Warum Unternehmer bei Krediten mehr Mut als Mathe brauchen

Mathe war nie mein Ding.
Ich konnte Dreisatz, klar – aber sobald Formeln mit mehr als zwei Buchstaben kamen, bin ich geistig ausgestiegen.
Und trotzdem habe ich es geschafft, ein Unternehmen zu führen, mehrere Finanzierungen zu stemmen – und dabei (meist) nicht baden zu gehen.
Das Geheimnis?
Nicht Rechnen. Mut.


Kreditlogik und Unternehmerrealität – zwei Welten prallen aufeinander

In der Theorie sieht’s immer schön aus:
Businessplan auf Seite 1, Renditeprognose auf Seite 2, Tilgungsplan auf Seite 3 – alles sauber gerechnet, jede Zelle grün.

In der Praxis?
Die Bank fragt nach Unterlagen, die man schon zweimal hochgeladen hat, der Steuerberater ist im Urlaub, und während du versuchst, deine BWA zu erklären, ruft ein Kunde an, weil seine Lieferung zwei Tage zu spät kommt.

Willkommen in der echten Welt.


Warum Mut die bessere Währung ist 💪

Ich habe Unternehmer getroffen, die perfekt rechnen können, aber nie investieren.
Und andere, die kaum wissen, was EBITDA heißt – aber trotzdem wachsen, weil sie einfach handeln.

Versteh mich nicht falsch: Zahlen sind wichtig.
Aber sie sind wie Landkarten – sie zeigen dir Wege, aber du musst trotzdem selbst gehen.
Und manchmal führen die besten Wege eben durchs Unbekannte.

Ich nenne das den „Mutaufschlag“:
Ein Prozentpunkt Zinsen, der nicht auf Papier steht, sondern im Kopf passiert.


Mein Lieblingssatz von Bankern

„Herr Bosse, laut unseren Berechnungen könnte das eng werden.“
Ja, kann es.
Aber genau das ist Unternehmertum: Dinge zu tun, obwohl sie eng werden könnten.

Wenn alles garantiert wäre, bräuchten wir keine Unternehmer, sondern nur Beamte.


Die große Ironie

Das Lustige ist: Sobald du einmal mutig investiert hast – mit Plan, aber ohne übermäßige Angst – kommen plötzlich genau die Banken, die dich vorher abgelehnt haben, und wollen dir Geld geben.
Mut zahlt sich also wortwörtlich aus. Nur eben mit Zeitverzögerung.


Mein Fazit – ein bisschen Risiko gehört zum Spiel

Natürlich solltest du rechnen.
Natürlich solltest du wissen, was du dir leisten kannst.
Aber du darfst dich nicht hinter Excel-Tabellen verstecken.

Mut füllt keine Formulare aus – aber ohne Mut füllst du irgendwann gar keine mehr aus.

Wenn du an dein Unternehmen glaubst, musst du manchmal springen, bevor du den Fallschirm siehst.
Das unterscheidet Unternehmer von Beobachtern.


 

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