Vor fünf Jahren war Finom kaum jemandem ein Begriff. Heute zählt das Unternehmen zu den am schnellsten wachsenden Finanzplattformen Europas – und positioniert sich direkt im Revier der klassischen Banken. Der Ansatz: Finanzmanagement, Buchhaltung und Banking in einer einzigen App zu vereinen. Gerade Selbstständige, Freiberufler und kleine Unternehmen entdecken Finom als Alternative zur Hausbank – weil sie hier etwas finden, was dort oft fehlt: Geschwindigkeit, Transparenz und ein durchdachtes Nutzererlebnis.
1. Das Unternehmen
Finom wurde 2019 in Amsterdam gegründet, agiert europaweit und hat seit 2020 eine starke Präsenz in Deutschland. Das Unternehmen versteht sich nicht als Bank, sondern als „Financial Operating System“ – eine Plattform, auf der alle finanziellen Prozesse zusammenlaufen.
Fakten (Stand 2025)
Kundenbasis
über 100.000 in Europa
Zielgruppe
Selbstständige, Freiberufler, KMU
Länder
Deutschland, Frankreich, Italien, Niederlande
Lizenz
E-Geld-Institut (über Solaris SE, Berlin)
Einlagensicherung
bis 100.000 € nach EU-Richtlinie
Das Geschäftsmodell: monatliche Abogebühren plus Zusatzleistungen – ähnlich wie bei Software-as-a-Service-Anbietern.
2. Das Produktangebot
Finom bietet eine Kombination aus digitalem Geschäftskonto, Buchhaltungssoftware und Rechnungsmanagement. Das Ziel: den gesamten Geldfluss eines Unternehmens in Echtzeit sichtbar machen.
Kernfunktionen:
Geschäftskonto mit deutscher IBAN
virtuelle und physische Mastercard
Rechnungsstellung und Zahlungsabgleich
Integration in Buchhaltungssoftware (DATEV, lexoffice, sevDesk)
Finom positioniert sich damit zwischen klassischen Banken (z. B. Deutsche Bank, Sparkasse) und neuen Plattformen wie Qonto oder Kontist – jedoch mit stärkerem Fokus auf Buchhaltung und Cashflow-Management.
3. Preismodelle
Tarif
Monatlicher Preis (netto)
Empfohlen für
Solo
7 €
Einzelunternehmer, Freelancer
Start
14 €
kleine Teams
Premium
29 €
wachsende Unternehmen
Corporate
99 €
größere KMU mit Teamfunktionen
Alle Tarife enthalten Echtzeitüberweisungen, Business-Karten und App-Zugang. Höhere Tarife bieten zusätzliche Karten, Unterkonten und erweiterte Buchhaltungsfunktionen.
4. Finanzierungen über Finom
Seit 2024 bietet Finom über Partnerplattformen digitale Geschäftskredite an. Kreditentscheidungen werden innerhalb von 48 Stunden getroffen – vollständig datenbasiert.
Konditionen (2025):
Kreditvolumen: 5.000 – 100.000 €
Laufzeiten: 6 – 36 Monate
Effektivzins: 4,5 – 9,5 %
Keine Sicherheiten erforderlich
Datenbasis sind Konto- und Transaktionsinformationen, wodurch auch Selbstständige mit schwankendem Einkommen Zugang erhalten.
5. Vergleich im Marktumfeld
Anbieter
Schwerpunkt
Zielgruppe
USP
Finom
Banking + Buchhaltung
Freelancer & KMU
Cashback, Multibanking
Qonto
Business Banking
KMU & Teams
klare Preisstruktur, viele Karten
Kontist
Banking + Steuern
Freiberufler
Steuerautomatik, DATEV-Integration
N26 Business
Banking
Freelancer
günstige Tarife, Basisfunktionen
Im direkten Vergleich punktet Finom durch den Hybrid-Charakter: Nicht nur Bank, sondern Werkzeugkasten für Finanzorganisation – mit Fokus auf Zeitersparnis und Effizienz.
6. Sicherheit und Compliance
Finom arbeitet mit der Berliner Solaris SE zusammen, die über eine EU-Banklizenz verfügt. Alle Kundengelder sind bis 100.000 € gesetzlich abgesichert. Zudem erfüllt Finom die EU-Standards der PSD2-Zahlungsdiensterichtlinie und verwendet Verschlüsselung nach ISO 27001.
Datenanalyse und Kreditprüfung erfolgen automatisiert, jedoch DSGVO-konform. Das Unternehmen betont seine europäische Datenhaltung – ein Vorteil gegenüber internationalen Konkurrenten.
7. Kundenzufriedenheit und Bewertungen
Plattform
Bewertung (Stand 2025)
Tendenz
Trustpilot
4,7 / 5
steigend
App Store / Google Play
Ø 4,6 / 5
positiv
Finanzfluss Community
4,4 / 5
stabil
Gelobt werden:
einfache Bedienung,
transparente Kosten,
schnelle Kontoeröffnung (unter 10 Minuten).
Kritikpunkte:
kein Bargeldservice,
kein Telefon-Support im Basistarif.
8. Marktentwicklung und Zukunftsperspektive
Der Markt für digitale Geschäftskonten wächst laut Bitkom jährlich um rund 12 %. Finom profitiert besonders von zwei Trends:
der Selbstständigkeitswelle in digitalen Berufen (IT, Medien, Beratung)
der Automatisierung von Buchhaltung und Finanzen
Ziel des Unternehmens ist, bis 2026 über 500.000 Kunden in Europa zu erreichen. Dafür investiert Finom in KI-basierte Finanzanalysen, die künftig Liquiditätsprognosen und Steuerplanung automatisiert liefern sollen.
Meine kurze Zusammenfassung…
Finom hat sich innerhalb weniger Jahre als feste Größe im deutschen Business-Banking etabliert. Das Unternehmen kombiniert die Schnelligkeit eines Fintechs mit Funktionen, die weit über klassisches Onlinebanking hinausgehen. Für Selbstständige, Freiberufler und KMU, die ihr Finanzmanagement digitalisieren wollen, ist Finom eine überzeugende Option. Keine Filiale, keine Papierformulare – dafür klare Strukturen, moderne Tools und die Möglichkeit, Banking und Buchhaltung endlich zusammenzudenken.
