Meine Erfahrung mit dem PayPal Business Kredit (Working Capital) als Online-Coach
Stellt euch vor, ihr habt das perfekte Produkt gebaut. Sagen wir, einen Online-Kurs oder ein E-Book. Die ersten Verkäufe tröpfeln rein, das Feedback ist mega. Ihr wisst genau: Wenn ich jetzt 5.000 oder 10.000 Euro in Facebook- oder Instagram-Ads stecken würde, würde der Umsatz explodieren. Skalieren, wie wir so schön sagen.
Aber woher nehmen?
Ich bin Alex, und ich stand genau vor diesem Problem. Mein Konto war okay gefüllt für die Miete, aber nicht für eine massive Werbekampagne.
Mein Besuch bei der Volksbank war… nennen wir es „interessant“. Als ich dem Berater erklärt habe, was ein „ROAS“ (Return on Ad Spend) ist und warum ich Geld für digitale Werbeanzeigen brauche, hat er mich angesehen, als käme ich vom Mars. „Haben Sie denn echte Sicherheiten? Ein Auto? Ein Warenlager?“
Nein, Mann. Ich habe Intellectual Property und einen Funnel!
Ergebnis: Ablehnung. Zu abstrakt.
Dann blinkte in meinem PayPal-Geschäftskonto plötzlich dieser Button auf: „Ihr Angebot: PayPal Business Kredit“.
Keine Bank, kein Termin, einfach nur ein Algorithmus. Ich habe es getestet. Und Spoiler: Es ist erschreckend einfach, aber ihr müsst aufpassen.
Wie das Ding funktioniert (und warum die Banken zittern sollten)
PayPal hat einen unfairen Vorteil: Sie sehen meinen Umsatz. Die wissen auf den Cent genau, wie viel Geld in den letzten 12 Monaten reingekommen ist. Die brauchen keine BWA vom Steuerberater, die schauen einfach in ihre eigene Datenbank.
Das Prinzip heißt „Umsatzbasierte Finanzierung“.
Basierend auf meiner Historie hat mir PayPal direkt im Dashboard angeboten: „Alex, du kannst dir sofort 8.000 Euro leihen.“
Der Antragsprozess? Es gab keinen.
Ernsthaft. Ich musste keine Formulare ausfüllen. Ich musste nur auswählen, wie viel ich will (bis zum Maximum) und – das ist der Clou – wie schnell ich es zurückzahlen will.
Die Rückzahlung: Der eigentliche Gamechanger
Das hier ist anders als alles, was ihr von der Sparkasse kennt. Es gibt keine monatliche Rate von fix 300 Euro.
Stattdessen beteiligt sich PayPal an deinen zukünftigen Umsätzen.
Du legst einen Prozentsatz fest, z.B. 20%.
Das heißt: Von jedem Verkauf, der ab morgen über PayPal reinkommt, zweigt PayPal automatisch 20% ab, um den Kredit zu tilgen.
Verkaufst du viel -> ist der Kredit schnell weg.
Verkaufst du mal eine Woche gar nix -> zahlst du auch nix zurück (es gibt aber Mindesttilgungen alle paar Monate, also ganz ausruhen geht nicht).
Für uns Selbstständige mit schwankenden Einnahmen ist das genial. Es nimmt den Druck raus. Wenn der Launch floppt, bricht mir die Kreditrate nicht das Genick.
Die Kosten: Keine Zinsen, aber eine Gebühr
Jetzt müssen wir rechnen. PayPal verlangt keine Zinsen im klassischen Sinn (also keine 5% p.a.). Sie verlangen eine Festgebühr.
Bei meinen 8.000 Euro Kreditbetrag wollte PayPal eine Gebühr von ca. 600 Euro.
Ich muss also insgesamt 8.600 Euro zurückzahlen.
Klingt erstmal überschaubar. Aber Vorsicht: Wenn ich den Kredit super schnell zurückzahle, sagen wir in 3 Monaten, weil mein Business brummt, dann sind 600 Euro Gebühr auf 3 Monate gerechnet ein verdammt hoher effektiver Jahreszins. Wir reden hier schnell von 15-20% oder mehr.
Die Bequemlichkeit lässt sich PayPal also fürstlich bezahlen.
Der Haken: Der „PayPal-Knast“
Ein weiterer Nachteil, den man nicht unterschätzen darf: Ihr macht euch abhängig. Die Rückzahlung funktioniert nur über PayPal-Einnahmen.
Wenn eure Kunden plötzlich alle per Überweisung oder Kreditkarte (über Stripe) zahlen, fließt kein Geld an PayPal zurück. Das mag PayPal gar nicht und dann fordern sie irgendwann Nachzahlungen.
Außerdem: Das Geld landet auf dem PayPal-Konto. Wenn ihr damit Rechnungen bezahlen wollt, müsst ihr es erst aufs Bankkonto abbuchen. Das geht zwar schnell, ist aber ein extra Schritt.
Perfekt für Marketing-Budget
Würde ich den PayPal Kredit nutzen, um mir ein neues Büro einzurichten? Nein. Zu teuer.
Aber um Werbebudget vorzufinanzieren? Jedes Mal wieder.
Warum? Weil es eine einfache Rechnung ist:
Wenn ich die 8.000 Euro in Ads stecke und daraus 16.000 Euro Umsatz mache, dann sind mir die 600 Euro Gebühr völlig egal. Das sind „Cost of doing Business“.
Die Geschwindigkeit (das Geld war literally Sekunden nach dem Klick verfügbar) ist im Online-Marketing oft entscheidend. Wenn eine Kampagne läuft, darf das Budget nicht ausgehen.
Für alle Coaches, Kurs-Ersteller und E-Commerce-Leute, die eh schon alles über PayPal abwickeln: Schaut mal in euer Dashboard. Oft wartet das Angebot schon, ohne dass ihr es wisst. Aber rechnet euch die Gebühr vorher kurz in Prozent aus, damit ihr wisst, worauf ihr euch einlasst.
Nutzt ihr solche „Fintech-Lösungen“ oder seid ihr Team „Klassischer Ratenkredit“? Schreibt mir mal, ob ihr diesen Button auch schon gesehen habt!