Wenn man sich im Internet so umschaut, könnte man meinen, alle Selbstständigen und Unternehmer sind finanzielle Überflieger. Immer die perfekte Liquiditätsplanung, nie im Minus, immer clever investiert.
Ich bin Alex – seit Jahren selbstständig – und ich sag dir: So läuft das in der Realität nicht. Zumindest bei mir war’s lange nicht so. Ich habe viele Fehler gemacht – teure Fehler.
Heute will ich dir offen erzählen, was bei mir schiefgelaufen ist – und wie du es besser machen kannst. Vielleicht erspart dir das ja den einen oder anderen unnötigen Euro Verlust. 😉
Fehler Nr. 1: Ich hatte anfangs keinen Puffer
Ganz am Anfang dachte ich: „Ach, das wird schon laufen. Wenn die Kunden zahlen, passt das.“
Tja. Und dann? Zwei Rechnungen verspätet, Steuer-Nachzahlung kam früher als gedacht – und ich hing im Dispo.
Lehre: Heute baue ich immer eine Liquiditätsreserve auf (mindestens 3 Monatskosten). Ohne die würde ich heute gar nicht mehr ruhig schlafen.
Fehler Nr. 2: Zu früh zu viel Technik gekauft
Als es im zweiten Jahr gut lief, hab ich mir direkt den neuesten Laptop, teure Kameraausrüstung und ein schickes E-Bike fürs Büro gegönnt.
Ergebnis: Liquidität weg, Ratenverpflichtungen am Hals – und ehrlich gesagt: Die Hälfte der Technik hätte auch noch 2 Jahre gereicht.
Lehre: Heute frage ich mich bei größeren Ausgaben immer: Brauche ich das JETZT – oder will ich es nur haben? Und: Bringt es dem Geschäft wirklich was?
Fehler Nr. 3: Kein Überblick über wiederkehrende Kosten
Ich hatte anfangs zig Software-Tools im Abo, von denen ich manche kaum genutzt habe. 20 € hier, 40 € da, noch ein Cloud-Abo… und auf einmal waren’s 500 € Fixkosten pro Monat nur für Zeug, das ich nicht mal brauchte.
Lehre: Heute mache ich 2-mal im Jahr einen „Kostencheck“: Was nutze ich wirklich? Was kann weg? Jeder gesparte Euro geht lieber ins Polster oder in die Vorsorge.
Fehler Nr. 4: Finanzierung nicht frühzeitig organisiert
Es gab Zeiten, da wollte ich investieren (z. B. größere Marketing-Kampagne) – aber ich hatte vorher keinen Kreditrahmen beantragt. Also musste ich kurzfristig auf teure Kontokorrentkredite ausweichen.
Lehre: Heute bereite ich Finanzierungen proaktiv vor: Ich checke rechtzeitig meine Bonität, halte Kontakt zu Plattformen wie iwoca oder Funding Circle – und habe einen klaren Plan, wo ich im Fall der Fälle Kapital herbekomme.
Fehler Nr. 5: Steuerrücklagen unterschätzt
Ganz übler Klassiker: In meinem ersten richtig guten Jahr hab ich brav Geld verdient – aber zu wenig fürs Finanzamt zurückgelegt. Ergebnis: Riesen-Steuernachzahlung + Vorauszahlungen → Riesen-Schock.
Lehre: Heute lege ich bei JEDER Zahlung 30–35 % aufs Steuerkonto. Ohne Ausnahme. Damit kommt keine Steuerfalle mehr überraschend.
Fehler gehören dazu – aber man muss draus lernen
Ich hab wirklich viel Lehrgeld gezahlt. Aber genau deshalb kann ich heute entspannter und planvoller mit meinen Finanzen umgehen.
Wenn du noch am Anfang stehst oder schon erste Erfolge hast: Mach nicht den gleichen Quatsch wie ich damals. Bau dir dein Polster auf. Sei vorsichtig mit Technik und Fixkosten. Und sorge früh für saubere Finanzstrukturen.
Wenn du dazu Fragen hast oder wissen willst, wie ich heute meine Finanzplanung mache – schreib mir gern. Ich erzähl dir offen und ohne Beratersprech, was bei mir wirklich funktioniert.