Während viele Unternehmer bei Finanzierung zuerst an Banken denken, steht im Hintergrund ein Akteur, der Jahr für Jahr Milliarden in Bewegung setzt: die Deutsche Leasing AG. Sie ist keine klassische Bank, sondern ein Finanzierungsdienstleister – spezialisiert auf Leasing, Mietkauf und Investitionsfinanzierungen. Besonders im Mittelstand spielt sie eine Schlüsselrolle.
1. Unternehmensprofil
Kriterium
Details
Name
Deutsche Leasing AG
Gründung
1962
Eigentümer
Sparkassen-Finanzgruppe (100 %)
Sitz
Bad Homburg v. d. Höhe
Mitarbeiter
rund 2.700
Bilanzsumme (2024)
ca. 25 Mrd. €
Finanzierte Investitionen p. a.
über 11 Mrd. €
Die Deutsche Leasing ist damit der größte leasingbasierte Finanzierer Deutschlands – eng verzahnt mit den Sparkassen und ihren Firmenkunden.
2. Zielgruppe und Marktposition
Die Hauptzielgruppe sind Selbstständige, Freiberufler, kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Auch Kommunen, Energiegesellschaften und Großunternehmen zählen zu den Kunden. Die Deutsche Leasing agiert als Bindeglied zwischen Sparkassenberatung und realer Finanzierungspraxis – sie übernimmt die Investitionsabwicklung, während die Sparkassen die Kundenbeziehung halten.
Das Geschäftsmodell ist auf Realwirtschaft und Sachwerte ausgerichtet – nicht auf spekulatives Kreditgeschäft.
3. Produkte und Lösungen
a) Leasinglösungen
Der Kern des Geschäfts. Finanziert werden bewegliche Wirtschaftsgüter aller Art – von Fahrzeugflotten über Maschinen bis hin zu Medizintechnik.
Damit wird Leasing zu einer strategischen Liquiditätslösung – kein Ersatz für Kredit, sondern Ergänzung.
5. Marktumfeld und Wettbewerb
Der Leasingmarkt in Deutschland umfasst jährlich rund 75 Milliarden Euro Neugeschäft. Die Deutsche Leasing hält etwa 15 % Marktanteil und steht damit an der Spitze, vor Anbietern wie Siemens Financial Services, Grenke und ALD Automotive.
Trends 2025:
steigende Nachfrage nach Energieeffizienzfinanzierung
wachsende Bedeutung von Nachhaltigkeitsreporting
Digitalisierung der Vertragsprozesse
Insbesondere das Segment Green Leasing wächst: Unternehmen erhalten spezielle Konditionen für klimafreundliche Investitionen (E-Fahrzeuge, Wärmepumpen, Solarprojekte).
6. Kooperationen mit der Sparkassen-Finanzgruppe
Ein strategisches Alleinstellungsmerkmal: Die Deutsche Leasing arbeitet direkt mit über 350 Sparkassen zusammen. Das ermöglicht eine dezentrale Betreuung – Kunden können über ihre Hausbank Finanzierungen initiieren, die Deutsche Leasing übernimmt anschließend die Strukturierung und Abwicklung.
Dieses Modell sorgt für:
höhere Genehmigungsquoten,
schnellere Prozesse,
abgestimmte Beratung zwischen Bank und Leasinggesellschaft.
7. Chancen und Risiken
Stärken:
hohe Branchenkompetenz
starke Eigentümerstruktur (Sparkassen)
stabile Refinanzierung
maßgeschneiderte Lösungen für Mittelstand
Risiken:
begrenzte Flexibilität bei sehr kleinen Betrieben (unter 10.000 € Investitionssumme)
auf Sachwerte beschränkt (keine reinen Betriebsmittelkredite)
Antragsprozesse teils noch papierbasiert
8. Beispielhafte Einsatzfelder
Beispiel 1: Handwerksbetrieb (KFZ-Werkstatt) → Leasing von Diagnosetechnik und Ersatzfahrzeugen über 48 Monate → keine Eigenmittel nötig, bilanzneutral
Beispiel 2: Arztpraxis (Radiologie) → Finanzierung eines MRT-Geräts über Mietkauf → Laufzeit 6 Jahre, steuerlich planbare Kosten
Beispiel 3: Architekturbüro → Investition in CAD-Server und Plotter über IT-Leasingvertrag → flexible Laufzeit, Option auf Geräteaustausch
Mein Fazit..
Die Deutsche Leasing ist einer der zentralen, aber oft unterschätzten Pfeiler des deutschen Finanzierungssystems. Während Fintechs mit Geschwindigkeit punkten, überzeugt sie durch Stabilität, Branchenkenntnis und enge Sparkassenanbindung.
Ergebnis… Für Selbstständige und Mittelständler, die in Sachwerte investieren wollen, ist die Deutsche Leasing eine verlässliche und solide Option – besonders dort, wo Banken Grenzen ziehen und Liquidität geschont werden soll. Sie ist kein Startup, sondern Infrastruktur – im besten Sinne des Wortes.
Architekten gelten als kreative Köpfe, als Gestalter unserer gebauten Umwelt. Doch hinter den Entwürfen, Modellen und Plänen verbirgt sich eine Realität, die sich zunehmend nach betriebswirtschaftlichen Maßstäben richtet. Denn ohne Kapital entsteht kein Raum – im wahrsten Sinne des Wortes.
1. Zwischen Entwurf und Bilanz
In Deutschland arbeiten rund 140.000 Architektinnen und Architekten, etwa zwei Drittel davon freiberuflich. Der Beruf ist gesetzlich geschützt, aber wirtschaftlich kaum abgesichert. Das Einkommen hängt direkt von Auftragslage und Projektgröße ab – in Spitzenzeiten lukrativ, in Flauten existenzbedrohend. Gründungen und Selbstständigkeit sind die Regel, nicht die Ausnahme. Doch damit steigt auch der Kapitalbedarf: Büroausstattung, Software, Wettbewerbe, Personal, Büroräume – alles will vorfinanziert werden.
