Ich weiß noch, wie ich damals in meinem ersten Bankgespräch saß und der Berater mir den Zinssatz nannte. Ich dachte nur: „Moment mal, das ist doch viel mehr als das, was ich in der Werbung gelesen habe!“
Genau das ist der Punkt: Die Zinsen für Unternehmerkredite sind extrem individuell – und hängen 2025 mehr denn je von verschiedenen Faktoren ab.
Warum die Zinsen so schwanken
Banken kalkulieren das Risiko. Und das Risiko hängt bei uns Unternehmern nicht nur von der Schufa ab, sondern von einem ganzen Bündel:
- Bonität & Zahlungsverhalten – hast du in der Vergangenheit zuverlässig gezahlt?
- Geschäftszahlen – stabile Umsätze, Gewinne, Liquidität
- Sicherheiten – Immobilien, Maschinen, Bürgschaften
- Verwendungszweck – eine Investition mit klar messbarem Nutzen ist „sicherer“ als ein Kredit zur Rettung vor der Pleite
- Laufzeit & Höhe – kurze Laufzeiten sind oft teurer, bei langen Laufzeiten ist der Zins niedriger, dafür bindest du dich.
Wo liegen die Zinsen 2025?
Aus meiner Erfahrung und den aktuellen Angeboten, die ich gesehen habe:
- Betriebsmittelkredite: meist zwischen 5 % und 8 %
- Investitionskredite: günstiger, oft 3 % bis 6 %
- KfW-Förderkredite: bei guten Bonitäten teilweise schon ab 2,8 %
- Kontokorrentkredite (Dispo fürs Geschäftskonto): heftig, oft 8 % bis 12 %
Ich selbst habe letztes Jahr einen KfW-Kredit für eine Investition bekommen – 3,4 % Zinsen bei 10 Jahren Laufzeit. Ohne KfW wäre es eher Richtung 6 % gegangen.
Was Banken dir nicht gleich sagen
Viele Unternehmer schauen nur auf den Nominalzins. Aber Achtung: Entscheidend ist der effektive Jahreszins – der enthält nämlich auch Bearbeitungsgebühren, Bereitstellungszinsen oder Tilgungsmodalitäten.
Ich hab das am Anfang unterschätzt und später gemerkt, dass mein „günstiger“ Kredit am Ende teurer war als gedacht.
Tipps, um bessere Zinsen rauszuholen 💡
Aus meinen Gesprächen mit Banken habe ich ein paar Learnings:
- Gut vorbereitet ins Gespräch gehen – je besser deine Unterlagen, desto mehr Vertrauen.
- Alternativen aufzeigen – wenn du sagst „Ich hab auch ein Angebot von XY“, sind Banken oft gesprächsbereiter.
- Förderprogramme nutzen – KfW, Bürgschaftsbanken, Landesförderbanken.
- Flexibilität aushandeln – Sondertilgungen oder Tilgungspausen können wichtiger sein als 0,3 % weniger Zinsen.
2025 musst du bei Unternehmerkrediten mit höheren Zinsen als in den letzten Niedrigzinsjahren rechnen. Aber: Mit guter Vorbereitung, kluger Wahl der Kreditart und Nutzung von Förderprogrammen kannst du immer noch echte Schnäppchen machen.
Ich hab über die Jahre gelernt: Der Zinssatz ist wichtig – aber er ist nur ein Teil des Pakets. Die richtige Kombination aus Laufzeit, Flexibilität und Förderungen macht den Unterschied