Mein Weg zum KfW-Kredit – so habe ich als Unternehmer Schritt für Schritt die Finanzierung bekommen

Ich weiß noch genau, wie nervös ich war, als ich das erste Mal den Gedanken hatte: „Alex, jetzt brauchst du wirklich einen Kredit.“
Die Auftragslage war top, die Umsätze stiegen, aber genau deswegen stand ich vor einem Problem: Neue Maschinen, höhere Materialkosten und gleichzeitig Rechnungen von Kunden, die erst Wochen später bezahlt wurden.
Mein Gedanke: Wenn ich das nicht finanziert bekomme, bremse ich mein eigenes Wachstum aus. Und genau da kam der KfW-Unternehmerkredit ins Spiel.


Schritt 1: Bedarf wirklich klar definieren

Am Anfang habe ich den Fehler gemacht, einfach „irgendwas“ finanzieren zu wollen.
Doch die Bank will genau wissen: Wofür brauchst du das Geld?
Also habe ich mich hingesetzt und einen genauen Plan erstellt:

  • Investition in zwei neue Maschinen (Kostenpunkt: knapp 120.000 €)
  • Aufstockung des Warenlagers (30.000 €)
  • Puffer für Betriebskosten (20.000 €)

Erst als ich das klar aufgeschrieben hatte, konnte ich sinnvoll weitergehen.


Schritt 2: Hausbank einbinden

Der nächste Gang war zu meiner Hausbank. Ich dachte: „Die kennen mich, das läuft bestimmt easy.“
Aber die Wahrheit: Auch hier musste ich überzeugen. Denn die Bank entscheidet, ob sie meinen Antrag an die KfW weiterleitet oder nicht.
Mein Bankberater hat mir sofort gesagt: „Alex, du brauchst belastbare Zahlen und eine plausible Rückzahlungsstrategie.“

Ich habe also folgende Unterlagen vorbereitet:

  • BWA und Jahresabschluss
  • Liquiditätsplanung für die nächsten 12 Monate
  • Investitionsplan inkl. Nutzen der Maschinen
  • Businessplan-Update

Schritt 3: Der eigentliche Antrag

Das war der Punkt, an dem ich dachte: „Jetzt wird’s bürokratisch.“
Aber: Eigentlich ging es erstaunlich schnell, weil meine Bank alles digital an die KfW weitergereicht hat.
Wichtig war, dass ich bei der Kredithöhe realistisch geblieben bin. Lieber etwas weniger beantragen und Spielraum behalten, als sich mit einer zu großen Summe gleich unnötig Druck aufladen.


Schritt 4: Warten auf die Entscheidung ⏳

Die härteste Phase: Warten.
Zwischen Antrag und Zusage lagen bei mir knapp drei Wochen. In dieser Zeit habe ich mir natürlich ständig Sorgen gemacht: „Was, wenn sie ablehnen?“
Aber: Die KfW arbeitet in festen Programmen, und wenn die Bank dich als tragfähig einschätzt, sind die Chancen ziemlich gut.


Schritt 5: Zusage & Auszahlung

Der Anruf vom Bankberater war einer der schönsten Momente meiner Unternehmerlaufbahn: Kredit bewilligt.
Und das Beste: Die Zinsen lagen gut unter dem, was ich für einen klassischen Betriebsmittelkredit bekommen hätte.
Die Auszahlung erfolgte wenige Tage später – und ich konnte direkt loslegen, meine Investitionen umzusetzen.


Meine Learnings aus dem Prozess

  1. Früh anfangen. Wenn du erst anfängst, dich um Finanzierung zu kümmern, wenn das Konto leer ist, wird’s stressig.
  2. Gut vorbereitet ins Bankgespräch gehen. Zahlen, Pläne, Argumente – alles auf den Tisch.
  3. Realistisch bleiben. Nicht übertreiben bei der Kreditsumme, sonst winkt die Bank ab.
  4. Die persönliche Beziehung zählt. Mein Bankberater war letztlich mein größter Verbündeter.

Heute bin ich froh, dass ich damals diesen Schritt gegangen bin. Der KfW-Kredit hat mir nicht nur Luft verschafft, sondern mein Unternehmen auf das nächste Level gehoben.
Und ich kann jedem Unternehmer nur raten: Trau dich, diesen Weg zu gehen. Es ist weniger kompliziert, als es von außen aussieht – wenn du es richtig angehst.


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