2. Finanzierungsrealität
Finanzierungsbedarf
Typische Anlässe
Kapitalvolumen (Ø)
Häufig genutzte Finanzierungsquelle
Gründung / Startphase
Büroeinrichtung, Marketing, Website
20.000 – 80.000 €
KfW, Hausbank
Projektvorfinanzierung
Honorare nach HOAI erst bei Baufortschritt
30.000 – 200.000 €
Betriebsmittelkredit
Digitalisierung
CAD, BIM, Visualisierungssoftware
10.000 – 50.000 €
Investitionskredit, Leasing
Expansion / Personal
Mitarbeiter, Miete, Kooperationen
50.000 – 300.000 €
Hausbank / Bürgschaftsbank
Das Problem: Architekten verkaufen kein Produkt, sondern Dienstleistung – und diese wird erst bezahlt, wenn sie erbracht ist. Viele Büros leben daher monatelang von Rücklagen oder Kontokorrentlinien, bis die Bauherren zahlen.
3. Finanzierungspartner: zwischen Verständnis und Formalität
Die meisten Architekten arbeiten mit regionalen Volksbanken, Sparkassen oder der Deutschen Bank zusammen. Sie profitieren von Kenntnis der lokalen Märkte, stoßen aber oft auf standardisierte Bonitätsverfahren, die der projektbasierten Arbeit nicht gerecht werden.
Spezialisierte Programme bieten hier mehr Spielraum:
KfW-Unternehmerkredit (037/047) – für Büroausbau und Digitalisierung
ERP-Gründerkredit StartGeld (067) – bis 125.000 €, ideal für junge Büros
Bürgschaftsbanken der Länder – bei geringer Eigenkapitalquote
Wer hingegen auf schnelles Kapital setzt, findet bei Fintechs wie Finom oder iwoca moderne Alternativen – allerdings meist mit höheren Zinsen und geringer Laufzeit.
4. Liquidität – das unterschätzte Risiko
In kaum einem freien Beruf ist der zeitliche Versatz zwischen Leistung und Bezahlung so gravierend wie in der Architektur. Honorare nach der HOAI (Honorarordnung für Architekten und Ingenieure) werden stufenweise gezahlt – oft über Jahre hinweg. Zwischen Wettbewerb, Bauantrag, Ausführungsplanung und Abnahme können 24 Monate oder mehr liegen.
Ohne strategisches Liquiditätsmanagement drohen daher:
verspätete Gehaltszahlungen,
Stagnation bei Software und Technik,
Verlust von Wettbewerbsfähigkeit.
Viele Büros arbeiten daher mit Liquiditätsplänen und Fremdkapitallinien, um diese Zyklen abzufedern.
5. Neue Entwicklungen im Jahr 2025
Die Branche befindet sich im Wandel. Drei Trends dominieren aktuell:
Digitalisierung (BIM-Technologien): Zwingt kleine Büros zu Investitionen, die oft fünfstellige Beträge erreichen.
Nachhaltiges Bauen: Neue Auflagen (KfW-Effizienzhaus, ESG-Kriterien) schaffen Chancen, aber erfordern Vorleistungen.
Projektkonsortien: Architekten schließen sich zu temporären Arbeitsgemeinschaften (ARGE) zusammen – was Finanzierung und Haftung komplexer macht.
Banken reagieren zunehmend mit branchenorientierten Beratungsmodellen. Volksbanken und die apoBank bieten inzwischen eigene Programme für „Freie Berufe im Bauwesen“ an.
6. Steuerliche und rechtliche Aspekte
Architekten gelten steuerlich als Freiberufler (§ 18 EStG) – keine Gewerbesteuerpflicht, aber volle Einkommensteuer. Das ist vorteilhaft, erschwert aber die Kapitalbildung, da Gewinne unmittelbar versteuert werden.
Wichtige Steueroptimierungen:
Leasing oder Mietkauf für Hardware und Ausstattung,
Bildung von Investitionsabzugsbeträgen (§ 7g EStG),
gezielte Abschreibungen auf Software und Planungsgeräte.
Zudem müssen Architekten laut Baukammergesetz Berufshaftpflichtversicherungen vorweisen – ein zusätzlicher Fixkostenblock.
Architektur ist Leidenschaft, aber auch Liquidität. Der Beruf verlangt Kreativität und Kapital gleichermaßen. Wer wirtschaftlich erfolgreich sein will, muss sich vom romantischen Bild des „zeichnenden Idealisten“ verabschieden und die Rolle des Unternehmers annehmen. Architekten brauchen Banken, die nicht nur Bilanzen, sondern Projekte verstehen. Zwischen Bauplänen und Bankgesprächen liegt die eigentliche Architektur des Erfolgs.
„Ich habe eine Vision!“ Dieser Satz, mein Freund, ist in einem Bankgespräch ungefähr so beliebt wie ein Hustenanfall beim Bewerbungsgespräch. Sobald du ihn aussprichst, zieht dein Berater unmerklich eine Augenbraue hoch, blättert in deinen Unterlagen und sucht nach etwas Handfesterem: Zahlen. Sicherheiten. Rücklagen. Vision? Nett. Aber die bringt keine Zinsen.
Banker und Visionäre – zwei Welten, ein Konto
Ich habe irgendwann gemerkt: Unternehmer träumen – Banker kalkulieren. Wir reden von Möglichkeiten, sie reden von Wahrscheinlichkeiten. Wir sehen Chancen, sie sehen Risiken. Und beide Seiten haben recht – nur eben aus völlig verschiedenen Blickwinkeln.
Für dich ist dein neues Produkt der Durchbruch. Für ihn ist es eine Zeile in einer Excel-Tabelle unter „ungewisse Marktakzeptanz“.
Der Banker liebt dein Geld – aber nicht dein Mut 💼
Das klingt hart, aber so ist es: Banken lieben Unternehmen, die keine Überraschungen machen. Wenn du wächst, aber bitte langsam. Wenn du investierst, aber mit Garantie. Wenn du riskierst, aber nur mit Rückendeckung.
