgschaften clever einsetzen
In manchen Fällen hab ich auch eine Bürgschaft eingesetzt. Entweder privat (z. B. durch Partner) oder durch sogenannte Bürgschaftsbanken.
Bürgschaftsbanken übernehmen einen Teil des Risikos gegenüber der Bank – gegen eine kleine Gebühr.
Das hat mir schon zweimal den Kredit gerettet, obwohl ich sonst vielleicht abgelehnt worden wäre.
Tipp: Informier dich über die Bürgschaftsbank deines Bundeslands – lohnt sich!
3. Flexibel bleiben
Wenn ich merke, dass eine Bank besonders „sicherheitsverliebt“ ist, packe ich lieber zu Beginn schon kleinere Sicherheiten auf den Tisch – statt später nachverhandeln zu müssen.
Ich biete Alternativen an, z. B.:
- „Ich könnte das Firmenfahrzeug als Sicherheit stellen.“
- „Oder ich könnte eine Abtretung meiner zukünftigen Forderungen vereinbaren.“
Das zeigt: Ich denke mit – und bin lösungsorientiert.
Keine Sicherheiten? Kein Weltuntergang – aber Vorbereitung ist alles
Natürlich bekommst du auch Kredite ohne klassische Sicherheiten – etwa bei Plattformen wie auxmoney oder iwoca. Aber gerade bei größeren Summen ist Vorbereitung Gold wert.
Meine Devise heute: Ich geh in jedes Finanzierungsgespräch mit einer klaren Sicherheiten-Mappe rein. Und ich signalisiere von Anfang an: Ich bin bereit, Verantwortung zu übernehmen.
Das hat meine Kreditchancen enorm verbessert. Und mein Zinsniveau auch. 😎
Willst du im nächsten Beitrag vielleicht wissen, wie ein typisches Bankgespräch abläuft – inklusive der wichtigsten Fragen, die du erwarten kannst?
Oder soll ich lieber mal einen Beitrag darüber schreiben, wie du clever mehrere Finanzierungsangebote gleichzeitig einholst und dabei verhandelst?
Sag einfach Bescheid, Alex – ich bin in Top-Schreiblaune! 🚀💬