Mein erstes Mitarbeitergehalt – wie ich es kalkuliert habe, ohne mein Unternehmen zu ruinieren

Ich geb’s ehrlich zu: Der Gedanke, jemanden einzustellen, hat mir lange richtig Schiss gemacht. Nicht, weil ich kein Vertrauen in andere hätte – sondern weil ich nicht wusste, ob ich mir das wirklich leisten kann.
Ein festes Gehalt, Sozialabgaben, Urlaub, Krankheit, Büroausstattung … da kommt einiges zusammen.
Aber ich wollte wachsen. Und ich wusste: Alleine komm ich irgendwann nicht mehr weiter.
Deshalb zeig ich dir heute, wie ich mein erstes Mitarbeitergehalt kalkuliert habe, worauf ich geachtet hab – und was ich beim nächsten Mal besser (oder genauso) machen würde.


Die Ausgangslage: Mehr Arbeit, weniger Fokus

Ich hatte zu dem Zeitpunkt schon mehrere Projekte gleichzeitig am Laufen – Kundenbetreuung, Buchhaltung, Angebotslegung, Websitepflege, Social Media, und dann auch noch Neukundenakquise.

Das hat sich gerächt:

  • Ich hab Aufträge verschoben
  • Rechnungen zu spät geschrieben
  • Bei Kundenanfragen oft zu spät reagiert

Und irgendwann war klar: Ich brauch Hilfe – vor allem im Backoffice. Aber eben nicht auf Kosten meiner Existenz.


So hab ich das Gehalt kalkuliert – Schritt für Schritt

1. Bedarf analysieren

Ich hab zuerst geschaut: Welche Aufgaben könnte jemand übernehmen?

  • E-Mails sortieren & beantworten
  • Rechnungen schreiben
  • Termine koordinieren
  • einfache Recherchen
  • Pflege von Online-Tools

Ich wusste: Das ist kein Vollzeitjob. Also hab ich von Anfang an mit einer Teilzeitkraft auf 20 Stunden/Woche gerechnet.

2. Bruttogehalt definiert

Ich wollte fair zahlen, aber auch realistisch bleiben.
Nach etwas Recherche und Gesprächen im Netzwerk hab ich mich entschieden für:

👉 2.200 € brutto / Monat bei 20 Std./Woche

Das liegt über Mindestlohn, aber unter Tarif – und war für den Aufgabenbereich absolut gerechtfertigt.

3. Gesamtkosten für mich als Arbeitgeber

Viele vergessen das: Das Bruttogehalt ist nicht das, was dich als Unternehmer wirklich kostet.

Ich hab grob gerechnet:

  • 2.200 € brutto
    • ca. 400–500 € Sozialabgaben Arbeitgeberanteil
    • Versicherung (BG, ggf. Zusatzleistungen)
    • Hardware (Laptop, Bildschirm, Headset)
    • Softwarezugänge

In Summe: ca. 2.800–3.000 € pro Monat
Das war meine Benchmark. Und damit bin ich in die Budgetplanung gegangen.


Woher kommt das Geld? Liquiditätscheck

Ich hab mir dann ehrlich die Frage gestellt:
Kann ich diese Kosten über mindestens 12 Monate hinweg tragen – auch, wenn’s mal schlechter läuft?

Meine Antwort war: Ja, mit Einschränkungen.
Ich hab dann:

  • meinen Unternehmerlohn leicht reduziert
  • weniger Marketing-Budget eingeplant
  • einen kleinen Puffer aus Rücklagen genommen
  • mit einem Förderprogramm kombiniert (dazu gleich mehr)

Förderprogramme nutzen – mein echter Gamechanger

Was mir am meisten geholfen hat: Ich hab mich beim Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit beraten lassen.
Und siehe da: Es gibt richtig gute Förderungen für die Einstellung von Arbeitslosen oder Berufsrückkehrern.
In meinem Fall: 50 % Lohnkostenzuschuss für die ersten 6 Monate
Dadurch konnte ich viel entspannter starten – und mein erster Mitarbeiter bekam einen fairen Vertrag.


Mitarbeiter einstellen ist kein Risiko – wenn man’s richtig vorbereitet

Ich hätte es früher machen sollen – ganz ehrlich.
Heute hab ich nicht nur mehr Kapazitäten, sondern auch mehr Klarheit im Kopf.
Ich kann mich wieder auf das konzentrieren, was ich am besten kann – und die anderen Aufgaben sind in guten Händen.
Wenn du gerade überlegst, ob du jemanden einstellen sollst – sprich mich gerne an. Ich zeig dir, wie ich’s gerechnet hab – und was ich beim nächsten Mal anders machen würde.

 

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