Kurz: Sie lieben das Risiko in Watte gepackt.
Ich erinnere mich noch an ein Gespräch, bei dem mein Banker sagte:
„Herr Bosse, Ihre Zahlen sind stark, aber das Vorhaben ist etwas zu visionär.“ Ich dachte mir: „Na klar. Wäre ich nicht visionär, bräuchte ich Sie doch gar nicht.“
Banken wollen Sicherheit – Unternehmer erschaffen sie
Das ist der große Unterschied: Banken vergeben Kredite, wenn du schon bewiesen hast, dass du sie nicht brauchst. Sie sind wie Regenschirmverleiher bei Sonnenschein.
Aber wir Unternehmer? Wir erschaffen das, was sie später „nachhaltiges Geschäftsmodell“ nennen. Nur halt bevor’s auf dem Papier existiert.
Und genau das ist der Punkt, den viele Gründer vergessen: Banken müssen dich nicht verstehen – du musst sie überzeugen.
Mein Fazit – Liebe auf Abstand
Ich hab gelernt, Banken nicht zu romantisieren. Sie sind keine Partner in deinem Traum, sondern Werkzeuge deiner Strategie. Und das ist völlig okay. Ich nehme ihr Geld, zahle Zinsen, halte meine Zahlen sauber – und baue damit meine Vision.
Denn am Ende gilt: Banken finanzieren keine Träume. Unternehmer schon.
💬 Meine Frage an dich: Wie war’s bei dir? Hat deine Bank jemals an deine Vision geglaubt – oder erst, als sie funktioniert hat? 😉
Immer mehr Selbstständige und Unternehmer denken nicht nur in Zahlen, sondern in Werten. Sie wollen nicht nur investieren, sondern etwas bewegen. Für genau diese Zielgruppe gibt es eine Bank, die seit Jahrzehnten konsequent anders arbeitet: die GLS Bank aus Bochum. Sie nennt sich „die sozial-ökologische Bank“. Und das ist keine Marketingfloskel – sondern Geschäftsmodell.
1. Herkunft und Philosophie
Die Gemeinschaftsbank für Leihen und Schenken (GLS) wurde 1974 gegründet – lange bevor Nachhaltigkeit ein Trend war. Ihr Ziel war von Anfang an, Geld als soziales Gestaltungsmittel zu nutzen. Das bedeutet: Kein anonymes Finanzgeschäft, sondern Transparenz darüber, was mit dem Geld geschieht.
Das Versprechen:
„Wir finanzieren nur, was Menschen, Umwelt und Zukunft dient.“
Damit hat die GLS Bank eine Nische besetzt, die im Zuge der Energiewende und des nachhaltigen Wirtschaftens zu einem wachsenden Markt geworden ist.
2. Geschäftsmodell und Zielgruppe
Die Bank finanziert gezielt Projekte und Unternehmen aus fünf Kernsektoren:
Erneuerbare Energien
Soziales & Bildung
Gesundheit & Pflege
Wohnen & Bauen
Ernährung & Landwirtschaft
Für Selbstständige, Freiberufler und Unternehmer aus diesen Bereichen ist die GLS Bank eine der wenigen Banken, die nicht nur finanzieren, sondern beraten – auch bei Konzeptentwicklung, Fördermittelintegration und nachhaltiger Wirkungsmessung.
Besonders beliebt ist sie bei:
Ärztinnen, Therapeutinnen und Heilpraktikern,
Sozialunternehmen und Bildungsträgern,
Biobauern und Lebensmittelhandwerkern,
Architekturbüros mit Fokus auf nachhaltiges Bauen,
Gründern im Bereich Energieeffizienz oder Gemeinwohlökonomie.
3. Finanzierung im Detail
Finanzierungsart
Einsatzbereich
Kreditsumme (Ø)
Zinssatz (effektiv)
Betriebsmittelkredit
Liquidität, Waren, Personal
10.000 – 250.000 €
4,5 – 6,0 %
Investitionskredit
Ausbau, Modernisierung, Technik
50.000 – 2 Mio. €
3,8 – 5,8 %
Projektfinanzierung
Energie, Pflege, Bildung
bis 10 Mio. €
2,5 – 4,5 %
Immobilienfinanzierung
Praxis-, Büro- oder Wohngebäude
ab 100.000 €
3,0 – 5,0 %
Zinsen variieren nach Nachhaltigkeitskriterien und Projektrisiko. Wer soziale Wirkung nachweisen kann (z. B. CO₂-Reduktion, Bildungsleistung), erhält oft vergünstigte Konditionen oder verlängerte Laufzeiten.
Ein Alleinstellungsmerkmal der GLS Bank ist die offene Kreditliste. Auf der Website kann jeder nachlesen, welche Projekte mit Kundengeldern finanziert werden – von Kindergärten über Solardächer bis zu Pflegeeinrichtungen.
Während Großbanken mit anonymen Fonds arbeiten, weiß man hier: Das eigene Geld finanziert echte, messbare Vorhaben.
Das kommt an – besonders bei Freiberuflern und Unternehmern, die ethische und ökologische Prinzipien in ihr Geschäftsmodell integrieren.
5. Digitalisierung mit Haltung
Anders als viele Nachhaltigkeitsinitiativen ist die GLS Bank technologisch auf der Höhe der Zeit:
Onlinebanking mit Zwei-Faktor-Authentifizierung
GLS App mit CO₂-Fußabdruck-Tracking
Digitale Kreditanträge bis 100.000 €
Integration von Fördermitteln in der Antragsstrecke
Dabei achtet die Bank bewusst auf Datensparsamkeit und Datensouveränität – kein Cross-Selling, keine algorithmischen Bonitätsentscheidungen.
6. Marktposition
Mit rund 400.000 Kunden und einer Bilanzsumme von über 9 Milliarden Euro (Stand 2025) ist die GLS Bank kein Nischenanbieter mehr. Ihr Kreditportfolio wächst jährlich um etwa 8–10 %, vor allem in den Bereichen Energie und Gesundheit.
