Kredit ohne Immobilien: Wie ich mein Darlehen trotzdem abgesichert hab – ganz ohne Haus & Hof

Ich war 2022 auf der Suche nach einer Finanzierung für ein neues Projekt – rund 30.000 €.
Mein Problem: Ich besitze kein Haus. Keine Wohnung. Kein Grundstück. Nada.
Und trotzdem hab ich den Kredit bekommen – mit vernünftigen Zinsen.
Der Trick war, Alternativen zur klassischen Besicherung zu nutzen – und clever zu argumentieren.


Warum viele Banken noch immer nach Immobilien fragen

Ganz einfach: Ein Haus ist für die Bank greifbar, bewertbar, notfalls verwertbar.
Wenn du keins hast, fällst du bei vielen klassischen Banken erstmal durchs Raster.
Aber es gibt gute Nachrichten:
📌 Es gibt andere Sicherheiten, die Kreditgeber anerkennen – wenn du sie richtig präsentierst.


Diese Alternativen habe ich angeboten – und sie haben funktioniert

1. Abtretung laufender Einnahmen

Ich hab regelmäßige Geldeingänge aus meinem Onlinegeschäft – z. B. über Stripe und Digistore.
Was hab ich gemacht?

Ich hab einen Teil dieser Einnahmen als „Absicherung“ angeboten.
Also: Wenn ich nicht zahle, darf der Kreditgeber direkt auf diese Einnahmequellen zugreifen.

Das funktioniert besonders gut bei Plattformen wie iwoca oder fincompare – aber auch bei factoring-orientierten Anbietern.


2. Bürgschaft (aber clever)

Ich wollte niemanden aus meiner Familie als Bürgen eintragen – zu heikel.
Stattdessen hab ich eine kleine GmbH, mit der ich befreundet bin, gefragt:

„Würdet ihr für maximal 10.000 € bürgen, wenn’s dem Projekt zugutekommt – und wir dafür gegenseitig Werbung machen?“

Gesagt, getan. Eine schlanke Bürgenvereinbarung – das hat den Kreditgeber überzeugt.

💡 Wichtig: Bürgschaften können auch auf begrenzte Beträge lauten. Muss nicht immer all-in sein.


3. Verpfändung von Rücklagen oder Investments

Ich hatte ein ETF-Depot mit knapp 8.000 € – nicht die Welt, aber es reichte.
Ich hab angeboten, das Depot zu „verpfänden“.
Also: Die Bank bekommt Zugriff, aber nur im Notfall.
Das wirkt deutlich entspannter als „ich hab nix“ – und war für meine Plattform ein zusätzlicher Vertrauensanker.


4. Abtretung von offenen Forderungen

Ich hatte einige Kundenrechnungen (z. B. Wartungsverträge, Lizenzgebühren) mit Laufzeit 6–12 Monate.
Ich hab einfach gesagt:

„Hier sind vertraglich fixierte Einnahmen. Ich trete die im Zweifel ab.“

Funktioniert besonders gut bei B2B-Kunden, wenn du feste Zahlungseingänge hast.


Was du außerdem brauchst: Ein sicheres Auftreten und klare Zahlen

Ganz ehrlich: Wer keine Immobilie hat, muss durch andere Dinge punkten.

✅ saubere Buchhaltung
✅ verständliches Geschäftsmodell
✅ Cashflow-Prognose
✅ ein Plan B (z. B. temporärer Umsatzrückgang? Rücklagen da?)

Ich hab’s immer so erklärt:

„Ich hab kein Haus – aber ich hab ein laufendes Geschäft, zufriedene Kunden, wiederkehrende Einnahmen und einen klaren Plan. Und im Zweifel kann ich 3 Monate auf private Ausgaben verzichten, um die Rate zu zahlen.“

Das hat mehr gewirkt als 20 Seiten Businessplan.


Kein Haus? Kein Drama.

Ich weiß, viele Selbstständige fühlen sich ohne Immobilien chancenlos bei Krediten – das muss aber nicht sein.
Wenn du:

  • alternative Sicherheiten clever einsetzt
  • deine Zahlen transparent präsentierst
  • und unternehmerisches Verantwortungsgefühl zeigst

…dann bekommst du auch ohne Grundbuch-Eintrag dein Geld.

Ich bin der beste Beweis. Und wenn ich’s geschafft hab, schaffst du’s auch 💪


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