Nie wieder Tankbelege suchen: Warum ich meine Shell-Punkte gegen die DKV Card getauscht habe

Veröffentlicht am 11. Dezember 2025

Wenn du Handwerker bist oder im Vertrieb arbeitest, kennst du das Szenario: Es ist Monatsende. Der Steuerberater will die Unterlagen. Du sitzt im Transporter und wühlst im Handschuhfach. Zwischen alten Kaugummipapieren und Parkscheinen suchst du diese kleinen, verblichenen Thermopapier-Zettel.
„Verdammt, wo ist der Beleg vom 12. März über 80 Euro Diesel?“
Wenn du ihn nicht findest, hast du Pech. Keine Vorsteuererstattung. Kein Betriebsausgabenabzug. Du hast quasi 80 Euro privat getankt. Jahrelang ging mir das so. Ich habe an jeder Tankstelle mit meiner privaten EC-Karte oder bar gezahlt und gehofft, dass ich den Zettel nicht verliere. Ein Kollege lachte mich neulich aus: „Sag mal Alex, lebst du noch im Mittelalter? Hol dir ne Tankkarte.“
Ich dachte immer, Tankkarten wie DKV oder UTA sind nur was für Speditionen mit 50 LKWs.
Falsch gedacht. Die nehmen auch „Kleine“ wie uns.

Ich habe mir die DKV Card geholt. Warum das mein Leben vereinfacht hat (und wo der Haken ist), erzähl ich euch jetzt.

Das Prinzip: Tanken auf Rechnung

Eine Tankkarte funktioniert wie eine Kreditkarte, aber nur fürs Auto.
Du fährst an die Tankstelle (DKV geht fast überall: Aral, Shell, Esso, Star, Jet…). Du tankst. Du gehst zur Kasse.
Statt Bargeld zeigst du die DKV Karte. Du tippst deinen PIN und den Kilometerstand ein. Fertig.

Du bekommst keinen Zettel, den du aufbewahren musst (du kriegst zwar einen Beleg zur Kontrolle, aber für die Steuer ist der egal).

Der Zauber passiert am Monatsende:
Du bekommst von DKV eine einzige Sammelrechnung.

Da stehen alle Tankvorgänge von allen Autos (wenn du Mitarbeiter hast) sauber aufgelistet drauf.

  • Datum
  • Uhrzeit
  • Ort
  • Menge
  • Netto/Brutto

Diese eine PDF-Datei schicke ich an meinen Steuerberater (oder lade sie in sevDesk hoch).
Ergebnis: 1 Buchung statt 20 Buchungen. 100 % Finanzamt-sicher. Nie wieder verlorene Belege.

Sparen wir auch Geld? (Der Rabatt-Mythos)

Jetzt wird es spannend. Viele denken: „Mit Tankkarte kriege ich den Sprit billiger.“
Jein.
DKV (und andere Anbieter) haben verschiedene Modelle.
Es gibt oft einen kleinen Rabatt auf den Säulenpreis (z.B. 1-2 Cent pro Liter Diesel).
ABER: Die Karte kostet auch Gebühren.
Es gibt meist eine monatliche Kartengebühr (bei kleinen Kunden oft ca. 2-5 Euro pro Karte) und manchmal einen Systemaufschlag auf den Spritpreis, je nachdem wo man tankt.

Ich habe mal nachgerechnet:
Wenn ich nur die reinen Spritkosten gegen die Gebühren rechne, ist es für mich als Einzelunternehmer ein Nullsummenspiel. Ich spare vielleicht 5 Euro im Jahr oder zahle 5 Euro drauf.
Aber: Die Zeitersparnis bei der Buchhaltung ist gigantisch.
Wenn ich (oder mein Steuerberater) jeden Monat 20 Zettel einzeln buchen muss, kostet das Zeit und Honorar. Das kostet mich sicher 50 Euro im Monat an Arbeitszeit.

Die Sammelrechnung kostet mich 2 Minuten.
Das ist die wahre Ersparnis.

Wo kann man tanken?

Das war meine größte Sorge. Muss ich jetzt immer zu einer bestimmten teuren Marke fahren?
Nein. Die DKV Card ist ein „Marken-Hopper“. Sie funktioniert bei Aral, Shell, Total, Esso aber auch bei günstigen Marken wie Jet, Star oder HEM. In meiner App sehe ich immer, wo die nächste Partner-Tankstelle ist und was der Sprit dort kostet. Ich fahre also immer noch zur günstigsten Tanke, zahle aber mit der Karte.

Mein Fazit für Handwerker & Vielfahrer

Die DKV Card (oder Alternativen wie UTA) lohnt sich nicht, wenn du nur einmal im Monat tankst.

Aber wenn du:

  1. Jede Woche an der Säule stehst.
  2. Mitarbeiter hast, die tanken müssen (und denen du kein Bargeld mitgeben willst).
  3. Das Zettelchaos hasst.

Dann ist es ein Pflicht-Tool. Die 3-5 Euro Gebühr pro Monat hole ich locker wieder rein, weil ich nicht mehr fluchend im Handschuhfach wühle. Und für Mitarbeiter ist es super: Ich kann Limits setzen (z.B. „Nur Diesel, kein Shop-Einkauf“), damit die Jungs sich nicht auf Firmenkosten mit Red Bull eindecken. 😉

Wie regelt ihr das Tanken? Sammelt ihr noch Zettel oder habt ihr schon auf Plastik umgestellt?