Im Vergleich zu klassischen Banken ist das Geschäftsvolumen kleiner, aber die Kundentreue überdurchschnittlich hoch. Fast 80 % der Kundinnen und Kunden bleiben der Bank länger als 10 Jahre verbunden – ein außergewöhnlicher Wert in der Branche.
7. Kritikpunkte
So überzeugend das Konzept wirkt, es gibt auch Einschränkungen:
keine anonyme, rein digitale Kontoeröffnung – Identität und Zweck müssen klar sein,
keine Finanzierung für konventionelle Branchen (z. B. Automobil, Rüstung, fossile Energie),
teilweise längere Bearbeitungszeiten wegen detaillierter Projektprüfung,
höhere Kontoführungsgebühren (Privatkonto: 8,90 €, Geschäftskonto: ab 12,00 € monatlich).
Das Modell setzt also auf Qualität statt Geschwindigkeit – was nicht zu jedem Geschäftsmodell passt.
Die GLS Bank ist kein Anbieter für alle – aber ein Bankpartner mit Haltung und Konzept. Wer nachhaltig arbeitet, gesellschaftlichen Mehrwert schafft und auf Transparenz Wert legt, findet hier nicht nur Kapital, sondern eine Wertegemeinschaft. Während viele Banken um digitale Effizienz und Margen kämpfen, setzt die GLS Bank auf Vertrauen, Nachhaltigkeit und langfristige Stabilität. Sie ist weniger ein Kreditinstitut – und mehr ein Statement, wie Banking auch funktionieren kann. 🌿
Es war Montagmorgen, kurz nach sechs, als der Duft von frischem Brot durch die kleine Backstube in Radebeul zog. Bäckermeister Jens stand mit Mehlstaub im Haar am Ofen und sah seiner neuen Auszubildenden zu. „Die Brötchen sind gut“, sagte er. „Aber wir könnten doppelt so viele backen, wenn der alte Ofen endlich in Rente ginge.“
Er lächelte. Denn das war sein Traum: ein neuer Hochleistungsofen, energieeffizient, digital gesteuert, 35.000 €. Er hatte das Geld nicht – aber er hatte eine Vision.
Die erste Hürde: die Bank
Jens saß im dunklen Anzug in der Filiale seiner Hausbank. Der Berater blätterte durch die Unterlagen. „Herr Krause, Ihre Zahlen sind solide, aber für eine Erweiterung fehlt uns die Sicherheit.“ Jens nickte höflich, obwohl er am liebsten gefragt hätte, ob Leidenschaft keine Sicherheit zählt.
Er ging ohne Kredit nach Hause.
Doch statt aufzugeben, machte er etwas, was viele Unternehmer vergessen: Er fragte sich, was er besser machen könnte.
Die zweite Chance: Vorbereitung
Zwei Wochen später kam er wieder – diesmal mit Plan. Er hatte seine Energiekosten der letzten Jahre dokumentiert, Angebote verschiedener Ofenhersteller eingeholt und eine Kalkulation erstellt, wie sich der neue Ofen auf Umsatz und Gewinn auswirken würde.
„Sehen Sie“, sagte Jens, „wenn der Ofen läuft, spare ich 28 % Strom. Außerdem kann ich 200 Brötchen mehr am Tag backen. Ich weiß genau, wann sich das amortisiert.“
Der Berater schwieg. Dann lächelte er. „Das ist überzeugend. Ich stelle den Antrag für Sie bei der KfW.“
Der Moment der Entscheidung
Drei Wochen später klingelte das Telefon. „Herr Krause, Ihr Kredit wurde bewilligt.“
Jens legte auf und lehnte sich zurück. Er spürte, wie eine Last von ihm fiel – und gleichzeitig Verantwortung wuchs. Denn jetzt war er nicht nur Bäcker. Er war Unternehmer, der einen Plan umgesetzt hatte.
Ein Jahr später
Der neue Ofen lief, das Geschäft brummte. Jens hatte nicht nur seine Kreditraten immer pünktlich gezahlt, sondern auch neue Stammkunden gewonnen. Als er am Jahresende die Bilanz sah, grinste er: „Ich hab’s geschafft – mit Mehl, Mut und einem Plan.“
Die Moral der Geschichte
Ein Unternehmerkredit ist kein Risiko, wenn man ihn versteht. Er ist eine Brücke zwischen Vision und Umsetzung – zwischen Traum und Realität. Aber nur, wer vorbereitet, strukturiert und überzeugt, darf diese Brücke betreten.
Denn am Ende zählt nicht, ob du Schulden hast – sondern, ob du sie für etwas nutzt, das dich wachsen lässt.
Das deutsche Handwerk ist das Rückgrat der Wirtschaft: Über 1 Million Betriebe, rund 5,5 Millionen Beschäftigte und ein jährlicher Umsatz von über 700 Milliarden Euro. Vom Dachdecker bis zur Elektrofirma – kaum ein Wirtschaftsbereich ist so stabil und regional verankert. Doch gerade diese Stabilität täuscht: Viele Handwerksbetriebe kämpfen mit Investitionsstaus, Personalkosten und einer Finanzierungslücke, die sich in den letzten Jahren deutlich vergrößert hat.
1. Finanzielle Realität im Handwerk
Laut einer aktuellen Studie des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH) ist die Eigenkapitalquote vieler kleiner Betriebe unter 20 %. Das bedeutet: Für neue Fahrzeuge, Maschinen oder energetische Modernisierung müssen Kredite aufgenommen werden – oft unter schwierigen Bedingungen.
Kleinere Handwerksbetriebe, die ihre Buchhaltung selbst führen, stoßen hier schnell an Grenzen.
2. Typische Finanzierungsbedarfe
Zweck
Beispiel
Kredithöhe (Ø)
Laufzeit
Fahrzeuge / Fuhrpark
Montagewagen, Lieferfahrzeuge
25.000–150.000 €
3–6 Jahre
Maschinen & Geräte
CNC, Fräsen, Hebebühnen
20.000–250.000 €
4–10 Jahre
Modernisierung / Energie
Heizung, PV-Anlagen, Sanierung
30.000–500.000 €
5–15 Jahre
Liquidität / Vorfinanzierung
Materialkosten, Saisonspitzen
10.000–100.000 €
variabel
Gerade im Bau- und Elektrogewerbe sind Vorfinanzierungen essenziell – Materialien müssen bezahlt werden, bevor die Rechnung gestellt werden darf.
