Heute geht’s um eine dieser Grundsatzfragen, die sich fast jeder Unternehmer früher oder später stellt – egal ob bei der Gründung, beim Wachstum oder in der Neuausrichtung:
Soll ich lieber einen Kredit aufnehmen – oder versuchen, das Vorhaben aus Eigenmitteln zu stemmen?
Beide Wege haben ihre Stärken. Und beide können riskant werden, wenn sie nicht zu dir und deinem Unternehmen passen. Deshalb schauen wir uns heute an, wie du die richtige Entscheidung zwischen Fremdfinanzierung und Eigenkapitaleinsatz triffst – und worauf es dabei wirklich ankommt. 💭💶
Eigenkapital: Unabhängigkeit, aber auf eigene Rechnung
Wenn du ein Projekt komplett aus Eigenkapital finanzierst, bist du erst mal unabhängig. Keine Rückzahlung, keine Zinsen, keine Bank, die dir Vorgaben macht.
Das gibt dir maximale Freiheit – aber eben auch maximales Risiko.
Denn wenn etwas schiefläuft, stehst du alleine gerade. Und du bindest Kapital, das du vielleicht an anderer Stelle dringend gebraucht hättest – sei es für Rücklagen, andere Investitionen oder einfach als Sicherheitspolster.
Ich sage immer: Eigenkapital ist stark – aber es ist auch endlich.
Deshalb solltest du es gezielt einsetzen – da, wo du keine Fremdfinanzierung bekommst oder wo die Unabhängigkeit wirklich zählt.
Fremdkapital: Mehr Hebel, aber auch Verpflichtungen
Ein Kredit hingegen erlaubt dir, größere Sprünge zu machen, ohne dein ganzes Kapital zu binden.
Du investierst, zahlst die Mittel über einen längeren Zeitraum zurück – und behältst dabei deine Liquidität für den laufenden Betrieb.
Das kann sehr sinnvoll sein – vor allem, wenn du weißt, dass dein Vorhaben zusätzliche Einnahmen generiert, mit denen du die Raten problemlos bedienen kannst.
Aber klar: Ein Kredit ist eine Verpflichtung. Du musst die Raten bedienen – auch wenn es mal nicht rund läuft.
Deshalb solltest du genau kalkulieren: Wie belastbar ist dein Cashflow wirklich? Wie viel Puffer hast du? Und wie sicher ist dein Plan?
Mischmodelle: Oft die beste Lösung
In vielen Fällen ist die sinnvollste Lösung eine Kombination aus Eigen- und Fremdkapital.
Du bringst einen Teil selbst ein – z. B. 20 oder 30 % – und finanzierst den Rest über einen Kredit. So zeigst du Engagement, behältst aber gleichzeitig deine Liquidität.
Auch Förderkredite, bei denen nur ein kleiner Eigenanteil nötig ist, sind hier interessant. Die KfW, regionale Förderbanken oder Bürgschaftsbanken helfen dir, mit überschaubarem Eigenkapital größere Vorhaben umzusetzen.
Ich selbst setze fast immer auf Mischlösungen – sie geben mir Spielraum und Sicherheit zugleich.
Mein Tipp: Denk in Wirkung, nicht in Finanzierung
Frag dich nicht nur: „Wie kann ich das finanzieren?“
Sondern: „Was bewirkt die Investition – und wie schnell rechnet sie sich?“
Wenn du weißt, dass ein Kredit dir mittelfristig mehr bringt als er kostet, dann ist er oft sinnvoller, als alles aus der eigenen Tasche zu zahlen.
Gleichzeitig solltest du dein Eigenkapital nicht unnötig aufbrauchen – denn du weißt nie, was morgen kommt.
Kredit oder Eigenkapital?
Die richtige Antwort ist selten entweder–oder.
Sie ist fast immer: Kommt drauf an. Auf dein Vorhaben, dein Geschäftsmodell, deine Zahlen – und deine Risikobereitschaft.
Wichtig ist, dass du deine Entscheidung bewusst triffst – und mit einem Plan dahinter. Dann wird die Finanzierung nicht zur Belastung, sondern zum Sprungbrett.
Wie finanzierst du deine Projekte bisher? Lieber selbst stemmen – oder fremdfinanzieren?
Ich freu mich wie immer auf deinen Kommentar oder deine Erfahrungen 😊