Finanzierung clever kombinieren: Wie ich als Unternehmer Bankkredit, KfW, Plattform und Leasing gemixt habe (und warum das funktioniert)

Veröffentlicht am 17. April 2025

Wenn man als Unternehmer einen Kredit braucht, denkt man meistens zuerst: „Ich geh zur Bank.“ Vielleicht kennst du das. Was aber viele unterschätzen: Du musst dich nicht auf eine Quelle verlassen. Im Gegenteil. Ich hab in den letzten Jahren gelernt, dass die Kombination aus mehreren Finanzierungswegen oft effektiver – und günstiger – ist als ein einzelner großer Kredit.
In diesem Beitrag erzähl ich dir, wie ich mein Finanzierungskonzept aus vier Bausteinen aufgebaut habe – und worauf du dabei unbedingt achten solltest.

Das Problem: Ein Kredit allein reichte nicht

Ich wollte mein Business digitalisieren, neue Arbeitsplätze schaffen und parallel einen großen Kundenauftrag vorfinanzieren. Dafür hätte ich rund 100.000 € gebraucht – sofort. Die Bank sagte: „Wir können Ihnen 40.000 € geben.“ Das war nett, aber eben nicht genug.
Statt den Kopf in den Sand zu stecken, hab ich mich hingesetzt und überlegt: Welche Töpfe kann ich noch anzapfen? Das Ergebnis war ein Finanzierungsmix, der sich echt sehen lassen kann – und funktioniert hat.

1. Hausbank: 40.000 € als Basis (mit Sicherheiten)

Die Bank gab mir einen klassischen Betriebsmittelkredit über 40.000 € – 5 Jahre Laufzeit, 6,2 % Zinsen, abgesichert durch meine Lebensversicherung und eine Maschinenübereignung. Nicht super günstig, aber solide.

Ich wusste: Für die KfW reicht das als Co-Finanzierung schon fast.

2. KfW-Kredit: 30.000 € für Digitalisierung

Parallel stellte ich über meine Bank einen Antrag für das KfW-Programm ERP-Digitalisierung. Hier gab es:

  • 2 Jahre tilgungsfrei
  • 1,5 % Zins
  • 10 Jahre Laufzeit

Das war mein „entspannter“ Teil der Finanzierung – mit Luft zum Atmen. Vor allem gut für Dinge wie Softwarelizenzen, IT-Consulting und Serveranschaffungen.

Tipp: Förderkredite decken oft genau das ab, was Banken nicht gerne finanzieren – z. B. Soft-Investitionen ohne direkte Verwertbarkeit.

3. Plattformkredit: 20.000 € über auxmoney – schnell und flexibel

Für den kurzfristigen Liquiditätsbedarf beim großen Kundenauftrag hab ich über auxmoney innerhalb von 5 Tagen 20.000 € organisiert. Zins lag bei 8,5 %, aber das war mir bewusst – es ging hier um Geschwindigkeit.
Ich hab das Geld nach 4 Monaten wieder zurückgezahlt, weil der Kunde früher als gedacht bezahlt hat. Effektiv war das also eine Art Zwischenfinanzierung.

4. Leasing: Neue Fahrzeuge über Leasing finanziert

Die neuen Fahrzeuge für mein Außendienst-Team hätte ich auch über einen Kredit kaufen können – aber warum Kapital binden?
Ich hab mich für Leasing entschieden. Vorteil: steuerlich absetzbar, keine hohe Einmalbelastung, feste Monatsraten. Der Leasinggeber wollte eine positive BWA und 2 Jahre Geschäftstätigkeit – das hat gereicht.


Mein Fazit: Finanzierung ist heute modular – nutz das aus

Wenn du dein Unternehmen finanzieren willst, denk nicht in Schubladen. Du brauchst keinen 100k-Kredit auf einen Schlag. Du kannst:

  • einen Teil klassisch über die Bank finanzieren
  • gezielt Förderprogramme der KfW nutzen
  • kurzfristig mit Plattformkrediten flexibel reagieren
  • Sachwerte wie Autos oder Maschinen leasen

Diese Strategie hat mir Freiheit gegeben. Und das Beste: Ich musste mich nicht bei einer Stelle verschulden – sondern hab meine Risiken gestreut.