3. Kreditlandschaft für Handwerksbetriebe
🏦 Volksbanken und Sparkassen
Nach wie vor die wichtigsten Kreditpartner des Handwerks. Sie kennen regionale Betriebe, arbeiten oft mit Handwerkskammern zusammen und bieten maßgeschneiderte Investitionskredite. Zinsen: meist zwischen 4,5 % und 6,5 %. Besonderheit: Kombination mit Landesförderprogrammen (z. B. SAB, L-Bank, NRW.Bank).
🏛️ KfW-Förderbank
Wichtiger Partner bei Investitionen und Digitalisierung:
KfW-Unternehmerkredit (037/047)
KfW-Energieeffizienzprogramm (276)
ERP-Gründerkredit für Nachfolgen oder Neugründungen
Zinsvorteile bis zu 2 % gegenüber Marktniveau, Tilgungszuschüsse bei Energieprojekten.
Bieten schnelle, volldigitale Kredite bis etwa 100.000 €. Geeignet für kurzfristige Liquidität, nicht für Großinvestitionen. Zinsen: 6 – 9 %, abhängig von Bonität.
4. Beispiel aus der Praxis
Ein Malermeisterbetrieb aus Thüringen wollte zwei neue Fahrzeuge und ein Farbmischsystem anschaffen. Gesamtkosten: 95.000 €. Finanzierung:
60.000 € Investitionskredit über die Sparkasse (Zins 5,2 %, Laufzeit 7 Jahre)
25.000 € über KfW-Kombiprogramm (Zins 3,0 %)
10.000 € Eigenmittel
Ergebnis: Modernisierung ohne Liquiditätsengpass, Zinsvorteil über 6.000 € durch Förderintegration.
5. Aktuelle Herausforderungen
Das Handwerk steht 2025 vor mehreren finanziellen Spannungsfeldern:
Materialpreise: trotz Entspannung bleiben sie über Vorjahresniveau.
Personalkosten: Fachkräftemangel zwingt zu höheren Löhnen.
Zinsumfeld: Kredite sind wieder teurer geworden, wodurch viele Investitionen verschoben werden.
Digitalisierung: neue Software, Zeiterfassungssysteme und Energieanforderungen verursachen Zusatzkosten.
Gerade kleine Betriebe ohne kaufmännische Abteilung benötigen hier finanzielle Planungssicherheit.
6. Fördermöglichkeiten im Überblick
Programm
Ziel
Förderart
KfW-Energieeffizienzprogramm 276
Sanierung, neue Heizsysteme
zinsgünstiges Darlehen + Zuschuss
BAFA-Digitalbonus
Handwerks-Digitalisierung
Zuschuss bis 50 %
L-Bank Mittelstandsfinanzierung
Investitionen in Baden-Württemberg
günstiger Kredit mit Landesbürgschaft
Bürgschaftsbank
Absicherung bei fehlenden Sicherheiten
Bürgschaft bis 80 % des Kredits
Die Kombination dieser Programme ist besonders effektiv – sie reduziert Zinsen und Risiko gleichermaßen.
Mein Fazit
Das Handwerk bleibt eine tragende Säule der deutschen Wirtschaft, aber viele Betriebe finanzieren sich zu teuer oder zu kurzfristig. Wer Förderprogramme nutzt, den Betrieb professionell plant und mit einer guten Hausbank arbeitet, kann seine Investitionen deutlich effizienter gestalten.
Handwerker bauen Häuser, aber ihre Finanzierung braucht selbst ein gutes Fundament. Wer nicht nur zupackt, sondern auch vorausschauend kalkuliert, sichert sich langfristig Wettbewerbsvorteile. 🧱💪
Ich weiß noch, wie ich am Anfang meiner Selbstständigkeit jede Nacht wach lag, wenn ich das Wort „Kredit“ nur gehört habe. Schulden? Für mich war das gleichbedeutend mit Scheitern. Ich wollte alles aus eigener Kraft schaffen, ohne fremdes Geld, ohne Risiko. Klingt ehrenhaft, oder? War’s aber nicht. Es war vor allem: Angst.
Die Angst vor dem Minuszeichen
Als Unternehmer lernst du schnell, dass alles ein Spiel mit Zahlen ist. Plus, Minus, Gewinn, Verlust – das ist unser Alltag. Aber sobald da ein Minus auf dem Konto steht, kriecht sie in den Kopf: die Sorge, die Scham, das Gefühl, „versagt“ zu haben. Ich hab diese Angst lange mit mir herumgetragen. Und sie hat mich gebremst. Ich habe Chancen ausgelassen, Investitionen verschoben, Projekte klein gehalten – nur, um ja keine Schulden zu machen.
Doch Schulden sind kein Teufel. Sie sind ein Werkzeug. Wie ein Schraubenschlüssel: gefährlich, wenn man ihn falsch benutzt – aber mächtig, wenn man ihn richtig ansetzt.
Der Moment der Erkenntnis ⚡
Ich erinnere mich an das Gespräch mit einem älteren Unternehmerfreund. Er sagte zu mir:
„Alex, du machst den gleichen Fehler wie viele. Du denkst, Schulden sind etwas, das du trägst. In Wahrheit sind sie etwas, das dich trägt – wenn du sie richtig nutzt.“
Das war der Wendepunkt. Ich begann, Schulden nicht mehr als Last zu sehen, sondern als Hebel.
Der Kredit als Motor
Ein Unternehmerkredit ist nichts anderes als Vertrauen auf Papier. Jemand glaubt daran, dass du mit Geld mehr erschaffen kannst, als du jetzt hast. Und genau das ist Unternehmertum: aus wenig etwas Großes machen.
Ich erinnere mich an mein erstes Darlehen, das nicht zum Überleben, sondern zum Wachsen gedacht war. Ich hatte Bauchweh beim Unterschreiben – aber wenige Monate später war klar: Ohne diesen Schritt wäre ich nie da, wo ich heute bin.
