Liquiditätsreserve aufbauen – Wie ich mir mein finanzielles Polster geschaffen hab (und warum du das auch tun solltest)

Kennst du das Gefühl, wenn mal wieder zwei Großkunden gleichzeitig später zahlen, während Miete, Versicherungen und Steuer-Vorauszahlung gnadenlos zum Monatsanfang abgebucht werden?
Ich sag’s dir ganz ehrlich: Genau solche Momente haben mich früher als Selbstständiger extrem gestresst.
Ich bin Alex – Unternehmer seit vielen Jahren – und ich habe gelernt: Ohne eine Liquiditätsreserve bist du in deinem Business nie wirklich frei.
Heute erzähle ich dir, wie ich es geschafft habe, mir Stück für Stück ein eigenes finanzielles Polster aufzubauen – und wie du das für dein Unternehmen auch hinbekommst.


Warum eine Liquiditätsreserve wichtiger ist als „Gewinn“

Viele Selbstständige schauen aufs Jahr: Was bleibt am Ende übrig?
Aber: Viel gefährlicher sind kurzfristige Engpässe.

  • Ein geplatzter Auftrag
  • Eine unerwartete Steuer-Nachzahlung
  • Ein neuer Computer, der schneller fällig wird als gedacht

Ohne Reserve reicht schon eine einzige unerwartete Rechnung, um dein Konto ins Minus zu reißen. Mit Reserve? Kein Problem – du zahlst aus dem Puffer und machst ruhig weiter.


Wie hoch sollte die Liquiditätsreserve sein?

Ich habe mich an dieser Faustregel orientiert:

3 Monatsfixkosten als Ziel.

Also: Miete, Versicherungen, Software, Marketing, Leasingraten, Gehalt (wenn du auszahlen musst) – mal 3.

Das ergibt dein „ideales Polster“.

Bei mir waren das anfangs ca. 6.000 Euro – damals eine riesige Summe für mich. Aber ich habe mir das Ziel gesetzt – und Schritt für Schritt aufgebaut.


Wie ich meinen Puffer aufgebaut habe – ganz konkret

1. Ziel aufschreiben

Klingt banal – ist aber entscheidend. Ich hab’s mir dick und fett in mein Planungstool geschrieben: „Liquiditätsreserve aufbauen: 6.000 €“

2. Prozentuale Rücklage bei jedem Zahlungseingang

Immer wenn Geld reinkam, hab ich 10–20 % davon sofort auf ein separates Konto verschoben – am besten ein Tagesgeldkonto.

Beispiel: 2.000 € Gutschrift → 200–400 € für den Puffer.
Ganz automatisch – bevor ich’s für was anderes ausgebe.

3. Unerwartete Extra-Einnahmen zu 100 % in die Reserve

Einmalige Projekte, Boni, Rückerstattungen – die gingen komplett in den Puffer. So wuchs er schneller.

4. Liquiditätsreserve als „heilig“ betrachten

Ganz wichtig: Ich hab dieses Geld nie angetastet – außer im echten Notfall. Kein Spontanurlaub, kein Technikspielzeug. Das Konto war mein Sicherheitsnetz.


Was sich seitdem verändert hat

Seit ich dieses Polster habe:

  • Schlafe ich ruhiger – selbst wenn mal zwei fette Rechnungen gleichzeitig kommen
  • Verhandle ich entspannter mit Kunden und Lieferanten
  • Muss ich keine teuren Überziehungen oder Notkredite ziehen
  • Hab ich den Kopf frei für neue Projekte

Kurz gesagt: Ich bin freier. Und das ist für mich als Selbstständiger unbezahlbar.


Jede Selbstständige braucht ein Polster

Ich hab zu lange gedacht: „Brauche ich nicht, läuft doch.“
Falsch gedacht. Gerade wenn’s gut läuft, solltest du deinen Puffer aufbauen.
Denn es gibt immer Dinge, die du nicht planen kannst. Aber du kannst dich vorbereiten.
Wenn du Fragen hast oder wissen willst, wie du für dein Business die passende Reserve berechnest – schreib mir. Ich teile gern meine Erfahrung und meine kleine Excel-Vorlage dafür.


 

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