Wie eine Zimmerei mit CNC-Technik und Leasing den Generationswechsel absicherte
„Wir wollten nicht digitaler werden, um hip zu sein. Sondern damit mein Rücken nicht der letzte in der Firma ist.“
So beschreibt Jonas Riedel den Moment, als klar wurde: Es muss sich was ändern.
Die Geschichte: Generationenwechsel mit Spannung
Zimmerei Riedel war gut ausgelastet, aber an der Grenze.
Die alten Sägen? Zu laut, zu gefährlich, zu ungenau.
Die Aufmaßzettel? Papier. Das Kundenangebot? PDF, per Word gebastelt.
Jonas, der Sohn, hatte an der Uni Holztechnik studiert. Der Vater – ein Genie an der Bandsäge, aber skeptisch bei allem, was piept.
„Ich wollte die Firma übernehmen – aber nicht auf dem Stand von 1998.“
Der Plan: Eine CNC-Säge. Und das, was dazugehört.
- CNC-Kappsäge mit digitalem Aufmaßsystem
- mobiles Aufmaßgerät mit CAD-Schnittstelle
- Software für Arbeitsvorbereitung und Kalkulation
- Schulung der Mitarbeitenden – Schritt für Schritt
- Umbau in der Halle für Strom, Platz und Abluft
Gesamtkosten: knapp 98.000 € – zu viel für Barkauf, zu viel für nur ein Darlehen.
Aber genau die Größenordnung für ein solides Finanzierungskonzept.
Die Finanzierung: 3 Teile, 1 Strategie
1. Innovationskredit der KfW (Programm 380)
- 40.000 €
- Zinssatz: 1,6 % eff., 10 Jahre Laufzeit, 2 Jahre tilgungsfrei
- verwendet für Software, Schulung, Hallenumbau
- Antrag über Volksbank, mit Unterstützung durch Handwerkskammer
„Die Bank wollte keine Werbung sehen. Die wollte ein Konzept sehen – also haben wir eins gemacht.“
2. Leasingvertrag für CNC-Säge über Herstellerpartner
- Rate: 835 €/Monat, Laufzeit 60 Monate
- Service, Wartung & Versicherung inklusive
- Restwertregelung flexibel verhandelbar
- steuerlich sofort absetzbar
3. Eigenmittel & Investitionsrücklage
- 13.000 € aus Vorjahr beiseitegelegt
- diente als Eigenanteil und Puffer für Ungeplantes
Der Umbau: Von schmaler Halle zur modernen Werkstatt
Der Umbau dauerte zwei Wochen – der Betrieb lief weiter.
Die Maschine kam in KW 42, die Schulung startete sofort.
Der Vater? Stand am ersten Tag mit verschränkten Armen daneben.
Am dritten Tag?
„Ich hab gesehen, dass das Ding genauer sägt als ich in 30 Jahren.“
Die Bilanz nach 6 Monaten
- Angebotserstellung: 50 % schneller, weniger Fehler
- Verschnitt: –17 %, sichtbar im Materialeinkauf
- Aufträge mit „digitalem Grundriss“ = lukrativer & effizienter
- Mitarbeiter:innen schätzen die neue Technik → kein Wechsel in Sicht
- Und: Zwei neue Azubi-Bewerbungen, weil die Berufsschule „von der neuen Maschine gehört“ hatte
Rückzahlung: Kein Problem. Sondertilgung geplant.
- KfW-Kreditrate startet erst im nächsten Jahr
- Leasingraten eingeplant, Puffer vorhanden
- Nachfrage nach präzisem Holzbau gestiegen – mehr Kunden, weniger Diskussionen
- Auch die Steuerberaterin: zufrieden.
Digitalisierung im Handwerk ist kein Imageprojekt – sondern Überlebensstrategie
- ✅ CNC + Software = weniger Rückenschmerzen, mehr Marge
- ✅ Innovationskredit = günstiges Geld mit echter Wirkung
- ✅ Leasing = flexibel, fair, kalkulierbar
- ✅ Generationenwechsel: gelungen – technisch wie menschlich
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