Verantwortung statt Angst
Natürlich: Schulden sind kein Spielzeug. Wer leichtfertig Kredite aufnimmt, ruiniert sich. Aber wer sie gezielt nutzt, baut etwas auf. Ich habe gelernt, dass Mut nicht bedeutet, keine Angst zu haben – sondern die Angst zu verstehen und trotzdem zu handeln. Heute sehe ich jede Finanzierung als strategische Entscheidung, nicht als Notlösung. Ich plane sie, verhandle sie, steuere sie. Und ich weiß: Schulden sind keine Ketten, sie sind Leitern.
Wenn du Unternehmer bist und gerade überlegst, ob du einen Kredit aufnehmen sollst – frag dich nicht nur: „Was, wenn es schiefgeht?“ Frag dich auch: „Was, wenn es funktioniert?“
Denn am Ende unterscheidet genau diese Frage die, die stehen bleiben, von denen, die wachsen.
Wer in Baden-Württemberg selbstständig ist, kommt an ihr kaum vorbei: der Landeskreditbank Baden-Württemberg (L-Bank). Als Förderbank des Landes unterstützt sie Unternehmen, Freiberufler und Gründer mit zinsgünstigen Darlehen, Bürgschaften und Zuschüssen. Ihr Auftrag ist klar gesetzlich definiert: „Fördern, nicht maximieren.“ Damit unterscheidet sie sich grundlegend von klassischen Geschäftsbanken – und wird für viele Betriebe zum entscheidenden Finanzpartner, wenn es um Investitionen, Digitalisierung oder Nachhaltigkeit geht.
1. Rolle und Struktur der L-Bank
Die L-Bank agiert nicht als direkte Konkurrenz zu Geschäftsbanken, sondern als Refinanzierungspartner. Das heißt: Unternehmer beantragen die Förderdarlehen in der Regel über ihre Hausbank, die den Antrag an die L-Bank weiterleitet.
Wichtige Aufgabenbereiche:
Mittelstands- und Innovationsförderung
Existenzgründung & Nachfolge
Energieeffizienz & Umwelttechnologien
Wohnungsbau- und Familienförderung
Mit einem Fördervolumen von über 10 Milliarden Euro jährlich gehört sie zu den größten Förderbanken Deutschlands.
2. Kreditprogramme für Selbstständige und Unternehmen
Programm
Zielgruppe / Zweck
Kreditsumme
Zinsen (effektiv)
Besonderheit
Startfinanzierung 80
Existenzgründer, Jungunternehmer
bis 125.000 €
2,3 – 3,5 %
80 % Landesbürgschaft
Liquiditätskredit Mittelstand
laufende Kosten, Betriebsmittel
bis 5 Mio. €
2,8 – 4,8 %
lange Laufzeiten, bis 10 Jahre
Innovationsfinanzierung 4.0
Digitalisierung, F&E
bis 5 Mio. €
2,0 – 4,0 %
kombinierbar mit KfW-Mitteln
Energieeffizienzfinanzierung
nachhaltige Modernisierung
bis 5 Mio. €
ab 1,8 %
Tilgungszuschüsse bis 10 %
Wachstumsfinanzierung Mittelstand
Expansion, Übernahmen
bis 10 Mio. €
3,0 – 5,0 %
flexible Laufzeiten
Damit deckt die L-Bank nahezu alle Finanzierungsbedarfe eines modernen Unternehmens ab – vom Laptop bis zur Produktionshalle.
3. Praxisfall: Ingenieurbüro aus Karlsruhe
Ein Ingenieurbüro für Energieberatung möchte seine Geschäftsräume modernisieren und eine neue Photovoltaikanlage installieren. Gesamtkosten: 250.000 €.
Finanzierung über die L-Bank:
200.000 € über das Programm Energieeffizienzfinanzierung (Zins: 2,1 %, Laufzeit 10 Jahre)
50.000 € Eigenmittel
10 % Tilgungszuschuss = 20.000 €
Ergebnis: effektive Zinsbelastung deutlich unter Marktstandard – Einsparung über Laufzeit rund 25.000 €.
Der Antrag wurde über die örtliche Volksbank eingereicht, Bearbeitungszeit: drei Wochen.
4. Kooperation mit Hausbanken
Da die L-Bank keine eigene Kundenberatung im klassischen Sinn anbietet, ist die Zusammenarbeit mit Hausbanken zentral. Diese übernehmen:
Bonitätsprüfung
Antragsbearbeitung
Auszahlung und Betreuung
Die L-Bank refinanziert die Kredite und sichert Zinsvorteile über das Land Baden-Württemberg ab. Dadurch sind die Zinssätze meist 1–2 % günstiger als bei vergleichbaren Bankdarlehen.
Ein Nachteil: Der Prozess ist bürokratischer – mehr Formulare, längere Bearbeitungszeit. Ein Vorteil: Die Kredite sind stabil, planbar und werden oft mit Zuschüssen kombiniert.
5. Förderkredite im Marktvergleich (Stand: Herbst 2025)
Förderbank
Region / Fokus
Ø Zinsniveau
Förderquote (max.)
Digitalisierung
L-Bank
Baden-Württemberg
⭐⭐⭐⭐ (günstig)
bis 80 %
⭐⭐⭐
SAB
Sachsen
⭐⭐⭐⭐
bis 70 %
⭐⭐
NRW.Bank
Nordrhein-Westfalen
⭐⭐⭐
bis 80 %
⭐⭐⭐⭐
LfA Bayern
Bayern
⭐⭐⭐⭐
bis 70 %
⭐⭐⭐⭐
Die L-Bank gehört damit zu den effizientesten Landesförderbanken, besonders bei Energie- und Innovationsfinanzierungen.
