Kunde zahlt erst in 60 Tagen? Wie ich mit Billie mein Geld sofort bekomme (Factoring-Hack)

Veröffentlicht am 27. Dezember 2025

Wir alle lieben Großkunden.
Wenn man als kleine Marketing-Agentur oder als IT-Freelancer den Zuschlag für ein Projekt bei einem Konzern bekommt, knallen die Sektkorken. Reputation, Budget, alles super.
Bis die erste Rechnung gestellt wird.
Ich hatte neulich genau diesen Fall. Ein Projekt für einen großen deutschen Mittelständler. Volumen: 8.000 Euro. Ich habe geliefert, der Kunde war happy. Ich schicke die Rechnung per PDF.

Zwei Tage später kommt eine automatisierte Mail aus deren Buchhaltung:
„Vielen Dank. Wir haben Ihre Rechnung zur Zahlung angewiesen. Zahlungsziel gemäß unseren AGB: 60 Tage netto.“
Ich dachte, ich lese nicht richtig. 60 Tage? Das sind zwei Monate!
In zwei Monaten muss ich zweimal Miete zahlen, zweimal Leasingraten für mein Equipment und zweimal meine eigene Krankenversicherung. Ich bin keine Bank. Ich kann es mir nicht leisten, dem Kunden einen zinslosen Kredit über 8.000 Euro zu geben.
Früher hätte ich jetzt in den sauren Apfel gebissen und meinen Dispo überzogen (teuer!).

Heute nutze ich Factoring. Genauer gesagt: Ich nutze Billie. Wie ich damit meine Liquidität rette und warum es mir sogar egal ist, wenn der Kunde am Ende pleitegeht, erzähle ich euch heute.

Was ist Factoring? (Kurz für Nicht-BWLer)

Factoring klingt nach staubigen Aktenordnern und Bankern in grauen Anzügen.

Das Prinzip ist aber simpel:

  1. Du schreibst eine Rechnung an deinen Kunden (B2B).
  2. Du „verkaufst“ diese Rechnung sofort an einen Anbieter (den Factor).
  3. Der Anbieter überweist dir sofort das Geld (meist 100 % abzüglich Gebühr).
  4. Dein Kunde überweist das Geld später (in 60 Tagen) an den Anbieter.

Früher lohnte sich das nur für Millionen-Umsätze. Anbieter wie Billie haben das aber so einfach gemacht wie Online-Shopping.

Der Test: Rechnung hochladen, Geld kassieren

Ich habe mich bei Billie registriert. Da es ein reines B2B-Produkt ist, musste ich natürlich meine Steuernummer und Gewerbeanmeldung angeben. Das Onboarding dauerte keine 10 Minuten.

Dann kam der Praxistest mit meiner 8.000-Euro-Rechnung.

  1. Rechnung erstellen: Ich habe die Rechnung ganz normal in meinem Buchhaltungsprogramm (sevDesk) geschrieben.
  2. Verknüpfung: Da Billie eine Schnittstelle zu sevDesk (und Lexoffice) hat, konnte ich die Rechnung direkt auswählen.
  3. Der Check: Billie prüft in Echtzeit die Bonität meines Kunden.Das ist der spannende Moment. Wenn dein Kunde kurz vor der Insolvenz steht, lehnt Billie ab. In meinem Fall war der Kunde solvent. Grünes Licht.

Ich klickte auf „Rechnung vorfinanzieren“.

Am nächsten Morgen um 09:30 Uhr klingelte mein Handy: Zahlungseingang auf dem Geschäftskonto.

7.880 Euro. (Die 8.000 € minus Gebühren).

Das Geld war da. Nach weniger als 24 Stunden. Nicht nach 60 Tagen.

Die Kosten: Ist das nicht Wucher?

Rechnen wir nach.
Ich habe ca. 120 Euro Gebühr bezahlt. Das sind 1,5 % der Rechnungssumme.
Klingt erst mal nach Geldverlust.
Aber vergleicht das mal mit dem Dispo. Wenn ich mein Konto für 2 Monate um 8.000 Euro überziehe (bei 12 % Zinsen), kostet mich das fast genauso viel – plus der Stress, dass mein Kreditrahmen am Limit ist.
Für mich ist die Gebühr von Billie kein „Verlust“, sondern der Preis für Seelenfrieden.

Ich habe das Geld sofort und kann es reinvestieren (z.B. in Werbung), um den nächsten 8.000-Euro-Auftrag zu holen. Liquidität ist der Treibstoff unseres Motors. Ohne Sprit fährt der Ferrari nicht, egal wie toll er aussieht.

Der geheime Vorteil: Ausfallschutz (Delkredere)

Jetzt kommt das Feature, das Factoring für mich zum „No-Brainer“ macht. Es nennt sich echtes Factoring (oder Delkredere-Schutz).Das bedeutet: Wenn mein Kunde in 4 Wochen Insolvenz anmeldet und die Rechnung nie bezahlen kann…
…darf ich das Geld trotzdem behalten.

Billie kauft die Rechnung inklusive dem Ausfallrisiko. Ich habe mein Geld sicher. Das Risiko liegt bei Billie (dafür zahle ich ja die Gebühr).
Gerade in unsicheren wirtschaftlichen Zeiten ist das wie eine Versicherung. Ich muss nicht zittern, ob der Kunde zahlt. Ich habe mein Geld ja schon.

Der Haken: Nur für B2B

Bevor ihr euch jetzt freut: Das Ganze funktioniert nur im B2B-Bereich (Business to Business). Wenn ihr Hochzeitsfotograf seid und Rechnungen an Privatleute schreibt, könnt ihr Factoring vergessen.

Und: Euer Kunde bekommt mit, dass ihr Factoring nutzt. Auf der Rechnung steht nämlich unten klein drauf: „Bitte überweisen Sie den Betrag an Billie GmbH“. Manche haben Angst, dass das „bedürftig“ wirkt („Hat der Alex kein Geld, dass er die Rechnung verkaufen muss?“). Ich sehe das anders. Es wirkt professionell. Fast alle großen Konzerne nutzen Factoring. Es zeigt, dass du modernes Finanzmanagement betreibst.

Mein Fazit

Für Agenturen, Berater und Handwerker, die mit Firmenkunden arbeiten, ist Billie ein mächtiges Werkzeug. Es bricht die Macht der Großkonzerne, die uns kleine Dienstleister als billige Kreditgeber missbrauchen wollen („Zahlungsziel 90 Tage“). Ich nutze es nicht für jede Rechnung (kostet ja Marge), aber bei großen Summen oder neuen Kunden, deren Zahlungsmoral ich nicht kenne, drücke ich sofort auf den Knopf.

Wie lange wartet ihr im Schnitt auf euer Geld? Und habt ihr schon mal erlebt, dass ein Kunde gar nicht gezahlt hat?
Cash is King