6. Vorteile und Grenzen
Vorteile:
✅ extrem günstige Zinssätze ✅ Zuschüsse & Tilgungserleichterungen ✅ planbare Laufzeiten (bis 20 Jahre) ✅ starke Kombinationsmöglichkeiten mit KfW
Grenzen:
❌ kein Direktzugang – Antrag immer über Hausbank ❌ längere Bewilligungszeiten ❌ strikte Förderkriterien (Branche, Standort, Nachhaltigkeit)
Kleine Zusammenfassung in wenigen Worten
Die L-Bank ist kein klassischer Kreditgeber, sondern ein strategischer Finanzpartner des Landes Baden-Württemberg. Für Selbstständige, Freiberufler und kleine Unternehmen bietet sie erstklassige Konditionen, wenn die Fördervoraussetzungen erfüllt sind. Allerdings braucht man Geduld und eine gut vorbereitete Unterlagenmappe.
Kurz gesagt: Wer clever plant, spart – wer spontan Kredit will, wartet.
Mein Tipp: Sprich zuerst mit deiner Hausbank, ob dein Vorhaben förderfähig ist – und lass dir Angebote mit und ohne L-Bank-Kombination berechnen.
Ingenieure zählen zu den analytischsten Köpfen der Wirtschaft – und gleichzeitig zu denen, die sich bei der Finanzierung ihrer Projekte oft schwer tun. Ob Maschinenbau, Elektrotechnik, Bauwesen oder Umweltplanung – überall geht es um hohe Vorleistungen, komplexe Ausschreibungen und lange Zahlungsziele. Gerade freiberufliche Ingenieure oder kleine Planungsbüros stehen daher regelmäßig vor einer paradoxen Situation: volle Auftragsbücher, aber leere Konten.
1. Finanzierungsrealität im Ingenieurwesen
Ingenieure arbeiten selten mit Standardaufträgen. Sie kalkulieren präzise Projekte, müssen Personal und Software finanzieren und tragen die Verantwortung für Fristen und Qualität. Zahlungen erfolgen meist erst nach Projektabnahme, teilweise mit Verzögerung von mehreren Monaten. Das führt zu typischen Liquiditätsproblemen – insbesondere bei öffentlichen Aufträgen oder in der Bauplanung. Hinzu kommt: Viele Ingenieure sind Freiberufler im steuerrechtlichen Sinn, was die Bonitätsbewertung bei Banken erschwert.
Ein Dresdner Bauingenieur formulierte es so:
„Ich rechne Brücken bis auf den Millimeter genau – aber bei der Bank reicht das nicht, wenn die Auftragszahlung erst in vier Monaten kommt.“
2. Typische Finanzierungsbedarfe
Zweck
Beschreibung
Typische Kreditsumme
Software & Lizenzen
CAD-, BIM-, Simulationssoftware
10.000–50.000 €
IT-Infrastruktur
Server, Workstations, Netzwerke
15.000–40.000 €
Projektsicherung
Zwischenfinanzierung laufender Aufträge
20.000–150.000 €
Büroausstattung
Einrichtung, Geräte, Fahrzeuge
10.000–30.000 €
Personal & Weiterbildung
neue Mitarbeiter, Zertifizierungen
5.000–20.000 €
Neben Betriebsmittelkrediten werden auch Rahmenkredite und Kontokorrentlinien häufig genutzt, um flexibel auf Projektverzögerungen reagieren zu können.
3. Geeignete Banken und Anbieter
🏦 Commerzbank – strukturiert und planungsorientiert
Bietet spezielle Geschäftskonten und Betriebsmittelkredite für Freiberufler, inklusive Kombination mit KfW-Unternehmerkrediten. Ideal für Ingenieurbüros mit solider Auftragslage und klarer Buchführung.
💻 DKB – digital, fair, unkompliziert
Akzeptiert auch variable Einkommen, prüft Projektverträge und Umsatzhistorie. Kredite bis 65.000 € sind volldigital möglich, was sie besonders für Einzelingenieure interessant macht.
🏛️ L-Bank (Baden-Württemberg) & SAB (Sachsen)
Landesförderbanken bieten günstige Investitions- und Digitalisierungskredite für Planungsbüros. Besonders lohnenswert bei größeren Projekten, z. B. energetische Sanierung oder Infrastrukturentwicklung.
🌱 GLS Bank
Fördert Ingenieure in Bereichen wie erneuerbare Energien, ökologische Baustoffe oder Nachhaltigkeitsberatung. Erfordert jedoch Nachweis des gesellschaftlichen Mehrwerts – ideal für Umwelttechnik-Büros.
4. Konditionen im Überblick (Stand: Oktober 2025)
Anbieter
Zinsspanne (effektiv)
Max. Kreditsumme
Besonderheit
DKB
5,0 – 6,5 %
65.000 €
volldigital, schnelle Entscheidung
Commerzbank
5,5 – 7,0 %
250.000 €
persönliche Beratung, KfW-integriert
L-Bank / SAB
2,8 – 4,5 %
bis 2 Mio. €
Förderdarlehen, staatlich verbilligt
GLS Bank
5,8 – 7,5 %
300.000 €
Nachhaltigkeitskriterien
smava / iwoca
6,0 – 9,0 %
bis 100.000 €
volldigital, Bonität-basiert
Viele Ingenieure kombinieren klassische Kredite mit Förderprogrammen – das senkt die Zinsbelastung deutlich.
5. Praxis-Tipp: Finanzierung modular denken
Ingenieure denken in Projekten – so sollte auch die Finanzierung aufgebaut sein. Statt eines großen Kredits für „alles“ sind mehrere kleinere Finanzierungsbausteine oft sinnvoller:
Betriebsmittel über Kontokorrentlinie
Software über Leasing
Investitionen über KfW-Darlehen
Das verbessert die Liquidität und vereinfacht die Buchhaltung.
Ingenieure sind analytisch, präzise und verantwortungsbewusst – aber oft zu konservativ bei der Finanzierung. Wer frühzeitig plant, Liquidität realistisch kalkuliert und Fördermittel nutzt, kann Projekte stabil finanzieren, ohne die eigene Flexibilität zu verlieren.
Ingenieure müssen ihre Finanzstrategie genauso exakt planen wie ihre Baupläne. Denn Kapitalfluss ist im Projektgeschäft so wichtig wie Statik in der Konstruktion. 🧱
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